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  • Google bringt so einiges ans Licht: Die Worte Geldnot und Nada scheinen unzertrennbar zusammen zugehören. Eine kleine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit:


    2006: Wegen Geldnot steht die NADA am Scheideweg

    2007: Armstrong in Kritik, Nada in Geldnot

    2009: Annie Leibovitz wird 60 - Geldnot statt Geschenke Von Nada

    2012: Dopingjäger in Geldnot

    2013: NADA: Geldnot, aber "positive Signale"

    2019: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will der in Geldnot steckenden NADA mit einer Finanzspritze unter die Arme greifen

    2023: NADA UND GELDNOT


    Zwischen den großen Worten der Politik und der Wirklichkeit scheint es doch riesige Unterschiede zu geben. Aber das ist ja nicht nur beim Thema Doping so.

  • @Karl Heinz: Genau das hatte ich auch gefunden als ich Stichwort NADA - Budget gegoogelt habe. Ist für meinen Geschmack nicht negativ behaftet, hängt mit der Entstehung der NADA zusammen.


    Zitat aus :

    Ursprünglich durch ein Stakeholder-Modell – durch Sport, Wirtschaft und Staat – finanziert, stand im Jahr 2019 die Überführung in das für die NADA neue Finanzierungsmodell der institutionellen Förderung durch den Bund an.


    Seit Januar 2020 wird die NADA institutionell gefördert und bezieht einen Großteil ihres Budgets vom Bund. Weitere Gelder stammen von den Ländern. Weiterhin wird NADA von der Stadt Bonn bei der Unterbringungsfrage unterstützt. Weitere Details sind in den jeweiligen Jahresberichten aufgeführt.

  • ... Zwischen den großen Worten der Politik und der Wirklichkeit scheint es doch riesige Unterschiede zu geben. ...

    Mein Eindruck ist: Das Ziel der WADA und ihrer nationalen Organisationen mag hehr formuliert sein: "Monitor scientific and medical developments in sport with the aim to safeguard doping free port practice, the health of the athletes and provide recommendations in this respect to

    WADA." (Quelle: www.wada-ama.org).


    Aber in der ganzen Konstruktion sind etliche grundlegende Systemfehler eingebaut, sei es absichtlich oder nicht. Die im Thread angesprochene Finanzierung der nationalen Anti-Doping-Agenturen ist ganz offensichtlich ein solcher Fehler. Nicht nur hierzulande, wird es NADAs an Geld mangeln. Je nach Land wird man die Aktivität mit mehr oder weniger Elan betreiben. Und das betrifft wahrlich nicht nur Russland. Wenn man allein überlegt, wie viele Jahre ein Lance Armstrong gedopt erfolgreich unterwegs war ... Die NADAs müssten unabhängig von einer nicht-politischen Organisation finanziert sein, eigentlich durch das IOC. Weiter könnte man das Thema aufkochen, wer Dopingkontrollen durchführt, analysiert usw. Überall Manipulationsmöglichkeiten.

  • Ich glaube, eine Finanzierung der Anti-Doping Agenturen durch das IOC ist nicht sinnvoll. Jeder Dopingfall, der Entdeckt wirft wirft ein schlechtes Bild auf den Sport- und da dürfte das IOC die letzte Institution sein, die daran Interesse hat.


    Zu Lance Armstrong: kamen dessen Dopingvergehen nicht raus, als die Proben nach Jahren und mit neuer/ verbesserter Technik erneut untersucht wurden?

    Wie damit umgehen? Ich fürchte, dass die Doper der Technik der Labore immer einen Schritt vorraus sind. Bevor ein Dopingfall dann gar nicht entdeckt wird finde ich diese Nachtestung Jahre später schon sinnvoll

  • ... Jeder Dopingfall, der Entdeckt wirft wirft ein schlechtes Bild auf den Sport- und da dürfte das IOC die letzte Institution sein, die daran Interesse hat.

    Müsste so gesehen ("schlechtes Licht") nicht das IOC die allererste Institution sein, die an sauberem Sport interessiert ist?

    Zitat

    Zu Lance Armstrong: kamen dessen Dopingvergehen nicht raus, als die Proben nach Jahren und mit neuer/ verbesserter Technik erneut untersucht wurden? ...

    Doping war schon immer ein Katz-Maus-Spiel und bleibt das offenbar. Mit zum Teil mächtigen Playern, die all die Tricks im Dunkeln belassen haben möchten. Und diese Player finden sich überall, mal mehr mit dem Staat verbunden, mal mehr mit Medien, Sponsoren und Industrie.


