Ungarn gibt EM zurück

    Zitat von sylke

    Vielleicht Spanien ? Immerhin ist einer der Hauptsponsoren einer der global größten Energieversorger, das sollten zumindest die Stromkosten kein Hindernis sein

    Wir haben uns ja entschieden, zu keiner EM zu fahren, so lange Russland nicht dabei ist. Bei Spanien könnte ich aber noch mal schwach werden. An die beiden GP-Finals in Barcelona haben wir nur die besten Erinnerungen. Nicht nur, dass wir 2014 unseren ersten Live-Eiskunstlauf-Wettbewerb überhaupt erlebten, wir sahen auch 2015 die für mich beste Kür die Hanyu jemals gelaufen ist: Seimei mit 330 Punkten.

    Bei ersten Mal sind wir bei Eisregen in Schönefeld losgeflogen. Zwei Stunden später saßen wir kurzärmlig in der Sonne und warteten auf die Bahn in die Innenstadt. Anfang Dezember. Den Geburtstag meiner Frau begingen wir mit einem Eisbecher in einem Cafe am Hafen. Auch kurzärmlig und unter Palmen und den Abend nach dem Schaulaufen verbrachten wir beim Tapas essen auf der Rambla. Auch im Freien. Zwar nicht mehr kurzärmlig, aber dafür von einem Heizpilz bestrahlt.

    Die Halle lag unmittelbar am Meer. Leider aber verkehrstechnisch nicht so günstig. Lediglich eine Straßenbahnlinie hielt dort. Anders als in Montpellier wurde sie zum Ende der Veranstaltungen auch nicht verstärkt. Im Gegenteil. Am Sonnabend wurde sie am Abend ausgedünnt und wir mussten nach der letzten Siegerehrung rund eine halbe Stunde warten. Alternativ hätte man auch einen längeren Fußmarsch zur Metro antreten können.

    Leider dürfte eine EM in Barcelona nicht möglich sein. Damals waren sowohl die Eisbahn, als auch die Zuschauerränge extra für den Wettbewerb in einer Mehrzweckhalle aufgebaut worden. Die Zuschauerkapazität lag, glaube ich bei 5.000. Gut für ein GP-Finale, aber zu wenig für eine EM. Andererseits: Ohne Russland und den damaligen Hype um Javier Fernandez dann wohl eher zu groß. Sonst hat Barcelona nur noch eine kleine Eishalle am Camp Nou. Ob es in Spanien noch anderswo Hallen gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Die spanischen Meisterschaften finden ja in einer Minihalle, fast ohne Zuschauerplätze, statt.

    Muss mich auch mal wieder melden. Ich finde, dass der wichtigste Punkt die unkomplizierte Erreichbarkeit ist. Flughafennähe, gute Verkehrsanbindung zur Eishalle, Infrastruktur müssen gegeben sein. Das alles hätte Berlin. Es ist "nur" eine Frage der Kosten.

    Ich hatte mich eigentlich auf Budapest gefreut. Gut zu erreichen und als Stadt sehenswert. Schade.

    Die leeren Hallen haben viel mit den Preisen zu tun (obwohl EM preiswerter als WM). Man sieht immer, dass zum Wochenende mehr Zuschauer kommen. Dann auch mit Kindern. Das können sie sich eben nur einmal leisten. Viele gingen sicher gern öfter. Aber mit Kindern, zu teuer.

    Hier müsste es Familientickets geben, Ermäßigungen für Sportvereine, Schulen, für sehr engagierte Ehrenamtliche. Das zumindest an den Wochentagen. Wäre mein Vorschlag. Alles besser als leere Ränge.

    In Berlin gibt es auch noch die Max-Schmeling-Halle in Pankow mit ca. 8 000 Plätzen. Und die Eishallen in der Paul-Heyse-Str. bzw. im OSP könnte man als Trainingseisbahnen nutzen. Wenn nur der Wille da wäre!

