Eiskunstlauf in Deutschland - Perspektiven?

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  • Ich weiß nicht, was und wie Frau Müller trainiert hat. Extra Honorar hat sie neben ihrem Gehalt wohl eher nicht von den Sportlern bekommen. Und Katis Eltern mussten vermutlich auch nicht tausende DDR Mark jährlich zuschießen.
    Allerdings würde die Leistung heute ja auch nicht mehr reichen. Ein Pummelchen wie sie, würde wohl eher nicht vor Medwedewa oder Sagitova landen.
    Somit meine ich, dass die Trainingsmethoden hinterfragt und modernisiert werden müssten.


  • Nur werden Frau Müllers Trainingsmethoden in einer freiheitlichen Gesellschaft vermutlich nicht toleriert. Da sollten Sie schon einen anderen Kronzeugen beibringen.


    Ich bin im "Osten" aufgewachsen und kenne das Regime sehr gut. Und: Die DDR ist seit nunmehr 30 Jahren (!) Geschichte und das ist gut so!!! Und, ja, wenn ich 1980 eine 10jährige Tochter gehabt hätte, dann wäre sie sicher nicht zum Training bei Frau Müller oder im Leistungssport überhaupt gewesen.


    Aber ich spreche hier nicht über Politik, sondern über Sport. Und ich habe auch nichts zu den Trainingsmethoden von Frau Müller gesagt, sondern habe nur wenige Sätze aus einem Interview zitiert. Mehr nicht. Und in dem was sie da gesagt hat, hat sie recht. Und sie hat auch nicht über Oberstdorf, Mannheim oder Dortmund gesprochen sondern über den Standort, an welchem sie jahrelang tätig war. Erst kürzlich wurde dort zu Ehren ihres 90. Geburtstages eine große Eisgala veranstaltet. Ob zu recht oder nicht, das steht mir nicht zu darüber zu urteilen. Aber wenn sie dort geehrt wird, dann kann man auch erwarten, das man auch hinhört, wenn sie kritisches zu sagen hat.


    Ich habe sie nicht als "Kronzeugin" gebracht sondern, wenn man das überhaupt so bezeichnen möchte, der Berliner Kurier. Auch kein Blatt, das im Verdacht steht, der DDR nachzutrauern.
    Und ich habe Herrn Dönsdorf benannt. Er sagt im Grunde nichts anderes, nur er sagt es eben in einer Zeit, wo er noch mit in der Verantwortung steht als Funktionär. Und in verschiedenen Zeitungen (FAZ, Stuttgarter Nachrichten, ...) wurde das Thema aufgegriffen. Und es gibt zahlreiche Eltern mit ihren Kindern zusammen, welche man als "Kronzeugen" aufrufen kann, die oft über Jahre viel in den Sport investiert haben um dann resigniert und frustriert aufzugeben.


    Das man die Arbeit Frau Müllers, als Vertreterin des DDR-Sports, kritisch sieht kann ich gut verstehen. Dann streichen Sie den letzten Abschnitt aus meinem Artikel.
    Ich habe noch einiges mehr geschrieben. darüber können wir dann reden.
    V.G.


  • Fechter


    Ich gebe Dir in allen Dingen recht. Derzeit gibt es fünf Bundesstützpunkte im Eiskunstlauf. Meiner Meinung nach sind das zu viele. ...


    Hallo Karl-Heinz,


    ich habe da auch lange darüber nachgedacht. Nur, wir sind ein Volk von über 80 Mill. Menschen. Und finanziell gehören wir auch zu den Staaten, die besser dastehen als die meisten.


    Ich denke, dass es eher an der Inhaltlichen Ausgestaltung der Arbeit an den Leistungssportzentren liegt. Ein Beispiel Obertdorf.
    Bei dem Fundus an Trainern, und finanziell, müsste doch jede zweite Medaille bei deutschen Wettbewerben von Sportlern erzielt werden, welche an diesem Standort trainieren. Ist aber nicht. Das kann jetzt nicht zu viel aussagen, aber ich habe das so beobachtet.


    Meine, subjektive, Erfahrung ist, das es an zwei Dingen fehlt: Professionalität und Leidenschaft.

  • Wie man den Eiskunstlauf in Deutschland auf ein höheres Niveau bringen kann - Peter Naber und @Karl Heinz - dazu weiss ich auch nicht weiter als zu sagen: Die Situation ist verfahren.



