Beiträge von Hohlschliff

    Laut dem Protokoll hier hat Malinin sechs Vierfache geplant aber nur vier erfolgreich gesprungen. Er hatte zwei Sprungkombinationen mit Vierfachen in die zweite Hälfte gelegt, um seine Punkte zu maximieren, aber das war wohl ein wenig zu viel für ihn. Beide hat er aufgerissen und nur doppelt gesprungen. Daher relativiert sich der Abstand zu Brown, der seinen letzten Dreifachen aufs Eis gelegt aber doch rotiert hat. Brown lag auch mit Recht rund eine Notenstufe höher im PCS.

    Eteri darf sich wohl geehrt fühlen. Nach der Lex Zagitova wegen der 0/7-Programme hat sie jetzt endlich auch ihr eigenes Lex Tutberidze bekommen. Aber als Sasha Trusova bei den Spielen in Beijing das freie Programm und Anna Shcherbakova die Goldmedaille gewonnen haben, waren beide siebzehn Jahre alt. Glaubt die ISU also ernsthaft, im Training und in den Wettbewerbsergebnissen würde sich nun etwas ändern? Sobald die Russen wieder zugelassen werden wird es weitergehen wie bisher, und es wird nicht lange dauern, bis sich dann das Geschrei erhebt, die Altersgrenze müsse auf 19 erhöht werden. Welch eine Farce!

    Bei allen Blog-Kapriolen, die der von mir hochrespektierte Karl-Heinz in den letzten Monaten zu schlagen geneigt oder gezwungen war, würde es mich nicht wundern, wenn das Zahlabo tatsächlich irgendwann mal Realität würde. In diesem Fall bitte aber die Zahlungsmodalitäten überdenken: 5 Euro/Monat mal 12 Monate = ...? :/


    In diesem Sinne euch allen einen schönen April! :)

    Auch das ist möglich, wäre dann auch in die Kategorie Verschwörung ein zu ordnen.

    Würde ich leider Gottes auch eher zustimmen oder für möglich halten, als das das Labor etwas mit Absicht und dubios verheimlicht/verzögert oder verunreinigt.


    Aber wie gesagt, für mich hat das erstmal etwas von Verschwörung.

    Eine Verschwörung hat es offensichtlich gegeben. Es fragt sich nur ob von den Russen, um die Konkurrenz zu betrügen oder von jemand anderen, um die Russen zu diskreditieren. Anscheinend gibt es bereits Anträge, der RUSADA die Akkreditierung zu entziehen.

    Bei einer Verurteilung könnte es sogar sein das Sie ihren EM Titel verliert. Da sie schon im Dezember positive getestet worden ist in der A Probe. Was auch erst jetzt herauskommt. Das Ergebnis wurde nach dem Kurzprogramm der Russischen Meisterschaft genommen und Kami für die Kür gesperrt. Die sofortige Berufung wurde vom "Russischen Anti Doping Verband" akzeptiert und Sie durfte zur Kür antreten.

    Die Dopingproben mussten zur Auswertung an ein schwedisches Labor geschickt werden. Die Programme der Damen fanden am 24. und 25.12. statt. Das heißt, die Proben wären in weniger als 24 Stunden nach Schweden geschafft und ausgewertet worden.. Das ginge höchstens mit Eilboten zu einem vorbereiteten Labor, das sonst nichts zu tun hat. Und warum die Eile? Ich gehe davon aus, das Valieva erst nach der Kür gesperrt wurde.


