Wann wird es die ersten gleichgeschlechtlichen Paare bei Wettbewerben im Eistanz und im Paarlauf geben? Was meint Ihr? Muß es dafür Regelanpassungen für die neuen Paare geben oder können sie einfach nach den bestehenden Regeln laufen? Ich könnte es mir so vorstellen, dass alle Paararten (MF, MM, FF) in ein und demselben Wettbewerb laufen, jedoch jeweils in einer eigenen Wertung, es also bis zu 9 Treppchenplätze zu vergeben gibt. Einfach deshalb, damit man nicht drei separate Paarlauf- und Eistanzwettbewerbe organisieren muß.
Gleichgeschlechtliche Paare im Eistanz und Paarlauf
Na, noch wach?
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Ich sehe erst einmal nicht, dass es politisch umsetzbar ist, zur Zeit. Die Liberalität und Toleranz in diese Richtung sind weltweit wieder rückläufig. Sorry.
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Die Frage ist ja auch, ob es genügend Teilnehmer geben wird. Eiskunstlauf hat es in vielen Ländern schwer, es gibt immer weniger Nachwuchs. Dann müssen diese Paare natürlich auch die technischen Mindestanforderungen erfüllen und diese Hürde müsste dann auch durch eine größere Anzahl von Paaren übersprungen werden, denn beispielsweise eine EM mit zwei Paaren, egal ob als separater Wettbewerb oder innerhalb der gemischten Paare, halte ich für wenig sinnvoll. Auf nationaler Ebene, wo die Starterfelder meist sehr klein sind, wäre das schon eher praktikabel.
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Ich sehe erst einmal nicht, dass es politisch umsetzbar ist, zur Zeit. Die Liberalität und Toleranz in diese Richtung sind weltweit wieder rückläufig. Sorry.Gleichgeschlechtliche Paare im Sport sind ja nicht mit homosexuellen Paaren gleichzusetzen. Zum einen müssen diese Paare nicht Lebenspartner sein, klar, zum anderen aber auch nicht homosexuell, oder? Es können doch einfach zwei Männer beschliessen, als Paar zu laufen, eine Mannschaft zu bilden. Wie es ja in der Akrobatik im Zirkus zum Beispiel gang und gäbe ist. Dito für Frauen natürlich.
Für den Paarlauf würde ich das so sehen. Im Eistanz gebe ich Dir Recht, da Tanzen bisher eher gemischtgeschlechtlich konnotiert ist, zumindest soweit es Männertanzpaare betrifft. -
Dancing on Ice hat ein Same-Sex Paar in der Show:
Lohnt sich da mal rein zu schauen! Ich finde es toll, das sich DOI vorwagt und den Zuschauern sowas nahe bringt. Sie haben auch Mark Hanretty with Elizabeth als "inclusive Skating" paar dabei, denn Libby ist blind und läuft Eis...sehr beeindruckend und Mark Hanretty als Coach und Tanzpartner hat eine faszinierende Aufgabe mit ihr.
The Skating Lesson kommentiert im Rahmen der EM auch am Rande was zur sehr homophoben Einstellung im russischen verband zu Same Sex Paaren und generell zu "traditionellen Mann-Frau Rollen" im Eistanz. Leider hat dieser Verband in der ISU viel zuviel zu sagen, denn in anderen nationalen Verbänden in der ISU (u.a. Kanada) sind da durchaus tolerantere und liberalere Ansichten vertreten. Es ist ganz richtig, wie Matthias schreibt, das da viel zu viel Klischees und auch Vorurteile vorherrschen.
Es lohnt sich da, wenn man mehr drüber wissen möchte, mal auch die Eistanzgeschichte in den 80ern und 90ern zu verfolgen, da liegt auch mit der Hund begraben.
Über diese merkwürdigen 3 von 10 Preisrichtern erheben Calls wegen costume/prop/music violation die wir in den Protokollen sehen, müsste man auch mal reden.
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Man sollte paarlauf und eistanz einfach in teamlauf umbenennen, den es in den Sparten tanz und Akrobatik gibt und wo in beiden Sparten Teams antreten, entweder aus Männern oder Frauen oder mixed-teams. Das wäre genderkonform.. Und im Bereich Akrobatik sich jedes Team dann aussuchen kann, ob es Punkte vorrangig mit vielen Sprüngen oder Würfen holt oder mit eher konzeptionell künstlerischen Programmen, Diese Teams dann auch als Profis hinterher in Revuen, Shows oder im Zirkus gleichermaßen auftreten könnten.
