Beiträge von Fechter

    Das aktuelle Lizenzsystem ist in seiner Form längst überfällig, denn es hat für Eltern keinerlei Aussagekraft. Ich kenne zum Beispiel viele A Lizenztrainer, die in all den letzten Jahren ihren Sportlern maximal einige Doppelsprünge gelernt haben und dies auch teilweise mit sehr schlechten technischen Niveau, also dieser Buchstabe besagt leider rein gar nix. .

    Zumindest müsste dafür Sorge getragen werden, dass dieser Buchstabe (wieder) etwas besagt.

    Im Fußball ist es so, dass der Erwerb einer Lizenz ab B-Lizenzstufe eigenes fußballerisches Können auf Regionalliganiveau (und das ist schon ziemlich hoch) voraussetzt. Das wird an einem kompletten Tag geprüft, bevor überhaupt eine Zulassung zum Kurs erfolgt. Fortbildungsnachweise sind zum Lizenzerhalt erforderlich. Bei diesen Fortbildungen müssen die Trainer selbst entworfene Übungen auch praktisch durchführen.

    Bei einer analogen Anwendung (z.B. Vorführung einer Kombipiruette, eines Doppelaxels und eines Dreifachsprunges) würde es die beklagenswerte Nachwuchsbundestrainerin nicht geben.

    Die Erfolge von Ingo Steuer sind immerhin mehrere Weltmeistertitel. Er hat sie somit auf das Niveau gebracht bzw. auf diesem Jahre gehalten, auf dem König dann den i Punkt setzen konnte. Dazu gehört ganz viel, sicherlich auch etwas Glück. Der Umgang mit ihm, ihn so vor die Tür zu setzen, ist in menschlicher Hinsicht unterirdisch.


    Ja was sind denn die Aufgaben einer Nachwuchsbundestrainerin? Ich hätte, naiv wie ich bin, gedacht, dass dies das Training mit und die Weiterentwicklung der Besten ist. Die sind in ihrer Nähe aber nicht erkennbar. Das Niveau des Nachwuchse ist vom Weltniveau entfernt wie nie. Aus erster Hand wurde mir berichtet, dass Lehrgänge mit ihr auch in menschlicher Hinsicht fragwürdig sind.

    Ihre Stellung ist die über Jahre gestreckte Prämie für einen dritten WM Platz von Anno dunnemals. Da hätte König seine Stelle für den Olympiasieg bis zum 150. Lebensjahr bezahlt bekommen müssen.

    Vielleicht ist das Kind eine künftige Langlaufolympiasiegerin oder Tennisspielerin oder Turnerin oder Ruderin oder oder oder ... hat Talent für eine andere Sportart und ihm geht die Chance verloren, daraus etwas zu machen, weil der Blick aufs Eislaufen gerichtet ist und die Ressourcen da rein gehen.

    Das kann sein. Woher weiß man schon, wo ein Kind, sein Potential optimal ausschöpfen kann? Der Gang zum Eis war bei uns eher Zufall.

    Wenn ich mein Kind als Anfänger zum Sport bringe, denke ich nicht an Olympiamedaillen. Mag bei anderen anders sein. Da war der Vorteil sicher im DDR System, wo nach Eignung gesichtet wurde. Schloss dann aber andere, die vielleicht ohne diese Perspektive den Sport gern ausgeübt hätten aus. Nie ist alles Gute beieinander.

    Embot Ja, ich sehe die Grenze auch bei ca. 13 oder 14. Sollte man danach den Sport noch ausüben wollen, ist das auch o.k. aber mit 6* pro Woche und dem ensprechenden Zeit-/Geldeinsatz m.E. nicht mehr sinnvoll.

    Ist das Ende der Sportlerkarriere nicht auch ein ungenügendes Training, auch wenn es 6 x die Woche stattfindet? Die Überschrift Leistungssport ist doch eine Nebelkerze und Worthülse in Berlin?

    Ja und nein. Bei realistischer Einschätzung ist derzeit in Deutschland die Entwicklung eines Einzelläufers bzw. einer Einzelläuferin auf international konkurrenzfähiges Niveau nicht zu erwarten bzw. gar nicht möglich.


