Diskussion zum Artikel Presseschau vom 02. April 2023:
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Guten Morgen!
Diskussion zum Artikel Presseschau vom 02. April 2023:
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Neben ihrem Statement zur Teilnahme russischer Athleten bei den olympischen Spielen, hat Aljona Savchenko in der Wochenendausgabe der sächsischen Zeitung auch ein umfangreiches Interview zu anderen, ihre Rückkehr nach Chemnitz betreffenden Themen gegeben.
9 Jahre hat es gedauert und es war nicht vorherzusehen, daher verdient es der Artikel hier kurz zusammengefasst zu werden, Ansonsten gibt es ihn nur hinter der Bezahlschranke oder als Papierausgabe. Besten Dank Ulrike66 , die mir ein Foto der Papierausgabe zukommen liess.
3 ½ Jahre ist ihre Tochter Amilia nun alt, sie sitzt auf Aljonas Schoss, während ihre Mama am Küchentisch ihrer ehemaligen Internatswohnung ein Interview gibt. Dort einziehen wird sie natürlich nicht mehr, aber sie nutzt die Gelegenheit ein paar Sachen unterzustellen.
Bereits vor einem Jahr hatte es erste Gedanken in Richtung Chemnitz gegeben, bevor das Angebot aus den Niederlanden auf den Tisch flatterte.
Mit ein Grund dafür das sie innerlich nie so richtig in den Niederlanden ankam, war wohl das der Verband ihren Wirkungsradius auf Heerenveen beschränkte. Vorstellungen, Meinungen und Ansichten waren nicht in Einklang zu bringen.
Parallel dazu nahm der Austausch mit Robin Szolkowy wieder zu und nachdem der mit seiner Familie wieder nach Chemnitz gezogen war fragte er sie, was nun zu dem gemeinsamen Projekt führte. Das soziale Umfeld stimmt, weil Aljonas Eltern Cousinen und Freunde bereits in Chemnitz leben, während ihre Brüder immer noch in der Ukraine sind.
Nach einigen Sätzen über die Umstände der Trennung und die damalige Notwendigkeit des Weggangs, geht der Artikel auf das ein was sie zukünftig in Chemnitz erreichen wollen, nämlich die grosse Eislauftradition in Chemnitz wiederzubeleben. Sie sind sich darüber im klaren das es nicht einfach wird und das es viel Zeit in Anspruch nimmt, aber sie sind bereit Schritt für Schritt alles in Angriff zu nehmen, einschließlich derAufgaben um die Finanzierung. Das es bereits ein gutes Gespräch mit der DEU gab, stand schon in einem anderen Artikel, genauso wie die Tatsache das es derzeit nicht gut aussieht hierzulande.
Aljona erwähnt auch das es nach dem Olympiasieg den Vorschlag der DEU gab nach Berlin zu gehen. Zunächst gab sie der Möglichkeit Shows zu laufen den Vorrang und irgendwie war Berlin ihr auch zu groß. Danach wurde sie schwanger und Corona legte alles lahm.
Gelüftet ist jetzt das Geheimnis um die beiden Trainer, die sie mitbringt. Es handelt sich um die ehemalige ukrainische Eistänzerin Alexandra Nazarova und ihren Lebensgefährten Nicola Todeschini, einen Schweizer Einzelläufer. Das Angebot des Teams soll alle 4 Disziplinen umfassen.
In den nächsten Absätzen findet sich relativ viel Small Talk. Es geht um Disziplin aber auch um Spaß im Training, darum das sie noch selbst alles auf dem Eis vormacht, nicht nur an der Bande. Sie bestätigt, das sie nach wenigen Wochen Training wieder selbst würde antreten können, aber auch ihre Tochter Amilia unterstützt, falls diese sich in Richtung Eislaufkarriere entwickeln möchte.
In den letzten 3 Absätzen wird nochmals der Olympiasieg rekapituliert, bis hin zu Danksagungen an
u.a. Alexander König und Jean François Ballester.
Nun also, so kommt es raus, dass die DEU Aljona schon ein Angebot gemacht hat: Sie hat es abgelehnt.
Da läuft innerhalb der DEU mehr, als wir manchmal denken. Damit dann später kein Erklärungsbedarf ist und weitere schwierig zu formulierende Presseerklärungen, sei es von Seiten der DEU oder von Seiten Aljonas, erstmal schweigen. Von meiner Warte aus war dieses Schweigen richtig - das waren ungelegte Eier.
Nicht schön für uns Aussenstehende, denn so kommen dann weitreichende Negativ - Aussagen wie hier im blog zustande, ob das der DEU egal ist, dass ehemalige Spitzensportler so sang und klanglos abwandern.
Immerhin ist diese Sache nun geklärt.
