Altersstruktur

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  • .... Und das das in einigen Sportarten nicht bzw anders passiert ist für mich kein Grund das im Eiskunstlauf nicht zu tun.

    Natürlich nicht, das Wohl der jungen Sportler muss an erster Stelle stehen.


    Zitat

    Der Eiskunstlauf könnte ja auch mit der Anhöung des Alters ein Vorbild für andere Sportarten sein.

    Aber das Beispiel Kim Bui zeigt ja genau, dass es nicht die Erhöhung der Altersgrenze ist, die das Problem beseitigt

  • sylke: welche Bemerkung ist Menschenverachtend? Meintest du eine von mir? Weil wenn ja, dann war das keine Absicht!


    Wulf: Aber kann nicht die Erhöhung des Alters eine von mehrern nötigen Stellschrauben sein um die Kinder und Jugendlichen zu schützen?

    Oder was würdest du alternativ an Maßnahmen vorschlagen?

  • Qtalvi nein ich meine natürlich keinen deiner Beträge sondern die wenig witzige "Forderung" die Altersbegrenzung der Turnerinnen nach oben zu begrenzen. Über die Motivation solcher Beträge mag ich gar nicht nachdenken

  • sylke, Danke, dann bin ich beruhigt!


    Zum Fall der Kim Bui:

    Ich finde es für mich schwer ihre frühere Essstörung (bzw wie weit ist so eine Krankheit wirklich heilbar?) in die hiesige Diskussion einzubinden. Meines Wissens nach war sie Jugendlich als die Krankheit begann. Da hätte sie - wie alle Sportler- Schutz gebraucht. Allerdings entschied sie sich auch als mündige Erwachsene diesen Sport trotzdem noch bis jenseits der 30 zu machen. Und ab einem gewissen Alter erwarte ich die Reife für sich selbst verantwortlich zu sein, die aber ein Jugendlicher noch nicht hat. Und für deren Schutz sollten Altersgrenzen sein.

  • Ich möchte gern einwerfen, das selbstverständlich eine Altersanhebung den Druck nicht mindern. Allerdings ist der Druck bei olympia oder Weltmeisterschaft für das Land zu starten imens höher. Klar die Eiskunstläufer wachsen mit Leistungsdruck auf. Von klein auf, sie kennen es nicht anders, aber mit 18 kann ein Sportler zu mindest selbst entscheiden ob und wie weit er sich und seinen Körper quält. Sei es nun Doping oder TrainingsWorkeholic(wie Aljona). Mit 15 geschieht das nicht ganz freiwillig. Selbst wenn die jungen Mädchen meinen, das sie alles selbst entscheiden. Wir Alten Mädchen wissen doch, daß man als so junge angehende Frau noch nicht alles überblicken kann. Erst recht nicht, was körperwahn betrifft. Man lässt sich noch viel zu sehr von anderen Beeinflussen. Auch der "Mitmach" Druck ist mit 15 größer.

    Ich habe zB mit 16 angefangen zu rauchen und fand das total eklig. Aber das Selbstbewusstsein das nicht wegen der anderen zu tun hatte ich dann erst mit knapp 19.wo ich dann in die Lehre ging, hatte ich dann eine andere Einstellung zu mir selbst und anderen.

    Man sieht es ja auch jetzt an Trusova. Ihr Leben in diese Bahnen zu lenken, war ihre Entscheidung. Ganz sicher bewusst und losgelöst vom Willen der Trainer, Eltern oder irgendwelchen Funktionären. Mit 15 hätte sie diese Entscheidung nicht so einfach entschieden. Sie war nicht umsonst schon einmal ausgebrochen und ging ja doch wieder zurück. Wie weit das damals ihre eigene oder unbeeinflusste Entscheidung war ist fraglich.