    ...Und Katis Eltern mussten vermutlich auch nicht tausende DDR Mark jährlich zuschießen.
    Allerdings würde die Leistung heute ja auch nicht mehr reichen. Ein Pummelchen wie sie, würde wohl eher nicht vor Medwedewa oder Sagitova landen.
    Somit meine ich, dass die Trainingsmethoden hinterfragt und modernisiert werden müssten.


    Wie bitte, Kathi Witt 1988 bei ihrer Carmen ein Pummelchen ?


    Das Hungern ist so ab 14 , 15 Jahren scheinbar bei allen Läuferinnen ein Teil ihres Erfolgs und wird auch hier im Forum schon als notwendig, ästhetisch und halt zum Sport gehörig hingenommen. Das Hungern geschieht im stillen Kämmerlein, und die leise gesagten Worte der Trainer "Pummelchen !" verletzen viel länger und tiefer als ein Ruf des Trainers beim Eis-Training: "Aufstehen und nochmal!" .
    Das Gewicht-Runterfahren und Halten kann dem Kind eine gewisse Disziplin lernen, aber es kann umschlagen in eine Ess-Störung, sehr schnell, das geht von einem auf den anderen Tag.


    An das sollten verantwortungsvolle Eltern auch denken.


    Bitte mir nicht kommen, dass es in der rhytmischen Sportgymnastik und im Turnen auch so ist. Dort geht es auch falsch.

  • Das war nicht abfällig gemeint. Der Sport hat sich aber weiter entwickelt. Witts damalige Leistung wäre heute sicherlich keine Medaille mehr.
    Selbst wenn also Trainer und Athleten das leisten würden, was Jutta Müller und K. Witt damals geleistet haben, reicht es eben nicht mehr. Deswegen nützt der Blick in die Vergangenheit nur unzureichend.

  • Die Erkenntnis dass sich fast alle Sportarten weiter entwickelt haben, ist unstrittig. Die Frage ist doch, warum ist die Lücke zur internationalen Spitze so groß geworden und wie es weiter geht. Und Jutta Müllers Traini gsmethoden ob gut oder nicht, würden heute jedenfalls nicht reichen. Es braucht neue Bezugspunkte.


  • Die Erkenntnis dass sich fast alle Sportarten weiter entwickelt haben, ist unstrittig. Die Frage ist doch, warum ist die Lücke zur internationalen Spitze so groß geworden und wie es weiter geht. Und Jutta Müllers Traini gsmethoden ob gut oder nicht, würden heute jedenfalls nicht reichen. Es braucht neue Bezugspunkte.


    So schwierig ist das doch nicht, und hat mit Frau Müller nichts mehr zu tun. Um Antworten zu bekommen muss man dahin schauen wo die internationale Spitze läuft. Und das ist zu Zeiten des Internet gut möglich.


    - An wie vielen Wochentagen sind die Sportler beim Training?
    - Wie werden die Tage aufgeteilt in Schule bzw. Sport?
    - Was hat dabei die Priorität, ich meine was ordnet sich wem unter? Wie flexibel ist das system?
    - Wie ist das Training organisiert (wieviele Stunden täglich)?
    - Welche Trainingseiheiten haben welchen Anteil? (Eis, Athletik, Methodik, Ballett, ...)
    - In welchem Alter müssen welche Elemente beginnen bzw. dann auch gezeigt werden?
    - Wie gut ist der Trainer, auch welche Ausbildung hat er (in technischer, methodischer und pädagogischer Hinsicht)?
    - Wie viele Trainer sind im Team?
    - Wieviel Eiszeit steht zur Verfügung, also freie Eisfläche (eine Frage die es eher in Deutschland als in der Weltspitze gibt)?
    - Wie leistungsbereit sind die Sportler und wie werden sie dabei von den Eltern unterstützt?
    - Wie wird es finanziert?


    Wenn man richtige Antworten auf diese Fragen findet, kann man beginnen zu schauen ob das bei einem selbst umsetzbar ist.
    Wie gesagt, im Netz findet man schon eine ganze Menge Anhaltspunkte. Und es gibt ganz sicher auch einige Trainer und Funktionäre in Deutschland, die international unterwegs sind und Antworten geben können.

