Presseschau vom 28. November 2023:

Ein nettes Detail aus dem WELT-Beitrag:

"Dabei war noch Minuten vor der Kür ein Schnürhaken von Volodins Schlittschuh abgefallen, Trainer Dmitri Savin musste blitzschnell ein neues Loch in den Stiefel bohren, um den Schnürsenkel zu befestigen. «Nikita ist ein Held. Mit kaputtem Schlittschuh ist er eine saubere Kür gelaufen», sagte Hase." (Quelle: welt.de)

@ Wulf

ja, im ersten Moment erscheint es nur als eine Kleinigkeit, aber ich finde das schon bemerkenswert und es steigert meine Zuversicht für den weiteren Weg dieses Pars.

Ich mag es nicht verschreien, aber da hat wohl jemand eine ziemlich gut Nervenstärke Ganz ehrlich, mich würde das vermutlich in der Konzentration stören und meine Angst vor Fehlern befeuern.

Gehen wir mal davon aus, dass die Partnerschaft sich weiterhin so erfolgreich entwickeln wird, dann gibt es nur Eines was mir bisher noch ein kleines Bisschen fehlt. Neben den Vorträgen auf dem Eis "menschelt" es mir noch zu wenig damit ich als Fan den Beiden komplett "zu Füßen liegen" würde. Dass die Beiden kein Paar sind und niemals werden sieht ein Blinder mit Krückstock , aber Umarmung, generell ein liebevollerer Umgang nach einem gelungenen Vortrag miteinander das dürfte schon sein. Das wirkt im Augenblick doch noch sehr sehr "sachlich"

Zitat von Lunon

Gehen wir mal davon aus, dass die Partnerschaft sich weiterhin so erfolgreich entwickeln wird, dann gibt es nur Eines was mir bisher noch ein kleines Bisschen fehlt. Neben den Vorträgen auf dem Eis "menschelt" es mir noch zu wenig damit ich als Fan den Beiden komplett "zu Füßen liegen" würde. Dass die Beiden kein Paar sind und niemals werden sieht ein Blinder mit Krückstock , aber Umarmung, generell ein liebevollerer Umgang nach einem gelungenen Vortrag miteinander das dürfte schon sein. Das wirkt im Augenblick doch noch sehr sehr "sachlich"

Ich finde die Programme auch noch nicht wirklich gut. Für die erste Saison sind die Programme gelungen, aber sie sind ein bisschen nichtssagend. Wenn sie weiter nach oben wollen, brauchen sie einen eigenen Stil, der die Zuschauer mitreißen kann. Gerade die Kür ist ein bisschen langweilig.

Zitat von halloeiskunstlauf

Ich finde die Programme auch noch nicht wirklich gut. Für die erste Saison sind die Programme gelungen, aber sie sind ein bisschen nichtssagend. Wenn sie weiter nach oben wollen, brauchen sie einen eigenen Stil, der die Zuschauer mitreißen kann.

Ja, das wäre natürlich schön, aber mal ehrlich bei wie vielen Paaren findet man das, einen eigenen Stil ?

Mitreißend wird es für mich als Zuschauer wenn eine Kür fließt, wenn alles sich ineinander fügt. Bei Paaren mag ich es noch wenn es soft ausgeführt wird. Und wenn die Läufer in ihrem Programm aufgehen und sie es gut verkaufen.

Ich habe das Interview mit den Beiden von der Nebelhorn Trophy gesehen das hier verlinkt wurde (vielen Dank)

Interessant war, wer jeweils für die Musikauswahl der beiden Programme verantwortlich war.

Schön wäre es zu wissen, wen sie als ihre Idole sehen, dann könnte man erahnen wohin sie sich orientieren.

Irgendwo habe ich gelesen dass ein Zuschauer bei ihrer Kür Ähnlichkeiten zu S/M "La terre vue du ciel" erkannt haben will. Abwegig finde ich das nicht.

Minerva tut es bestimmt gut, sich etwas aus ihrer Komfortzone zu bewegen. Bei ihren Programmen mit Nolan hatte man schon den Eindruck, dass sie auf Nummer sicher geht und sich gerne wiederholt.

Zitat von Lunon

Gehen wir mal davon aus, dass die Partnerschaft sich weiterhin so erfolgreich entwickeln wird, dann gibt es nur Eines was mir bisher noch ein kleines Bisschen fehlt. Neben den Vorträgen auf dem Eis "menschelt" es mir noch zu wenig damit ich als Fan den Beiden komplett "zu Füßen liegen" würde.

Ich glaube, die müssen selbst erst noch begreifen was sie da geschafft haben. Wettkämpfe so dicht hintereinander boten noch keine Gelegenheit zum Sacken lassen. Da jagt eins das Andere. Beide waren in ihrer bisherigen Karriere das Siegen nicht gewöhnt, wobei Minerva mit Nolan schon einige Achtungserfolge feiern durfte. An Nikita sieht man überdeutlich, welches Luxusproblem Russland hinsichtlich der Verfügbarkeit von guten Paarläufern hat. Seit dem JGP! (Platz 3 z,T.) wurde er nicht mehr international eingesetzt. Bitte korrigieren, falls das nicht stimmt.

War es nicht so, das sich bei S/M, Bruno auch erst noch an den Erfolg gewöhnen musste?

Mit das sachlichste an Umgang miteinander, was ich in dieser Saison beim GP gesehen habe, war leider das dünne Lächeln und Kopfnicken was zwischen Smart und Dieck in Angers zu sehen war. Dann noch in Espoo in der K&C das Trainerteam von JvR/Steffan, einschl. Shpilband. Das war eher Gesichtsgymnastik als Euphorie über das Gesehene und zog sich, bis endlich die Noten kamen. Der Anspruch war eine fehlerfreie Leistung.