    Was mir allerdings mehr Gedanken macht: Diese Affäre könnte nicht nur Valievas Karriere ruinieren, sondern sehr viel mehr. Da sie minderjährig ist, könnten Strafmaßnahmen auch ihr Trainerteam treffen. Würden Eteri & Co. für längere Zeit gesperrt, hätte das negative Auswirkungen auf den gesamten russischen Eiskunstlaufsport. Und sollte der Vorfall zum Anlass genommen werden, Russland für längere Zeit von den Olympischen Spielen und anderen Wettkämpfen komplett auszuschließen, würde Tutberidze als Hauptschuldige automatisch in Russland zur Persona non grata. Sie würde alles verlieren, was sie in den letzten 10+ Jahren aufgebaut hat und stände vor dem Nichts. Ich halte Tutberidze für zu intelligent, um ein solches enormes Risiko einzugehen. Der relativ geringe Nutzen wäre es auf keinem Fall wert.

    Was ich nicht wirklich verstehe. wenn es um einen Test aus dem Dezember geht, was hat es jetzt mit Olympia zu tun. Ich dachte man testet 1 bis 2 Tage vorher und hinterher. Warum zieht man jetzt den Dezember heran.

    2.te Frage

    Angenommen ein Sportler fühlt sich nicht wohl, Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Müdigkeit oder sonst irgendwas und dann wirft er/sie eine IBU ein, damit man im Wettkampf die Schmerzen oder Schwäche nicht spürt. Ist das dann Doping?

    Falls ich nichts übersehen habe, scheint Ibuprofen nicht auf der Liste der verbotenen Substanzen zu stehen, es wäre somit offiziell kein Doping. Allerdings steht auch Acetylsalicylsäure (Aspirin) nicht auf der Liste. Ich weiß aber als ehemaliger Läufer aus eigener Erfahrung, dass Aspirin im Training durchaus leistungssteigernd ist. Also welche Mittel eine reale Dopingwirkung haben und welche davon offiziell als Doping gelten sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

    Soweit ich mich erinnere, wurde Efimova aber ein paar Jahre nach dem ersten Vorfall mehrmals auf Meldonium getestet, als es schon verboten war.

    Ja, aber so weit ich weiß wurde sie dafür nicht bestraft, weil die WADA selbst nicht wusste, welche Verweildauer Meldonium im menschlichen Körper hat. Es war nicht klar, ob sie es vor Eintritt des Verbots genommen hatte oder danach.

    Egal, ob leistungssteigernd oder nicht: Wenn etwas verboten ist, sollte es nicht genommen werden und jeder Sportler oder Trainer sollte schlau genug sein, erst gar nicht das Riskiko einzugehen.


    Und viel wichtiger noch: Alle Erwachsenen sollten sich schämen, einer jungen Sportlerin unnötige Medikamente zu verabreichen und so die Gesundheit zu gefährden.

    Es ist noch nicht klar, ob ihr die Substanz wissentlich gegeben wurde. Ich erinnere mich an den Fall Yefimova, die positiv getestet wurde, weil sie den falschen Sportriegel gegessen hatte. Der Hersteller hatte hinterher zugegeben, dass die Riegel aus Unachtsamkeit mit einer verbotenen Substanz verunreinigt waren. Jefimova wusste nichts davon, bestraft wurde sie trotzdem.

    Sollten sich die Dopingvorwüfe als wahr herausstellen, fände ich es schon befremdlich wenn die Platzierung gleich bleibt. Beim Skispringen ist Team D auch nicht ins Finale gekommen, weil eine Springerin disqualifiziert wurde und das redliche Team zu dritt? Dann nicht die erforderliche Punktzahl für das Finale holen konnte... das ist meiner Meinung nach schon mit dem Fall im Eiskunstlauf zu vergleichen.

    Allerdings haben die Russen im Kurzprogramm bereits so viele Punkte gesammelt, dass man ein Resultat streichen könnte und der Rest trotzdem für die Qualifikation ausreicht.

    Ich frage mich warum beim Teamwettbewerb am Ende nicht alle Punkte zusammengezählt werden, wäre vlt. gerechter. Wegen der Besetzung würde mich mich nicht aufregen, ist ebenso. Kamila hatte noch keine Erfahrung mit großen Wettbewerben im Gegensatz zu Sherbakova und Trusova. So hatte sie noch eine Übungsrunde :)

    Das Zusammenzählen der Punkte wäre eigentlich nicht gerechter, weil die Punkte und Schwankungsbreiten zwischen den Disziplinen unterschiedlich sind. Die Einzel würden stärker zum Gesamtergebnis beitragen als die Paardisziplinen.

