Eiskunstlauftechniken - erklärt
Re: Eiskunstlauftechniken - erklärt- Trainingseinstellung
Ganz allgemein: Ob viel oder wenig Training hängt von der eigenen Zeit ab ( G8 Gymnasium ist ein grosser Hemmschuh) und der eines Elternteils. Als Erwachsener hab ich keinen 9 - 5 job, sondern bin selbständig, ich habe tatsächlich wegen meines Sports, zuerst über 25 Jahre Windsurfen, mein Leben so eingerichtet. Nun kann die leeren Zeiten auf der Eisbahn tagsüber voll nutzen.
Auf jeden Fall sollte man dabei sein mit vollem Einsatz. Klingt so als Allgemeinplatz, aber mit der Einstellung: "Komm ich heut nicht komm ich morgen" bleibt man Mittelmass:
Wenn beispielsweise ein Sprung nicht klappt, sagen: Och den lass ich, wird mir der Trainer irgendwann zeigen, das Abschieben der Verantwortung, warum nicht selbst nachforschen ? Oder: Och, den hab ich falsch gelernt, den spring ich nicht mehr. Das hab ich wortwörtlich ein Mädel sagen hören, ich dachte ich muss mich hinsetzen, mir fehlten die Worte, das war ernst gemeint.
Warum ich gerade heute diese Gedanken niederschreibe ? Habe in der Presseschau von Karl Heinz heute, 31.3., ein paar Sätze gefunden von Annette Pötzsch, zwei Fragen an sie, zwei Antworten:
Die deutschen Einzelläufer haben international den Anschluss verloren. Sehen Sie Möglichkeiten, dass sich da in naher Zukunft etwas ändert?
Die Situation ist sicher schwierig. Ich habe trotzdem immer noch große Hoffnung, dass wir den Anschluss hinbekommen. Mitentscheidend ist für mich die Herangehensweise. Wer die Sportart liebt und sieht, was andere leisten, muss für sich die Entscheidung treffen: Ich will dort mitmischen oder nicht. Grundsätzlich sollte jeder, der was erreichen will, erst einmal erkennen, was er dafür in Angriff nehmen muss. Ob er es dann schafft, ist eine andere Sache. Aber man muss erstmal daran arbeiten.
Wie versuchen Sie selbst, Ihren Schützlingen das zu vermitteln?
Sehr hilfreich ist es, bei Spitzenläufern Erfahrungen zu sammeln. Deshalb fahren wir im Sommer für drei bis vier Wochen wieder in das Trainingscamp von Brian Orser nach Kanada. Schon im Vorjahr konnten wir beobachten, wie zum Beispiel Han yu trainiert. Er lag da auch oft auf dem Eis, weil vieles natürlich noch nicht klappte. Aber das ist eben ein Bereich, wo man einfach bereit sein muss, sich richtig zu quälen, um etwas zu schaffen. Dazu gehören viel Biss, Mut, Disziplin und der unbedingte Wille. Man muss den inneren Schweinehund überwinden.
Danke Frau Pötzsch.
Daher ist Hanyu mein Vorbild: Hinfallen, aufstehen, hinfallen, aufstehen. Nicht nur körperlich zäh sein, der Wille immer wieder es zu versuchen ist das Entscheidende. Und er erarbeitet sich seine Sprünge viel selbst.
Der Trainer kann Hinweise geben, aber machen muss es der Sportler selbst. Diese Suche in sich selbst, nicht nur auf den Trainer vertrauen, dass er einem es beibringt, das ist es, wovor viele Läufer Angst haben, weil sie befürchten, sich was falsches anzulernen. Solchen Läufern wünschte ich etwas mehr Mut, in sich selbst zu forschen, das perfekte Gefühl zu finden, zu ergründen, warum es perfekt ist, denn das ist ihr Rettungsanker, wenn die trainerüberwachte Technik mal nicht klappt. Dann sind sie nicht hilflos, sie kennen ihre Fehlersuch-checkliste. Diese checkliste hab ich mir jahrelang erarbeitet, ist noch lang nicht vollständig.
Nein, vierfach springen steht nicht auf meinem Wunschzettel. Aber: Ich will alle Lügen strafen, die sich vor Lachen gebogen haben, als ich etwas zu vertrauensseelig und schwärmerisch sagte, ich wollte mal den 2A springen. Und: Das schwerelos Rotieren in der Luft hat was ganz besonderes, es fühlt sich toll an, hat Suchtpotential .
Danke fürs Lesen
Auf jeden Fall sollte man dabei sein mit vollem Einsatz. Klingt so als Allgemeinplatz, aber mit der Einstellung: "Komm ich heut nicht komm ich morgen" bleibt man Mittelmass:
Wenn beispielsweise ein Sprung nicht klappt, sagen: Och den lass ich, wird mir der Trainer irgendwann zeigen, das Abschieben der Verantwortung, warum nicht selbst nachforschen ? Oder: Och, den hab ich falsch gelernt, den spring ich nicht mehr. Das hab ich wortwörtlich ein Mädel sagen hören, ich dachte ich muss mich hinsetzen, mir fehlten die Worte, das war ernst gemeint.
Warum ich gerade heute diese Gedanken niederschreibe ? Habe in der Presseschau von Karl Heinz heute, 31.3., ein paar Sätze gefunden von Annette Pötzsch, zwei Fragen an sie, zwei Antworten:
Die deutschen Einzelläufer haben international den Anschluss verloren. Sehen Sie Möglichkeiten, dass sich da in naher Zukunft etwas ändert?
