Eiskunstlauf in Deutschland - Perspektiven?

  • Hallo Yogacat,

    Robert wurde von einer Sportlerin beim Training mit der Kufe am Ellenbogen erwischt. Drücke die Daumen und hoffe auf eine schnelle Heilung. lg Vater

  • Ich habe nur gehört, dass Paul als Trainer mit Frau Striegler gemeinsam mit Kadersportlern aus Berlin arbeitet. In welchem Umfang kann ich nicht sagen. lg Vater

  • Da bin ich echt mal gespannt, wie die Wahl ausgeht.

    Etwas erstaunt bin ich aber auch- ist nicht Larissa Vetter auch (nebenberuflich?) Manschaftsärztin bei der DEU und stellt sich somit quasi gegen ihren Arbeitgeber?

  • Nein, es handelt sich um eine reguläre Wahl am Ende der Amtszeit eines scheidenden Präsidiums.

    Meiner Meinung nach richtet sich keiner der neuen Kandidaten gegen die DEU, sondern sie wollen etwas FÜR die DEU bewegen und sie voranbringen.

    Ich hoffe das die Wahlberechtigten diese Chance auch sehen.

  • Ich kann mir bei der aktuellen Diskussion einfach nicht vorstellen, dass Herr Dönsdorf tatsächlich noch zur Wahl antritt und sich der Block um Herrn Dr. Stefan Steinmetz, nicht auflöst. Spätestens jetzt ist doch klar, Herr Dönsdorf bedeutet niemals einen Neuanfang! Leider haben sich die beiden Kandidaten nun auch befleckt, wegen ihrer blinden Naivität. Bei einer Due Diligence, die jeder vor so einer Wahlbereitschaft machen sollte, wären die aktuellen Entwicklungen zu erkennen gewesen. Die Leichen im Keller ebenfalls. Die neuen Kandidaten mit einer Frau dabei (endlich), haben erkannt, was da auf uns zukommt. Ich danke diesen Menschen von ganzem Herzen für die Bereitschaft, sich für den Sport und die Sportler aufopfern zu wollen. Die Unterstützung der Sportler wird überwältigend sein, jetzt kommt es aber auf die Vertreter der Landesverbände an! Wer jetzt noch Herrn Dönsdorf wählt, kann doch nur Teil des überkommenen Systems der DEU sein und Nutznießer*in? ;(

  • Wenn die großen Landesverband Bayern, NRW... sich einig sind, wars das mit dem Neuanfang. Hoffen wir auf mutige Entscheidungen von allen Wahlberechtigten.

    Auch die Landesverbände in sich, sind keine homogene Masse. Erneuerungsprozesse stehen auch dort an. Für einige Landesverbände könnte es zu spät kommen, um der DEU auf diesem Wege Hilfestellung leisten zu können. In Berlin wurde in wesentlichen Teilen der neue Geist durch neue Personen implementiert und selbst Herr Ketterer (auch Vizepräsident des BEV) hat die neuen Kandidaten und die Kandidatin für das Präsidium der DEU zur Wahl empfohlen. Mittlerweile spricht er auch vorsichtig offen davon, dass seine Nachfolgerinnen für die Landestrainerinnensituation und auch der neue Bundesstützpunktleiter Berlin, sein Verständnis von Leistungssport enttäuscht haben. Das Alter ist also kein Kriterium und der noch Vizepräsident der DEU war, wie zu lesen ist, bei vielen Entscheidungen der DEU einfach vorsätzlich übergangen worden, da man wohl seinen Widerstand fürchtete. Die "alte" DEU war eine Art "Geheimbund" und weit weg von den Realitäten im internationalen Leistungssportgeschäft. Es fehlten einfach die Ideen, wie man die Mangellage verwalten sollte. Ohne Einbeziehung der Sportler, deren Eltern und den kritischen Unterstützern aus den Bundesländern, ein zum Scheitern verurteiltes Agieren, weil man Wert darauf legte, eine andere Wirklichkeit in der Öffentlichkeit zeichnen zu wollen. Warum man dies als opportun betrachtete, verstehe ich nicht. Nur wenn man seine Sportler und Mitglieder für dumm und einfach hält, kann in Verbindung mit einer Selbstüberschätzung, so viele Jahre lang der Sportausübung auf Leistungssportniveau Schaden zugefügt werden. Sollte, wie nicht zu erwarten ist, die Erneuerung beim Wahltermin am 10.09.2022 nicht gestartet werden, ist wohl ein zweiter Verband zu gründen, der die Willigen versammelt, an einem Zentrum in Deutschland konzentriert und alles Know-How zur Verfügung stellt, was nötig ist. Wenn Chemnitz seinen Bundesstützpunkt verlieren sollte, wäre dies, weit weg von der Einflussnahme der DEU sicher ein Kandidat neben Berlin für ein Eiskunstlaufzentrum, was man Aljona in Deutschland nicht geben wollte. Mit der alten" DEU, macht die Fortführung des Bundesstützpunktes in Berlin ebenfalls wohl keinerlei Sinn, weil durch die Zwangszuführung der Kadersportler*innen in nicht funktionierende Trainingsstrukturen, jede Eigeninitiative der Eltern, Vereine und Sportler unterbunden wird. Ohne die finanzielle Unterstützung der Familien, Vereine und Sponsoren, in Verbindung mit einer Neuausschreibung aller hauptamtlichen Stellen, kann der Leistungssport in Berlin sich nicht entwickeln. Dies vermochte auch der neue Landes- und Bundesstützpunktleiter nicht zu ändern, trotz seiner oft zitierten "Richtlinienkompetenz" und richtigen Einschätzungen. Was nützt dies alles, wenn keine Taten folgen und wenn sich einfach keiner mehr führen lassen will? lg Vater

