Paarlauf-Leistungszentrum in Berlin

  • Vielen Dank. Eine internationale Einordnung wäre natürlich auch noch gut :) Soll jetzt aber keine Kritik sein.

    Beide Paare könnten international auch schon Junioren laufen, scheinen aber die notwendigen Elemente noch nicht zu können, was bei Krause/ Loor vielleicht nicht so verwunderlich ist, weil sie (glaube ich) noch nicht so lange zusammen laufen bzw. überhaupt Paarlauf betreiben. Von dem Geschwisterpaar hätte ich mir etwas mehr erwartet, da die ja schon eine ganze Weile zusammen trainieren. Bislang sehe ich da noch nicht so viel Entwicklung, aber das kommt ja vielleicht noch.

  • Es ist für Außenstehende warscheinlich schwer zu verstehen, die nicht vor Ort sind. Selbst Spitzensportler verstehen nicht die Strukturen. Die kommen nur zum Trainieren.

    Ein großes Problem ist prinzipiell auch die Berliner Sportstruktur, die den Breitensport wesentlich mehr Förderung, auch im Sinne von Eusflöchen und Zeiten zugesteht. Der Spitzensport hat sehr wenige Zeiten.

    Die Paarläufer teilen sich das Eis mit Einzelläufer.


    Die Bildung von neuen Paaren ist zudem wirklich schwierig, wenn man denn 2passende Kandidaten hat, diese zusammen zu bringen auf das Eis.

    Zudem ist auch in Berlin allg.keine Riesenauswahl an Läufer. Jungen sind im allg. Zu wenig und gute Mädchen auch rar.

    Außerdem gibt es so wenig TrainingsZeiten und Trainer, das kaum neue Paare betreut werden können.



    Krause/Loor laufen jetzt (trainings mäßig) sozusagen das 2.Jahr zusammen... Sie hatte Vorerfahrung. Er nicht. Sie hätte im übrigen in Dresden die Anforderungen der Bundeskader Norm geschafft. Ich denke das spricht für sich.

    Das die Löwenherz Geschwister noch im Nachwuchs gestartet sind liegt an der fehlenden Paarlauftechnikklasse 2.

    Sie beherrschen den 2fachTwist eigentlich schon.

    Die PaarlaufKlassen werden im Rahmen des am 12./13. November 21 stattfindenden Paarlauf Monitoring in Berlin abgenommen.

    Dort werden auch neue Paare vorgestellt. Denn ja, auch wenn ihr es nicht denkt, es wird doch etwas getan. Und manchmal funktionieren auch zusammenStellungen unerwartet gut.

    Aber wie gesagt, es muss eben auch passen und als entwicklungsfähig eingestuft werden. Sonst wird den anderen Paaren einfach nur das Eis voll gestopft... Was wiederum das Training behindert.

    Das Trainer Team dort leistet gute Arbeit im Rahmen der Möglichkeiten natürlich.


    LG

  • Und außerdem entscheiden sich wirklich wenige Sportler, bzw ihre Eltern dazu ihre Kinder letztlich ganz ins Paarlauf zu geben.

    Körperlich ist es eine größere Belastung, sowohl für die Jungs, als auch für die Mädchen.

    Viele Mädchen eignen sich zudem nicht, da es eine ganz andere Situation ist, als wie im Einzellauf.


    Das Mädchen muss viel Vertrauen haben und sich auch darauf einlassen können. Sowohl Würfe, Hebungen oder Spiralen, ist das Mädchen sehr auf den Partner angewiesen.

    Im Einzellauf hat das Mädchen alles selbst im Griff.

    Viele Mädchen steigen nach dem Probetraining wieder aus, wenn es ans ein gemachte geht. Und man darf auch die Doppelbelastung nicht vergessen. Die Mädchen sind oft jung wenn sie einsteigen. Und müssen weiterhin im Einzellauf bleiben...einige Jahre meistens, bis klar ist wohin das Wachstum und das Können (2fach /3fach Würfe) geht.

    Diese Doppelbelastung mit Schule ist ganz oft ein K. O.

    Halten die Mädchen nicht durch und auch die Eltern wollen oft nicht darauf eingehen.

    Das ist das was ich so höre von Eltern/Sportlern, am Stützpunkt.


    LG

  • Für mich als Aussenstehende und "nur Zuschauer" sehr interessant. Ich denke, dass die Rahmenbedingungen gut abgestimmt sein müssen. Schule, Fahrweg, finanzielle Unterstützung und gute sportliche Entwicklungsmöglichkeiten. Aber diese Erkenntnis ist ja nicht neu. Das ist doch das kleine Einmaleins für einen erfolgreichen Leistungssport. Aber auch dabei ist Deutschland Entwicklungsland.