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Ich weiß, dass es eine Eislaufkomödie über zwei schwule Männern gibt. Außerdem habe ich ein Männerpaar gesehen, welches Artistik auf dem Eis zeigt. Ich glaube, die kommen sogar aus Russland. Selbstverständlich kann man für dieses Genre internationale Wettbewerbe abhalten. In den letzten Jahren wurden sehr viele neue Sportarten olympisch. Ich denke, dass dies für Russland nicht zum Problem wird, denn Putin liebt Medaillen.
Für gleichgeschlechtliche Wettbewerbe, die dem traditionellen Eiskunstlauf gleichgestellt sind, gibt es allerdings besondere Regeln. Allein aus Kraftgründen sind männliche Partner bei Hebefiguren im Vorteil. Und da Frauenpaare dasselbe Recht auf Teilnahme an solchen Spielen haben, stellt sich die Frage nach der Bewertung, die natürlich für Männer- und Frauenpaare getrennt stattfinden muss. Wer in traditioneller Rolle läuft, muss auf jeden Fall dieselben Anforderungen erfüllen, wie sie heute für heterosexuelle Paare gelten. Also ohne mindestens den doppelten Axel, dreifachen Twist, einen dreifachen Einzel- sowie Wurfsprung läuft bei den Paaren gar nichts. Gleichgeschlechtliche Tanzpaare kann ich mir in diesem Zusammenhang vorstellen.
Welche Ausrichtung die Paare haben, ist Privatsache und für den Wettbewerb unerheblich. Es geht nur um die sportliche Leistung, die technisch, künstlerisch und choreographisch bewertet wird. Dass es zu wenig Teilnehmer gibt, glaube ich gar nicht. Viele Einzelläufer finden keinen adäquaten andersgeschlechtlichen Partner und wenn sich zwei Jungs oder zwei Mädels zusammentun, könnte das für den einen oder anderen eine Alternative sein. Diese Wettbewerbe dürfen nicht unter der Rubrik Homosexuell stattfinden, sondern werden ganz normal für alle ausgeschrieben.
Im Übrigen ist Heterosexualität keine Voraussetzung dafür, um mit einer Frau gut Paarlaufen oder Tanzen zu können, siehe Eric Redford!
Wenn mit gleichgeschlechtlichem Paarlauf oder Eistanz eine neue Sportart entsteht, wäre dies ein wichtiger Schritt, die sexuelle Ausrichtung endlich ins Private zu schieben und homosexuellen wie lesbischen Paaren einen normalen Platz in der Gesellschaft zu ermöglichen. Gerade in Ländern, die sich mit der Akzeptanz schwer tun, wie Russland oder auch die muslimischen Staaten, könnte durch die Hintertür mehr Verständnis in der Bevölkerung wachsen. Wer freut sich nicht über internationale Erfolge seiner Sportler? Ein analog zu den Para-Olympics stattfindender Wettbewerb zum Beispiel als „Rainbow on Ice Competition“ wäre unverfänglich und eine Chance. Es kommt nicht auf die sexuelle Ausrichtung an, sondern auf den Charakter eines Menschen!Eine Frage zu den Bavarian Open nächste Woche: Wird da irgendetwas irgendwo übertragen? Eigentlich sollte Stephen Gogolev nach seiner Verletzungspause in Oberstdorf starten und ich warte immer noch auf meinen Lottogewinn um dort hinfahren zu können.
Manuel -
Eine Frage zu den Bavarian Open nächste Woche: Wird da irgendetwas irgendwo übertragen? Eigentlich sollte Stephen Gogolev nach seiner Verletzungspause in Oberstdorf starten und ich warte immer noch auf meinen Lottogewinn um dort hinfahren zu können.
ManuelES gibt einen Livestream. Auf Gogolev würde ich mich aber noch nicht freuen. Die Liste, auf der sein Name steht, sind die frühen Entries, an denen sich noch einiges ändern kann. Die Auslosung für das Kurzprogramm der Herren findet am 8. Februar um 10 Uhr statt. Dann sind wir schlauer.