    Die Frage ist, ob man aus diesem Grund auf das leistungsoriente Training von vorneherein verzichtet. Ich bin da derzeit noch unschlüssig.

    Eiskunstlauf ist dennoch ein sehr schöner Sport und einen Sport ambitioniert zu betreiben kann auch eine gute Erfahrung für ein Kind sein, selbst wenn das internationale Niveau nicht erreicht wird.


    Die Frage, die wir uns als Eltern stellen müssen ist, ob und wie lange wir dazu bereit sind, Geld und Zeit zu investieren für diese Erfahrung unserer Kinder. Ich persönlich bin dazu derzeit noch bereit. Wie lange, weiß ich nicht. Ich denke der Zeithorizont ist begrenzt. Ob das aber noch 1 Jahr oder 4 sein werden, vermag ich nicht vorherzusagen.

    wir müssen erkennen, dass solche Aufstände das Ende der Sportlerkarriere unserer Kinder wäre. Wir könnten es also nur aus Idealismus für nachfolgende Kinder machen.

    Der erste Schritt wäre sicherlich auch, Vorstandsposten in Vereinen und dem Verband anzustreben. Wer will die Zeit investieren?

    Von außen allein durch unorganisierten Elternprotest geht das m.E. nicht.

    Die Läuferin auf Pl 19 war ja hier schon im Gespräch.

    Individuell freue ich mich für die Läuferinnen, welche Riesenfortschritte die dort in Russland gemacht haben. und bin sehr auf die DM im Dezember gespannt. Tatsächlich scheint der Focus dort in Russland dominierend auf den Sprüngen zu liegen. Bei dem von Herrn Krebs geposteten Link zur Moskauer Stadtmeisterschaft ist ja auch ein Video der Zweitplatzierten. Interpretation sehe ich da nicht, Transitions und Skills lassen mich da auch nicht in Ehrfurcht erstarren. Bei den Sprüngen sind aber schon Galaxien zwischen dem besten Nachwuchs dort und hier. Das kann mir niemand erzählen, dass das vor allem an den Eiszeiten liegt. Für das Sprungtraining muss man einigermaßen konzentriert und ausgeruht sein. Das wird nicht in der dritten oder vierten Stunde besser, wenn man schon 30 * (vermutlich noch öfter) hingefallen ist.

    Für den hier trainierenden Nachwuchs ist es natürlich der Supergau, weil sie gar nicht mehr in die Höchstförderung kommen, wenn das so weiter geht. Vom Verband bezahlte Trainer müssen sich fragen lassen, ob das was hier passiert nicht eigentlich nur noch eine Show- oder Alibiveranstaltung ist, die weiter denn je von internationaler Konkurrenzfähigkeit entfernt ist. Es ist peinlich und traurig und als Papa, der sein Kind nicht nach Russland schicken kann und auch nicht will, muss man sich dann wohl bald die Sinnfrage des Weitermachens stellen.

    Na ja, wenn Du hier den Wohnsitz abmeldest, dann bist Du hier nicht mehr schulpflichtig. Mag auch sein, dass man mit der Schule hier bei einem begrenzten Auslandsaufenthalt irgendwas vereinbaren kann. Frag mich allerdings, wie das dann in Russland ist, da gibt es ja auch eine Schulpflicht.

    mal ne Frage an die besonders gut informierten Beobachter des Nachwuchses.

    Die Bayerischen Nachwuchsmeisterschaften Nachwuchs Mädchen Gruppe A wurden heute beendet. Erwartungsgemäß auf dem Treppchen die aus Russland (vorübergehend?) heimgekehrte Marie Bierwert und Sophie Erhardt mit 3Lutz.

    Ganz oben aber mit 125,69 Punkten, also mehr als A. Gerke jüngst in Dortmund eine Valentina Andrianova. Habe nie von ihr gehört. Google leitet mich lediglich auf ein Youtubevideo 9 Monate alt, wo diese junge Dame jenseits der Sprünge läuferisch und choreografisch doch eher auf dünnem Eis läuft.

    Haben die da durch Migration die Nachwuchsarbeit in D aufwerten wollen? Oder was hat es mit der auf sich.