Die Situation ist sicher schwierig. Ich habe trotzdem immer noch große Hoffnung, dass wir den Anschluss hinbekommen. Mitentscheidend ist für mich die Herangehensweise. Wer die Sportart liebt und sieht, was andere leisten, muss für sich die Entscheidung treffen: Ich will dort mitmischen oder nicht. Grundsätzlich sollte jeder, der was erreichen will, erst einmal erkennen, was er dafür in Angriff nehmen muss. Ob er es dann schafft, ist eine andere Sache. Aber man muss erstmal daran arbeiten.
Wie versuchen Sie selbst, Ihren Schützlingen das zu vermitteln?
Sehr hilfreich ist es, bei Spitzenläufern Erfahrungen zu sammeln. Deshalb fahren wir im Sommer für drei bis vier Wochen wieder in das Trainingscamp von Brian Orser nach Kanada. Schon im Vorjahr konnten wir beobachten, wie zum Beispiel Han yu trainiert. Er lag da auch oft auf dem Eis, weil vieles natürlich noch nicht klappte. Aber das ist eben ein Bereich, wo man einfach bereit sein muss, sich richtig zu quälen, um etwas zu schaffen. Dazu gehören viel Biss, Mut, Disziplin und der unbedingte Wille. Man muss den inneren Schweinehund überwinden.
Danke Frau Pötzsch.
Daher ist Hanyu mein Vorbild: Hinfallen, aufstehen, hinfallen, aufstehen. Nicht nur körperlich zäh sein, der Wille immer wieder es zu versuchen ist das Entscheidende. Und er erarbeitet sich seine Sprünge viel selbst.
Der Trainer kann Hinweise geben, aber machen muss es der Sportler selbst. Diese Suche in sich selbst, nicht nur auf den Trainer vertrauen, dass er einem es beibringt, das ist es, wovor viele Läufer Angst haben, weil sie befürchten, sich was falsches anzulernen. Solchen Läufern wünschte ich etwas mehr Mut, in sich selbst zu forschen, das perfekte Gefühl zu finden, zu ergründen, warum es perfekt ist, denn das ist ihr Rettungsanker, wenn die trainerüberwachte Technik mal nicht klappt. Dann sind sie nicht hilflos, sie kennen ihre Fehlersuch-checkliste. Diese checkliste hab ich mir jahrelang erarbeitet, ist noch lang nicht vollständig.
Nein, vierfach springen steht nicht auf meinem Wunschzettel. Aber: Ich will alle Lügen strafen, die sich vor Lachen gebogen haben, als ich etwas zu vertrauensseelig und schwärmerisch sagte, ich wollte mal den 2A springen. Und: Das schwerelos Rotieren in der Luft hat was ganz besonderes, es fühlt sich toll an, hat Suchtpotential .
Danke fürs Lesen
Re: Eiskunstlauftechniken - erklärt
Hallo!
Hab mich jetzt endlich auch mal hier registriert, nachdem ich schon eine Zeit lang interessiert beim Blog mitlese. Meine Nichte hat vor kurzem mit dem Eiskunstlauf angefangen, da ist man dann plötzlich interessiert
Ich denke, dieser Thread passt ganz gut zu meiner Frage, da ich gestern bei einem Jugendbewerb in AUT etwas gesehen habe, das ich generell noch nie gesehen habe. Abgesehen davon, dass die Läuferin (wir reden von einem österreichischem nationalem Laufen) meiner Meinung nach generell ziemlich was drauf hat (man möge mich berichtigen.....), war (nicht nur ich) extrem perplex, als sie plötzlich DIESE PIROUETTE gemacht hat (ab ca. 0:40 im Video)
Anscheinend ist sie erst 7 Jahre alt. Wie heißt diese Pirouette? Hab ich, wie gesagt, noch nirgends gesehen.
Generell wäre ich einmal so interessiert, was so an ganz jungen Läufern europa- und weltweit in den Startlöchern steht, man könnte dazu ja einen eigenen Thread aufmachen?
LG,
Thomas
Hab mich jetzt endlich auch mal hier registriert, nachdem ich schon eine Zeit lang interessiert beim Blog mitlese. Meine Nichte hat vor kurzem mit dem Eiskunstlauf angefangen, da ist man dann plötzlich interessiert
Ich denke, dieser Thread passt ganz gut zu meiner Frage, da ich gestern bei einem Jugendbewerb in AUT etwas gesehen habe, das ich generell noch nie gesehen habe. Abgesehen davon, dass die Läuferin (wir reden von einem österreichischem nationalem Laufen) meiner Meinung nach generell ziemlich was drauf hat (man möge mich berichtigen.....), war (nicht nur ich) extrem perplex, als sie plötzlich DIESE PIROUETTE gemacht hat (ab ca. 0:40 im Video)
Anscheinend ist sie erst 7 Jahre alt. Wie heißt diese Pirouette? Hab ich, wie gesagt, noch nirgends gesehen.
Generell wäre ich einmal so interessiert, was so an ganz jungen Läufern europa- und weltweit in den Startlöchern steht, man könnte dazu ja einen eigenen Thread aufmachen?
LG,
Thomas
Re: Eiskunstlauftechniken - erklärt
Im Thread zur Junioren-WM 2017 sind schon einige Infos zu den besten Nachwuchsläufern und Läuferinnen zu finden. Ein Extra-Thread für die Junioren wäre aber natürlich eine gute Idee!
