• Nach der Dopingrazzia bei der nordischen Ski-WM war es zu erwarten. In das Doping-Netzwerk sind nicht nur deutsche Ärzte, sondern auch deutsche Sportler verwickelt. Konkret wird über einen Eisschnellläufer berichtet, der auch bei Olympia 2018 dabei war. Nach Informationen der ARD sollen noch andere deutsche Sportler in den Skandal verwickelt sein. Neben dem Eisschnellauf und dem Langlauf sollen auch die Leichtathletik und der Radsport zu den betroffenen Sportarten gehören. Die meisten Dopingsünder sollen dem Radsport angehören. Die Rede ist von Teilnehmern großer und schwerer Rundfahrten.
    Da die Ermittlungen erst am Anfang stehen, wird es noch viele Enthüllungen geben.


    https://www.focus.de/sport/meh…t-mark-s_id_10498211.html

  • Kein Verdacht gegen Dario Cologna 19.4.2019 : Ein ehemaliger Servicemann von Dario war festgenommen worden.


    Kronzeuge Johannes Dürr belastet seinen früheren Langlauf - Trainer schwer - 29.4. 2019.


    NADA leitet Disziplinarverfahren gegen ehemaligen deutschen Eis-Schnelläufer ein - 10.5.2019.


    Habe mir selbst klargemacht, was da eigentlich an verschiedenen Verfahren abläuft:
    Zu unterscheiden bei Dopinggeschichten ist zwischen Strafgerichtsprozessen und verbandesrechtlichen Massnahmen wie Disziplinarverfahren.


    In Österreich gibt es ein Gesetz, das einen Sportler bei Doping wegen Sportbetrug strafrechtlich belangt.
    In Deutschland mussten Verstösse gegen das Arzneimittelgesetz herhalten, bis Ende 2015 das Anti-Doping Gesetz in Kraft trat; einige Bestimmungen des Arzneimittelgesetzes gingen in diesem neuen Gesetz auf. Die Neuerung des AntiDoping Gesetzes: Selbstdoping von Spitzensportlern ist nun strafbar.
    Die Schärfe des Gesetzes ist in Deutschland und Österreich in etwa gleich, und ebenso haben Ermittler gleich viel Mühe bei der Ermittlung (pauschal gesagt).


    Wer sich durch diese juristische Abhandlung über das deutsche Dopinggesetz durcharbeiten will, bekommt am Ende zu lesen, Zitat:
    Die Bemühungen um die „Reinigung“ des durch Dopingmanipulationen verschmutzten Sports sind selbstverständlich zu begrüßen und zu unterstützen. Jedoch ist zu bestreiten, dass dies eine Aufgabe des Staates sei. Unzweifelhaft ist es keine Aufgabe des Strafrechts, sich in das Sportgeschehen einzumischen und mit strafbewehrten Verboten Doping zu „bekämpfen“. Strafrecht darf nur zum Schutz wichtiger Rechtsgüter eingesetzt werden und auch das nur als „ultima ratio“.[66] Beide Voraussetzungen sind im Bereich des Sportdopings nicht erfüllt: es gibt kein schutzwürdiges Rechtsgut und das, was geschützt wird, fällt in die ausschließliche Zuständigkeit der sportverbandsinternen Reglementierung.[67] Das Strafrecht hat außen vor zu bleiben.


    Manchmal kommt es mir vor, als seien Juristen nur dazu da, sich gegenseitig zu zerfleischen in ihrer Profilierungsverliebtheit: Der eine sagt : Tolles Gesetz ! Der andere reibt sich die Hände und denkt: Wart mal, ich zerpflück das Ganze !


    Nun ja, das AntiDoping Gesetz ist beschlossen worden; es besteht neben den verbandsrechtlichen Massnahmen der NADA = Nationale Anti-Doping Agentur.
    Es kann auf einen Freispruch vor dem staatlichen Gericht herauslaufen ( der Staat hat dem Angeklagten die Schuld nachzuweisen), trotzdem aber eine Sanktionierung nach dem Verbandsrechten, dem NADA - Code, geben, wenn das Analyseergebnis positiv ist ( Beweislastumkehr), siehe Seite 22, Trainerbroschüre NADA 2017.

  • Beitrag Karl Heinz: "Jung stirbt, wen die Götter lieben ?" War bestimmt ein Versehen, dass Sie das Fragezeichen vergessen haben.