    Es kommt vermutlich darauf an, wie man sie nutzt.


    Man müsste, so wie es früher ja auch einmal war, sich auf die konzentrieren, die das Talent und den Willen haben, es nach ganz oben zu schaffen und das sind nicht so viele.

    Den ersten Satz möchte ich besonders unterstreichen. Stunde ist nicht gleich Stunde. Konzentration, Aufbau und Abläufe können ein Training effektiv und weniger effektiv machen. Man kann auch Stunden mental vorbereiten, um dann einen höheren Nutzen zu erzielen.


    Da stehen sich zwei Konzepte gegenüber.


    A Große Basis, aus der dann einfach rein nach Wahrscheinlichkeitskritierien mehr übrig bleiben. (Ein wenig wie im Deutschen Fußball, wo es ja eine riesige Basis gibt. Dafür bleiben allerdings recht wenige übrig,).


    B Förderung und Konzentration auf wenige. Dies setzt allerdings voraus, dass man (wie in der DDR) die Wenigen bereits sinnvoll nach Talent früh aussuchen kann. Wer allerdings heute in jungen Jahren auf dem Eis in Deutschland steht, ist eher ein Zufallsprodukt und hat auch mit dem Geld und der Leidensfähigkeit der Eltern zu tun. Nicht zwingend mit dem Talent.


    Eine große Talentsichterin hätten wir mit Ilona Schindler schon. Sie kann bei 10 Jährigen, die alle Doppelsprünge beherrschen erkennen, ob sie einmal in der Lage sein werden 3 fach zu springen.


    Ich für meinen Teil halte Trainerfortbildung für den Schlüssel. Trainer von Russland zu holen wird nicht nachhaltig sein, es sei denn man würde sie für die Fortbildung nutzen. Schließlich muss die Basisarbeit ja bereits an Qualität gewinnen und das machen nun mal Heimtrainer aus der Region.

    Aber natürlich alles hängt mit allem zusammen. Es gibt nicht den einen Faktor, der alles besser oder schlechter macht.

    Ist das unser Anspruch? Besser so, als Sportler für Deutschland einzukaufen, meine Meinung.

    Ja, welchen Anspruch haben wir, respektive Verband und Verantwortliche. Das weiß man glaube ich nicht mehr so richtig.

    Hohe Ansprüche hat man sicher an die Trainerhonorare.

    Ja, das sind Inidivdualleistungen, für die wohl die Allermeisten weder die finanziellen Mittel noch sonstige Rahmenbedingungen haben. Aber ich freue mich trotzdem, wenn ich solche Leistungen sehe.

    Ich warte aber auf den Tag, wo der Verband sich die Leistung von Gehrke zuschreibt. Ich lache schon mal jetzt.

    Es gibt viele Stellschrauben an denen man drehen kann. Häufigkeit und Intensität sind zwei davon. Aber nicht unbegrenzt ausdehnbar, da der Köper Regenerationszeit braucht und auch die Konzentration nachlässt. Irgendwann wird es kontraproduktiv und die Verletzungsanfälligkeit steigt auch.

    Mann muss also versuchen, die unterschiedlichen Belastungen und Ruhezeiten gut aufeinander abzustimmen. Psychologen können mitunter helfen mit der Wettkampfsituation besser klar zu kommen. Aber auch neue Techniken wie Rotatoren, Autogenes Training oder Techniken aus anderen Sportarten. In der Trainingslehre gibt es immer wieder neue Ansätze wie aktuell das differenzielle Lernen von Bewegungsabläufen. Ist m. Wissens aber noch nicht beim Eislaufen angekommen. Habe aber auch nicht so viel Ahnung davon. War immer in anderen Sportarten unterwegs.

    Soemmerska

    Aufgrund meiner Verärgerung bin ich hier vielleicht etwas zu weit gegangen. Es sollte nicht ein Thread über meine Tochter oder Läuferinnen, die man aufgrund meiner Einlassungen fälschlich für meine Töchter halten könnte, werden. An Bundeskader hatte ich, wie oben geschrieben, noch nie gedacht. Ich hatte mich halt nur nach Internetrecherche und Beobachtung des Siegerlaufes etwas gewundert.