Re: Eiskunstlauftechniken - erklärt
Naja, von den Junioren kriegt man ja eh so Einiges mit. Ich denke da eher an die noch wesentlich jüngeren Jahrgänge, ob es irgendwo hoffnungsvolle Talente im Bereich U10 oder noch jünger gibt. Oder kann man in diesem Alter noch schwer die Zukunft prognostizieren, weil noch zu lange Zeit ist? Aber ich denke mir irgendwie, wenn jemand mit 7 der nationalen Konkurrenz "um die Ohren fährt", dann ist das ja vielleicht jemand, den man für die Zukunft mal beobachten könnte? Bzw. kann ich mir ja vorstellen, dass die Leistungsdichte halt in AUT oder GER überschaubar ist, in RUS aber zum Beispiel nicht nur eine oder zwei, sondern 20 Läuferinnen auf diesem Niveau unterwegs sind?
Re: Eiskunstlauftechniken - das Training
Von Mishin weiss ich, dass er keine Diskussion über sein Training zulässt mit den Läufern, erst Läufer vom Könnensgrad her wie Plushenko dürfen ihm ihre Rückmeldung geben oder eigene Ansichten einbringen.
Auch von anderen Trainern sehe ich diesen Lehr-Ansatz:
Die Kinder müssen bedingungslos tun, was der Trainer sagt. Ein autoritärer Stil hilft gegen den Konzentrations-Verlust. Nicht diskutieren, einfach tun - es erscheint fast als zu strenge Zucht, aber je mehr ich nun ins Eiskunstlaufen eintauche ( nun im 7. Jahr...es war für ich wirklich das verflixte, s.u.) umso mehr befürworte ich diesen Stil: Nicht denken sollen die Kinder, nicht den Verstand einschalten, sie sollen nur machen, das angeborene Bewegungsgefühl aktivieren.
Je älter die Läufer werden und technisch gesehen besser lässt der Trainer die Zügel lockerer, nun kann der jugendliche Läufer mit dem Trainer auch mal diskutieren über die Technik oder Körperhaltung, in dieser Phase sortieren sich leider manchmal eigentliche Bewegungs - Talente, echte Begabungen, von selbst aus, mangelnde Einstellung trainieren zu wollen, aber auch die mangelnde Fähigkeit des Trainers, den Läufer zu erreichen, denn Autorität hilft irgendwann nicht mehr. Dass der Trainer dann mit Erniedrigungen arbeitet wie lautem Benennen des männlichen Läufers mit Mädchennamen oder mit anderen Worten ( Beleidigungen oder Bloss-Stellungen), die in der ganzen Eishalle zu hören sind, geht auch eine gewissse Zeit, aber der Läufer wird auf Dauer anfangen zu blockieren, sozusagen in die innere Emigration zu gehen, vor allem je älter er ist und wie häufig diese Worte kommen (ich kenn das von mir).
Meine eigenen Erkenntnisse " im verflixten 7.Jahr Eiskunstlauf" gehen dahin: Verstand ausschalten, das angeborene Bewegungsgefühl aktivieren, zu Ur-Bewegungen zurückgehen.
Unglaublich schwer, weil: Erwachsene, die Eiskunstlauf lernen, die sind die schwierigsten Schüler überhaupt, weil evtl schon mit Haltungsfehlern krumm geworden, die Grundbewegungsarten wie Hochspringen vielleicht schon verkrampft, und verstandes-geprägt.
Warum muss ich das tun ? schiesst es bei ihnen bei jedem Befehl des Trainers durch den Kopf. Wenn sie an eine Mauer geraten, weil sie die natürliche lockere Bewegung unsauber machen, wird das superschwierig für sie, sie durchdenken alles immer mehr, sie verkrampfen immer mehr, sie zerlegen jede Bewegung ihres Körpers.
Hier mein eigenes Beispiel Rittberger: So muss ich das linke Bein halten, so die Hüfte, so die Schultern, so den Kopf, dann muss ich das rechte Bein nach hinten strecken, rausfahren lassen, den Körper entspannen, mich beginnen umzudrehen, dann muss das linke Bein ausgedreht und gewinkelt zum anderen geführt werden, die linke Hüfte muss hoch sein, da muss ich so seitlich stehen, über der rechten Seite bleiben dabei, dann das linke Bein in die Richtung nach aussen ziehen, nicht die linke Hüfte fallen lassen dabei - warum geht das nicht, warum fall ich dabei um, wenn ich das linke Bein so herausziehen will ? was mach ich falsch ?....mein Fahrplan und meine Fragen für den Rittberger wurde länger und länger, Jahr für Jahr neue Punkte, wo es hakt.
Nun habe ich gestern alles in die blaue Tonne gestopft, die ganzen seitenweisen zentimeterdicken Beschreibungen für alle Sprünge, die ich jahrelang gesammelt habe....weil ich die nicht mehr brauche. Denn wenn ich ganz einfach hochspringe, klappt alles von selbst, ich habe mich nur in die Irre führen lassen von dieser Drehung, mit der man den Anlaufbogen fährt. Nun weiss ich auch, warum meine Waage links nie richtig zentrierte und warum immer dann, wenn ich den Axel halbwegs konnte, auch die Waage links halbwegs zentierte - es ist diesselbe Bewegung im Anlauf.
Einfach viel zuviel gedacht. 7 Jahre zuviel gedacht.
Aber ich bin zuversichtlich. Weil ich diese Urbewegungen nicht lernen muss so wie eine Fremdsprache, die sind nämlich angeboren, in mir drin, die muss ich nur wieder zulassen und irgendetwas in mir sagt mir auch, wann ich diese Urbewegungen richtig mache, das ist das Verrückte. Glaubt mir das einer ? Wahrscheinlich kein Eiskunstlauftrainer !