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Ich weiß, dass es eine Eislaufkomödie über zwei schwule Männern gibt. Außerdem habe ich ein Männerpaar gesehen, welches Artistik auf dem Eis zeigt. Ich glaube, die kommen sogar aus Russland. Selbstverständlich kann man für dieses Genre internationale Wettbewerbe abhalten. In den letzten Jahren wurden sehr viele neue Sportarten olympisch. Ich denke, dass dies für Russland nicht zum Problem wird, denn Putin liebt Medaillen.Für gleichgeschlechtliche Wettbewerbe, die dem traditionellen Eiskunstlauf gleichgestellt sind, gibt es allerdings besondere Regeln. Allein aus Kraftgründen sind männliche Partner bei Hebefiguren im Vorteil. Und da Frauenpaare dasselbe Recht auf Teilnahme an solchen Spielen haben, stellt sich die Frage nach der Bewertung, die natürlich für Männer- und Frauenpaare getrennt stattfinden muss. Wer in traditioneller Rolle läuft, muss auf jeden Fall dieselben Anforderungen erfüllen, wie sie heute für heterosexuelle Paare gelten. Also ohne mindestens den doppelten Axel, dreifachen Twist, einen dreifachen Einzel- sowie Wurfsprung läuft bei den Paaren gar nichts. Gleichgeschlechtliche Tanzpaare kann ich mir in diesem Zusammenhang vorstellen.
Welche Ausrichtung die Paare haben, ist Privatsache und für den Wettbewerb unerheblich. Es geht nur um die sportliche Leistung, die technisch, künstlerisch und choreographisch bewertet wird. Dass es zu wenig Teilnehmer gibt, glaube ich gar nicht. Viele Einzelläufer finden keinen adäquaten andersgeschlechtlichen Partner und wenn sich zwei Jungs oder zwei Mädels zusammentun, könnte das für den einen oder anderen eine Alternative sein. Diese Wettbewerbe dürfen nicht unter der Rubrik Homosexuell stattfinden, sondern werden ganz normal für alle ausgeschrieben.
Im Übrigen ist Heterosexualität keine Voraussetzung dafür, um mit einer Frau gut Paarlaufen oder Tanzen zu können, siehe Eric Redford!
Wenn mit gleichgeschlechtlichem Paarlauf oder Eistanz eine neue Sportart entsteht, wäre dies ein wichtiger Schritt, die sexuelle Ausrichtung endlich ins Private zu schieben und homosexuellen wie lesbischen Paaren einen normalen Platz in der Gesellschaft zu ermöglichen. Gerade in Ländern, die sich mit der Akzeptanz schwer tun, wie Russland oder auch die muslimischen Staaten, könnte durch die Hintertür mehr Verständnis in der Bevölkerung wachsen. Wer freut sich nicht über internationale Erfolge seiner Sportler? Ein analog zu den Para-Olympics stattfindender Wettbewerb zum Beispiel als „Rainbow on Ice Competition“ wäre unverfänglich und eine Chance. Es kommt nicht auf die sexuelle Ausrichtung an, sondern auf den Charakter eines Menschen!Eine Frage zu den Bavarian Open nächste Woche: Wird da irgendetwas irgendwo übertragen? Eigentlich sollte Stephen Gogolev nach seiner Verletzungspause in Oberstdorf starten und ich warte immer noch auf meinen Lottogewinn um dort hinfahren zu können.
ManuelDas war der Film "Die Eisprinzen" oder im original "Blades of Glory" ein grandioses Ding...Ablachen von anfang bis zum ende....die ISU hat den Film so ernst genommen, dass sie eine bis dorthin bekannte Lücke geschlossen haben, die es sonst möglich gemacht hätte, das SS paare im paarlaufen antreten können! Sehr interessant und zeigt, dass die ISU noch einen langen Weg vor sich hat.
Eric Radford ist genial...übrigens ist er neben Eiskunstläufer auch noch Musiker (Pianist) und Komponist. meine Tante in Montreal erwähnte mal dass sie einen Schüler von ihm am Klavier unterrichtet hat.
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Und wie wäre es mit "Fifty Blades of Grey"?
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...das SS paare im paarlaufen ...Wie die Bezeichnungen sich doch so rasch ändern, zwei Generationen später. Meine Eltern hatten nur eine Assoziation, wenn sie SS hörten. Selbst ich kriege Bedenken, wenn ich das hier so hinschreibe, dass das in keine falsche Kehle kommt.
Wer kein Kribbeln im Nacken bekommt, hat nie die Kriegsgeneration erzählen hören. Ja, ich bin gegen das Vergessen, und ich bin absolut dagegen, dass jemand dieses Kürzel gross-geschrieben für etwas anderes gebraucht. -
Diese Wettbewerbe dürfen nicht unter der Rubrik Homosexuell stattfinden, sondern werden ganz normal für alle ausgeschrieben.