  • Auch kommt hinzu, daß Trainer ihre Sportler nicht gern abgeben an eine neue Disziplin. Das hat auch was mit verdienst zu tun.


    Die Schul. Rahmenbedingungen sind in Dtl. Nicht zu ändern. Du kannst leider mit der Schule nicht pausieren nur weil 2Diziplinen ausgeführt werden. Die Finanzierung 2er Disziplinen ist natürlich auch nicht zu verachten...


    Aber auch die Kinder selber sind heute anders als früher. Ein Paarläufer braucht schon auch ein hohes Maß an Empathie und ich erlebe das gerade die erfolgreichen Einzelläufer auch genau deswegen so erfolgreich sind, weil sie sich selbst sehr nahe stehen. Von sich selbst überzeugt sind. Was im allg. Gute Eigenschaften sind, wenn sie schon jung gut auf sich fixiert sind. Im Paarlauf jedoch muss man sich zurücknehmen können. Beide müssen Raum haben sich zu entwickeln, das gemeinsame erarbeiten fordert genausoviel Geduld vom Partner, wie auch Trainer mitbringen müssen.

    Beide müssen dennoch auf eine Welle liegen. Im warsten Sinne wie in einer richtigen Partnerschaft. Ohne Vorwürfe und Zweifel. Mit dem Vertrauen der Treue zueinander.

    Und wir alle wissen wie schwer es ist im richtigen Leben den Richtigen zu finden unter 80Mio....

    Im Eiskunstlauf gibt es aber nur eine handvoll, von denen wie gesagt entscheiden sich die wenigsten fürs Paarlaufen. Ein Paar ist oft auch Kompromiss. Es grenzt an ein Wunder, wenn 2 probieren und es auf Anhieb funktioniert und es problemlos harmoniert, ein Paar was sozusagen dann füreinander bestimmt ist...

    Das ist dann ein 6er im Lotto und dann müssen auch noch Sportler und Eltern bereit sein diesen Weg zu gehen. Auch finanziell. Die dann schon im Einzel ausgebildeten Kinder, ausschließlich Landes- oder Bundeskadersportler fangen ja im Prinzip wieder von vorne an....das bedeutet auch eine große Portion Mut aller Beteiligten sich darauf einzulassen... Diesen Status zu verlassen und nochmal neu zu erarbeiten in der anderen Disziplin.


    Ich sehe die Bemühungen im Paarlaufzentrum. Und nah klar nicht jeder Versuch ist von Erfolg gekrönt. Paare bilden sich und gehen auch wiedrr auseinander. Bleiben tut dann nur eine handvoll. Aber darauf zu schließen das in Berlin keine gute Arbeit geleistet wird, sehe ich nicht so. Das Zentrum geht um Nachwuchs, nicht um fertige Läufer... Und der Nachwuchs der jetzt unten anfängt braucht auch Zeit oben anzukommen. Und wie gesagt. Durch zu wenig Eiszeiten und Trainer kann man gar nicht genug Paare betreuen. So werden nur die genommen denen eine wirklich gute entwicklungsfähigkriet zugestanden wird.

    Optimaler wäre es natürlich umgedreht. Ein breites ausprobieren vieler Sportler. Aber dafür fehlt s hluchtweg das Eis. Am Stützpunkt fehlt derzeit eine ganze Eis Fläche, da die Eisschnelllaufhalle saniert wird und durch Rohstoffmangel nicht fertig wird. In der Halle befindet sich eigentlich noch eine 2.Trainingsfläche für Kunstlauf...

    Das ist Spitzensport in Berlin... Leider.

  • Ja, das muss man erst einmal wissen. Aber genau diese vielen Unwägbarkeiten lassen vielleicht hoffnungsvolle Läufer wieder aufhören. Das ist ja, wenn man in Berlin lebt in jedem Lebensbereich so. Man verpufft viel Energie weil alles nur auf Notbetrieb läuft. ( Ich meine die ganze Infrastruktur der Stadt). Und die Leute vor Ort müssen dann das möglichst Beste draus machen. Das muss man wirklich anerkennen.

  • Mit der Therapie liegt evtl. aber auch daran, das sie als Österreicher eben nicht alles im deutschen Medizinwesen einfach wahrnehmen können. Es sei denn man bezahlt dafür.


    Ich denke gerade spezielle therapien wird man da wohl eher im eigenen Land war nehmen. War bestimmt eine schwere Entscheidung.

  • Das kann ich mir kaum vorstellen. Das Gesundheitssystem darf da keinen Unterschied machen. Wenn er Behandlungen braucht, die von der Krankenkasse nicht gedeckt werden, kann es auch sein, dass der österreichische Verband nicht für DE zahlen will. Das ist nur wilde Spekulation. Mit seiner Nationalität hat das nichts zu tun.

