Beiträge von Fechter

    Beim Aufhören überwiegen natürlich eher negative Empfindungen. Insgesamt war das aber schon auch eine schöne Zeit. Wir hatten ja das Glück unsere Tochter im AK Bereich häufig auf dem Treppchen zu sehen. Und es hat sogar für eine Abbildung im Magazin Pirouette gereicht :)

    Wir bereuen das insgesamt nicht. Und eine gewisse Zeit Leistungssport betrieben zu haben, ist für unsere Tochter sicherlich eine wertvolle Erfahrung, die sie in ihr Leben weiter mitnimmt.

    Dieser von Peter Naber begonnene Faden war vor einiger Zeit für mich der Anlass, diesem Forum beizutreten.

    Daher möchte ich ihn auch nutzen, mich an dieser Stelle zu verabschieden und bei dem Forumsinhaber sowie allen Diskussionsteilnehmern herzlich zu bedanken und wieder zu verabschieden.

    Der Austausch war informativ und anregend, mitunter auch recht konträr. Aber das soll ja auch so sein.

    Hintergrund war meine Tochter, die ca. 6 Jahre recht ambitioniert Eiskunstlauf trainiert hat. Für meine Frau bedeutete die Fahrerei zu unterschiedlichen Trainingsorten, das Organisieren von zusätzlichem off ice Training, Einzelstunden, Aufenthalte in Oberstorf, Anfertigen lassen von Kürkleidung, etc. pp. fast einen Halbtagsjob bzw. Verzicht auf Freizeit und Urlaube. Für mich als Vater in erster Linie einen finanziellen Aufwand, der schon hoch aber noch leistbar war. Spätestens beim Übergang in den Nachwuchsbereich wurde allerdings jedenfalls uns als Eltern klar, dass eine Lücke zu den idR russischstämmigen Konkurrentinnen bestand bzw. immer größer wurde.

    Die konkrete Nachfrage nach einem Wettkampf an die Trainerin, wie denn geplant sei, diese Lücke zu schließen war letztlich der Anfang vom Ende. Es war so was wie Majestätsbeleidigung.

    Tatsächlich ging es so weiter, wie man es halt immer schon gemacht hat.

    Nach gut einem Jahr Sportschule, das sogar zu einer absoluten Leistungsverschlechterung führte, haben wir dann die Notbremse gezogen. Kurze Pause, Schulwechsel und ein neuer Anlauf mit Trainerinnenwechsel. Dann aber nach ca. einem halben Jahr das klare, unmissverständliche und gut begründete Statement unserer Tochter, dass sie nicht mehr will und auch nicht mehr kann.


    Das wars. Die teils sehr kritischen Äußerungen von Forumsmitglied Vater fand ich anfangs überzogen. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass er vollumfänglich Recht hat. Veraltete und verkrustete Strukturen, Pochen auf die eigene Kompetenz und das Verdrängen von Trainerkonkurrenz prägen die Situation jedenfalls in Berlin, wo sich noch zusätzlich eine Ost West Trennung erhalten hat. Erbärmlich. Kritikfähigkeit und offene Diskussionen nicht vorhanden. Weiter so, wir wissen wie es geht und wir haben das ja immer so gemacht, Eltern haben keine Ahnung und sich raus zu halten lautet die Devise. Mit Mangel an Geld oder Eisflächen hat das m.E. gar nichts zu tun.

    So gehen Talente verloren. Änderung nicht in Sicht. Alles sehr schade aber auch erleichternd, wenn es vorbei ist.

    Euch alles Gute und weiterhin anregende Diskussionen.

    Euer Fechter.

    Aus dem Taz Text:

    "Doch nach Recherchen der dpa hatte es auf der Versammlung Einschüchterungen und eine Ansage gegeben, dass einzelne DEU-Mitarbeiter nicht mit dem jungen Team zusammenarbeiten werden, sollte das gewählt werden",


    "Außerdem hat er verkündet, dass die Geschäftsführung nicht weiter zur Verfügung stehen würde, wenn nicht“ das reifere „Trio gewählt werden würde“


    Sehr schade, dass die sich davon haben einschüchtern lassen. Denn damit hätten die Erpresser ja einen schönen Grund zur Auflösung bestehender Arbeitsverträge geliefert. So leicht würde man die sonst nie wegbekommen. Dann hätte sich der Stall selbst ausgemistet. Wirklich sehr schade.