Auch von anderen Trainern sehe ich diesen Lehr-Ansatz:
Die Kinder müssen bedingungslos tun, was der Trainer sagt. Ein autoritärer Stil hilft gegen den Konzentrations-Verlust. Nicht diskutieren, einfach tun - es erscheint fast als zu strenge Zucht, aber je mehr ich nun ins Eiskunstlaufen eintauche ( nun im 7. Jahr...es war für ich wirklich das verflixte, s.u.) umso mehr befürworte ich diesen Stil: Nicht denken sollen die Kinder, nicht den Verstand einschalten, sie sollen nur machen, das angeborene Bewegungsgefühl aktivieren.
Je älter die Läufer werden und technisch gesehen besser lässt der Trainer die Zügel lockerer, nun kann der jugendliche Läufer mit dem Trainer auch mal diskutieren über die Technik oder Körperhaltung, in dieser Phase sortieren sich leider manchmal eigentliche Bewegungs - Talente, echte Begabungen, von selbst aus, mangelnde Einstellung trainieren zu wollen, aber auch die mangelnde Fähigkeit des Trainers, den Läufer zu erreichen, denn Autorität hilft irgendwann nicht mehr. Dass der Trainer dann mit Erniedrigungen arbeitet wie lautem Benennen des männlichen Läufers mit Mädchennamen oder mit anderen Worten ( Beleidigungen oder Bloss-Stellungen), die in der ganzen Eishalle zu hören sind, geht auch eine gewissse Zeit, aber der Läufer wird auf Dauer anfangen zu blockieren, sozusagen in die innere Emigration zu gehen, vor allem je älter er ist und wie häufig diese Worte kommen (ich kenn das von mir).
Meine eigenen Erkenntnisse " im verflixten 7.Jahr Eiskunstlauf" gehen dahin: Verstand ausschalten, das angeborene Bewegungsgefühl aktivieren, zu Ur-Bewegungen zurückgehen.
Unglaublich schwer, weil: Erwachsene, die Eiskunstlauf lernen, die sind die schwierigsten Schüler überhaupt, weil evtl schon mit Haltungsfehlern krumm geworden, die Grundbewegungsarten wie Hochspringen vielleicht schon verkrampft, und verstandes-geprägt.
Warum muss ich das tun ? schiesst es bei ihnen bei jedem Befehl des Trainers durch den Kopf. Wenn sie an eine Mauer geraten, weil sie die natürliche lockere Bewegung unsauber machen, wird das superschwierig für sie, sie durchdenken alles immer mehr, sie verkrampfen immer mehr, sie zerlegen jede Bewegung ihres Körpers.
Hier mein eigenes Beispiel Rittberger: So muss ich das linke Bein halten, so die Hüfte, so die Schultern, so den Kopf, dann muss ich das rechte Bein nach hinten strecken, rausfahren lassen, den Körper entspannen, mich beginnen umzudrehen, dann muss das linke Bein ausgedreht und gewinkelt zum anderen geführt werden, die linke Hüfte muss hoch sein, da muss ich so seitlich stehen, über der rechten Seite bleiben dabei, dann das linke Bein in die Richtung nach aussen ziehen, nicht die linke Hüfte fallen lassen dabei - warum geht das nicht, warum fall ich dabei um, wenn ich das linke Bein so herausziehen will ? was mach ich falsch ?....mein Fahrplan und meine Fragen für den Rittberger wurde länger und länger, Jahr für Jahr neue Punkte, wo es hakt.
Nun habe ich gestern alles in die blaue Tonne gestopft, die ganzen seitenweisen zentimeterdicken Beschreibungen für alle Sprünge, die ich jahrelang gesammelt habe....weil ich die nicht mehr brauche. Denn wenn ich ganz einfach hochspringe, klappt alles von selbst, ich habe mich nur in die Irre führen lassen von dieser Drehung, mit der man den Anlaufbogen fährt. Nun weiss ich auch, warum meine Waage links nie richtig zentrierte und warum immer dann, wenn ich den Axel halbwegs konnte, auch die Waage links halbwegs zentierte - es ist diesselbe Bewegung im Anlauf.
Einfach viel zuviel gedacht. 7 Jahre zuviel gedacht.
Aber ich bin zuversichtlich. Weil ich diese Urbewegungen nicht lernen muss so wie eine Fremdsprache, die sind nämlich angeboren, in mir drin, die muss ich nur wieder zulassen und irgendetwas in mir sagt mir auch, wann ich diese Urbewegungen richtig mache, das ist das Verrückte. Glaubt mir das einer ? Wahrscheinlich kein Eiskunstlauftrainer !
Re: Eiskunstlauftechniken - den Weltmeister einfach kopieren ?
Meine Garmischer Trainerin schüttelte schon lange den Kopf über meine Naivität, Hanyu zu kopieren und dann zu denken ich kanns, sie schalt mich lautstark deswegen vor versammelter Eishalle.
Nun, das Üben "nach Hanyu" wie beispielsweise seinen Rittbergeranlauf nachmachen ( meine Trainerin raufte die Haare, als sie meine Haltung bei den rw cross-rolls sah) hat mich eins gelehrt - dass ichs halt nicht konnte. Den 1Lo konnte ich halten, aber der 2 Lo war immer auf zwei Beinen gelandet.
Der Würzburger Eishockeytrainer sah mir zu, schüttelte auch den Kopf, sagte nur:" Deine Haltung ist vorgedreht". Und: "Weiterüben, dann kommts." Und immer wieder :"Lockerbleiben".
Letzteres ist das Geheimnis: Richtig stehen, locker und entspannt, richtig gehen, ohne dass die Schultern ziehen, Bauch rein und springen was geht. Richtig abdrücken. Nur ein bisschen zögern, das Sprungbein nicht voll durchstrecken, weil man Angst hat, oder um die Kurve drücken, weil man rum will, und schon hat man falsche Haltung.
