Die Deutsche Presseagentur zitiert heute die DEU-Sportdirektorin Claudia Pfeifer wie folgt: "Es ist kein Geheimnis, dass wir es im Bereich der Männer und Frauen mit einer wahnsinnigen internationalen Konkurrenz zu tun haben. Dagegen haben wir im Paarlaufen ein viel höheres Alter und langfristige Entwicklungsperspektiven. Deshalb wollen wir begabte Einzelläufer nicht verlieren und ihnen einen Disziplinwechsel zum Eistanz oder Paarlauf anbieten und zeigen, dass es da noch eine Perspektive gibt".
Für mich ist das die Bankrott-Erklärung der DEU. Nur mit den beiden Paarlauf-Wettbewerben im Angebot und Einzelläufern aus dem Hobby-Bereich wird der deutsche Eiskunstlauf endgültig untergehen. Frau Pfeifer unterläuft dabei, nicht zum ersten Mal, eine fatale Fehleinschätzung der Lage. Im Paarlauf profitiert die DEU gerade davon, dass es nach Olympia einen großen Aderlass gab, der in diesem Umfang wohl einmalig war. Schaut man auf die nackten Zahlen, sieht es so aus. Die höchste Punktzahl eines deutschen Paares in dieser Saison beträgt 186.17. Das bedeutet die siebthöchste Punktzahl weltweit. Allerdings haben wir in dieser Saison noch keine Paare aus Russland und China gesehen. Im Vorjahr hätte diese Punktzahl zu Platz 21 gereicht. Nach Weltspitze sieht das nicht aus. Dagegen sprechen auch die 30 Punkte Rückstand auf Riku MIURA / Ryuichi KIHARA, die ja nun auch kein Überflieger-Paar sind.
Im Eistanz ist die Situation ähnlich. Im Eistanz ist die Situation noch schlechter. Das beste Paar rangiert in dieser Saison mit 181.50 Punkten auf dem 18. Platz. Ohne Russland. Mit Russland wäre es im Vorjahr Platz 24 gewesen. Wo Frau Pfeifer da ihren Optimismus her nimmt, erschließt sich mir nicht.
Eine weitere Entscheidung betrifft die Anzahl der Bundesstützpunkte soll auf drei reduziert werden. Sie sollen in Berlin, Dortmund und Oberstdorf angesiedelt sein. Die Entscheidung war längst überfällig. Für 13 Teilnehmer an der DM benötigt man keine sechs Stützpunkte.
Insgesamt enttäuscht die neue Führungsriege. Die Übertragung von der DM ist schlecht, die Ansprache von Andreas WAGNER war akustisch im Livestream nicht zu verstehen. Und nun diese, wie ich finde, fatale Fehlentscheidung.