Im Dopingfall, der scheinbar im Berliner Raum angesiedelt ist ( Vater hat da was zu geschrieben im thread doping) könnte ich mir vorstellen, dass rechtliche Vorschriften der NADA was den Datenschutz betrifft, auch den Berliner Verein binden, die Geschichte öffentlich aufzuarbeiten.
Nicht dass wieder whatabaout- Parallelen gezogen werden, warum Valieva an der grossen internationalen shame-Glocke hängt: Nicht, weil sie Russin ist, sondern: Sie und ihr Fall ist ein vollständig anderes Kaliber.
Das Angebot der DEU war doch bekannt. Der damalige Bundestrainer Paarlauf Alexander König wollte sie für das geplante Paarlaufzentrum in Berlin gewinnen. Sie hatte aber keine Lust.
Könnte mir vorstellen das die Shows und sonstige Auftritte/Einladungen zu Sendungen zunächst attraktiver waren. Die DEU mahlt auch sehr träge. König war damals noch nicht Bundestrainer und musste in Berlin wer weiss wie lange auf diesen Posten warten.
Misha Dazu habe ich folgendes gefunden. Der Datenschutz scheint da Vorrang zu haben. Siehe vor allem Absatz 4.
Das Angebot der DEU war doch bekannt. Der damalige Bundestrainer Paarlauf Alexander König wollte sie für das geplante Paarlaufzentrum in Berlin gewinnen. Sie hatte aber keine Lust.
Vielen Dank, also war das ein 100% offizielles Angebot, kein Alleingang von König, heisst das war mit Segen der DEU .
Irgendwie war das an mir vorbeigegangen, dass da schon ein Angebot der DEU war, weil dauernd hier im blog gesagt wurde "wie kann man so eine Sportlerin nach Holland ziehen lassen ?"
Dass die DEU kein zweites Angebot ihr machte, als sie damals im Herbst nach dieser unsäglichen US Geschichte in Oberstdorf sass und in instagram tönte "ich such Arbeit, irgendwas, vielleicht eine TV show", das wird mir nun klarer: Die DEU fand ihre erste Ablehnung wohl eher so wie es Karl - Heinz ausdrückt " sie scheint keine Lust gehabt zu haben" und daher unterblieb in dieser Zeit ein zweites Angebot. Dann kam das vom holländischen Verband, wo sie zusagte.
Yogacat - shows mit Bruno ? An die kann ich mich nicht erinnern. Hatte er nicht Rückenschmerzen ?
Misha Es gab Einiges, z.B. Holiday on Ice mit mindestens 15 Auftritten und bei Music on Ice in Bellinzona. Für die Shows wird nicht ganz so zeitintensiv trainiert wie für Wettkämpfe. Wegen der kleineren Eisfläche reicht der Anlauf oft nicht für Höchstsschwierigkeiten. Von daher ganz gute Vorraussetzungen Rückenprobleme in Grenzen zu halten. Bereits 2 Monate nach Ende der Holiday on Ice Tournee hat sie die Schwangerschaft verkündet.
Ganz zufrieden wird sie wohl mit dem Angebot der DEU nicht gewesen sein und wie du richtig annimmst, kam später nicht mehr viel nach.
Zitat: "Der niederländische Verband hat mir im Gegensatz zum deutschen Verband ein richtiges Angebot unterbreitet: Ein geregeltes Einkommen, soziale und gesundheitliche Absicherung, eine berufliche Perspektive und auch die soziale Absicherung für meine Tochter", sagte Savchenko bei "eurosport.de". Quelle
Kann mal jemand Aljona einen Medienberater zur Seite stellen. Jetzt hat sie es sogar in die Bild-Zeitung mit ein paar unbedarften Aussagen zu Bruno geschafft. Das hilft dem Image des Eiskunstlaufes in D keinen Schritt weiter.
Meinst du das hier https://www.bild.de/sport/2023/spo…21460.bild.html
Das ist von dieser minderbemittelten Zeitung nur auf die Tränendrüse gedrückt.
Klar dass Aljona so reagieren muss, um den Titel "Tyrann " von sich zu waschen, sie sieht sich unverstanden.
Klar ist die Bild unterirdisch, aber ich frage mich, ob es ihrer Sache dient, in der Presse auf Bruno einzuschlagen. Sie sollte eher an einem positiven Image arbeiten, das hat sie bitter nötig, wenn das Engagement in Chemnitz länger dauern soll als alles andere, was sie in den letzten 5 Jahren angefangen hat. Nicht immer sind die anderen Schuld.
ich weiß nicht ob sie gerade zu dieser neuen Aufgabe ein positives Image braucht. Hat Tutberidze ein positives Image? Nein, und das schon länger.