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Wenn mit gleichgeschlechtlichem Paarlauf oder Eistanz eine neue Sportart entsteht, wäre dies ein wichtiger Schritt, die sexuelle Ausrichtung endlich ins Private zu schieben
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Ein analog zu den Para-Olympics stattfindender Wettbewerb zum Beispiel als „Rainbow on Ice Competition“ wäre unverfänglich und eine Chance.Was denn nun?
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Gleichgeschlechtliche Paare im Sport sind ja nicht mit homosexuellen Paaren gleichzusetzen. Zum einen müssen diese Paare nicht Lebenspartner sein, klar, zum anderen aber auch nicht homosexuell, oder? Es können doch einfach zwei Männer beschliessen, als Paar zu laufen, eine Mannschaft zu bilden. Wie es ja in der Akrobatik im Zirkus zum Beispiel gang und gäbe ist. Dito für Frauen natürlich.
Für den Paarlauf würde ich das so sehen. Im Eistanz gebe ich Dir Recht, da Tanzen bisher eher gemischtgeschlechtlich konnotiert ist, zumindest soweit es Männertanzpaare betrifft.Interessant, was du aus meinem Post herausliest. (Kannst du machen.)
Wenn du etwas ändern möchtest, z. Bsp. einen neuen Wettbewerb einführen, dann kannst du das nur über die Verbandsebene erreichen. Funktioniert der Verband demokratisch, musst du Mehrheiten organisieren, ist er hierarchisch strukturiert, musst du den "Chef" überzeugen. Im Eiskunstlauf haben wir einen Weltverband, der im Eistanz noch im Jahr 2020 im hier im Forum Eistanz geposteten "Handbook for Officials" den Satz stehen hat: " Ladies must wear a skirt". Wie wahrscheinlich/realistisch ist es, dass dieser Verband in naher Zukunft Wettbewerbe für gleichgeschlechtliche Paare einführt?
Wenn ich außerhalb Westeuropas unterwegs war und mich mit den Leuten da unterhalten habe, dann habe ich schnell festgestellt, dass die Leute teilweise anders denken, andere Werte haben, andere Konventionen, Sitten, Gebräuche als wir hier in Europa. Nicht überall wird etwas Neues positiv bewertet. Manchmal ist ein wesentlicher Gedanke, Traditionen zu bewahren. All das spielt in einem Weltverband eine Rolle, wenn man sich da auf die Regeln einigt. Die legen da nicht nur die Europäer fest.
Diese Gedanken sind der Hintergrund für meinen Post.
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@Katrin - der Zusammenhang macht die Musik, boomer !
@ Corafan bringt es auf den Punkt in ihren Beiträgen. -
Wie die Bezeichnungen sich doch so rasch ändern, zwei Generationen später. Meine Eltern hatten nur eine Assoziation, wenn sie SS hörten. Selbst ich kriege Bedenken, wenn ich das hier so hinschreibe, dass das in keine falsche Kehle kommt.
Wer kein Kribbeln im Nacken bekommt, hat nie die Kriegsgeneration erzählen hören. Ja, ich bin gegen das Vergessen, und ich bin absolut dagegen, dass jemand dieses Kürzel gross-geschrieben für etwas anderes gebraucht.Ja, da hast du recht.....Same-Sex Couples ist eben praktischer als das deutsche Wortungetüm....das war mir einfach zu lang.
Im Englischen ist das soviel einfacher.....
P.S. Kann dir keine PM schreiben...kannst du das mal überprüfen?
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Keine pm ? Interessant !
@gast, Tarancalime: Kann sein, dass es mich die Tage irgendwie mehr angreift als sonst, ich schreibe Erzählungen meiner Eltern nieder. Nur so viel: Der Zusammenhalt innerhalb der SS war ein Bund bis zum Tod, auch nach dem Krieg. Wenn Privatleute SS-Geheimnisse mitbekamen, wurden sie unter Todesdrohung zum Schweigen vergattert, das Schweigen hielten sie auch nach Kriegsende eisern und nahmen das Geheimnis mit ins Grab.
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Interessant, was du aus meinem Post herausliest. (Kannst du machen.)
[…]Diese Gedanken sind der Hintergrund für meinen Post.