    Ich bin ein bißchen überrascht, dass RusFed beide Teamprogramme von Valieva laufen läßt. Ich hätte Anna das freie Programm gegeben. Sie scheint moralisch ein wenig angeknackst zu sein, weil sie nach all ihren Erfolgen der letzten Jahren nun keine reale Chance mehr auf die olympische Goldmedaille hat, Valieva ist einfach zu stark. Das Vertrauen ihres Verbands und eine Goldmedaille im Team hätte ihr für den Einzelwettbewerb den Rücken gestärkt. Und sie hätte es ziemlich sicher nicht vergeigt, dazu hat sie sich in Drucksituationen als viel zu stabil erwiesen.

    Man müsste ihre Rotationsgeschwindigkeit und ihre Sprunghöhe vor und nach der Sommerpause nachmessen, um das zu beurteilen. Ich hoffe, dass es Anna nicht noch schlimmer ergeht als Medvedeva. Seit ihrem Seniorendebut war sie stets Topfavoritin, hat wegen Corona bereits einmal eine Weltmeisterschaft verpasst und könnte jetzt eventuell das Olympiaticket verlieren. Aber es sind noch zwei Monate bis zum russischen Finale, und sie hat die volle Unterstützung ihrer Trainer. Zum Abschreiben ist es noch zu früh, denke ich.

    Ich weiß nicht, ob es vielleicht schon anderswo hier im Forum erwähnt wurde, aber bei den angegebenen Startzeiten für die Wettbewerbe sollte man aufpassen. Die Juniorinnen beginnen ihr freies Programm heute in Sochi um 12.00 Uhr Ortszeit. Das ist auf unsere MEZ-Zeit umgerechnet 10.00 Uhr. In der Spalte rechts ist aber immer noch 11.00 Uhr angegeben, offenbar weil sie vor der Zeitumstellung vom letzten Sonntag erstellt wurde. Bitte also auf die Zeitänderung achten, wenn man den Anfang nicht verpassen will.

    Gegenwärtig wird von allen Seiten eine Menge Wind in den Medien gemacht, so dass man den Eindruck bekommt, Eiskunstlauf wird neuerdings auf Facebook, Twitter und Instagram betrieben und nicht mehr auf Eis. Am Ende werden aber nur ihre Wettbewerbsergebnisse zeigen, ob sich die Eskapaden um ihren Wechsel gelohnt haben oder nicht. Sollte sie sich erkennbar verbessern und wieder um Gold mitlaufen, kann es ihr egal sein, was von außen dazu kommentiert wird. Es bleibt auch ohne Medienkrieg spannend.

    Ich gehe auch davon aus, dass Zagitova nicht wiederkommt, aber das wäre für eine Olympiasiegerin nicht ungewöhnlich. Für die meisten war nach der Goldmedaille die Karriere praktisch beendet, selbst Yuna Kim fiel danach in ein Loch, machte eine Pause und kam - wenn ich mich richtig erinnere - nur auf ausdrücklichen Wunsch ihres Landes noch einmal zurück. Es war schon eine Willensleistung von Zagitova, dass sie sich den zuerst verpassten Weltmeistertitel im zweiten Anlauf doch noch holte. Wo soll nun die Motivation herkommen, wenn sie schon alles gewonnen hat und die jüngere Konkurrenz noch besser vorbereitet und technisch noch deutlich stärker in die Seniorenkarriere gestartet ist als sie selbst? Dafür, dass Tutberidze sie nun "wegstößt", sehe ich keine Anzeichen. Sie geht den normalen Weg einer Olympiasiegerin.


    Und nebenbei, die Bezeichnung "Altlast" für Alina halte ich für ein wenig respektlos.