ANSA: Zwei Jahre Sperre für Grassl beantragt

Na, noch wach?

Dem italienischen Eiskunstläufer Daniel Grassl, Vize-Europameister von 2022 droht eine zweijährige Sperre. Wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA schreibt, hat die für Doping zuständige italienische Staatsanwaltschaft diese Strafe beantragt. Anfang September hatten mehrere russische Medien berichtet, Grassl habe drei Dopingtests verpasst, was mit einem positiven Dopingtest gleichzusetzen ist. Den Medien nach, hatte er bei der italienischen Dopingbehörde NADO angegeben, in Italien zu sein, während er sich tatsächlich zum Training in Moskau aufhielt. In Italien wurde er offenbar dann durch die Kontrolleure nicht angetroffen. Der Vorfall war seinerzeit den russischen Medien durch einen namentlich nicht genannten Vertreter des italienischen Verbandes telefonisch bestätigt worden. Grassl gab an, von den Vorwürfen nichts zu wissen. Dennoch zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück, um dem ganzen Trubel zu entgehen. Wie ANSA weiter schreibt, wurde Grassl durch die ISU aus seinen beiden Grand Prix und zwei Challenger Wettbewerben entfernt und tat das nicht aus eigenem Antrieb. Die geforderten zwei Jahre Sperre sind das Höchstmaß bei dieser Art von Vergehen. Grassl hatte seit September Zeit seine Sicht der Dinge darzulegen, die die Staatsanwaltschaft offenbar nicht überzeugt hat.

Kommentare 6

8. Dezember 2023 um 23:19

Soweit ich mich erinnern kann, wurde das Paar Stolbova/Klimov zu den OS 2018 nicht zugelassen, weil Stolbova EINEN Test verpasst hat. Das gehörte natürlich in den Kontext, wo die ganze Nation unter dem Verdacht des Systemdopings stand.

Jetzt hat Grassl drei Tests verpasst. Und er befand sich in der fraglichen Zeit auf dem Territorium eben dieser "verdächtigen" Nation. Und zwar in der Trainingsgruppe mit einem noch offenen Dopingfall. Da wird die Aufsicht genauer hinschauen.

Was sich der Sportler dabei gedacht hat, bleibt mir rätselhaft.
8. Dezember 2023 um 08:35

Mit seinem sofortigen Eingeständnis fürs Versäumnis, ADAMS zu updaten wärs vielleicht nur ein Jahr geworden ( Hinweis in "reddit") . Aber er spricht von "Pause", der "Dopingregel-Verstoss belaste ihn, so könne er nich skaten ". Das ist nicht die Wahrheit, denn seit gestern erst ist es endlich ganz klar, die ISU hat Grassl von den GP's gestrichen.

Egal ist ob die italienischen Kontrolleure nun eine Einreise nach Moskau bekommen hätten oder nicht. Grassl hats einfach "drauf ankommen lassen", da leuchteten zwei roten Flaggen in seinem ADAMS - account ( wo er seine Aufenthaltsorte eintragen muss, damit die Kontrolleure ihn finden), hat er oder sein Management die nicht gesehen, oder was war da los ?
8. Dezember 2023 um 08:46
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Dem RAI-Artikel von heute zufolge, sieht seine Verteidigungsstrategie so aus: Fehler im Meldesystem. Er habe nicht absichtlich gehandelt, sondern versehentlich und unabsichtlich falsche Angaben gemacht. Das kann ja durchaus so sein, das wird auch so sein, erklärt aber nicht, warum er die beiden Warnungen nach den ersten beiden Fails ignoriert hat. Das war dann zumindest grob fahrlässig.
8. Dezember 2023 um 09:06

Danke Karl Heinz, interessant.

In seiner Situation ist es klar: Absicht muss er ausschliessen von seiner Seite, so ist eben das Meldesystem defekt. Ein technischer Fehler kann immer sein, aber sehr dünn wie du sagst, es haben immerhin schon zwei Fähnchen geleuchtet....

Hat er/ sein management nicht in ADAMS reingeschaut weil er dachte in Moskau sei er weg aus dem Kontrollbereich ? Na, das versteh wer will.
8. Dezember 2023 um 06:45

ziemlich krasse Strafe für verpasste Tests.
8. Dezember 2023 um 14:43

Na ja, wenn es stimmt, dass er drei Dopingtests verpasst hat, dann sieht es schon wie Absicht aus. Und da gilt im Doping wohl "im Zweifel gegen den Angeklagten".