Hallo Corafan,
ich hatte die von Dir erwähnte rückläufige Liberalität und Toleranz "in dieser Richtung" auf Homosexualität bezogen, die von vielen Zuschauern (und Sportlern) vielleicht mit same-sex-Paaren verbunden wird. Kannst Du nochmal sagen, was der Gegenstand der Deiner Meinung nach rückläufigen Liberalität und Toleranz ist? Danke. -
P.S. Kann dir keine PM schreiben...kannst du das mal überprüfen?
Bitte mal Deinen Postausgang und Katrin ihren Posteingang prüfen. Bei 50 PM ist der Speicher voll und es müssen ein paar gelöscht werden.
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Kommen wir aus den Phantasien zurück auf die Erde. Natürlich ist es möglich, im Eiskunstlaufen neue Disziplinen mit gleichgeschlechtlichen Paaren - Pardon! - Teams einzuführen. Problematisch ist es im Eistanz, da diese Disziplin komplett auf der reichen historischen Tradition der gesellschaftlich erlaubten Begegnung einer Frau und eines Mannes aufgebaut ist. Als man diese gesellschaftliche Erlaubnis nicht mehr brauchte, hörte die Entwicklung des Tanzes in diesem Sinne auf. Man tanzt heutzutage in gemischten Gruppen ohne vorgegebene Körperbewegungen.
Lassen wir den Eistanz erstmals und erneuern den Paarlauf. Da müssen zwei neue Disziplinen hin - mit eigenen Wettbewerben. Es ist eine Zumutung für die Athleten und Preisrichter, wenn alle Teams in einem Wettbewerb laufen, aber gesondert gewertet werden sollen. Die Bewertung ist immer auch ein Vergleich. Aber die gleichgeschlechtliche Teams werden eigene Ästhetik entwickeln müssen, sonst wird das als Persiflage des konventionellen Paarlaufs aussehen. Es muss auch ein neues Regelwerk hin: Können die Damen eigentlich die Hebungen machen? Bei der letzten EM konnten es nicht mal alle Herren. Sollen die Damen das überhaupt zeigen? Und wie werden die kombinierten Pirouetten bei den Herren aussehen? Wäre es nicht besser, sie durch ein neues akrobatisches Element zu ersetzten? Das zu planen und zu organisieren, kostet Zeit, Geld und Energie, ist aber machbar. So. Und woher sollen körperlich geeignete Eisläuferinnen und Eisläufer kommen, die auch etwas mehr als Einfachsprünge und Piroutten mit zwei Umdrehungen vorweisen können? Wie klein und schlank soll in einem Team eine Dame sein und wie groß und kräftig - die andere? Die Partnersuche scheint mir hier viel schwieriger zu sein. Aber man kann noch ein Paar alte Elemente weglassen und ein Paar neue erfinden, nicht wahr?
Was die Zusage von Russland, China & Co. angeht, da bin ich mir ziemlich sicher: Sie werden ihr OK geben. Weil sie dadurch noch mehr Medaillen gewinnen werden. Und sie werden es dem "Westen" zeigen, was ein gleichgeschlechtliches Paar alles darstellen kann - die Schwestern, die Brüder, die Freundschaft, die Kameradschaft der Soldaten oder auch einfach Roboter oder Aliens. Ich kann mir gut eine Kür der Russinen mit dem Szenario vorstellen, wo zwei Schwesterchen im Jahre 1942 im belagerten Leningrad leiden und verhungern. Mit einer schönen traurigen Musik. Sehr überzeugend und auf höchstem technischen Niveau. Und es kann durchaus sein, dass eines Tages nicht wir Russland, China & Co. umerziehen werden, sondern sie uns. Die Kraft der Bilder eben.
Mein Fazit. Es ist vieles möglich. Aber erstens dauert es etwas. Zweitens weiß man nicht immer, wohin das tatsächlich führen wird.
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[...] Aber man kann noch ein Paar alte Elemente weglassen und ein Paar neue erfinden, nicht wahr?[...]
Mein Fazit. Es ist vieles möglich. Aber erstens dauert es etwas. Zweitens weiß man nicht immer, wohin das tatsächlich führen wird.Du plädierst also für die Entfesselung der Kreativität Man könnte doch zunächst bei allen Wettbewerben eine separate Konkurrenz "Innovative Figure Skating" einführen. Dort können alle, die mit Sachen wie same-sex-Zweierteams oder auch einzeln experimentieren, ihre Ansätze und Leistungen zeigen. Dann wird man ja sehen, ob und was sich da herausbildet.
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