Nebelhorntrophy 2020: Gedanken zu den Übertragungen
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Karl-Heinz Krebs -
26. September 2020 um 09:27 -
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Na, noch wach?
So, fertig mit dem Frühstück. Draußen regnet es. Der beste Zeitpunkt, um sich die Kür der Paare anzusehen, die ich gestern aus zeitlichen Gründen nicht live sehen konnte. Also schnell auf die Seite von Sportdeutschland TV. Dort das böse Erwachen. Auch 13 Stunden nach dem Ende der Kür gibt es dort kein Video vom gestrigen Tag. Offenbar ist es äußert kompliziert einen Livestream in eine Aufzeichnung um zuwandeln. Nach dem ersten Tag hatte das nur 14 Stunden gedauert. Gut, bei anderen dauert es nur Sekunden, bis aus dem Livestream ein Video geworden ist. Konnten wir am vergangenen Wochenende sehen und werden wir auch wieder in zwei Wochen erleben können. Ganz abgesehen davon, dass noch während des laufenden Wettbewerbs Einzelvideos bereit gestellt wurden.
Überhaupt lässt die gesamte Übertragung doch zu wünschen übrig. Ria Schwendinger als Kommentatorin hat ihre Sache insgesamt ordentlich gemacht. Mehr als sieben Stunden Nonstop am Mikrofon, dass ist schon für Profis eine Herausforderung. Übrigens hat sie gestern Geburtstag gehabt und wurde, in ihrem Alter darf man das noch sagen, 22 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch. Für mich stellt sich dennoch die Frage, warum ein deutscher Challenger Wettbewerb auf englisch kommentiert werden musste. Unverständlich auch, warum es für jeden Tag nur einen einzigen Livestream gibt und nicht für jeden Wettbewerb. Das wäre ja noch hinnehmbar, wenn man im Stream wenigstens hin und her springen könnte, aber auch das ist nicht möglich. Wer heute also um 11:38 Uhr Aya HATAKAWA verpasst, der muss wahrscheinlich bis morgen um die gleiche Zeit warten, um sie zu sehen. Mit einem extra Stream für jeden Wettbewerb hätte sich dieses Zeitfenster zumindest deutlich minimieren lassen. Genauso ärgerlich ist es, dass es weder nach den einzelnen Gruppen, noch am Ende des Wettbewerbs möglich ist, das Klassement einzublenden. Vor ein paar Jahren hat mir mal jemand erzählt, dass sei technisch nicht machbar. Auch nicht das abfilmen des Tableaus von einem PC-Bildschirm? Wäre zumindest besser als gar nichts. Mir fällt da immer ein Spruch ein: "Alle sagen das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und machte es einfach."
Die Nebelhorntrophy 2020 ist der erste internationale Wettbewerb der Saison und eine gelungene Veranstaltung, die Übertragung aber nicht einmal Mittelmaß.
Ich freue mich schon auf die zweite Runde im russischen Pokal in zwei Wochen. Mit einem Livestream, in dem ich auch mal zurückspringen kann, mit einem Video das unmittelbar nach dem Wettbewerb zur Verfügung steht, mit Einzelvideos, wo ich mir einen verpassten Läufer mit nur einem Klick mal schnell ansehen kann, mit - ach eben mit allem, was für Fernsehen und Livestreams im Jahre 2020 Standard ist.