Nun, das Üben "nach Hanyu" wie beispielsweise seinen Rittbergeranlauf nachmachen ( meine Trainerin raufte die Haare, als sie meine Haltung bei den rw cross-rolls sah) hat mich eins gelehrt - dass ichs halt nicht konnte. Den 1Lo konnte ich halten, aber der 2 Lo war immer auf zwei Beinen gelandet.
Der Würzburger Eishockeytrainer sah mir zu, schüttelte auch den Kopf, sagte nur:" Deine Haltung ist vorgedreht". Und: "Weiterüben, dann kommts." Und immer wieder :"Lockerbleiben".
Letzteres ist das Geheimnis: Richtig stehen, locker und entspannt, richtig gehen, ohne dass die Schultern ziehen, Bauch rein und springen was geht. Richtig abdrücken. Nur ein bisschen zögern, das Sprungbein nicht voll durchstrecken, weil man Angst hat, oder um die Kurve drücken, weil man rum will, und schon hat man falsche Haltung.
Re: Eiskunstlauftechniken -wie landet man Sprünge richtig ?
Habe mich mal selbst zitiert. Weil: Das viele Üben bis mans raushat. Das geht ja in jedem Könnensstadium weiter, und mit höheren Sprüngen und mehr Umdrehungen steigt die Belastung im Körper, siehe hier ein Video von 2014 bis hin zu den Kräften, die in einem quad auftreten.
Was ich bis jetzt gefühlt hab: Mit der gesamten Kufe platt landen im Knie ohne Nachfedern ist ein heftiger Schlag schon beim Dreiersprung - Dreiersprung ist nur eine halbe Drehung. Dagegen spürte ich einen meiner 2 S überhaupt nicht in der Landung, das sind ja 1, 5 Umdrehungen, da kam ich aus der gestreckten Körperhaltung mit der rechten Zacke auf, rollte ab und ging dabei ins Knie wahrscheinlich endlich mal richtig gemacht.
Wenn ich so an meine privaten Trainingsstunden zurückdenke, wird von den Trainern kaum Wert auf richtige Landung gelegt.
Kräfte nicht punktuell auffangen, sondern fliessend ( wie Stuntleute, die sich abrollen nach einem Sprung ). Also sollte ich den rechten Fuss nach unten strecken vor der Landung. Aber um die Achse zu halten in der Drehung muss ich ( nach meinem Gefühl gehts nicht anders) die rechte Ferse durchstrecken, damit die linke Seite nicht fällt, also die gegenteilige Bewegung machen mit dem rechten Fuss. Kurz vor der Landung muss ich auflösen von rechte Ferse nach unten zu rechte Zehen nach unten ...was für ein blödes Spielchen, wenn ich zu kurz rotiere, dann "knallt" es, wenn ich mit der flachen rechten Kufe aufkomme.
Hier zwei Beispielbilder von Nathan 4F:
rechte Ferse nach unten in der vollen Rotation Nun löst Nathan auf und streckt den rechten Fuss für die Landung
Eine Frage an die Fachleute, die sich sicher auch unter den Forums-Lesern befinden: Wie landet man "am sanftesten " ?
Re: Eiskunstlauftechniken - fühlen
Wie landet man am sanftesten ?
... es lässt sich kein Fachmann aus der Reserve locken.
Und wenn, wäre die Antwort nur gewesen: Eiskunstlauftraining machen mit Trainer.
Meine Frage war eigentlich gar keine, denn ich habe die mir selbst schon beantwortet: Auf der Zacke landen und abrollen auf der Kante+ ins Knie dabei gehen ist das beste, ganz einfach deswegen, weils dem Körper am besten tut und harmonisch ist. Bauchgefühl.
Das ist das Schwierige beim Erwachsenen-Eiskunstlauf - die Erwachsenen brauchen eine Gebrauchsanweisung für ihren Körper. Dazu Brian Orser aus seinem Buch team Brian 2 :
There is this saying, “You can’t teach an old dog new tricks.” Jumps are things your body can get a feel for when you are still young. Since I became an old dog, although I understood the theory, in practice I wasn’t able to do a loop jump naturally.
....und mit "old dog" - haltet Euch fest - sieht er sich schon als 25 jähriger, das geht aus dem Zusammenhang hervor.
Als "natürlichen Springer" sieht Orser Hanyu.
Natürlicher Springer: Der springt raus und dreht, ohne Gebrauchsanweisung. natürlich nicht auf jetzt und gleich, der übt auch jahrelang.
Das suche ich auch: Diese natürlichen Bewegungsmuster, die einem angeboren werden. Leider sind die im Erwachsenenalter schwer "auszugraben", das hat mit der anderen Gehirnstruktur zu tun. Und "erwachsen" ist man schon soweit ich weiss so ab 14 Jahren gehirnmässig ( wieder sind Fachleute aufgerufen, dazu was zu sagen !).
Mühsam über den Verstand erlernte Bewegungsmuster sind nicht so flüssig wie die natürlichen Muster. Natürliche Bewegungsmuster sind genetisch verankert weil überlebensnotwendig wie Laufen und Springen ( naja, bisher nowendig in der Menschheitsgeschichte).
Ich fühle mittlerweile, was es heisst, einen Sprung mit natürlichem Bewegungsmuster machen zu können, der ist einfach gnadenlos gut.
Beispiel Axel-Anlauf, Schritt nach vorn vom rechten aufs linke Bein: Verstandesmässig hatte ich mich konzentriert, immer entspannt auf dem jeweiligen Bein zu stehen (=die Körpermitte zu halten) und mit Erstaunen festgestellt, dass eigentlich ein Absprung rauskam, den mein Unterbewusstsein, das sich sofort meldete, schon lang kannte: Das ganz einfache "nach oben hin abspringen", so eine Art Stemmen auf Weite. Also: Ich muss nur den Oberbegriff abspeichern von etwas, das ich schon lange, sehr lange kenne.