  • Es gibt zwischen Trainer und Athlet ein Abhängigkeitsverhältnis. Du machst was der Trainer sagt oder Du bist raus. Und das hat mit dem Alter sehr wenig zu tun.Lest die Biografie von Aljona Savcenko..., Jeder weiss wie es im Spitzensport zugeht und wenn mal eine den Mund aufmacht ist ne Woche Empörung und Entsetzen und dann gehts weiter. Doping, Hungern, viel zu grosse Belastingen für Körper und Seele und und und. Ein Teufelskreis, beschrieben von vielen. Ändert nur nix

  • lars es geht auch anders. In der Doku "die Kür ihres Lebens" wird ja deutlich, zum einen dass ein mündiger Sportler durchaus mitreden sollte. Bruno hat sich - wenn in der Doku alles korrekt dargestellt wurde - geweigert bei Ingo Steuer zu trainieren. Und mit Alexander König durften sie bei jemanden trainieren, der auf seine Sportler eingeht.

    Auch ein Brian Orser geht so nicht mit seinen Sportlern um, ich denke an die Szene als Rika Kihara beim Skate Canada vom Eis kam und er sie freundlich mit den Worten "we have to start somewhere" in Empfang nahm.

  • Natürlich und zum Glück sind nicht alle Trainer so und natürlich gibts auch viele mündige Spotler. Klar. Aber viele werden ja bewusst und in der Gruppe klein gehalten und dann kann man nicht aufbegehren oder man ist weg vom Fenster. Und alle stützen dieses System. Deshalb Respekt vor jedem Sportler der in der Lage ist sich dem zu verweigern und sich einen vernünftigen Trainer zu suchen. König war sicher so einer.

  • Ja, Respekt vor jedem Sportler, der mündig ist.

    Aber hilft nicht auch die Anhebung des Alters dabei um auch zum Thema dieses Threats zurückzukommen? Letztlich sind ja auch für Trainer und Funktionäre die großen Erfolge wichtig. Müsste dann nicht weniger Druck auf den 15jährigen sein, da die die großen Erfolge durch die Altersgrenze schlicht nicht erreichen können? Wird dadurch den Sportlern nicht auch mehr Zeit gegeben mündig zu werden?

    Oder hängt das auch mit der Struktur oder Kultur eines Landes zusammen, dass in einigen Ländern ehr dem gefolgt wird, was von "Oben" - im Sport dem Trainer- kommt als in anderen Ländern?

  • Ja, Respekt vor jedem Sportler, der mündig ist.

    Aber hilft nicht auch die Anhebung des Alters dabei um auch zum Thema dieses Threats zurückzukommen? Letztlich sind ja auch für Trainer und Funktionäre die großen Erfolge wichtig. Müsste dann nicht weniger Druck auf den 15jährigen sein, da die die großen Erfolge durch die Altersgrenze schlicht nicht erreichen können? Wird dadurch den Sportlern nicht auch mehr Zeit gegeben mündig zu werden?

    Oder hängt das auch mit der Struktur oder Kultur eines Landes zusammen, dass in einigen Ländern ehr dem gefolgt wird, was von "Oben" - im Sport dem Trainer- kommt als in anderen Ländern?

    Danke, ich finde das auch. Klar ist auch ein 18jähriger noch abhängig, aber er kann sich rein rechtlich schon selbst entscheiden. Die Belastung der jungen Läufer ist in manchen systemen schon extrem hoch und die Zahl der Sportler, welche es nicht an die Spitze geschafft haben, aber das alles trotzdem durchlaufen ist ja noch viel höher. Wir sehen doch nur die Spitze des Eisbergs. Die die es aus der Masse in ihren Ländern geschafft haben. Aber das trainingspensum bis dahin ist das selbe, der Anspruch an die ganz jungen Sportler,wie kleine Erwachsene auf dem Eis ihre Darbietungen zu zeigen.

    Ich glaube die Reife von 3 Jahren tut dem Charakter sehr wohl sehr gut.