    Welche Dopingpraktiken auch bei uns jahrzehntelang möglich waren, zeigt das Beispiel der Freiburger Sportmedizin: Quelle: Deutschlandfunk


    "Über vier Jahrzehnte haben Sportmediziner der Universität Freiburg Spitzensportler und Spitzensportlerinnen aus mehreren Disziplinen gedopt. Sie waren mitverantwortlich für Weltrekorde, Medaillen und viele Spitzenleistungen, die ohne Dopingmaßnahmen wohl nicht denkbar gewesen wären."

  • Ja, prinzipiell müsste das IOC Interesse an sauberen Sport haben.

    ...Dennoch: mir persönlich fehlt leider der Glaube an eben diesen sauberen Sport... Vielleicht sehe ich da zu schwarz?

    Weil wir uns alle aber diesen sauberen und fairen Sport wünschen verurteilen wir und auch die Medien jedes Doping und Verbände, in denen es viele positive Dopingproben gibt haben Nachteile (wie weniger Übertragungen). Von daher denke ich, dass das IOC letztlich die letzte Institution ist, die Interesse an vielen Dopingproben und Investition in die Forschung hat. Wenn es plötzlich wegen mehr und besseren Tests mehr erwischte Dopingsünder gibt: wie viele Länder geben dann noch gerne Steuergelder in den Hochleistungssport?


    Wobei ich da auch keine Lösung weiß... Doping einfach zu erlauben halte ich auch für falsch. Grade vor dem Hintergrund von dann evtl. gedopten Kinder- und Jugendlichen, bei denen für mich definitiv eine Grenze überschritten wäre.

  • ... Weil wir uns alle aber diesen sauberen und fairen Sport wünschen verurteilen wir und auch die Medien jedes Doping ...

    Na ja, die Medien eher nicht: Hat ein Sender erst mal für viele Millionen Rechte erworben, wird's schwer mit Kritik und Offenlegen von Dopingpraktiken, die bekannt werden. Dann lieber ein Mantel des Schweigens und Ignorierens. Würden die Medien Doping verurteilen, gäbe es zum Beispiel längst keine Tour de France mehr.


    Zum IOC: Laut Olympischer Charta ist die Rolle des IOC u.a. ... (Quelle: ICO)

    • 9 to protect clean athletes and the integrity of sport, by leading the fight against doping, and by taking action against all forms of manipulation of competitions and related corruption;
    • 10 to encourage and support measures relating to the medical care and health of athletes;

    "Leading the fight against doping" ist genau, was nötig ist. Insofern wundert mich, dass es nicht so etwas wie eine WADA von Seiten des IOC gibt. Denn letztlich lädt das System mit den nationalen NADAs und ihren je nach Land völlig unterschiedlichen Finanzierungen zur Manipulation ein. Ob ein IOC-Doping-Kontrollsystem je ein Thema war? Ich habe keine Ahnung. Nur angesichts der Statuten wäre das mehr als angebracht.

  • Ich hoffe, dass mein Buch das IOC endlich dazu zwingen wird, eine sinnvolle und nachhaltige Disqualifikation russischer Athleten zu verhängen, bis Russland das gesamte System der Ausbildung von Athleten komplett überarbeitet, was mindestens zehn Jahre dauern wird

    Zitat Rodchenkov


    Grigory Rodchenkov hat das zweite Buch über Doping in Russland geschrieben.

    Das neue Buch des ehemaligen Leiters des Moskauer Anti-Doping-Labors heißt „Doping. Verbotene Seiten." Es entstand auf der Basis der Tagebücher , die Rodchenkov aus Russland mitnahm.


    Das erste Buch, The Rodchenkov Case: How I Ruined Putin's Secret Doping Empire, wurde 2020 veröffentlicht.

    Quelle

  • Die WADA meldete Beteiligungen an Polizeirazzien in Polen, der Tschechischen Republik und der Slowakei.