  • Ja, das trifft es auf den Punkt.
    Die Ganztagsschule z. B. ist in der Form wie sie in D. organisiert ist, leider ungünstig um Leistungssport zu betreiben.
    Um nochmal auf die (Leicht)Gewichtsproblematik zurückzukommen. Im Skispringen wurden vor etlichen Jahren Gewichtsuntergrenzen eingeführt, was dort zur Verminderung der Diskussionen geführt hat und akzeptiert ist. Um die ständige Wiegerei zu vermeiden, könnte man evtl. Stichproben machen, dazu Aufklärung, Enttabuisierung und Beratung anbieten zur Vermeidung der bekannten Erkrankungen.
    Insgesamt gibt es leider viele Baustellen.


  • Ja, das trifft es auf den Punkt.
    Die Ganztagsschule z. B. ist in der Form wie sie in D. organisiert ist, leider ungünstig um Leistungssport zu betreiben.
    Um nochmal auf die (Leicht)Gewichtsproblematik zurückzukommen. Im Skispringen wurden vor etlichen Jahren Gewichtsuntergrenzen eingeführt, was dort zur Verminderung der Diskussionen geführt hat und akzeptiert ist. Um die ständige Wiegerei zu vermeiden, könnte man evtl. Stichproben machen, dazu Aufklärung, Enttabuisierung und Beratung anbieten zur Vermeidung der bekannten Erkrankungen.
    Insgesamt gibt es leider viele Baustellen.


    Finde Minerva Hase und Annika Hocke haben sehr gute Figuren und sehen gesund aus. Glaube nicht, dass sie unter einer Essstörung leiden. Scheint also auch irgendwie zu funktionieren. Vielleicht sollte man sie mal direkt befragen, wie sie das machen.

  • Hallo Edda, das finde ich auch, habe sie 2 mal live gesehen zusammen mit Miriam Ziegler, die auch gesund aussieht. Annika war mal im Interview, als ein Reporter sie gefragt hat was sie gerne mal tun würde worauf sie gesagt hat: "essen, Pizza usw" Damit war sicher gemeint das man solche Dinge halt nicht allzu oft essen darf...
    Insgesamt finde ich das das Thema nicht vorrangig unter der Überschrift Eiskunstlauf in Deutschland laufen sollte, auch wenn es einen bekannten Fall - Eva Maria Fitze, gab.
    Es ist ein internationales Phänomen. Auch ist nicht von der Hand zu weisen das bei vielen Mädels die Pubertät erst spät einsetzt wenn gehungert wird. Darüber gibt es wissenschaftliche Studien und Vergleiche mit anderen Sportarten. Hauptsächlich beim Turnen, Eiskunstlauf und in der rhythmischen Sportgymnastik ist das so.
    Die DEU hat vor kurzem eine Stelle in Sachen Ernährungsberatung ausgeschrieben. Da wird es also einen Ansprechpartner geben.

  • Momentan bin ich am rätseln warum die DEU nicht mehr Sportler zu den Olympischen Jugendspielen nach Lausanne geschickt hat. Wäre es nicht möglich gewesen einen Teilnehmer pro Disziplin mitzunehmen?


  • Momentan bin ich am rätseln warum die DEU nicht mehr Sportler zu den Olympischen Jugendspielen nach Lausanne geschickt hat. Wäre es nicht möglich gewesen einen Teilnehmer pro Disziplin mitzunehmen?


    Das war nicht möglich, weil die Quotenplätze bei der letzten JWM erlaufen wurden und da waren alle Disziplinen aus deutschen Landen zu schlecht. Die Paarläufer Roscher/ Schuster hatten das Glück, dass Hocke/ Kunkel im Junioren Grand Prix durch ihre guten Resultate noch einen zusätzlichen Quotenplatz erkämpfen konnten, aber von den Altersanforderungen nicht rein passten. So hatten die zwei Sachsen das tolle Erlebnis.


  • Das war nicht möglich, weil die Quotenplätze bei der letzten JWM erlaufen wurden und da waren alle Disziplinen aus deutschen Landen zu schlecht. Die Paarläufer Roscher/ Schuster hatten das Glück, dass Hocke/ Kunkel im Junioren Grand Prix durch ihre guten Resultate noch einen zusätzlichen Quotenplatz erkämpfen konnten, aber von den Altersanforderungen nicht rein passten. So hatten die zwei Sachsen das tolle Erlebnis.