  • Natürlich und zum Glück sind nicht alle Trainer so und natürlich gibts auch viele mündige Sportler. Klar. Aber viele werden ja bewusst und in der Gruppe klein gehalten und dann kann man nicht aufbegehren oder man ist weg vom Fenster. Und alle stützen dieses System. Deshalb Respekt vor jedem Sportler der in der Lage ist sich dem zu verweigern und sich einen vernünftigen Trainer zu suchen. König war sicher so einer.

    Den Erfolg von Savchenko/Massot würde ich jetzt nicht übermäßig den besonders vernünftigen Trainingsmethoden von König zurechnen.


    Welche anderen Athleten hat er denn zu vergleichbaren großen Erfolgen gebracht?


    Nein, der Erfolg von S/M mit dem Olympiasieg begründet sich mMn zu einem großen Anteil in der Persönlichkeit der extrem erfahrenen und fertig ausgebildeten Sportlerin Savchenko, auch gerade weil sie in der Kindheit durch eine harte Schule gegangen ist. Das hat sie zu einem großen Anteil verinnerlicht, auch wenn sie es selbst nicht wahrhaben möchte. Aber sie hat hat in späteren Zeiten auch gelernt wann es wichtig ist den Ausgleich zu finden und die Zügel für sich selbst etwas lockerer zu lassen.


    Ohne Drill in der Kindheit - kein übermäßiger Erfolg. Hört man auch in anderen Bereichen immer wieder. So z.B. hat auch David Garrett mal seine erfolgreiche Karriere begründet.

  • Natürlich ist die Medaille hauptsächlich Aljonas Verdienst. Sie konnte sich einbringen, ihre Vorstellungen umsetzen, was bei Steuer auch in dem Alter nicht möglich gewesen wäre. Richtig natürlich das es nur wenige schaffen. Von den vielen die auf der Strecke bleiben und eben auch so behandelt wurden, hört man ja nichts.

  • Ohne Drill in der Kindheit - kein übermäßiger Erfolg. Hört man auch in anderen Bereichen immer wieder. So z.B. hat auch David Garrett mal seine erfolgreiche Karriere begründet

    Da ist sicher etwas dran. Ich denke in Alionas Fall kommt noch ein großer Ehrgeiz dazu, ohne den geht so manches nicht.

  • @embot...um den Faden mentale Stärke von Bruno weiterzuknüpfen: Das war wirklich das Entscheidende.

    Er hat vor kurzem anklingen lassen, wenn er es nochmal von vorn beginnen würde und wüsste was ihn erwartet, er hätte es nicht nochmal getan.

    Manche sind eben nicht mental stark genug, was ihnen im Hochleistungssport begegnet, zu verkraften, wobei das nun kein Tadel an Bruno sein soll, das ist einem mehr oder weniger mitgegeben. Mentale Härte hängt nicht unbedingt vom Alter ab, um auf das Thema dieses threads zurückzukommen. Tutberitze versucht ja ihre Schüler vom ersten Tag des Trainings an auf diese Härte zu trimmen.


    Die Anhebung der Altersgrenze über die Pubertät hinaus ist für die Läuferinnen, die im Damenbereich antreten, eine Riesenherausforderung, keine weiß, was ihr Körper in dieser Pubertätszeit macht. Die jungen Frauen haben mehr Zeit, aber ob sie diese Zeit auch wirklich haben wollen- weil die Pubertät ist für Nerven und Körper sozusagen wie ein Überfall, was früher normal war, ist nun nicht mehr normal, weil die Hormone alles verrückt spielen lassen. In dieser Beziehung finde ich 17 fast noch zu früh, ums sich als nun-Frau auf alle Eskapaden des weiblichen Körpers eingestellt zu haben.


    Wie Stephine oben sagte, das Altersgrenze - Erhöhen ist eher ein übergeordnetes Ziel der ISU, die jungen Frauen länger im Wettbewerb zu halten und damit für Zuschauer und Sponsoren attraktiver zu machen.