    Lebenserfahrung, mag platt sein, ist aber so: Niemand ist unersetzbar. Es gibt immer eine Alternative. Man darf sich nicht erpressen lassen.

    Die Ukrainer, insbesondere, die im Kriegsgebiet wohnen, haben sicherlich mehrheitlich auch nichts mit Politik zu tun. Dennoch sind sie unmittelbar aufs Schlimmste betroffen. Sie werden somit auch in "Sippenhaft" genommen. Selbst wir werden über die Energiepolitik und weiter steigende Schuldenberge, Flüchtlingsaufnahme etc. mit in "Sippenhaft" genommen. Wenn man Sanktionen für ein geeignetes Mittel hält, politischen Druck auszuüben, ist es klar, dass diese nicht nur die Nomenklatura betreffen können. Das liegt in der Natur der Sache. Man will ja Druck ausüben. Beim Sport ist es ja nun auch so, dass die Sportler für ihr Land antreten. Etwas völlig Privates ist das somit in meinen Augen damit auch nicht.

    Hielte man solche Druckmittel insgesamt für ungeeignet und nicht angebracht, was blieben denn überhaupt noch an Handlungsspielraum übrig, wenn man nicht selbst in den Krieg eingreifen will?

    Natürlich können die Sportler nichts dafür. Ich persönlich denke aber schon, dass es Sinn macht, auch einen spürbaren Druck auf die Bevölkerung auszuüben, damit sie im Idealfall eine kritischere Einstellung zu der eigenen Regierung bekommen.

    Die heutige Nachricht: SKW Piesteritz stellt Produktion von Ad Blue ein. Kein Kleinstunternehmen. Fast jeden Tag kann man ähnliches lesen.

    Aber es ist alles für einen guten Zweck. Ideologien haben noch nie auf Kollateralschäden geachtet.

    Habeck ist natürlich kein Ökonom, allerdings ist der nicht dumm. Der weiß im Prinzip was er macht bzw. anrichtet. Die Schäden werden für nötig erachtet um das höhere Ziel zu erreichen. Das sagt er halt nicht so. Is alles off topic. Aber irgendwie hängt auch alles mit allem zusammen.

    Die Geltendmachung von Nichtwissen kann getrost als taktisches Stilmittel verstanden werden. Nicht nur bei Herrn Scholz i.S. cum ex. Die DEU ist keine Weltorganisation mit zig voneinander unabhängig agierenden Abteilungen sondern ein eher kleinerer Sportverband im Schland. Da weiß man schon, was so los ist, zumal Flüstern und Tratschen usus ist. Wäre da die Führungsriege (egal ob ehren- oder hauptamtlich) nicht informiert worden, dann hätten da auch schon Leute entlassen werden müssen.

    "Normale" Renten sollten nicht besteuert werden. Es wird quasi doppelt abkassiert. weil die Leute schon vorher Lohnsteuer abgeführt haben.

    Rentner mit vermieteten Immobilien, wie der Ex Vermieter meiner Tochter (ca. 8 Wohnungen) sollten allerdings wie bisher steuerlich herangezogen werden.

    Der Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung ist seit Menschengedenken steuerfrei gewesen. Insofern scheint mir eine teilweise Steuerpflicht im Bezugsfall auch gerechtfertigt. Künftig sind vor allem die gekniffen, die Beiträge gezahlt haben, die in der Beitragsphase nur teilweise steuerfrei bzw. steuerlich abzugsfähig waren, während die Rente voll steuerpflichtig wird.

    Es ist betriebswirtschaftlich und volkswirtschaftlich sinnvoll mache Produktion in das Ausland zu verlegen.


    Dabei hat man viele Probleme, die daraus resultieren unterschätzt oder nicht gesehen. Jetzt müssen wir erkennen, was in einem so hoch diversifizierten. globalen System für Risiken durch Rohstoffabhängigkeit und Lieferkettenunterbrechungen stecken.