    Roscher/Schuster haben es toll gemacht und ich bin sicher, sie werden viel aus Lausanne mitnehmen! Bei den Youth Olympic Games ist auch für die Sportler immer ein toller Workshop vorher mit dabei der sehr gerne gemacht wird. Wer hat die beiden da eigentlich in der K&C betreut? Monika Scheibe ist die Trainerin laut ISU-Bio, aber wer war das jetzt als ihr Assistent da auf der Bank?

  • Roscher/Schuster haben es toll gemacht und ich bin sicher, sie werden viel aus Lausanne mitnehmen! Bei den Youth Olympic Games ist auch für die Sportler immer ein toller Workshop vorher mit dabei der sehr gerne gemacht wird. Wer hat die beiden da eigentlich in der K&C betreut? Monika Scheibe ist die Trainerin laut ISU-Bio, aber wer war das jetzt als ihr Assistent da auf der Bank?


    Das ist Rico Rex, derzeit Trainer in Berlin.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rico_Rex


    Er ist Bundestrainer für den Nachwuchs im Paarlauf.

  • Rückblickend zur JWM ist es natürlich schade daß dort nicht mehr Quotenplätze erlaufen wurden.
    In der neuen Saison habe ich zuletzt schon bessere Leistungen bei den Junioren gesehen, als die bei der JWM, so daß ich hoffe das man die Talsohle 2019 durchschritten hat und es 2020 langsam im Rahmen der Möglichkeiten wieder bergauf geht. :1wink:

  • Der Deutschland Pokal in Dortmund ging ja ziemlich unter, da er gleichzeitig mit der JWM ausgerichtet wurde.
    Hätte man vorher gewusst daß das Fußballspiel Dortmund gegen Schalke ohne Zuschauer stattfindet, hätte man sicher am ursprünglichen Termin festgehalten. So liefen die beiden Livestreams gleichzeitig und das Durchklicken hinterher ist sehr mühsam bei Sportdeutschland TV Videos, die es locker auf 10 Stunden bringen. Dazu noch wird man dauernd von immer derselben Werbung belästigt.


    Ich bin absoluter Anfänger bei der Erstellung von Videos und finde die Qualität, die Sportdeutschland TV zur Verfügung stellt, auch nicht so besonders. Hier stelle ich nur ein Beispiel von einer Reihe von guten Leistungen, die zu sehen waren, ein.
    https://www.youtube.com/watch?v=DxBwotDaH6Y


    Dann möchte ich noch erwähnen daß Aya Hatakawa ebenfalls sehr gut gelaufen ist.
    Von ihrem KP wollte ich auch ein Video machen, schaffe es aber nicht das Video Teil 2 vom 3. Tag runterzuladen. Ich finde den Fehler nicht, warum bei mir immer nur der erste Teil runtergeladen wird.

  • [url=https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/fall-fajfr-staatsanwaltschaft-hat-entscheidung-getroffen;art735,10446377]Droyzen- Fajfr, die Staatsanwaltschaft teil mit: Das Verfahren gegen Fajifr wegen körperlicher und seelischer Misshandlung des damals 15- jährigen Isaak Droyzen wird eingestellt.[/url] Nur eine Ohrfeige konnte nachgewiesen werden; die Staatsanwaltschaft sagt, die Zeugenaussagen seien so widersprüchlich, dass es in einem Gerichtsverfahren nicht zur Verurteilung Fajfrs reichen würde.


    Droyzen hat Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft München gegen die Einstellung eingelegt.

  • "Der Patient ist eher tot als lebendig...."
    Ein russischer Artikel über die Geschichte des deutschen Eiskunstlaufs.

    "Und schliesslich wie die Kirsche auf dem Kuchen, die einzigartige Katharina Witt ". Mit ihr schliesst der Artikel.

    Er schliesst ! Wo bleibt der Paarlauf ?

    Kein Wort zu Aljona Savchenko, Robin Szolkowy, Trainer Ingo Steuer, sie haben immerhin 5 WM Titel eingefahren, 2 Bronzemedallien bei zwei Olympischen Spielen geholt. Aljona Savchenko und Bruno Massot mit Olympiagold und WMTitel 2018.