Deswegen liebe Trainer, ich weiss was ich da tue, etwas rechts Unmögliches vor allem für mein Alter, solche natürlichen Sprungmuster wiederzuentdecken, aber ich komme mit all den Gebrauchsanweisungen, die ihr mir gebt, alle diesen "Hüfte hoch" oder "beim Abschieben von rechts auf die Innenkante gehen" nicht zurecht, die verkrampfen mich noch mehr, weil ich mich verstandesmässig überwache.
... es lässt sich kein Fachmann aus der Reserve locken.
Und wenn, wäre die Antwort nur gewesen: Eiskunstlauftraining machen mit Trainer.
Meine Frage war eigentlich gar keine, denn ich habe die mir selbst schon beantwortet: Auf der Zacke landen und abrollen auf der Kante+ ins Knie dabei gehen ist das beste, ganz einfach deswegen, weils dem Körper am besten tut und harmonisch ist. Bauchgefühl.
Das ist das Schwierige beim Erwachsenen-Eiskunstlauf - die Erwachsenen brauchen eine Gebrauchsanweisung für ihren Körper. Dazu Brian Orser aus seinem Buch team Brian 2 :
There is this saying, “You can’t teach an old dog new tricks.” Jumps are things your body can get a feel for when you are still young. Since I became an old dog, although I understood the theory, in practice I wasn’t able to do a loop jump naturally.
....und mit "old dog" - haltet Euch fest - sieht er sich schon als 25 jähriger, das geht aus dem Zusammenhang hervor.
Als "natürlichen Springer" sieht Orser Hanyu.
Natürlicher Springer: Der springt raus und dreht, ohne Gebrauchsanweisung. natürlich nicht auf jetzt und gleich, der übt auch jahrelang.
Das suche ich auch: Diese natürlichen Bewegungsmuster, die einem angeboren werden. Leider sind die im Erwachsenenalter schwer "auszugraben", das hat mit der anderen Gehirnstruktur zu tun. Und "erwachsen" ist man schon soweit ich weiss so ab 14 Jahren gehirnmässig ( wieder sind Fachleute aufgerufen, dazu was zu sagen !).
Mühsam über den Verstand erlernte Bewegungsmuster sind nicht so flüssig wie die natürlichen Muster. Natürliche Bewegungsmuster sind genetisch verankert weil überlebensnotwendig wie Laufen und Springen ( naja, bisher nowendig in der Menschheitsgeschichte).
Ich fühle mittlerweile, was es heisst, einen Sprung mit natürlichem Bewegungsmuster machen zu können, der ist einfach gnadenlos gut.
Beispiel Axel-Anlauf, Schritt nach vorn vom rechten aufs linke Bein: Verstandesmässig hatte ich mich konzentriert, immer entspannt auf dem jeweiligen Bein zu stehen (=die Körpermitte zu halten) und mit Erstaunen festgestellt, dass eigentlich ein Absprung rauskam, den mein Unterbewusstsein, das sich sofort meldete, schon lang kannte: Das ganz einfache "nach oben hin abspringen", so eine Art Stemmen auf Weite. Also: Ich muss nur den Oberbegriff abspeichern von etwas, das ich schon lange, sehr lange kenne.
Deswegen liebe Trainer, ich weiss was ich da tue, etwas rechts Unmögliches vor allem für mein Alter, solche natürlichen Sprungmuster wiederzuentdecken, aber ich komme mit all den Gebrauchsanweisungen, die ihr mir gebt, alle diesen "Hüfte hoch" oder "beim Abschieben von rechts auf die Innenkante gehen" nicht zurecht, die verkrampfen mich noch mehr, weil ich mich verstandesmässig überwache.
Re: Eiskunstlauftechniken - die Mitte finden
Wie schafften es die Jungs und Mädels Drehungen zu springen und so zu landen als wenn nichts wäre ?
Sie behalten die Körper-Mittelachse !
Ja, aber die schwingen ja mit dem Armen so wild, verreissen die sich nicht ? Weg von der Achse ?
Ist das nicht ein Glücksspiel, dass man beide Körperseiten immer gleich lang hat ?
Beipiel: Nathan Chen beim Absprung 4L
Bei Nathan sieht man sofort: Der hat eine perfekte Luft-Lage, ist in sich zentriert. Schräg hin oder her ist wurscht, wenn man landen kann (manche Kampfrichter sehen das anders, bemängeln schiefe Luftfahrten).
Diese Kunst ist eigentlich keine, bei anderen Sportarten braucht man die auch:
Schwimmen- Kraulen: Da ist das Problem ähnlich: Man beginnt zu schwanken, wenn man eine Seite überzieht = zu lang macht, dann kompensiert man das mit einer Gegenbewegung auf der anderen Seite , man sieht dann aus wie eine Schlange , die sich durchs Wasser windet. Geschieht zB wenn man mit dem rechten Arm vorgreift und die linke Hüfte als Gegenstabilisator rausnimmt ( meine Entdeckung, bitte korregieren, wenn ich das falsch sehe).
Genauso beim Rotieren und sonst auch bei jeder Eiskunstlauftechnik: Eine Seite kann man überziehen = länger ziehen als die andere, wenn die gegenüberliegende Hüfte "rausfliegt".