    Zum Inhalt: Zitat zu T4 (These 4): "Sterblichkeit der ostdeutschen Athleten erhöht im Vergleich zu westdeutschen": Diese These wird zurückgewiesen und sogar gedreht in: Das Sterberisiko ist für die westdeutschen Athletinnen und Athleten im Vergleich zu den Ostdeutschen signifikant erhöht.


    Ja natürlich wurde im Westen gedopt, in Eigenverantwortung ! Jeder dopende Athlet und jeder die Mittel heranschaffender Betreuer womöglich unter dem Motto "viel hilft viel" und das scheint der Auslöser der höheren Mortalität im Vergleich zu den ostdeutschen Sportlern zu sein.

    Wen es interessiert: Aus dem Jahr 1985 ( war Kadersportler zu dieser Zeit, komme aus dem Westen) habe ich eine 40 seitige Broschüre, die sich wie eine Anleitung zum Doping liest, aber eben keine sein will, sie will warnen vor den Gesundheitsschäden.

    Einmal editiert, zuletzt von Ava ()

  • Da ist sie wieder, die Mär vom systematischen Doping im Osten und dem sauberen Sport im Westen, der höchstens ein paar schwarze Schafe vorzuzeigen hatte.
    Im Westen wurde genauso viel und intensiv gedopt wie im Osten. Unter wissenschaftlicher Begleitung, mindestens mit staatlicher Duldung und mit Steuergeldern. Das ist durch wissenschaftliche Studien längst bewiesen. Der einzige Unterschied: Die Ossis werden mit Ross und Reiter genannt und an den Pranger gestellt, die Namen der Wessis hingegen werden geschwärzt und sie dürfen ungehindert weiter "Haltet den Dieb" rufen und sich als Saubermänner präsentieren.


    Doping in Westdeutschland


    Wirbel um Dopingbericht


    Doping in der BRD

  • Da ist sie wieder, die Mär vom systematischen Doping im Osten und dem sauberen Sport im Westen, der höchstens ein paar schwarze Schafe vorzuzeigen hatte.
    ....

    Wenn das an mich gerichtet ist, missverstehen wir uns:
    Meine Ansicht nochmal: Der Westen hat gedopt.


    Die Verfasser meiner Anti Doping Broschüre "von Sportlern für Sportler" aus dem Jahr 1985 sind Michal Kraus, Gladbeck, Schwimmer, heute promovierter Mediziner, und Michael Beckereit, Hannover, Segler, heute promovierter Ingenieur der Siedlungswasserwirtschaft.

    Dass so eine Broschüre verfasst wurde zeigt, dass Doping damals im Hochleistungssport, wo die beiden Autoren auch herkommen, verbreitet gewesen sein musste.


    Doping heute ? Aber sicher ! Die Kunst ist, nicht erwischt zu werden ! Und einige Länder handhaben Trainingsdopingkontrollen lasch, lassen wissen durch einen Mittelsmann "Achtung , Kontrolle kommt!!" oder noch schlimmer, manipulieren Proben. Bei letzterem hat man bisher nur die Russen erwischt.

    Das macht natürlich die Atheten der Länder stinkig, die wirklich unangemeldete Trainingskontrollen fürchten müssen. Daher auch die Reaktionen mancher Schwimmer der letzten Jahre ( erinnere ich dunkel an einen deutschen Schwimmer), die sagen, was soll ich ins Becken steigen ich hab sowieso keine Chance.

    Lösung ? Ich sehe keine.

  • Da wären ja auch noch die Norweger. Bei Olympia 2018 reisten sie mit 121 Sportlern und 6.000 Dosen Asthmamitteln an. Das zahlenmäßig vergleichbare Team aus Österreich hatte 200 Dosen im Gepäck. Leider verschweigt der Spiegel, dass Deutschland bei den Spielen genauso oft Gold gewann wie Norwegen und welche Mittel da im Spiel gewesen sein könnten.


    Erfolge mit langem Atem

  • Im Radsport: Auffallend viele Teilnehmer der Tour de France haben Asthma. Das wurde schon hinterfragt - vorsichtig natürlich - von den deutschen Kommentatoren der Tour, ob da nicht die Grenzwerte erlaubten Dopings ausgereizt würden: Jean-Claude Leclercq wollte sich da nicht in die Nesseln setzen, er sagte nur, Ausdauersportler seien halt anfällig, sie reizen die Lunge extrem, daher das Asthma.