    Ein Vergleich mit einem Estland, das einerseits nur 1,3 Mio Einwohner hat und natürlich auch von einem niedrigeren Lohnniveau profitiert, EU Nehmerland ist und nicht Flüchtlingseinwanderungsland ist, halte ich für wenig aussagekräftig.

    Richtig ist, dass wir vieles besser machen könnten und sollten. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die tatsächlichen oder vermeintlichen Probleme mit denen sich die Gesellschaft beschäftigt (Gender, Rassismus, Klima) häufig Vermeidungsstrategien sind und mit den Problemen, die wir wirklich haben, nur wenig zu tun haben.

    also es gibt schon noch Firmen die in DE produzieren, könnte Dir jede Menge aufzählen. Nur es wird eben gerade noch schlimmer bzw die noch da sind, die gehen.

    Sehe ich auch so. In vergangenen Jahren war es oft Gier und mangelnde Indentifikation / Solidarität mit dem Standort Deutschland, die forsche Manager zu Produktionsverlagerungen veranlasst hat. Heute könnte der Grund für Aufgaben bzw. Verlagerungen auch darin begründet sein, dass es einfach nicht mehr genug Menschen hier gibt, die bereit sind, bestimmte Arbeiten zu verrichten. Das nennt man dann Fachkräftemangel, der durch die bisherigen ja nicht geringe Einwanderung überhaupt nicht beseitigt werden konnte. Hohe Kosten nicht nur durch Personal, sondern zunehmend durch hohe Energiepreise, die natürlich auch auf die Transportkosten durchschlagen, kommen hinzu. Machen wir uns nichts vor. Die guten Zeiten sind vorbei. Es gibt nichts was darauf hinweist, dass es wieder besser werden könnte. Dies auch unter dem Aspekt, dass von Regierungsseite Klimaschutz als Ziel wichtiger ist als der Erhalt von angestammten Industriearbeitsplätzen.

    Hoffe, dass hier jemand noch den Spruch kennt "in dubio pro reo" :

    Der gilt sicherlich, wenn jemand angeklagt wird. Ich habe hier aber eine persönliche Meinung oder Ansicht geäußert und gesagt, was ich persönlich daraus für Konsequenzen ziehe.

    Für mich ist das völlig o.k., wenn das jemand anders sieht als ich selbst.

    Ich vermisse bei der TdF das Thema Doping. ist mir zu verjubelt.

    Es wird halt wie damals weggeschaut und wenn dann was rauskommt, mit dem Finger drauf gezeigt.

    Habe früher stundenlang Etappen angeschaut. Auch schon vor Jan Ullrich.

    Seit klar ist, was da gelaufen ist, ist mein Interesse weg. Seit Ben Johnson 1988 schaue ich auch keine 100 oder 200 m Läufe mehr. Ich halte das für ausgeschlossen, dass auch heute noch nur einer im Finale nicht gedopt ist. Das sind einfach Disziplinen, wo das Dopen extrem viel bringt.

    Ein super sympathischer Junge, dem man nur das Beste wünschen kann. Nach für einer für einen Hochleistungssportler doch recht langen Pause wieder einzusteigen, eine doch recht mutig Entscheidung. Bin gespannt ob es gelingt und drücke dafür natürlich alle Daumen.

    Auch wenn das hier im Blog schon immer mal wieder Thema war, gehört für mich zur Anhebung der Altersgrenze auch eine Nachjustierung in der Bewertungspraxis. Diese ist ja so, dass die Läufer mit den hohen Technikpunkten auch in den Components hoch bewertet werden. Bei den Skating Skills mag man das ja noch richtig finden, denn wer eine gute Technik hat, der hat wohl auch gute Skating Skills. Was mir nach wie vor nicht einleuchtet ist, warum eine Vierfachspringerin damit automatisch auch hohe Wertungen für die Interpretation bekommt.

    M.E. müssen die Regeln nicht geändert werden. Es muss nur von der Kampfrichterpraxis her eine Eingruppierung in den Components unabhängiger von den Technikpunkten betrachtet werden.