  • Wenn die großen Landesverband Bayern, NRW... sich einig sind, wars das mit dem Neuanfang. Hoffen wir auf mutige Entscheidungen von allen Wahlberechtigten.

    Ich empfehle geheime Wahl zu beantragen, damit es ein Votum der Vernunft und nicht der Angst werden kann. Und selbst wenn es am Samstag noch nicht gelingt, in 2 Jahren ist es dann aber spätestens soweit, wenn bis dahin nicht noch "Schlammschlachten" ein vorzeitiges Abdanken des Präsidiums herbeiführen. Das können wir uns bereits am 10.09.2022 ersparen, durch eine kluge und hoffnungsvolle Wahlentscheidung! Wenn ich richtig zurückrechne, war Herr Dönsdorf wohl auch nahe an den 40-ern, als er vor 30 Jahren bei der DEU begann? lg Vater

  • Der Bundesstützpunkt in Berlin wacht auf und ich muss Herrn Jens ter Laak und seinem Wirken dafür die Verantwortung zurechnen. Offensichtlich passiert etwas im Hintergrund, was auf Veränderungen hoffen lässt. Die Einschätzung vom Bundesstützpunktleiter zur Leistungsfähigkeit der vorgefundenen Strukturen und hauptamtlichen Trainerschaft, hat offensichtlich zu einem Umdenken geführt. Wohin das nun genau führen wird, bleibt abzuwarten. Relevant ist, das die Interessen der Vereine wohl von denen des Leistungssportes getrennt werden sollen und der Landes- und Bundesstützpunkt, neu geordnet werden könnte. Hierfür ist die Berufung einer Leistungssportkommission im Gespräch. Da drücke ich alle Daumen für Berlin und hoffe auf eine möglichst unabhängige Besetzung des Gremiums! lg Vater

  • Oder andere haben kein Interesse. Francesco Friedrich hat in einem Interview der Welt am Sonntag gesagt, Leistungssport habe in Deutschland keine Reputation ( entweder vor 2 Wochen oder vorigen Sonntag).


    Es mag örtliche Interessen geben, wie zB. beim Handball gut gefüllte Hallen und etliche Sponsoren, Biathlon hatte bisher eine erhöhte Aufmerksamkeit, die mit sinkenden Erfolgen schon abgenommen hat.

    Selbst Fußball - mit hoher Medienpräsenz -scheint nicht mehr so alle zu erreichen.

    Meiner Meinung nach spielt der Leistungssport zumindest in Westeuropa nicht mehr die Rolle für Nachwachsende, die er mal innehatte.

  • Das ist leider auch ein Kreislauf. Umso schlechter das Niveau, desto weniger Zuschauer, Sponsoren etc. und es spricht dann natürlich auch einfach weniger Nachwuchs an, wenn sie immer schlechte Leistungen zu sehen kriegen. Reißt eben nicht vom Hocker! Und ich glaube, das Schulsystem ist hier für Leistungssport auch nicht grade förderlich... Wurde ja schon öfter mal gesagt.

  • Biathlon hatte bisher eine erhöhte Aufmerksamkeit, die mit sinkenden Erfolgen schon abgenommen hat.

    Stimmt, früher habe ich gerne Biathlon geschaut. Da im Gegensatz zum Eiskunstlauf alle dasselbe machen, ging nach den Karrierenden von Neuner und Dahlmeier mein Interesse langsam zurück.


    ist Alisa Efimova nicht heute im Warmup einen tadellosen 3S gesprungen? Natürlich gebe ich euch recht, die Quote an guten Sprüngen ist bei ihr zu niedrig. Was die Hebungen angeht, hatten sie vielleicht auch Trainingsrückstand nach ihrem verletzungsbedingten Aus beim GP Kanada. in den vergangenen 6 Wochen war es sehr still um sie.

  • Dazu nochmal drei Gedanken:


    - ich denke, dass mit den fehlenden Erfolgen und Vorbildern stimmt. Auf der anderen Seite kann ein einzelner guter Sportler viel für die Aufbauarbeit seines Sports beitragen- wenn das denn vom Verband und Medien gut genutzt wird. Yu-Na Kim war in Korea ja noch alleine. All die guten Koreaner, die es heute im Eiskunstlauf gibt dürften zu ihrer aktiven Zeit als Kinder mit dem Eiskunstlauf begonnen haben. Da wurden ihre Erfolge gut genutzt.


