Stella - Skinny Love

Die zwölfjährige Stella hat sich insgeheim in den gut dreimal so alten Eiskunstlauftrainer ihrer erfolgreichen älteren Schwester verliebt. Deswegen versucht sie eifrig, wie die disziplinierte Katja auf dem Eis Pirouetten zu drehen, allerdings ohne rechten Erfolg. Denn körperlich unterscheiden die beiden Mädchen sich sehr. Stella ist etwas pummelig, während Katja immer schlanker zu werden scheint. Und tatsächlich hat sie eine massive Essstörung entwickelt, zunächst ohne dass es jemand mitbekommt. Nur Stella spürt besorgt, dass mit ihrer geliebten Schwester etwas nicht stimmt. Während Katja immer schwächer wird, zwingt sie ihre Schwester mit der Drohung, ihre geheime Liebe zu offenbaren, zum Stillschweigen. Obwohl das kleine Mädchen fürchterlich unter dem für sie sichtbaren körperlichen Abbau und der Wesensveränderung von Katja leidet, lügt Stella für ihre Schwester und deckt die Anorexie. Bis es fast zu spät ist ...


Regisseurin Sanna Lenken gelingt es in ihrem ersten langen Spielfilm, ein glaubhaftes und intensives Drama über eine essgestörte junge Frau und die Qualen der Mitwisserschaft zu inszenieren. Dies vor allem aufgrund ihrer talentierten Hauptdarstellerinnen Amy Deasismont, die unter dem Namen Amy Diamond als Sängerin in Schweden bekannt wurde, und der jungen Rebecka Josephson, die hier in ihrer ersten Rolle alle Register ihres Könnens zieht und in die Fußstapfen ihres Großvaters Erland Josephson („Szenen einer Ehe“) tritt.

Der Film gewann gleich bei seiner internationalen Premiere auf der Berlinale 2015 den Gläsernen Bären als bester Kinder- und Jugendfilm, wurde als bester nordischer Film in Göteborg ausgezeichnet und gewann Preise bei den Filmfestivals von Galway und Lecce. Außerdem wurde Rebecka Josephson beim International Urban Film Festival in Teheran als beste weibliche Darstellerin ausgezeichnet.

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