ISU European Figure Skating Championships 2023: Gold für Gubanova
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Karl-Heinz Krebs -
28. Januar 2023 um 16:14 -
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Guten Morgen!
Wie schon bei der Kür der Männer, waren auch die Leistungen in der Kür der Frauen durchwachsen. Dafür war es aber spannend, es gab zwei Überraschungen und, aus meiner Sicht, eine Fehlentscheidung.
Für die erste sorgte Anastasia Gubanova. Die sechste der russischen Meisterschaft von 2018 holte den Titel für Georgien, obwohl sie nicht unbedingt zu den Goldfavoritinnen gehörte. Sie hatte ihre Nerven im Zaum. Lediglich in der Mitte des Programms, wo ihr dreifacher Flip abgewertet wurde, musste man kurzzeitig um sie bangen. Doch einen weiteren Fehler leistete sie sich nicht und gewann am Ende deutlich mit 199,91 Punkten. Der Sieg ist gleichzeitig ein Erfolg für Russland, den ihr Trainer ist Evgeni Rukavitsin. Ein kleines bisschen Schadenfreude will ich da nicht verbergen. Zweite wurde Loena HENDRICKX aus Belgien mit 193.48 Punkten. Sie stürzte bei einem unterrotierten dreifachen Lutz und einem abgewerteten dreifachen Flip. Am Ende wurde sie mit Hilfe der Komponenten auf den zweiten Platz geschoben. Für mich wurde die Belgierin heute überbewertet, zumal ihre Kür nach den beiden Stürzen deutlich an Schwung verlor. Wer oben steht, der bekommt eben mal mehr in den Komponenten, als eine unbekannte Läuferin. Da werden auch getrennte Jurys nichts ändern. Die werden ja bei dieser EM getestet, wobei wir deren Wertung wohl leider nicht erfahren werden. Leidtragende war die Schweizerin Kimmy Repond die mit einem nervenstarken und fehlerfreien Auftritt , sieht man von einer unklaren Kante beim ersten Sprung ab, lieferte und überraschend Dritte wurde. Sie gewann zwar die Kür gegen Hendrickx, blieb aber am Ende mit 192.51 Punkten knapp hinter ihr. Ihr Freudenausbruch in der K&C nach ihrer zwischenzeitlichen Führung, war dem finnischen Fernsehen sogar eine Wiederholung wert. Zurecht.
Vielleicht hätte Ekaterina KURAKOVA auch noch in den Kampf um Bronze eingreifen können. Ohne den unterrotierten dreifachen Lutz wäre es zumindest knapp geworden. Sie brachte es auf 186.90 Punkte. Mit Nina PINZARRONE scheint in Belgien ein weiteres Juwel heranzuwachsen. Zwar unterliefen ihr kleinere Fehler, am Ende durfte die 16-jährige mit 185.92 Punkten und Rang fünf ein gelungenes EM-Debüt feiern. Zwei grobe Schnitzer verhinderten eine bessere Platzierung der Estin Niina PETROKINA. Sie erreichte den sechsten Platz mit 183.74 Punkten.
Nicole SCHOTT konnte als Neunte mit 163.82 Punkten zwar einen zweiten Startplatz für Deutschland bei der EM 2024 sichern, blieb aber auch heute praktisch alles schuldig. In der Kür fehlten ihr 14 Punkte zu ihrer Bestleistung, insgesamt waren es sogar 25 Punkte. Verglichen mit der DM vor drei Wochen summierte sich das Minus auf 29 Zähler. Nach drei Stürzen fiel Olga MIKUTINA aus Österreich vom vierten auf den zwölften Platz zurück. Die Schweizer EM-Debütantin Livia Kaiser hielt dem Druck in der Kür nicht stand und rutschte mit 151.20 vom neunten auf den 18. Platz ab.
Die Kür in voller Länge (ISU-Stream, in D gesperrt)
Die Kür in voller Länge (Discovery+, kostenpflichtig)
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