    - Ich selbst bin jetzt zu jung um mich noch an die DDR zu erinnern. Aber ich denke, dass der Sport in solchen politischen Systemen auch noch ganz andere Anreize für das jahrelange harte Training gesetzt hat. Ohne, dass jemand sehr gut war hätte dieser Sportler vielleicht niemals ins westliche Ausland reisen dürfen. Und ich glaube in Russland haben Sportler auch heute noch nach Erfolgen für ihr Leben finanziell ausgesorgt. Diese Anreize fehlen heute in Westeuropa wo jeder theoretisch alles machen kann.( Dafür gibt es hier andere Beschränkungen was aber ein anderes Thema ist, denke da z.b daran wieviel vom Engagement der Eltern abhängt)


    - Neben Eiskunstlauf gucke ich auch gerne Biathlon und Ski Alpin, war da auch schon live vor Ort. Was mir an solchen Sportarten auffällt ist, dass ich sehr durch die deutsche Brille gucke und wenn die Erfolge ausbleiben mein Interesse sinkt. Dem Eiskunstlauf mit seinen individuellen Programmen bleibe ich dagegen auch ohne deutsche Erfolge treu. Denn da geht es mir um den Genuss beim Zuschauen, der Kombination aus Sport und Musik. Und da ist mir die Nation, die ein Sportler vertritt weit weniger wichtig

  • Ok, stimme deinem Post in allen Belangen zu. Weil wir aber machtlos sind, was die politischen Systeme angeht, habe ich im Hinblick auf den Eiskunstlauf andere Länder im Fokus als Russland oder China.


    Habe etwa 2 mal den Stream zur italienischen Meisterschaft angesehen. Bei den Frauen haben sie auch Probleme, aber immerhin noch mehr Läuferinnen im Seniorenbereich verfügbar als wir, wo es aktuell nur 2! gibt.

    Alle anderen Disziplinen werden gut abgedeckt. Im Paarlauf gab es Starterfelder von jeweils an die zehn Paare, auch bei den Junioren. Also muss es da bessere Systeme geben, die alle ernähren und im Endeffekt Erfolge nach sich ziehen. Aktuell sind 2 italienische Paare im Finale und leider hat es keins der deutschen Paare geschafft, wobei noch gewaltig Pech im Spiel war.

    Ein gutes Beispiel sind auch die finnischen Frauen. Sie sind momentan mit vielen Köpfen auf gleich 3 Hochzeiten unterwegs.

    3 waren beim GP und viele weitere laufen bei den B Wettbewerben in Tallin und Dortmund. Das ist auch der Grund, warum ich jeden kleinen Fortschritt bei den DEU Läufern lobe. Aufhören ist für mich nur die zweitbeste Lösung.

  • Italien ist eine Ausnahme. Sie haben in Egna ein tolles Zentrum mit allem Drumherum ( einschließlich ein Dach voll mit Sonnenkollektoren). Und es gibt die Young Goose Academy mit sehr großer Unterstützung der politisch Verantwortlichen und Lorenzo Magri als Trainer. Jetzt auch international bekannt.

    Ob das in Deutschland Läufer anlocken würde, sich dem Eiskunstlauf anzuschließen, ich weiß es nicht. Diese Diskussion gehört auch in einen thread.

  • Hab die letzten Beiträge mal hierher verschoben.


    Die DEU hat sich fast ausschließlich nach Oberstdorf zurückgezogen. Das hat sicher Vorteile, kann aber auch Nachteile haben. Dann nämlich, wenn man dort im eigenen Saft schmort und sich über Jahre auf eine Handvoll Trainer beschränkt. Wir sahen in der GP-Serie ja oftmals Michael Huth an der Bande. Alle seine Schützlinge sind bestenfalls Mittelmaß. Eine Entwicklung ist auch nicht feststellbar. Die einzige Ausnahme ist Britschgi, bei dem wirklich eine Entwicklung zu sehen ist.

    Das andere Problem: Eiskunstlauf verschwindet in Deutschland aus dem Bewusstsein, auch weil sich die DEU hier mehr und mehr auf Oberstdorf stützt. Da will man eine EM nach D holen, versteckt aber die DM hinter den sieben Bergen. Im Januar ist in Oberstdorf Hochsaison, was mit hohen Preisen gleichzusetzen ist. Gerade nach geschaut: Für den Zeitraum der DM gibt es nur noch wenige Unterkünfte für zwei Personen, die weniger als 1.000 € kosten. Die anderen liegen zum Teil deutlich darüber. Vor einem Jahr waren in Neuss Fünf Männer, fünf Frauen, vier Eistanzpaare und zwei Paare am Start und dafür diese Preise und sieben Stunden Bahnanreise. Nö, beim besten Willen nicht.

    Und dann wäre da ja noch der Kartenverkauf. Nur an der Stadionkasse oder telefonisch oder per E-Mail. Fehlt nur noch ein Fax. Hallo? Wir schreiben das Jahr 2022. Jedes Dorfkino hat einen Online-Vorverkauf. Ist überhaupt kein Hexenwerk.