Anders gesagt: Wenn man die gegenüberliegende Hüfte drin lässt, kann man nie überziehen, und ist immer in der Mitte mit seiner Achse. Die Hüfte bleibt drin, wenn sie vorher hochgezogen war bis an den Anschlag. Und wenn ich nun ganz zurückgehe zu Adam und Eva: Die Körpermitte haben ist die Grundvoraussetzung, die hat man, wenn man sich wohlfühlt, wenn man von einem Bein aufs andere steigt...deswegen sieht man Hanyu walken zwischen Linien, die zeigen ihm, ob er gerade gelieben ist (ich finde leider den twitter link nicht mehr, ein eigenes Video kann ich hier nicht hochladen, daher nur ein screenshot, wer das Video sehen will bitte sagen, über private mail geht das zu versenden ): Derjenige, der das Video aufnimmt, kann sein Kichern nicht unterdrücken...sieht wirklich seltsam aus, einen so schnell walkenden Hanyu von hinten zu sehen.
In Russland gibt es spezielle Trainingswesten für Eiskunstläufer, die piepen, wenn man eine Körperseite zu lang zieht, kosten einen Haufen Geld. Kein Witz.
Sie behalten die Körper-Mittelachse !
Ja, aber die schwingen ja mit dem Armen so wild, verreissen die sich nicht ? Weg von der Achse ?
Ist das nicht ein Glücksspiel, dass man beide Körperseiten immer gleich lang hat ?
Beipiel: Nathan Chen beim Absprung 4L
Bei Nathan sieht man sofort: Der hat eine perfekte Luft-Lage, ist in sich zentriert. Schräg hin oder her ist wurscht, wenn man landen kann (manche Kampfrichter sehen das anders, bemängeln schiefe Luftfahrten).
Diese Kunst ist eigentlich keine, bei anderen Sportarten braucht man die auch:
Schwimmen- Kraulen: Da ist das Problem ähnlich: Man beginnt zu schwanken, wenn man eine Seite überzieht = zu lang macht, dann kompensiert man das mit einer Gegenbewegung auf der anderen Seite , man sieht dann aus wie eine Schlange , die sich durchs Wasser windet. Geschieht zB wenn man mit dem rechten Arm vorgreift und die linke Hüfte als Gegenstabilisator rausnimmt ( meine Entdeckung, bitte korregieren, wenn ich das falsch sehe).
Genauso beim Rotieren und sonst auch bei jeder Eiskunstlauftechnik: Eine Seite kann man überziehen = länger ziehen als die andere, wenn die gegenüberliegende Hüfte "rausfliegt".
Anders gesagt: Wenn man die gegenüberliegende Hüfte drin lässt, kann man nie überziehen, und ist immer in der Mitte mit seiner Achse. Die Hüfte bleibt drin, wenn sie vorher hochgezogen war bis an den Anschlag. Und wenn ich nun ganz zurückgehe zu Adam und Eva: Die Körpermitte haben ist die Grundvoraussetzung, die hat man, wenn man sich wohlfühlt, wenn man von einem Bein aufs andere steigt...deswegen sieht man Hanyu walken zwischen Linien, die zeigen ihm, ob er gerade gelieben ist (ich finde leider den twitter link nicht mehr, ein eigenes Video kann ich hier nicht hochladen, daher nur ein screenshot, wer das Video sehen will bitte sagen, über private mail geht das zu versenden ): Derjenige, der das Video aufnimmt, kann sein Kichern nicht unterdrücken...sieht wirklich seltsam aus, einen so schnell walkenden Hanyu von hinten zu sehen.
In Russland gibt es spezielle Trainingswesten für Eiskunstläufer, die piepen, wenn man eine Körperseite zu lang zieht, kosten einen Haufen Geld. Kein Witz.
Re: Eiskunstlauftechniken - warum Nathan Chen Schwierigkeiten hat beim Axel
Nun lehne ich mich mal ganz weit aus dem Fenster als jemand, der kaum den 1A sauber aufs Eis setzen kann. Trotz allem, ich übe jeden ( wirklich jeden ) Tag zuhause Axel. Und da hab ich was gemerkt, besser, gefühlt: Das timing, wo man was macht im Sprung-kreis ist unglaublich wichtig, wo man hinschaut, zu welchem Punkt man beim Axel das rechte Bein hochzieht.
Als ich auf dem Eis im Frühjahr den 2S sprang und die rechte Seite an den Kreis brachte vor dem Eindrehen, war das eine Erleuchtung, so einfach war dieser Sprung mit einem Mal.
Zurück zum Ausgangspunkt: Nathan Chen hat den amerikanischen Axel gelernt: Die Bezeichnung ist meine Erfindung, ich habe gesehen, dass Amerikaner beim Axel-Absprung schon lernen, das rechte Bein in vorwärts nicht richtig hoch zu bringen, sondern gleich seitlich es tief um die Kurve nach links bewegen und am Ende der Kurve hochziehen. Nathan macht für seinen 3 A noch den skid ( Rutscher mit der linken Kufe für mehr Rotation ), das bringt ihn im Endpunkt seines Hochziehens ziemlich seitlich schon in den Kreis und wenn seine linke Zacke das Eis verlässt, ist er schon fast auf rückwärts ( eigentlich sollte der Axel ja vorwärts abgesprungen werden, es wird von den Kampfrichtern aber geduldet und soweit ich weiss auch kaum mit negativer GOE belegt). Leider müssten die Bilder aus derselben Perspektive gemacht werden, ich konnte aber kein Bild von exakt derselben Position aus finden, so nur mein Hinweis: Nathan ist, wenn seine linke Zacke das Eis verlässt, schon eine Viertelumdrehung weiter als Hanyu.