    Super zu erreichen? Wir sind eine halbe Ewigkeit von der Schönhauser zur Halle gelaufen. Falls nicht gerade eine Weichenstörung, eine Signalstörung oder ein Polizeieinsatz läuft, kommt man einigermaßen dorthin. Super ist die Anbindung aber nicht. Heute und in den nächsten Tagen besteht beispielsweise zwischen dem Flughafen und Warschauer Straße / Treptower Park kein durchgehender S-Bahn-Verkehr. Es darf gependelt werden. Vor etwas sechs Wochen waren wir im Velodrom und erwischten das volle Programm. Zunächst fuhr vom BER und aus Richtung Grünau ohnehin nur die Hälfte der Bahnen. Dann gab es es eine Weichenstörung auf dem Südring und zum krönenden Abschluss eine Signalstörung in Pankow. In Berlin heißt es dann immer, die S-Bahn verkehre zur Zeit nur Unregelmäßig. Die U2 ist auch keine wirkliche Alternative. Wegen Baupfusch ist der U-Bahn-Tunnel am Alex weggerutscht und nun wird regelmäßig an der U 2 herumgedoktert. Nein, Spaß macht der Berliner Nahverkehr auf keinen Fall. Mir graut es schon vor November, wo wir für zwei Veranstaltungen an aufeinanderfolgenden Tagen in der Hauptstadt sind und dort auch noch übernachten. Parkplätze gibt es an der Halle auch keine. Zu allem Überfluss beginnt in Kürze auch noch der Abriss des unmittelbar neben der Schmeling-Halle gelegenen ehrwürdigen Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadions. Dort habe ich 1984 den legendären Speerwurf von Uwe Hohn über 104,80 m live miterlebt. Aber den Berlinern ist eben nichts heilig. Siehe Kudamm-Bühnen. Hoffentlich stürzt die Schmeling-Halle bei den Abrissarbeiten neben an nicht ein.

    Die größtmögliche Fläche der Halle beträgt 58 m x 34 m. Dazu müssen die Tribünen eingezogen werden. Die ISU verlangt 56–60 Meter Länge und 26–30 Meter Breite. Das dürfte sehr eng werden. Auf einer Längsseite die Juroren, auf der anderen die Fernsehkameras. Auf den schmalen Seiten die Kiss & Cry, der Zu. und Abgang der Läufer, die Plätze für die Trainer zum Beobachten ihrer Schützlinge, die Jungen und Mädchen die die Geschenke vom Eis sammeln ...

    Also ich bin in der Korsörer Strasse nähe Schönhauser groß geworden und bin mir deswegen eigentlich ziemlich sicher, dass man höchstens 10 Minuten durch die Cantianstrasse vom U Bhf Eberswalder Strasse bis zur Max Schmeling Halle läuft. Und es gibt noch die Strassenbahn zum Mauerpark. Also so schlecht finde ich die Anbindung nicht. Aber wenn die Halle wirklich zu klein ist? Schade, ich fände das super toll. Ich war 1988 zufällig bei der EM in Prag und war schwer begeistert. (Randnotiz: Duchesnay/Duchesnay wurden völlig unterbewertet gegen die russischen Paare nach meiner Meinung).

    Eine EM in Deutschland wäre natürlich schön. Wir waren in Espoo und die Halle war insbesondere am Samstag bei beiden Veranstaltungen gut gefüllt trotz (viel zu) hoher Preise und fehlender Russen. Wir würden den ukrainischen Läufern auch keine für Russland laufenden Sportler zumuten wollen. Es waren ja viele unter anderer Flagge dabei.

    Bei fairen Preisen wäre die Halle in Deutschland sicher auch voll. Wir wären dabei.

    Also ich glaube auch, dass eine EM in Deutschland eher ein Reinfall wäre wegen zu wenig Zuschauern. Und mich verwundert das nicht!

    Ich befürchte, dass es generell schwieriger werden wird, genügend Publikum für EKL zusammenzukriegen, da es ja so gut wie nie in der breiten Öffentlichkeit eine Rolle spielt! Man müsste so einen Wettkampf schon intensiv bewerben und dann braucht es sicher auch vorzeigbare Läufer aus dem Austragungsland, die vielleicht ein Anreiz sind. Und natürlich die Top-Läufer aus allen europäischen Ländern!

    Ja, auch ein prall gefülltes Portemonnaie des Verbandes (und leider auch der Zuschauer...) wäre hilfreich.

    Karl-Heinz Krebs: Dass den Berlinern nichts heilig ist, würde ich nicht sagen. Ich kenne viele, die diese Klotz-und Abrisswut ohne Hirn und Verstand genauso wie ich unmöglich finden! Das Problem sind wahrscheinlich eher diese Spinner, die Berlin in eine hässliche, unpersönliche 08/15 Stadt verwandeln (wollen), so wie ihrer Meinung nach eine "moderne Weltstadt" auszusehen hat oder so. Die haben doch gar keine richtige Beziehung oder was auch immer zu Berlin! Wollen die auch gar nicht, Hauptsache, sie sind wichtig. :cursing:

    Ich hoffe auch, dass die Schmelinghalle nicht einstürzt!!!