  • Wenn er Österreicher ist, hat er wohl kaum eine deutsche Krankenversicherung. Und somit wird seine Versicherung oder der öst. Verband, je nach dem wer aufkommt, nicht für diese Behandlung bezahlen. Hier in Deutschland. Es geht ja hier nicht um eine Akut Behandlung. Im Notfall wird jeder behandelt, aber danach wenn es um. Therapie geht, wird (selbst bei Deutschen) immer geklärt wer die Kosten übernimmt. Keiner schenkt hier wem eine Behandlung.

    Sonst könnten ja alle Touristen hier her kommen und sich kostenlos behandeln lassen.

  • Es würde mich sehr wundern, wenn er keine deutsche KV hat. Er trainiert und lebt doch schließlich hier. Als Sportler wäre es grob fahrlässig, nur mit ner Auslandskrankenverischerungs zurechtzukommen.

  • Ich meine, dass ist sein gutes Recht, dass wenn er sich in Salzburg wohler fühlt etc., ich finde die Entscheidung nur nicht so schlau. Aber naja, hoffentlich wird es wieder gesund, sodass sie es bis Olympia schaffen!

  • Nah das weiß ich nicht, aber da er auch kein Einkommen hat, in dem Sinne, Das er hier in Dtl. arbeitet, glaube ich nicht das er die besitzt. Bzw extra bezahlt.

    Aber kann ja sein. Wer weiß.

    Es gibt ja EU Versicherungen.

    War nur ein Gedanke.

    Wer weiß was er mit speziell meint. Würde das jedenfalls nicht darauf beziehen, daß es in Berlin keine gute Behandlung gibt. In der Charité gibt es ein spezielles Programm zur Betreuung von Spitzensportler.

  • Diskussion zum Artikel König kein Paarlauf-Bundestrainer mehr:

    Zitat
    Alexander König ist kein Paarlauf-Bundestrainer mehr. DEU-Präsident Dieter Hillebrand habe ihm im September erklärt, „dass Minerva Hase und Nolan Seegert nun in Russland trainieren, Annika Hocke und Robert Kunkel von Rico Rex trainiert werden und es ja nur noch einen weiteren Bundeskaderläufer, Ruben Blommaert, gebe“, sagte König dem Sport Informationsdienst (SID). Die DEU sehe deshalb keine Aufgaben für König mehr, die eine Stellung als Bundestrainer rechtfertigen würde. König habe daraufhin…
  • Diskussion zum Artikel König kein Paarlauf-Bundestrainer mehr:

    Zitat
    Alexander König ist kein Paarlauf-Bundestrainer mehr. DEU-Präsident Dieter Hillebrand habe ihm im September erklärt, „dass Minerva Hase und Nolan Seegert nun in Russland trainieren, Annika Hocke und Robert Kunkel von Rico Rex trainiert werden und es ja nur noch einen weiteren Bundeskaderläufer, Ruben Blommaert, gebe“, sagte König dem Sport Informationsdienst (SID). Die DEU sehe deshalb keine Aufgaben für König mehr, die eine Stellung als Bundestrainer rechtfertigen würde. König habe daraufhin…
  • Der Verzicht auf den Paarlauf-Bundestrainer König war dann wohl die logische Konsequenz. Schließlich hat er ja selbst in einem Interview fest gestellt, dass er sich für die Bundeskader-Paare nicht zuständig fühlt, das Paarlauf-Leistungszentrum für sie nicht konzipiert ist und sie bitteschön ihren eigenen Weg gehen sollen. Schon da habe ich mich gefragt, wozu er dann überhaupt bezahlt wird. Die Betreuung von 2,5 Paaren, von denen keines wirklich dauerhaft bei ihm trainiert hat, schien mir schon nicht so viel Arbeit zu sein. Aber, wenn er meint, er wäre für diese 2,5 Paare noch nicht einmal zuständig, dann ist das schon sehr verwirrend. In allen anderen Sportarten ist der Bundestrainer genau für diese Top-Sportler zuständig und dort sind es in der Regel auch mehr als 5 Sportler.

    Resümieren würde ich sagen, viel heiße Luft und nichts dahinter. Das einzig positive daran ist, dass man erstmals das Gefühl hat, dass in der DEU Konsequenzen gezogen werden.

  • Die Frage ist, ob es die richtigen Konsequenzen sind. Nichts gegen Rico Rex, aber mir fällt auf Anhieb kein Paar ein, dass irgendwelche Erfolge hat. Auf der anderen Seite verschwindet ein guter Trainer nach dem anderen. Ingo Steuer hat vor über 30 Jahren einen Fehler gemacht und für die Staatssicherheit gearbeitet. Jeder Mörder, jeder Kinderschänder hätte inzwischen seine Strafe abgesessen und wäre wieder ein Mitglied der Gesellschaft. Steuer muss ein Leben lang büßen. Ein Trainer von fünffachen Paarlauf-Weltmeistern. Der fünffache Paarlauf-Weltmeister Robin Szolkowy war gut genug für Nina Mozer und Evgenia Tarasova / Vladimir Morozov, aber nicht gut genug für Deutschland. Nun also Alexander König, Trainer der für lange Zeit letzten deutschen Eiskunstlauf-Olympiasieger. Auch er ist offenbar nicht gut genug für eine Trainerstelle. Was ist eigentlich mit Knut Schubert? Der Name fällt auch nicht mehr. Immerhin hat er Miriam Ziegler / Severin Kiefer in die europäische Spitze geführt.

