World Team Trophy 2023: Vorschau

In jedem zweiten Jahr fällt die Sommerpause etwas kürzer aus. Grund ist die in ungeraden Jahren stattfindende World Team Trophy, die inoffizielle Mannschaftsweltmeisterschaft. Leider konnte sich die ISU immer noch nicht dazu durchringen, diesen Wettbewerb zu einer offiziellen Weltmeisterschaft aufzuwerten. Das verwundert schon etwas, denn bei Olympia gibt es ja auch einen Team-Wettbewerb. Natürlich müssten die Regeln der beiden Wettbewerbe harmonisiert werden. Während bei Olympia Paare und Einzelläufer gleichwertig sind, ist die WTT Einzellastigkeit. Bei Olympia besteht jedes Team aus einem Vertreter jeder Eiskunstlauf Kategorie, wobei ich jetzt auf die Möglichkeit des Austauschs nicht näher eingehe. Bei der WTT stehen jeweils zwei Frauen und Männern nur je ein Paar und ein Eistanzpaar gegenüber. Ein Entgegenkommen für Japan, dass bisher einziges Austragungsland der WTT war und traditionell im Paarlauf und Eistanz ehr schlecht aufgestellt ist und deshalb um seine Siegchancen fürchtet.

Bei der WTT 2023ist alles am Start, was in dieser Saison Rang und Name hatte. Einzig Shoma Uno hat aus sehr fadenscheinigen Gründen abgesagt. Dennoch sind drei Weltmeister am Start, was die Bedeutung dieses Wettbewerbs eindrucksvoll unterstreicht.

An den Start gehen sechs Länder. Sie wurden anhand der durch Vertreter dieser Länder gesammelten Punktzahlen bei großen Wettbewerben ermittelt. Zu diesen Wettbewerben gehören die Senior- und Junior-Grand Prix Serie inklusive der Finals, sowie die ISU-Meisterschaften (WM, EM; 4CC und JWM).

Die meisten Punkte sammelte Japan, gefolgt von den USA und Kanada. es folgen Südkorea, Italien und Frankreich.

Die Schweiz und Deutschland landeten auf den Rängen acht und neun, mit jeweils rund 1.400 Punkten Rückstand auf den sechsten Platz. Die Schweiz verlor die entscheidenden Punkte im Paarlauf und im Eistanz. In Deutschland waren es die Männer und Junioren die praktisch nicht lieferten. Auch die Eistanzpunktzahlen bei EM und WM hielten sich in bescheidenen Grenzen.

Zum Wettbewerb selbst. Jeder muss einmal das Kurzprogramm und einmal die Kür laufen. Die Wertung Erfolg getrennt. Das bedeutet, dass zumindest in der Theorie jemand das Kurzprogramm gewinnen kann, in der Kür aber nur Zwölfter wird. Da es keine Gesamtwertung gibt, würde er 13 Punkte für das Teamkonto erhalten.

Für den ersten Platz gibt es jeweils zwölf Punkte, für den zweiten elf, herunter bis zu einem Punkt für Rang zwölf. In den beiden Paarlaufdisziplinen reicht die Punkteskala von zwölf bis sieben. Alle Punkte jedes Landes werden addiert, dass Team mit der höchsten Punktzahl gewinnt. Vor zwei Jahren gewann Russland mit 125 Punkten.


Die ISU wird den Wettbewerb als Livestream übertragen.