ISU World Junior Figure Skating Championships 2023: Tschechischer Sieg im Eistanz

Im Eistanz ging der Sieg nach Tschechien. Katerina MRAZKOVA / Daniel MRAZEK gewannen diesen Wettbewerb mit 177.36 Punkten. Mit den Koreaner Hannah LIM / Ye QUAN landete ein weiteres Paar aus einem nicht unbedingt als Eistanz-Hochburg bekannten Land auf dem zweiten Rang. Sie erhielten 174.39 Punkte. Die Kanadier Nadiia BASHYNSKA / Peter BEAUMONT retteten mit 169.13 Punkten und Rang drei die Ehre der Nordamerikaner.

Dafür mussten Phebe BEKKER / James HERNANDEZ aus Großbritannien mit 169.07 Punkten ihren dritten Ran nach dem Rhythm Dance räumen und wurden Vierte. Mit 162.59 Punkten verbesserten sich Leah NESET / Artem MARKELOV aus den USA noch vom siebten auf den fünften Platz. Rang sechs ging an due Franzosen Celina FRADJI / Jean-Hans FOURNEAUX (156.92).

Das deutsche Paar Karla Maria KARL / Kai HOFERICHTER beendete den Wettbewerb mit 138.57 Punkten auf dem 15. Platz und blieb damit unter seinen Möglichkeiten. Das zweite deutsche Paar Darya Grimm / Michail Savitskiy war Sechster nach dem Rhythm Dance, konnte dann aber wegen einer Lebensmittelvergiftung nicht zum Free Dance antreten.


Ergebnis des Free Dance

Judges Scores

Endergebnis


Der Free Dance in voller Länge

Antworten 7

  • Für mich war der 3. Platz der Kanadier um 0,03 Punkte eine Art Geschenk an die Gastgeber und rein optisch nicht nachvollziehbar, weil ich Bekker/Hernandez deutlich besser und attraktiver finde. Beide Paare plus die zweitplazierten Koreaner müssen in der nächsten Saison bei den Senioren antreten.

    Die Tschechen dagegen sind noch jünger und könnten z.B. im Spätherbst den JGP Finalsieg anstreben, der ihnen im letzten Jahr aufgrund von Stürzen verwehrt blieb.


    Karl/Hoferichter haben bei einem Teil der Elemente Level liegen lassen, sich aber auf der anderen Seite auch schnell wieder gefangen, nachdem Karla bei der Schrittsequenz bei 40,49 im Video, kurz die Balance verloren hatte. Letzlich hat die Jury hier im Nachhinein auf einen Punktabzug verzichtet.

    Was ich früher schon mal bemängelt hatte und auch jetzt wieder, sind die immer gleichbleibenden Gesichtsausdrücke. Beim Eistanz erwartet der Zuschauer das zumindest punktuell Emotionen nach aussen hin transportiert werden. Ein bischen Zweckoptimismus nach dem Programm würde auch nicht schaden. Sich als Paar dem Publikum präsentieren, statt nur die Unzufriedenheit über die Leistung (Karla) zum Ausdruck zu bringen.

    Im Allgemeinen hatten es die weiter hinten Platzierten bei der Jury schwer eine Seasons Best zugesprochen zu bekommen.


    Wie Karl-Heinz nach dem RD schon geschrieben hat, hätten Grimm/ Savitskiy beste Chancen gehabt, ihren 5. Platz vom Vorjahr zu wiederholen, da die knapp vor ihnen liegenden Franzosen mit ihrer Kür tatsächlich noch nicht so weit sind und Federn lassen mussten.

  • Es war eine hochklassige Konkurrenz und es war sehr schade um den Ausfall von Grimm/Savitskiy.

    Der Sieg der Tschechen war irgendwie absehbar. Ich hatte die ganze Saison lang den Eindruck, dass sich die Preisrichter hier eine sehr positive Meinung über ein neues Paar gebildet hatten. Ob das sportlich wirklich so fundiert ist, kann ich mangels Detailkenntnis nicht beurteilen. Vom Gesamteindruck hehr hatten mir andere Paare besser gefallen.