Robin und der Rest sind die wichtigen Personen in diesem Fall und die werden genau wisse wo sie ihre Macken hat und wie sie sie nehmen müssen. Was zählt ist der Erfolg der Trainer. Ob es für die Sportler eine Kuschelatmosphäre gibt, wäre mir als erfolgshungrigem Eiskunstlaufschüler erst mal weniger wichtig. Alternativ können potentielle Schüler ja an ihrem bisherigen Trainingsort in der Komfortzone verbleiben.
Finde das was Bruno im Interview sagte jetzt auch überhaupt nicht überraschend. Sowohl das, dass Aljona fordernd war, als auch dass er damit wohl Probleme hatte und nicht offen und direkt mit ihr kommunizierte. Er hat sich ja auch lange Zeit davor gedrückt ihr klipp und klar zu sagen dass er nicht mehr in den Wettkampf zurück möchte damit sie direkt nach der WM 2018 oder zumindest rechtzeitig genug auf die Suche nach einem dritten Partner hätte gehen können (so verrückt das Manche auch empfunden haben).
Aber immerhin muss man ihm zu Gute halten dass er es durchgezogen hat. Er hat sich seinen Erfolg verdient.
Klar gibt es auch in D genug erfolgshungrige Eltern, die ihre Kinder zu zweifelhaften Trainern geben. Entsprechend hoch ist die Quote der Sportler, die im Juniorenalter realisieren, dass sie Jahre ihrer Kindheit mit etwas verbracht haben, dass nicht ihnen sondern ihren Eltern Freude gemacht hat. Und warum Erfolg und Wohlbefinden sich einander ausschliessen sollen, versteh ich nicht.
Ich bin jetzt nur von mir ausgegangen und habe mir vorgestellt wie ich das Angebot dort trainieren zu dürfen beurteilen würde, wenn ich im Alter von sagen wir mal um die 20 Jahren wäre (habe selbst Leistungsport betrieben) Und auch gerade wenn ich ohnehin schon einiges über A. Savchenko gehört/gelesen hätte.
Vergleichbar mit z.B. Grassl, der sich in die Höhle der Löwin Tutberidze gewagt hat, weil er sich davon auch Erfolg verspricht.
Wie inländische Eltern ein leicht übersehbares Interview in der online-Ausgabe der Bild beurteilen und ob sie für verlorene Jahre ihrer Kinder verantwortlich sind, habe ich nicht bedacht. Ist mir ehrlich gesagt auch egal.
Und warum Erfolg und Wohlbefinden sich einander ausschliessen sollen, versteh ich nicht.
Es kommt drauf an, was du unter "Wohlbefinden" verstehst...für Erfolge muss man schon viel entbehren, z. B. im Training aus der Komfortzone raus gehen und auch außer des Trainings vieles entbehren (streng auf Ernährung achten, auf Partys verzichten und vieles mehr). Da hört eigentlich schnell das Wohlbefinden auf 😀
Da sind wir ja nicht so weit voneinander entfernt. Klar ist für Leistungssport Disziplin erforderlich - obwohl ich einen spanischen sehr erfolgreichen EKL kenne, für den der Trainingsplan extra so gestaltet war, dass er nicht vor 9 aufs Eis musste, da der die ganze Nacht gezockt hatte Ich meine eher, die Art von Training, wo Demütigungen, Schikane, Rücksichtslosigkeit und gesundheitsschädliche Anforderungen Methode ist.
Da sind wir ja nicht so weit voneinander entfernt. Klar ist für Leistungssport Disziplin erforderlich - obwohl ich einen spanischen sehr erfolgreichen EKL kenne, für den der Trainingsplan extra so gestaltet war, dass er nicht vor 9 aufs Eis musste, da der die ganze Nacht gezockt hatte Ich meine eher, die Art von Training, wo Demütigungen, Schikane, Rücksichtslosigkeit und gesundheitsschädliche Anforderungen Methode ist.
Da bin ich voll bei Dir. Das alles geht überhaupt nicht. Wobei der Begriff "gesundheitsschädlich" auch wieder von verschiedenen Personen oder Trainern sehr breit auszulegen ist. Da hat jeder Sportler und jeder Trainer seine persönliche Schmerzgrenzen😏
Leistungssport ist generell "ungesund", weil man vom Körper ständig das Maximum fordert. Manche kommen ganz gut damit klar, andere tragen seelische oder körperliche Schäden davon. Darauf müssen gerade Trainer und der ganze Betreuerstab achten. Und gerade im Eiskunstlauf, wo man sehr jung in die Erwachsenenwettkampfwelt hereinkatapultiert wird, ist die Achtsamkeit auf die physische und mentale Gesundheit wichtig. Das macht mir zur yzeit am meisten Sorgen.