Quotenplätze für die Winter Youth Olympic Games Gangwon 2024 vergeben
- Karl-Heinz Krebs
- 10 Antworten
- 548 Mal gelesen
Die ISU hat die Quotenplätze für die Winter Youth Olympic Games Gangwon 2024 vergeben. Deutschland und Österreich gingen dabei leer aus, während die Schweiz jeweils einen Startplatz bei den Juniorinnen und den Junioren erhielt. Grundlage der Vergabe waren die Ergebnisse der Junioren WM 2023.
Antworten 10
Talvi
Wurden jetzt alle Startplätze vergeben? Oder gibt es -wie beim letzten Mal- noch Restplätze für die besten Nationen je Disziplin des JGP die bisher keinen Startplatz hatten?
Karl-Heinz Krebs
Nein, bisher wurden nur die Quotenplätze vergeben. Es gibt dann noch weitere.
Wulf
Eine Frage an Kenner der Szene: Wie sieht das denn in der Schweiz und in Österreich mit dem Nachwuchs aus? Ist man da breiter aufgestellt als hierzulande? Oder täuscht das und eine Kimmy Repond ist einfach "nur" ein Glücksfall und zufällig guter Umstände zu verdanken?
Karl-Heinz Krebs
In der Schweiz ist seit ein paar Jahren eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Kimmy hast Du ja schon genannt. Bei der Junioren WM schaffte neben ihr noch Livia Kaiser den Sprung in die Kür (Platz 22) Bei den Junioren wurde Naoki Rossi Vizeweltmeister, Noah Bodenstein erreichte das Finale (Platz 24). Zum Vergleich: Aus Deutschland kam niemand in das Einzel-Finale.
sk8mom
In der Schweiz geht so einiges.
Bei den Seniorinnen ist neben Kimmy Repond und Livia Kaiser sicherlich auch noch Sarina Joos (16) zu nennen, die 3. der nationalen Meisterschaften und 2. des letzten Warsaw Cups hinter Ekaterina Kurakova mit ca. 180 Punkten.
Auch die ersten drei der nationalen Juniorinnenmeisterschaften sollte man im Auge behalten. Dies sind Anthea Gradinaru (14), Sophie Joline von Felten (13) und Leandra Tzimpoukakis (13), die bei nationalen Wettkämpfen alle schon >150 Punkte erzielt haben.
In den Kategorien darunter gibt es auch noch ein paar 12-13jährige, von denen man meiner Meinung nach noch hören wird.
Bei den jungen Herren kenne ich mich leider nicht so gut aus.
Wulf
Auch wenn das nun drei vielversprechende Namen sind, würde mich interessieren, ob das Fördersystem in der Schweiz in einer funktioniert, dass wirklich viele Junioren auf einen guten Weg gebracht werden. Theoretisch könnte sein, dass Kimmy Repond einfach aus einem familiär perfekten Setup kommt inklusive Schwester als Betreuerin. Zu Livia Kaiser weiß ich nichts. Aber selbst wenn die beiden gut vorankommen, muss das nicht automatisch etwas über das Schweizer System als Ganzes sagen.
Worauf ich hinaus will: Falls Schweiz und Österreich den Jugendbereich besser und mit mehr Erfolg fördern als wir in Deutschland, was ließe sich daraus lernen?
Karl-Heinz Krebs
Na ja, die Schweizer sind deutlich besser aufgestellt, als die Deutschen. Bei den Männern gibt es ja auch noch den EM-Dritten Lukas Britschgi und von Alexia Paganini reden wir erst gar nicht. Sarina JOOS (17) war in dieser Saison Zweite und Siebte in Challenger Wettbewerben. Natürlich werden jetzt nicht massenhaft Schweizer in die Weltspitze stürmen. Ich meine die jeweiligen Meisterschaften waren auch zahlenmäßig besser besetzt, als die deutschen. Aber das weiß Yogacat vielleicht besser.
Talvi
Kann es sein, dass die Schweiz die Erfolge (und dadurch auch mehr Geld?) zu Zeiten von Stephane Lambiel und Sarah Meier einfach für gute Nachwuchsarbeit genutzt hat? Weil die Läufer, die jetzt zu den Senioren aufrücken müssten ja zum Ende von deren Karrieren als Kinder mit dem Eislaufen begonnen haben.
...bliebe nur immer noch die Frage, warum das in Deutschland trotz der Erfolge von Aljona Savtchenko nicht gelang...
sk8mom
Es ist ein Mix aus leistungsabhängigen Fördergeldern, Kadertraining, aber auch sehr guten Trainern/Trainerteams in den Vereinen. Mehrere der in meinem ersten Beitrag genannten Läuferinnen sowie die vielversprechendsten Nachwuchstalente trainieren entweder beim EC Dübendorf oder beim ESCZ Oerlikon. Demzufolge erhalten diese beiden Vereine auch den Löwenanteil der Fördergelder von Swiss Olympic. Kimmy Repond ist eigentlich die Einzige aus Basel, und hat, wie schon von anderen geschrieben, sicher aussergewöhnliche familiäre Voraussetzungen.
Wer sich für die genauen Details des Fördersystems interessiert, dem sei die Website von Swiss Ice Skating --> Eiskunstlauf --> Leistungssport empfohlen. Dies alles hier wiederzugeben, würde zu weit führen, ausserdem wäre ich nicht in der Lage, einen guten Vergleich zum deutschen System zu ziehen, weil ich es zu wenig kenne.
Was Alexia Paganini betrifft, fürchte ich, dass ihr Stern langsam im Sinken begriffen ist. So sehr ich ihr wünsche, dass sie sich zu ihrer alten Form zurückkämpfen kann, glaube ich, dass sie besonders in Kimmy Repond, aber auch in Sarina Joos zukünftig zwei sehr ernstzunehmende Konkurrentinnen haben wird, die sich zudem wahrscheinlich beide noch verbessern werden.
Yogacat
So genau wusste ich das jetzt für die Schweiz nicht mehr, bin aber im Allgemeinen was Statistiken betrifft, nicht abgeneigt.
Schweizer Meisterschaften Elite und Eistanz Junioren
Es fällt auf, das die Nachbarn vor allem bei den Frauen mit 10 Teilnehmerinnen viel besser aufgestellt waren, während der Paarlauf unbesetzt blieb.
Ergebnisse bei den Junior*innen und Mixed Age
Beim Vergleich der Juniorinnen ergeben sich zahlenmässig keine eklatanten Unterschiede. Es scheint aber so zu sein das die Schweizerinnen besser den Sprung zu den Seniorinnen schaffen.
Wie gesagt, nur reine Statistik. Sehen konnte ich die Wettbewerbe nicht. Nurullah Sahaka hatte angekündigt seine Karriere zu beenden. Dafür war Lukas Britschgi bei der EM wieder an Bord, und wie!
Möglicherweise wird die nächste DM eine gemeinsame der Senioren und Junioren sein, nicht bloss im Paarlauf und Eistanz. Die Bestätigung der DEU steht noch aus.