    Nach Angaben der Website der Welt-Anti-Doping-Agentur ( WADA ) wurden in diesen Ländern zehn Lagerhäuser mit Geheimlaboren entdeckt, in denen illegal Nahrungsergänzungsmittel und verschiedene gefälschte Medikamente hergestellt wurden. Ein großes kriminelles Netzwerk verbreitete sie in Osteuropa. Die Polizei beschlagnahmte rund 550.000 Packungen illegaler Substanzen, darunter im Sport verbotene anabole und androgene Steroide. Insgesamt wurden 19 Personen festgenommen. Die Operation wurde gemeinsam von Strafverfolgungsbehörden in Europa und der polnischen Anti-Doping-Agentur (POLADA) mit Unterstützung der WADA durchgeführt. „Wir freuen uns, dass wir mit Hilfe unserer Geheimdienst- und Ermittlungsabteilung zu dieser komplexen und vielschichtigen Operation beigetragen haben“, sagte WADA-Präsident Witold Banka .

  • Es muss überall aufgeräumt werden, immer wieder, eine unendliche Geschichte.

    Video zu der von Karl Heinz zitierten Aktion "Angriff auf eine internationale Steriodbande"


    Die Landkarte ist aufgeteilt auf verschiedene Banden, die sich, um das Geschäft nicht gegenseitig zu verderben, absprechen, sich nicht in die Quere zu kommen ( geht manchmal auch nicht gut, dann gibts die Bandenkriege). Da wäre es nun interessant weiterzuverfolgen, wer in das Vakuum drängt, der Ansatzpunkt für die nächste Aushebung.

  • Adelina Sotnikova hat berichtet, dass ihre A-Probe der Olympischen Spiele 2014 positiv gewesen ist und ein Gerichtsverfahren nur wegen einer negativen B-Probe abgesagt wurde. Aber: Durch den McLaren-Report und Rodchenkow wissen wir, dass während der Spiele, die Proben jede Nacht gegen definitv saubere Proben ausgetauscht wurden. Die WADA hakt nun erneut beim IOC nach und möchte Antworten zum Fall Sotnikova.

    Sollte wieder ermittelt werden und sich der Verdacht bestätigen, bedeutet das, dass Sotnikova Gold verliert und/oder dass das ganze russische Eiskunstlaufteam unter die Lupe genommen wird. Dann könnten wir wahrscheinlich überall ein neues Podium sehen. Wenn der Gedanke weitergesponnen würde, und ich will nochmal betonen, dass dieses Szenario ein Szenario ist, wären Savchenko/Szolkowy Olympiasieger ;).


    https://www.sueddeutsche.de/sp…er-doping-probe-1.3288279


    https://www.insidethegames.biz…0/sotnikova-doping-claims


    https://www.spotvnews.com/news/articleView.html?idxno=57371

  • Die WADA hakt nun erneut beim IOC nach und möchte Antworten zum Fall Sotnikova.

    Woher hast Du diese Weisheit? Aus der verlinkten koreanischen Zeitung?


    Die TASS-Meldung lautet so:


    Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) wollte die jüngste Aussage der Eiskunstläuferin Adelina Sotnikova zu einem positiven Dopingtest nicht kommentieren und schlug vor, sich an das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu wenden. Dies teilte der Pressedienst der WADA TASS am Freitag mit.


    „Das Internationale Olympische Komitee war das Ergebnisverwaltungsorgan, daher bin ich sicher, dass es in dieser Angelegenheit helfen kann“, antwortete die WADA auf eine Bitte um Stellungnahme zur positiven Testaussage des Olympiasiegers von 2014.


    Quelle


    Die WADA hat also eine Stellungnahme abgelehnt und TASS empfohlen, sich beim IOC zu erkundigen. Was es mit der "positiven" Probe auf sich hat, hat "Inside the Games" richtig erklärt. Es gab bei verschiedenen Proben Kratzer an den Behältnissen. Diese Kratzer wurden in verschiedene Kategorien eingeteilt. Der bei Sotnikova war Kategorie 1, also minimal. Grigory Rodchenkov selbst, hat sich dann dafür eingesetzt, dass Sotnikova von der Liste gestrichen wurde. Vermutlich wurde die A-Probe auf Grund des Kratzers zunächst als positiv erklärt. Eventuell war die B-Probe unbeschädigt und der Test negativ.

    Und zur Erinnerung: Der CAS hat kurz vor den olympischen Spielen 2018 die Sperre von 28 der 43 Russen aufgehoben, die wegen solcher Kratzer gesperrt worden waren:


    https://rsw.beck.de/aktuell/da…n%20komplett%20aufgehoben.

  • Woher hast Du diese Weisheit? Aus der verlinkten koreanischen Zeitung?

    Warum gleich so passiv-aggressiv? Du zitierst doch auch TASS-Nachrichten, wo es doch auch klar ist, welche Seite sie vertreten.