    Hocke / Kunkel haben ja angedeutet, ebenfalls mit dem Ausland zu liebäugeln. Was wird dann mit Rex? Und wie so trainiert der Nachwuchs-Bundestrainer ein Erwachsenen-Paar? Hat er daneben überhaupt noch Zeit, sich um den Nachwuchs zu kümmern? Fragen über Fragen.

  • Ingo Steuer und Alexander König kann man nicht so gut vergleichen, Steuer mußte gehen, weil öffentliche Stellen die Stasi-Vergangenheit immer noch so hoch hängen. Seine Qualität als Trainer hat er mit dem Aufbau und den jahrelangen Erfolgen von Sawtchenko/ Szolkowy klar unter Beweis gestellt.

    Die Qualität von Alexander König ist schwer zu beurteilen. Er hatte vor Sawtschenko/ Massot keine erfolgreichen Paare und danach auch nicht. Sawtschenko und auch Massot waren fertig ausgebildete Sportler. Ich vermute mal, dass Sawtschenko nach all den Jahren an der Spitze selbst am besten wusste, was wie trainiert werden muss. Und dann war da ja auch noch Brunos Trainer, J.F. Ballester, der offenbar sehr wichtig war. Also, schwer einzuschätzen, wie groß die Qualität Königs als Trainer ist. Entscheidend aber ist ja, wie willig ist bzw. war er, die Qualität ein zu bringen und wenn ich mich für die Top-Sportler nicht zuständig fühle, dann will ich mich vermutlich da nicht so einbringen und dann hat es keinen Sinn und wird niemandem etwas bringen (da könnte er der beste Trainer der Welt sein).

    Zu Rex: Nachwuchs-Bundeskader hat Deutschland im übrigen ja nur mit dem Junioren-Paar Roscher/ Schuster. Da fährt Herr Rex, so ich das auf social media beobachten kann, auch immer wieder nach Chemnitz und er veranstaltet Try-out-Trainings in ganz Deutschland für Paarlauf-Anfänger. Da sollte eigentlich noch genug Zeit bleiben, um sich um Hocke/ Kunkel zu kümmern, auch wenn ich der Meinung bin, dass die sich ein besseres Trainingsumfeld suchen sollten. Knut Schubert dürfte keine Alternative sein, der dürfte kurz vor der Rente stehen, andererseits, wenn man sich Mishin und Moskvina anschaut... Die unprofessionellen Bedingungen in der Hauptstadt aber sind für Schubert vielleicht nicht so der Anreiz, den Ruhestand noch zu verschieben. Da hat König in den Jahren seines Wirkens ja leider auch nichts verbessert.

  • ist für mich auch total neu und unverständlich, wieso Hocke/Kunkel nicht bei Alexander König trainierten?🙄Es scheint im Paarlaufzentrum so gewesen zu sein, dass jeder Sportler, jeder Trainer nach seinen eigenen Vorstellungen handelt...und das Ende ist dann leider die logische Konsequenz 🤦‍♀️och, ist das alles mehr als traurig ☹

  • ist für mich auch total neu und unverständlich, wieso Hocke/Kunkel nicht bei Alexander König trainierten?🙄

    Sie kannten u.U. schon sehr genau die Stärken und Schwächen der einzelnen, für sie in Frage kommenden Trainer. Das Paar Hocke/Blommaert wurde überwiegend von König trainiert, ihre zweite gemeinsame Saison war schwer auszuhalten als Fan.

    Yuna hat schon gute Aspekte zu König als Trainer formuliert. Mehr können wir wir nicht wissen. Ballester war auch sehr wichtig für Ziegler/Kiefer. Nach dessen tragischem Tod sah man sie mit Knut Schubert in der K&C. So erfahrene Läufer wissen schon sehr genau welcher Trainer ihnen helfen kann.

  • Da magst du Recht haben Yogacat. Erst als H/B zu König gewechselt sind, ging gar nichts mehr. Aufgebaut hat das Paar Knut Schubert und in kürzester Zeit an H/S vorbei zu den Olympischen Spielen und der WM geführt. Offenbar hatte Schubert das offensichtliche zwischenmenschliche Problem ganz gut im Griff. Unter König sah das anders aus und es ging abwärts.