Wenn Nathans rechte Seite am niedrigsten ist, müsste er das rechte Bein in die Achse strecken, aber er ist noch nicht so weit, er streckt es zu spät, die rechte Seite ist schon wieder am Hochgehen ( sieht man auch, der Axel sieht "gewurschtelt" aus), daher verliert Nathan seine Achse und hat eine arge Innenkantenlandung bei seinem 3A ( die Bilder sind vom 4CC 2017), die beim Anschauen schon weht tut. Ein deutscher Nachwuchsläufer, dessen Name ich hier nicht nenne, hat dasselbe Problem, die Folge ist auch eine Innenkantenlandung.
Hanyu dagegen zieht das rechte Bein eher hoch.
Wenn er in dieser Stellung ist, wo Nathan sein Knie erst richtig oben hat, ist Hanyu schon dabei, sein rechtes Knie runterzunehmen, um die Beine zu schliessen: Hanyu streckt genau in dem Punkt, wo seine rechte Seite am niedrigsten ist das rechte Bein in die Achse, , er hat saubere Aussenkantenlandung.
Meine Geringfügigkeit hat das Nathan-timing und auch das Hanyu timing ausprobiert beim 1 A hier zuhause auf dem Teppich und mich klar für Hanyu entschieden, das ist DAS Gefühl, geht wie Butter.
Nathan Chen hatte ja auch eine Verletzung, die ihn hinderte beim Axel-Springen. Und das Gefühl "mein Axel ist nicht stabil" verselbständigt sich, er wird unsicherer und seine Technik, die ja bei den US NAtionals funktionierte mit diesem amerikanischen Axel, will auch nicht mehr. Vielleicht hat man Nathan auch gesagt: "Zieh Deinen Axel mehr raus" , und er bekommt nun die Knie nicht mehr schnell genug zusammen, zu spät für den optimalen Punkt. Wenn er mehr rausziehen will, muss er zuviel ändern, weg von seinem american style gehen, das würde ich ihm nicht raten.
Nachtrag vom 5.8.: Nicht immer zu einer Innenkantenlandung führt diese späte Festlegung der Drehachse, es kommt darauf an, was der Läufer in der Luft macht.
Als ich auf dem Eis im Frühjahr den 2S sprang und die rechte Seite an den Kreis brachte vor dem Eindrehen, war das eine Erleuchtung, so einfach war dieser Sprung mit einem Mal.
Zurück zum Ausgangspunkt: Nathan Chen hat den amerikanischen Axel gelernt: Die Bezeichnung ist meine Erfindung, ich habe gesehen, dass Amerikaner beim Axel-Absprung schon lernen, das rechte Bein in vorwärts nicht richtig hoch zu bringen, sondern gleich seitlich es tief um die Kurve nach links bewegen und am Ende der Kurve hochziehen. Nathan macht für seinen 3 A noch den skid ( Rutscher mit der linken Kufe für mehr Rotation ), das bringt ihn im Endpunkt seines Hochziehens ziemlich seitlich schon in den Kreis und wenn seine linke Zacke das Eis verlässt, ist er schon fast auf rückwärts ( eigentlich sollte der Axel ja vorwärts abgesprungen werden, es wird von den Kampfrichtern aber geduldet und soweit ich weiss auch kaum mit negativer GOE belegt). Leider müssten die Bilder aus derselben Perspektive gemacht werden, ich konnte aber kein Bild von exakt derselben Position aus finden, so nur mein Hinweis: Nathan ist, wenn seine linke Zacke das Eis verlässt, schon eine Viertelumdrehung weiter als Hanyu.
Wenn Nathans rechte Seite am niedrigsten ist, müsste er das rechte Bein in die Achse strecken, aber er ist noch nicht so weit, er streckt es zu spät, die rechte Seite ist schon wieder am Hochgehen ( sieht man auch, der Axel sieht "gewurschtelt" aus), daher verliert Nathan seine Achse und hat eine arge Innenkantenlandung bei seinem 3A ( die Bilder sind vom 4CC 2017), die beim Anschauen schon weht tut. Ein deutscher Nachwuchsläufer, dessen Name ich hier nicht nenne, hat dasselbe Problem, die Folge ist auch eine Innenkantenlandung.
Hanyu dagegen zieht das rechte Bein eher hoch.
Wenn er in dieser Stellung ist, wo Nathan sein Knie erst richtig oben hat, ist Hanyu schon dabei, sein rechtes Knie runterzunehmen, um die Beine zu schliessen: Hanyu streckt genau in dem Punkt, wo seine rechte Seite am niedrigsten ist das rechte Bein in die Achse, , er hat saubere Aussenkantenlandung.
Meine Geringfügigkeit hat das Nathan-timing und auch das Hanyu timing ausprobiert beim 1 A hier zuhause auf dem Teppich und mich klar für Hanyu entschieden, das ist DAS Gefühl, geht wie Butter.
Nathan Chen hatte ja auch eine Verletzung, die ihn hinderte beim Axel-Springen. Und das Gefühl "mein Axel ist nicht stabil" verselbständigt sich, er wird unsicherer und seine Technik, die ja bei den US NAtionals funktionierte mit diesem amerikanischen Axel, will auch nicht mehr. Vielleicht hat man Nathan auch gesagt: "Zieh Deinen Axel mehr raus" , und er bekommt nun die Knie nicht mehr schnell genug zusammen, zu spät für den optimalen Punkt. Wenn er mehr rausziehen will, muss er zuviel ändern, weg von seinem american style gehen, das würde ich ihm nicht raten.
Nachtrag vom 5.8.: Nicht immer zu einer Innenkantenlandung führt diese späte Festlegung der Drehachse, es kommt darauf an, was der Läufer in der Luft macht.