    Und dazu, dass sie freigestellt wurde: "there is no sufficient element in the evidence available to date". Es gab einfach nur nicht genug Beweise.

    Rodchenkov war nicht nur Leiter des Labors, sondern mischte selbst "Cocktails" an Athleten. Das Eiskunstlaufteam war aber auch schon 2014 unter Shvetskyi, womöglich hat sich Rodschenkow deswegen für Sotnikova ausgesprochen, weil sie nicht direkt in seinem System war.

    Natürlich kann ich nicht urteilen, ob Sotnikova gedopt war oder nicht. Aber genauso wenig kannst du davon ausgehen, dass sie unschuldig ist. Besonders, wenn sie SELBST sagt, dass ihre erste Probe positiv war.


    Wenn du außerdem den beck-Artikel öffnet, steht gleich im ersten Satz, dass das CAS die Athleten damit nicht für unschuldig erklärten.

  • TASS hat aus einer WADA-Antwort zitiert. Die Koreaner berufen sich auf eben diese TASS-Meldung und behaupten es steht etwas drin, was in der Meldung nicht drin steht. Das ist ja wohl eindeutig. Sie haben die TASS-Meldung verfälscht um nicht zu sagen gefälscht. Und was die A-Probe angeht: Die wurde auf Grund des Kratzers vermutlich als positiv eingestuft. Zumindest hat sie das offenbar als positiven Test empfunden.

    Ob die 28 nun wegen mangels Beweisen oder erwiesener Unschuld frei gesprochen wurden, ist völlig egal. Ihre Sperren wurden aufgehoben. Damit gelten sie als unschuldig, egal was der CAS sagt. Es gibt keine Freisprüche erster oder zweiter Klasse.

  • Die B - Probe wird nur geöffnet , wenn man eine verbotene Substanz in der A Probe gefunden hätte. Sotnikova habe selbst nicht mehr durchgeblickt und sich verplaudert, als sie von der Öffnung der B- Probe was erzählte, die dann sauber war. so sports.ru, letzter Satz dieses Artikels


    Sotnikova stand in der "duchess- Akte" ( ihre Proben galten geschützt mit Hilfe sauberer Proben), erklärt heisst das: Damit nicht auffällt, dass die Proben unterschiedliche DNA haben und auch von dem betreffenden Sportler stammen, hätte dieser Sportler vorher zwei saubere Proben abgeben müssen, die wären dann nach dem Wettbewerb gegen die beiden mit Doping verseuchten ausgetauscht worden.

    Aber Rodschenkov sagt, Sotnikova hätte das ( diesen Austausch) nicht in Anspruch genommen. Sie hätte nicht am Dopingprogramm teilgenommen.


    Wer hat nun recht ?? War Sotnikova selbst so verwirrt von der ganzen Sachlage dass sie das mit der Öffnung der B-Probe " nur so daher " sagte ?


    Weil man nichts Genaues weiss , habe ich das Thema auch nicht selbst angeschnitten. Alles sehr vage.

  • Die Koreaner biegen sich die Dinge nach wie vor so zurecht, wie sie es gerne hätten. KBS World schreibt heute:


    Sotnikowa sagte kürzlich in einer YouTube-Sendung, dass sie 2014 positiv auf Doping getestet worden sei. Sie habe einen zweiten Test machen müssen, und glücklicherweise sei in der zweiten Probe nichts gefunden worden, so dass sie nicht disziplinarisch belangt worden sei.


    Es war nirgendwo davon die Rede, dass Sotnikova eine zweite Probe abgeben musste, sondern dass die B-Probe geöffnet wurde und auffällig war.


    http://world.kbs.co.kr/service…htm?lang=g&Seq_Code=97091

  • Ich würde mal Zweifel anmelden, ob man da etwas "zurechtgegen" hat. Eher liest sich das für mich als eine Ungenauigkeit, die durch eine Übersetzung zustande gekommen ist. Sowas kommt immer wieder vor.

  • Inzwischen hat sich auch das IOC gemeldet. Gegenüber Match-TV hieß es: „Zu diesem Zeitpunkt [während der Olympischen Spiele 2014] gab es keinen Dopingfall, daher kann das IOC keine Stellungnahme abgeben“


    Und die Anfrage von TASS wurde so beantwortet: „Bis heute gibt es keinen Dopingfall, daher kann das IOC keine Stellungnahme abgeben“


    Wie erwartet: Viel Lärm um nichts.