    Und natürlich, was ich anfüge, das Ganze mit dem "geschützten Minderjährigenstatus" (= Fall Valieva) zu umschiffen.

  • Natürlich ist die Medaille hauptsächlich Aljonas Verdienst. Sie konnte sich einbringen, ihre Vorstellungen umsetzen, was bei Steuer auch in dem Alter nicht möglich gewesen wäre. Richtig natürlich das es nur wenige schaffen. Von den vielen die auf der Strecke bleiben und eben auch so behandelt wurden, hört man ja nichts.

    Aljona war ab einem bestimmten Alter durchaus in der Lage Steuer Paroli zu bieten, z.B. lehnte sie es mehr als einmal ab, zu von Steuer zusammengestellter Musik zu laufen. Bekanntestes Beispiel war die Musik von André Rieu, was ich verständlich finde. :sleeping:

    Mit 15 hätte sie das sicher nicht gekonnt, trotz oder wegen ihrer harten Ausbildung in der Ukraine.

    Bei Steuer finde ich, muss man auch mehrere Seiten berücksichtigen.

    Er hat nicht nur viel gefordert, sondern auch sehr viel von sich gegeben. In allen Belangen, bis hin zum Schlittschuhschleifen hat er sich gekümmert. Quelle: das Buch von Aljona.

    Inwieweit er auch bei der Ausbildung des ukrainischen Paares Sierova/Khobta (16 und 19), die heute bei der JWM antreten, beteiligt ist, weiss ich nicht. Ich habe nur zur Kennnis genommen das es in Chemnitz gemeinsames Training gibt und das man froh ist, wenn er mithilft.

  • Nur eine Bemerkung: Steuer ist ruhiger geworden nach zwei Schlaganfällen, alles Gute für ihn, ich wünschte mal endlich eine Anerkennung für ihn, egal was das sein mag. Wie lang will man ihm denn noch seine Stasi Zeit vorhalten, das war damals halt die Zeit und er hat mitgemacht und nun auf ewig hat er diesen schwarzen Fleck, was soll das ewig Gestrige, er hat doch niemand umgebracht, ich bitte endlich ganz klar, man sollte damit aufhören, er ist nun gestraft genug. ( An den admin: Wenn der post ungeeignet ist hier oder zu weit geht von meiner Seite als Kritik an der DEU oder anderen deutschen Institutionen, bitte verschieben oder löschen)

  • Beim Thema Erhöhung der Altersgrenze sehe ich noch einen anderen Aspekt.

    Bisher hatten die meisten Läuferinnen, die Quads gesprungen haben, ihren Leistungshöhepunkt bezüglich der Anzahl verschiedener gezeigter Quads mit 14 - 15 (evtl. 16) Jahren. Als Ausnahme fällt mir jetzt nur Sascha Trusova ein, die mit 18 ihren Höhepunkt hatte. Die Ausnahme, die die Regel bestätigt?

    Bei einer Anhebung der Altersgrenze könnte es u. U. weniger attraktiv werden, von den jungen Läuferinnen so viele verschiedene Quads zu fordern, weil die Meisten sie eh nicht bis 17 halten können und weil mit vielen trainierten Quads auch das Verletzungsrisiko steigt.

    Ob es dann wirklich so kommt, muss sich natürlich erst zeigen.

  • Bei der WM Kür der Damen waren ja-sofern ich niemanden übersehen habe- fünf Läuferinnen dabei, die davon profitierten, dass diese Saison vom Alter her noch alles beim Alten ist.

    Mein Eindruck: Kim, Repond und Pinzarrone können mit dem Druck schon gut umgehen, wirken auf mich irgendwie schon reif. Dagegen war mein Eindruck, dass Jyrkinen und Stepcenko noch etwas "Schonzeit" bei den Junioren gut getan hätte. Ich denke, grade bei Jyrkinen sah man, dass sie die Technik hat aber der Druck noch zu groß war.

    Das so mein subjektiver Eindruck.