Shcherbakova unterrichtet in Frankreich

Vor einigen Tagen kursierten Videos von Anna Shcherbakova im Netz, die die Olympiasiegerin mit Florent Amodio zeigten. Jetzt lüftete der Europameister das Geheimnis. „Eigentlich ist sie nur als Freundin in den Urlaub gekommen. Einmal habe ich ihr gesagt: „Wenn du im Urlaub Zeit hast und in meiner Nähe vorbeikommst, freue ich mich, dich zu sehen.“ Da ich sie sehr lange nicht gesehen habe, konnte ich ihr persönlich zu ihrem Sieg bei den Olympischen Spielen gratulieren. Wenn man einen Freund trifft, den man schon lange nicht mehr gesehen hat, ist das sehr cool." Amodio bat Shcherbakova dann darum, eine Trainingseinheit an seiner Schule abzuhalten: "Wir gingen aufs Eis und machten Fotos mit den Athleten. Anna gab meinen besten Skatern einige Ratschläge, wir hatten ein kleines Treffen. Meine Athleten hatten viele Fragen, das können Sie sich vorstellen. Wissen Sie, ich bin ein Champion, ich bin ein Trainer. Wenn Sie coachen, können Sie 1000 Mal dasselbe sagen, aber wenn Anna es einmal sagt, hören sie anders zu. Es war also sehr hilfreich, vor allem für die Mädchen, weil sie sie im Fernsehen gesehen haben und bei all dem viel Fantasie haben. Als Trainer teile ich gerne mit Menschen, was mir gefällt. Ich bin sicher, dass wir von jedem lernen können, also war es großartig, dass Anna zu uns gekommen ist. Für mich war es doppelt cool. Ein Olympiasieger besuchte unsere Akademie, aber vor allem war es mein Freund, der Vaujany besuchte." Bei seinen Schützlingen kam der Besuch von Anna offenbar bestens an. "Die Sportler waren begeistert: „Wow, das ist Anna. Und es fühlte sich auch wie eine Bestätigung an, denn alles, was sie sagte, ähnelte dem, was ich ihnen auch gesagt habe – wie man arbeiten, zielorientiert sein, sich motivieren und mit mir zusammenarbeiten muss. Sie bestätigte, was ich jeden Tag sage. Also ja, es war eine sehr große Überraschung für meine Athleten. Sie trainieren Tag für Tag, also versuche ich manchmal, sie zu überraschen, und es war die beste Überraschung des Jahres“, sagte Amodio.

Zum Ausschluss der Russen und Weißrussen hat Amodio eine klare Meinung: Ich verstehe die Situation nicht, warum manche Leute erlaubt sind und andere nicht. Es ist nicht fair, wenn es einen russischen Tennisspieler oder einen russischen Fußballspieler gibt. Warum nicht? Ich werde nicht über die Entscheidung dieses Landes sprechen. Es erscheint mir unfair, dass es manchmal „Ja“ und manchmal „Nein“ heißt.

Ehrlich gesagt möchte ich, dass alle meine Freunde an Wettkämpfen teilnehmen und sich im Eiskunstlauf von ihrer besten Seite zeigen können. Ich verstehe, dass das schwierig ist, aber ich hoffe, dass diese ganze Situation bald ein Ende hat. „Ich bin traurig für alle meine Freunde – sowohl Ukrainer als auch Russen“, sagte Amodio .

Übrigens hielten fast zeitgleich Elizaveta Tuktamysheva und Alexei Mishin Unterrichtsstunden in Mexico ab. Ebenfalls mit grandiosem Erfolg.

Antworten 43

6. Juni 2023 um 11:17

Na wenn es so ein toller Erfolg war, werden wir ja eine Leistungssteigerung sowohl bei den französischen als auch bei den mexikanischen Sportlern erleben dürfen. Freue mich darauf.

6. Juni 2023 um 12:35

Ich gehe mal davon aus, dass du das ironisch gemeint hast. Von ein oder zwei Stunden Training wird sich niemand verbessern. Viel wichtiger, und so schildert Amodio das ja auch, ist es, die Begeisterung der Kinder für ihren Sport neu zu entfachen und ihnen am lebenden Beispiel zu zeigen, was mit fleißigem Training alles möglich ist und schließlich wiegt das Wort eines Weltmeisters oder gar Olympiasiegers schwerer, als das des eigenen Trainers.

