ISU World Figure Skating Championships 2023: Vorschau

Bevor es losgeht, erst einmal vielen Dank an Yogacat, Luton und all die anderen, die am vergangenen Wochenende fleißig von den Wettbewerben berichteten. Tausend Dank.

Wie schon angekündigt, muss ich auch bei der WM ein wenig kürzer treten, so dass die große Vorschau diesmal entfällt. Es gibt aber Licht am Horizont, denn innerhalb der nächsten zehn Wochen sollte sich alles klären lassen. Damit können wir dann ganz entspannt in die nächste Saison gehen.


Am Mittwoch beginnt in Saitama mit der Weltmeisterschaft der vorletzte Saison-Höhepunkt. Im April folgt dann mit der World Team Trophy die inoffizielle Mannschaftsweltmeisterschaft.


Gut 24 Stunden vor Beginn der WM gibt es immer noch Eintrittskarten. Dass ist, vor allem in Japan, eine negative Überraschung. In der Regel sind die binnen weniger Stunden ausverkauft. Der Trend hatte sich aber schon bei der NHK-Trophy angedeutet, wo erstmals ganze Blöcke leer blieben.


Der erste Wettbewerb beginnt heute Nacht um 03 Uhr mit dem Kurzprogramm der Paare. Von ihnen sind immerhin 23 am Start, so dass für sieben davon die WM nach dem Kurzprogramm zu Ende sein wird. Den Sieg sollten Riku MIURA / Ryuichi KIHARA JPN und Alexa KNIERIM / Brandon FRAZIER unter sich aus machen. Da beide Paare keine Muster an Beständigkeit sind, ist eine genaue Prognose nahezu unmöglich. Mangels Startplätzen ist mit Sara CONTI / Niccolo MACII nur eines der beiden starken italienischen Paare am Start. Damit können beide deutschen Paare Annika HOCKE / Robert KUNKEL und Alisa EFIMOVA / Ruben BLOMMAERT zumindest in den Kampf um Bronze eingreifen. Dabei ist das zuerst genannte Paar das bisher nervenstärkere gewesen.

Unter den 35 Läuferinnen ist die Titelverteidigerin Kaori SAKAMOTO die haushohe Favoritin, zumal die Juroren ihr in dieser Saison die Punkte nur so zuwerfen. Sie kann sich nur selbst schlagen. Dahinter drängeln sich mehrere Läuferinnen, beim Versuch, ebenfalls auf das Podest zu steigen: Loena HENDRICKX, Yelim KIM, Haein LEE, Mai MIHARA und Anastasiia GUBANOVA seinen genannt, wobei die Aufzählung nicht abschließend ist. Aus Deutschland sind Nicole SCHOTT und Kristina ISAEV am Start. Ganz ehrlich, ich hätte niemanden nominiert, der angibt, er könne sich nicht motivieren, weil er im eigenen Land ohne Konkurrenz ist. Die Schweiz wird von Kimmy REPOND, Österreich von Olga MIKUTINA vertreten.

Bei den Männern sind 34 Läufer am Start. Mit Shoma UNO gibt es einen klaren Favoriten. Zu seinen großen Rivalen gehören Jason BROWN, Ilia MALININ, Sota YAMAMOTO und andere. Gespannt sein darf man auf Daniel GRASSL. Er erscheint in Saitama mit seinem gesamten Trainer Team: Eteri Tutberidze, Sergei Dudakov und Daniel Gleikenghauz und führt damit die ganze Schizophrenie der Sanktionen vor. Aus Deutschland geht Nikita STAROSTIN an den Start und wird versuchen das Finale zu erreichen, was bei ihm kein Selbstläufer ist. Österreich wird durch Maurizio ZANDRON, die Schweiz durch Lukas BRITSCHGI vertreten.

Im Eistanz gehen 33 Paare an den Start und damit praktisch genau oviele, wie in den Einzel-Wettbewerben. Die Favoriten sind sicher Madison CHOCK / Evan BATES. Bei Piper GILLES / Paul POIRIER müssen wir abwarten, wie sie ihre Verletzungspause überstanden haben. Jennifer JANSE VAN RENSBURG / Benjamin STEFFAN sollen nach Möglichkeit einen zweiten Startplatz für Deutschland holen.


Die Übertragungen:


Der ISU-Livestream, der für Deutschland offen zu sein scheint, überträgt von der ersten bis zur letzten Minute live. Das gilt auch für Discovery+. In beiden Fällen stehen die Wettbewerbe auch nach dem Abschluss der Wettbewerbe zur Ansicht bereit. Eurosport 1 wird alle Wettbewerbe übertragen. Einen großen Teil davon live und einen etwas kleineren teil in Ausschnitten. Dazu laufen auf Eurosport 1 und 2 zahlreiche Zusammenfassung, noch bis in den April hinein.

Die öffentlich-rechtlichen Sender haben sich weitgehend aus der Berichterstattung zurückgezogen. One zeigt diesmal gar nichts. Es wäre interessant zu wissen, warum nicht. Wäre eine lohnenswerte Aufgabe für unser Fachmagazin gewesen, dass zu hinterfragen. Das ZDF wird einzig die Kür der Frauen übertragen und zwar als Livestream im Internet. Warum die Mainzer diesen Wettbewerb gewählt haben und nicht den aus deutscher Sicht viel interessanteren Wettbewerb der Paare werden wir wohl nie erfahren. Außerdem zeigt das ZDF die letzten vier Läufer in der Kür der Männer live und etwa 25 Minuten Ausschnitte vom Schaulaufen.

In der Schweiz gibt es große Livestrecken bei SRF zwei und bei RSI La 2.