    Will man das über die Tutberitze-Eislaufschule bekannt gewordene System kopieren, dass ein erfolgreicher Läufer später bei shows einen Prozentsatz abgibt als eine Art Dankeschön für das jahrelange Training ?

    Da zäumt man das Pferd aber von hinten auf, wenn man ans Geldverteilen denkt aber den notwendigen ersten Schritt, nämlich die entsprechenden Leistungen zu produzieren, noch nicht gemacht hat.

    Ich musste lachen, als ich das (die Regelung, nicht Deinen Kommentar) gelesen hatte.

    Vater beschreibt m.E. die Situation schon recht zutreffend. Die Aussichten sind nicht gut, weil der Überbau einfach marode ist.

    Auch Rusland hat in div. Sportarten Sportler nicht russischer Herkunft. Z.B. mit armenischen oder georgischen Wurzeln. Auf Ahnen- oder Herkunftsforschung kann es aber nun wrklich nicht ankommen. Sonst müsste ja nach Ethnien und Vorfahren unterschieden werden. Das wäre naximal absurd.

    Ich habe allerdings Verständnis dafür, dass man den Ausschluss des russischen Verbandes und damit der Sportler aus Russland kritisch sieht. Der Sport wird damit wieder mal politisch instrumentalisiert. Und beim Eislaufen werden die Wettkämpfe auch vom Niveau her abgewertet.

    Andererseita gibt es schon Gründe, den politischen Druck gegen das Land, das nun mal völkerrechtswidrig einen Angriffskrieg führt, mit verschiedenen Maßnahmen aufzubauen. Ob Zielführend, weiß ich nicht. Bin da selbst zwiegespalten.

    Mag rein bewertungstechnisch, Hr. Krebs hat die Punktzahl während des Laufs ja relativ exakt prognostizieren können, für die Japaner korrekt gelaufen sein. Für den "einfachen" Zuschauer wie mich dennoch rein subjektiv nicht nachvollziehbar, wie man mit einer so holprigen Hinfallvorstellung eine Silbermedaille bekommen kann.

    Insgesamt ohne Russland und China schon ein enormer Niveauverfall.

    Yuna: Warum gibt es in Berlin keine vernünftigen Bedingungen? Haben die nicht dort letztlich fast alles gelernt, was sie jetzt können? Im Nov. 19 haben sie beim Grand Prix in Moskau mit 186,16 Punkten den dritten Platz belegt. Nun haben sie knapp 1 1/2 Jahre später ihre Leistung minimal gesteigert. Zuvor lief es ja irgendwie gar nicht mehr. Dass das Training in Sotchi mit russischem Trainer jetzt für die beiden so der absolute Bringer ist, kann ich als Außenstehender nicht so richtig erkennen.

    wenn Erfolge nur durch Micro-Doping möglich sind, dann macht es den Eiskunstlauf als Sportart völlig unmöglich. Und kein Kind der Welt sollte dem ausgesetzt werden, was Valieva grade durchmachen muss.

    Nur durch Doping wäre zu einfach. Es ist alles optimiert. Die Trainingsmethoden, der Trainingsumfang, die Talentauswahl (in Russland aufgrund des hohen Angebotes gut machbar) und so weiter.

    Aber wenn Du an der Spitze bist, dann können angenommene 1-5% Leistungssteigerung eben den Unterschied zwischen Platz 1 und Platz 4 ausmachen.

    Unter der Annahme, dass die Deutschen Eislaufkader nicht dopen, kann dies keinesfalls die Leistungslücke allein erklären. Da fehlts an viel mehr.

    Kein Kind sollte das erleben, was Valieva jetzt durchmacht. Stimme zu. Vor allem aber sollten keinem Kind Medikamente gegeben werden, die nicht rein medizinisch indiziert sind. Das ist ein Verbrechen. Der Film oben zeigt ja, wie weit man das bereits getrieben hat. Anabolika, Wachstumshemmer, Myocuran habe ich da noch gelesen. Vermute ein Psychopharmakon.