    Salbutamol erweitert nicht nur die Bronchien, es hilft beim Muskelaufbau und reduziert das Fettgewebe:

    "Sportler nutzen die Krankheit um sich zu dopen".

    Der Fall Froome 2017.

  • Eiskunstlaufen heile Welt ohne Doping?

    Schlagworte: Kinderturnen Magersucht Fettverbrenner Wachstumsblocker Sehnenoptimierer Knabentaille


    celebsfacts.com/yuzuru-hanyu/


    1.72 53Kg alles nur divine und.

    ..?

  • Bei Hanyu ist bekannt, dass er "fürs skaten lebt".

    Wer viel trainiert, hat kaum Zeit zu Essen, Training mit vollem Bauch geht gar nicht; Essen wird auch im Kopf nebensächlich.

    Der Turner Kohei Uchimura isst nur abends eine volle Mahlzeit:



    Jedem der abnehmen will wünsche ich ein Hobby, das ihn voll in Beschlag nimmt, ausgenommen natürlich: In der Küche stehen und kochen :).

  • Interessante Informationen in einem Spiegel-Artikel. Demnach hat das IOC im Prozess gegen drei russische Biathletinnen vor dem CAS gefälschte Unterlagen vorgelegt. In neun eidesstattlichen Versicherungen die angeblich von Grigori Rodtschenkow stammen, wurde dessen Unterschrift zu einem Teil hineinkopiert, im anderen Teil handschriftlich gefälscht. Mehrere Gutachten haben erhebliche Zweifel daran, dass die Unterschriften von Rodtschenkow stammen.

  • Der Artikel in deutsch ist leider nicht frei lesbar, aber der in Englisch. Das IOC verteidigt sich damit, dass es von Rodschenko die Erlaubnis hat, ein faksimile seiner Unterschrift zu nutzen für die eidesstattlichen Versicherungen. Die affidavits seien daher keine Fälschung. Grund für die faksimiles: Rodchenko lebt in den USA unter dem Zeugenschutzprogramm.

    Letzter Absatz


    Keiner weiss ob das zutrifft. Das ist jedenfalls die Version des IOC.

  • Naja, klingt für mich reichlich konstruiert. Anfang März war die erste Anhörung vor dem CAS. Dort legte das IOC diese Unterlagen vor. Als es Zweifel an der Echtheit gab, behauptete das IOC auf Nachfrage des CAS, dass die Unterschriften echt seien. Daraufhin beauftragte der CAS ein Gutachten. Erst als das vorlag, kam das IOC mit dieser Legende. Eine ganz unsaubere Geschichte, die das IOC da abliefert.

  • Also wird von Seiten des IOC zugegeben, dass da ein faksimile verwendet wurde. Hat schon einen schlechten Beigeschmack, dass erst von russischer Seite nachgebohrt werden muss, dass das herauskommt.

    Eigentor IOC würde ich sagen.


    Es geht um Glaubwürdigkeit und beide Seiten kratzen gegenseitig am image.
    Die russische Seite hat ein grosses Interesse daran, Rodschenko unglaubwürdig zu machen.

    Zaitseva schwört Stein und Bein, nie gedopt zu haben, ihre Blutprobe von Sochi war negativ (die Manipulation fand statt nur mit Urinproben), während Rodschenko sie beschuldigt, EPO und anabole Steroide genommen zu haben.


    Wer hat recht ?

    Einmal editiert, zuletzt von Ava ()

  • Meiner Einschätzung nach haben die strengen Verfechter des sauberen Sports und Doping-Jopurnalisten wie Seppelt das geltende Dopingsystem ausgehebelt mit dieser Veröffentlichung. Ihre Überlegung dazu war, den zu Unrecht betroffenen Sportlern zu helfen. Aber was kommt nun ? Alles hängt nun in der Luft, zumindest was das anabole Dopen angeht.


    Noch gilt die Beweislastumkehr. Die Böswilligen: Trägersubstanz ( klar wo die zu finden ist selbst für mich als Laien)+ Dopingmittelchen mischen und einfach ausprobieren, das bei einer positiv-Zeit von + 1 Stunde bis zu 15 Tagen. Wahnsinn. Einen missliebigen Konkurrenten ausschalten per Händedruck.


    Wenn die Beweislastumkehr kippt, so wie es sich die Macher des Films wünschen: Jeder Sportler kann nun behaupten: "Hat mir jemand per Trägersubstanz hingeschmiert", und das kann nicht widerlegt werden.