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„Athleten werden mit existenziellen Fragen konfrontiert“ Der bisher kostenpflichtige Artikel scheint jetzt kostenfrei zu sein.
Ein weiterer Artikel zum Thema Hocke / Kunkel, der aber kaum Neuigkeitswert hat. Immerhin kommt der Autor zu dem Ergebnis, dass Aliona und ihre beiden Partner über Jahre die Misere im deutschen Eiskunstlauf übertüncht haben. In der EM-Bronzemedaille sieht er ein kleines Comeback der DEU, verschweigt aber auch, dass es bei der Teilnahme der drei russischen Paare wohl nichts mit einem Platz auf dem Treppchen geworden wäre. Nach Kunkels Worten fehlen dem Paar immer noch 60.000 € um ihren Etat bis zu den olympischen Spielen 2026 decken zu können. Derzeit sei die Finanzierung bis zur EM gesichert. Danach müsse man sehen. Glaubwürdig? Eher nicht. Mehrmals hatten die beiden einen Verbandswechsel ins Gespräch gebracht, den Annika nun vehement ablehnt: „Er liegt gar nicht in unserem Interesse“. Eine Drohkulisse ist aber nur so lange eine Drohkulisse, wie der Angesprochene damit rechnen muss, dass sie auch eintreten kann. Eine Rückkehr nach Berlin schließt Kunkel aus, weil "die Strukturen dort veraltet sind, es keinen internationalen Austausch und kein Trainerteam auf Topniveau gibt. Dazu ist die Eisqualität in den Trainingshallen grausam“.
Im Artikel kommt auch Claudia Pfeifer zu Word, die der Autor als "Vorarbeiterin" bezeichnet: „Wir müssen schauen, dass die finanzielle Situation für unsere geförderten Athleten so bleibt, dass sie nicht mit ihrem Sport aufhören. Unser Dilemma ist, dass wir das Potential haben, aber nicht die Mittel.“ Die Meinung zum Potential hat sie exklusiv. Immer hin will sich die DEU mehr auf die Suche von Sponsoren konzentrieren. Auch so eine Stereotype, die permanent wiederholt wird, ohne dass irgendetwas passiert. Schließlich kommt auch der DEU-Präsident Andreas Wagner zu Wort: „Ich habe im Februar im Sportausschuss des Bundestags gesagt, dass wir zwar viele hauptamtlich Beschäftigte in Gestalt von Bundestrainern und Leistungssport-Referenten haben, aber eigentlich nicht das Geld, um sie ihren Job machen zu lassen. Wir müssen uns jedes Mal überlegen, ob wir einen Bundestrainer aus beruflichen Gründen irgendwohin reisen lassen können. Die Krux ist: Wir wissen, was wir machen müssten, aber wir kriegen derzeit die Anschubfinanzierung nicht hin.“ Ist er nicht der Präsident? Wer soll denn die Probleme lösen, wenn nicht er?
Ein Satz in dem Artikel hat mich aber maßlos aufgeregt: "Dankbar sind die beiden derzeit erfolgreichsten deutschen Eiskunstläufer Daniel Weiss, ( ... ) der mit einem Spendenaufruf für das Paar leidlich erfolgreich war."
Für die, die es nicht mitbekommen haben: DW hat vor ein paar Wochen, nach dem er von den beiden oder ihrem Umfeld angestupst wurde, auf seiner Facebook-Seite einen Dreizeiler verfasst und auf die Spendenaktion hingewiesen. Kein Wort von Hocke / Kunkel zum Eiskunstlaufblog, dass bereits am 29. April 2022 ohne aufgefordert worden zu sein, den Spendenaufruf komplett veröffentlichte und über Monate an exponierter Stelle bewarb. Kein Wort zum Paarlauffanclub, der vor kurzem eine Summe im unteren vierstelligen Bereich überwiesen hat. Hocke/Kunkel fühlen sich ob ihrer Leistungen nicht genügend wertgeschätzt, lassen aber jede Wertschätzung gegenüber privaten Unterstützern vermissen. Gelobt wird derjenige, der zum Jagen getragen werden muss. Ich ziehe daraus Konsequenzen. Für mich ist das Thema Spendenaufruf damit endgültig erledigt.
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