    Deutschland verliert jetzt wegen des Ausfalls des Top Paares wohl den zweiten Startplatz, oder?

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    Deutschland verliert jetzt wegen des Ausfalls des Top Paares wohl den zweiten Startplatz, oder?

    Zufällig was gefunden zur JWM - Eistanz:


    kein zweiter Startplatz für Deutschland.

  • Der Sieg der Tschechen war irgendwie absehbar. Ich hatte die ganze Saison lang den Eindruck, dass sich die Preisrichter hier eine sehr positive Meinung über ein neues Paar gebildet hatten. Ob das sportlich wirklich so fundiert ist, kann ich mangels Detailkenntnis nicht beurteilen. Vom Gesamteindruck hehr hatten mir andere Paare besser gefallen.

    Interessantes Thema. Was immer wieder von Kommentatorenseite zu hören war, ist Lob zu ihrer hohen Geschwindigkeit und Ice Coverage. Beim Blick auf die Noten fällt auch auf, das sie schon bei 5 von 8 Elementen über 2 Punkte GOE bekommen. Hier könnte die Vertrautheit unter Geschwistern, die von klein auf miteinander trainieren, eine Rolle spielen. Was auf der einen Seite Vorteile bringt, kann auf der anderen Seite auf die Dauer fast ein Nachteil werden. Als Geschwister können sie kaum Musiken wählen, bei denen sie ein Liebespaar sein sollen. Da könnten Viele das Knistern vermissen, was schon etwas beim Gesamteindruck ausmacht.

  • Die letzte Komponente braucht man nicht unbedingt, Yogacat. Ich habe das "Knistern" beim Geschwister-Eistanzparr Kerr nie vermisst. Die beiden Schotten hatten immer kurzweilige und unterschiedliche Programme dargeboten.

    Auch bei manchen Nichtgeschwister-Paaren gibt es kein "Knistern", wie bei Fear/Gibson: Die beiden sind trotzdem sehr gut und beliebt.

    Ich finde es interessant, wenn Paare eben nach einem besoderen, eigenartigem Stil suchen, was nur dieses Paar ausmacht. Und dabei die fast unbegrenzten Möglichkeiten der Musikauswahl benutzen. Mit anderen Worten: Bitte nicht noch eine Carmen-Geschichte, lieber zwei Ausserirdische (da ich gerade bei Geschwister Kerr war) :1wink: !

  • Was auf der einen Seite Vorteile bringt, kann auf der anderen Seite auf die Dauer fast ein Nachteil werden. Als Geschwister können sie kaum Musiken wählen, bei denen sie ein Liebespaar sein sollen. Da könnten Viele das Knistern vermissen, was schon etwas beim Gesamteindruck ausmacht.

    Ich verstehe, was du meinst, möchte allerdings zu bedenken geben, dass wir bei vielen ein vermeintliches Knistern sehen, das reine Performance ist, weil viele Eistanzpaare privat kein Paar sind. Diese Performance kann ein Geschwisterpaar natülich auch darbieten. Man muss Realität und Show/Schauspiel - wie beim Film, Theater, Tanz etc. - trennen, auch wenn die romantische Vorstellung von dem Liebespaar auf dem Eis noch so schön ist....

  • Das ist schon klar, auch wenn jeder weiss das es nur gespielt ist, kann es ab und zu ganz nett sein. Als Beispiel für ein romantisches Programm mit gespielten zwischenmenschlichen Tönen, fiel mir gerade das Olympiaprogramm 2018 von Lorenz/Polizoakis ein. Es war der FD zur Filmmusik von Stolz und Vorurteil. Fand ich damals nicht schlecht. Kein Carmen, kein Romeo und Julia.

    Viele der Publikumslieblinge sind nicht unbedingt darauf angewiesen, Fear/Gibson von Astrolab sind ein gutes Beispiel. Sie lösten ja auch bei der EM deutlich mehr Begeisterung aus als die Europameister.

    Also bei dieser JWM scheinen mir einige Paare auf einem guten Weg zu sein. Ähnlich wie Markus fand ich den Wettbewerb hochklassig, so das ich Lust bekam meine Eindrücke darüber zu posten.

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