Im Fußball gibt/gab es das schon länger. Ein großer Stromkonzern, ich weiß nicht mehr welcher, hat Trainingseinheiten für E-Junioren verlost. Ich durfte von zwei davon berichten. Von Marko Rehmer und Dieter Eilts. Die Kids waren mit Begeisterung dabei. Säter haben mir die jeweiligen Trainer der Teams berichtet, dass die Kinder danach häufiger zum Training kamen und intensiver trainierten. Aufgabe der Trainer ist es dann, dass Feuer weiter in Gang zu halten. Übrigens ist danach weder der MTV Wünsdorf noch Grün-Weiß Mellensee in die Bundesliga aufgestiegen.

Kurz zusammengefasst: Solche Aktionen stärken natürlich die Basis und ohne eine vernünftige Basis wird es auch keinen vernünftigen Überbau geben. Erleben wir ja im deutschen Eiskunstlauf gerade, wo wieder einmal ein Russe eingebürgert wird, weil es in Deutschland an leistungsstarkem Nachwuchs fehlt.

6. Juni 2023 um 13:54

Genau diese Begeisterung meinte ich. Sie könnte der Beginn sein und belebend für den Sport wirken. Das wäre in der tat ein Erfolg.

6. Juni 2023 um 22:51

schön dass so etwas in Frankreich möglich ist. In Deutschland ja leider völlig undenkbar .

7. Juni 2023 um 11:18
Zitat von lars

schön dass so etwas in Frankreich möglich ist. In Deutschland ja leider völlig undenkbar .

Kannst du mal näher ausführen wie du das meinst?

Wenn ja, sehe ich da eher Kostengründe als andere. Immerhin wurde Anna in Deutschland erfolgreich am Knie operiert und mir ist nicht bekannt das es irgendetwas gab was dies in Frage gestellt hätte.

https://www.instagram.com/p/ChZ4EKhorJJ/

7. Juni 2023 um 14:58

Ich weiß nicht warum aus dem Kurzbesucht von Anna bei Florent hier solche Wellen schlägt. Überall auf der Welt besuchen sich Spitzensportler gegenseitig.

7. Juni 2023 um 16:05

Vielleicht, weil ein skandinavisches Land vor ein paar Monaten eine solche Trainingsstunde verboten hat? Weil russische Läufer Sportler in einige europäische Länder nicht einreisen dürfen? Weil dieses Training zeigt, wie völkerverbindend Sport sein kann, wenn man ihn lässt?

7. Juni 2023 um 17:00

Anna war privat in Frankreich . Sie darf treffen wen sie will, diesmal hat man das nicht an die grosse Glocke gehängt vorher, genau wegen der Trusova Geschichte mit Schweden.
Bei Trusova sagten zwar die schwedischen Veranstalter, das sei eine private Einladung, doch es gab Kartenvorverkauf, also war das eine kommerzielle Geschichte mit dem Zugpferd Trusova. Der Kommerz machte da den Unterschied, weil für Kommerz eine Vorankündigung nötig ist und das störte den schwedischen Verband.

7. Juni 2023 um 17:33

Trotzdem hat sie eine Trainingseinheit bei Amodio abgehalten, genau wie Tuktamysheva in Mexico. Überhaupt: Glaubt man den deutschen Medien, dann dürfen und können Russen wegen der Sanktionen nirgendwo hin. Und dann ist Tuktamyheva in Mexico, Shcherbakova in Frankreich, Valieva in Südkorea, Zagorski/ Guerreiro in Japan. Nahezu alle Eiskunstläuferinnen und -Läufer waren auf den Malediven oder in den Emiraten im Urlaub. Bekanntlich nicht die kostengünstigsten Urlaubsdestinationen. Passt irgendwie nicht zusammen.

7. Juni 2023 um 18:03

Über Trainingseinheit finde ich nichts. Und ist Shcherbakova nicht in Deutschland operiert worden ? Da wird sie wohl ein Visum bekommen haben.

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