Zur Musik bin ich auch gespannt was kommt. H/S sind fast ausschließlich zu Balladen gelaufen. Insofern finde ich die Kür einen gelungenen Schritt in richtung zu mehr Vielseitigkeit.

„Ich finde die Programme auch noch nicht wirklich gut. Für die erste Saison sind die Programme gelungen, aber sie sind ein bisschen nichtssagend. Wenn sie weiter nach oben wollen, brauchen sie einen eigenen Stil, der die Zuschauer mitreißen kann.“

Über H/S's und H/V's Art (Kunst) zu laufen war und ist man sich (nahezu) überall einig. Sie begeisterten die Zuschauer in Japan, Amerika, Kanada, Russland und so weiter mit einer Eigenschaft, die mit Eleganz umschrieben wird, die (lt. Kilius) von der Dame ausgeht - sozusagen das zeitlose, ungeschriebene Gesetz im Paarlauf (das Wort "Stil" brauche ich dazu nicht). In Osaka gab es für die dergestalt gezeigte Kür sogar stehende Ovationen. Von Letzterem abgesehen ist das auch in Deutschland so: die Leute freuen sich ganz einfach und vorbehaltlos für Minni & Nikita, soweit mich meine Wahrnehmung aus (kürzlich) Oberstdorf nicht täuscht. Jemand mit Überlegungen zu einem noch wenig erkennbaren eigenen Stil et cetera hätte man gewiss den Vogel gezeigt. EKL vor Ort vs. EKL aus der Konservendose.

Zuhause rekapituliere ich das natürlich auch von der Faktenlage her, um insbesondere die Kampfrichterbewertungen zu verstehen (oder auch nicht) und um ein wenig über den nächsten Wettbewerb zu spekulieren - diese Tabelle beispielsweise fand ich interessant: https://skatingscores.com/isu/ranking/sr/pairs/ (abzüglich der Lombardia Trophy Gleichstand mit dem fast zwei Jahre erfahreren kanadischen Spitzenpaar). Die letzten Wochen musste ich an Aljona denken, die über das damals zweite deutsche Paar gesagt hatte "Was wollen die eigentlich, warum sagen die nicht, dass sie gewinnen wollen?"

Stimme dir voll und ganz zu und werde sie dann hoffentlich bei der EM mal live sehen. H/S hatte ich bei Siegen in Den Haag und Oberstdorf gesehen. Auch bei EM und WM war ich je 1x bei guten Auftritten dabei.

Einem Vergleich, egal mit wem, bin ich eher abgeneigt und hoffe das sie ihre eigene Marke werden. Minerva erinnert mich eher an Ashley Cain-Gribble als an Aljona.

Von ausserhalb der GP Serie werden, ich tippe mal zur EM, auch die beiden Georgier Metelkina/Berulava in Erscheinung treten. Auf der oben verlinkten Skatingscores Liste stehen sie zwar nur auf Platz 13, was den niedriger bepunkteten JGP und Warsaw Cup geschuldet ist. Von der Leistungsfähigkeit sind sie hoch einzuordnen und besitzen auch schon das was Lunon oben wie folgt beschrieben hat.

Zitat von Lunon

Mitreißend wird es für mich als Zuschauer wenn eine Kür fließt, wenn alles sich ineinander fügt. Bei Paaren mag ich es noch wenn es soft ausgeführt wird. Und wenn die Läufer in ihrem Programm aufgehen und sie es gut verkaufen.

Zitat von Yogacat

Einem Vergleich, egal mit wem, bin ich eher abgeneigt und hoffe das sie ihre eigene Marke werden. Minerva erinnert mich eher an Ashley Cain-Gribble als an Aljona.

Aljona hatte mit ihrer schonungslosen Offenheit ihr völliges Unverständnis geäußert, warum H/S nicht gewinnen, sondern sich mit weniger zufrieden geben wollten, dafür hatte sie keinerlei Achtung (ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sie ihre Augen verdreht hat). Von meiner Seite habe ich das nicht als Vergleich erwähnt, sondern eher als ... darf man Arschtritt sagen? Natürlich im positivsten aller positiven Sinne! Nolan hatte den eigenen Paarlaufstil ja schon damals formuliert: Bewunderung ja, nachahmen nein, und der Teenager an seiner Seite strahlte ihn dabei an wie eh und je. Acht Jahre später sehe ich sie als gereifte Frau, die anscheinend weiß was sie will - ganz im Sinn von Aljona, entsprechend ihrer eigenen Überzeugung, verstehen, was der Schlüssel zum Erfolg ist (würde ich mal hoffen ...)

Zitat von Lutz

Nolan hatte den eigenen Paarlaufstil ja schon damals formuliert: Bewunderung ja, nachahmen nein, und der Teenager an seiner Seite strahlte ihn dabei an wie eh und je.

Daran hab ich mich erinnert, weil es hier im Blog in der Presseschau stand.

Als Aljona diesen, im übertragenen Sinne, Tritt in den Hintern, formulierte, hatte ich das Geschehen noch nicht näher verfolgt. 2018 hatte ich versucht herauszubekommen, warum H/B als Nr. 2 zu Olympia fuhren und nicht H/S. Bei der reinen Faktensuche begegnet einem sowas Originelles, wie von dir beschrieben, nicht. Von der Schülerin zur Psychologiestudentin hat Minerva in allen Belangen eine tolle Entwicklung hingelegt.