Wie so häufig nach einer olympischen Saison, befindet sich die Szene in einem Umbruch. Im ersten Eistanzwettbewerb der Grand-Prix-Serie fehlen dann auch die ganz großen Namen. Favoriten dürften die beiden US-amerikanischen Paare Maia Shibutani / Alexander Shibutani und Madison Chock / Evan Bates sein. Die Shibutanis waren immerhin einmal Vizeweltmeister der Junioren. Chock / Bates schaffen es dort sogar bis auf das oberste Treppchen, allerdings jeweils mit einem anderen Partner. Beide haben den ganz großen Durchbruch bei den Senioren bisher aber nicht geschafft.
Das gelingt vielleicht dem russischen Paar Alexandra Stepanova / Ivan Bukin, Die Juniorenweltmeister von 2013 landeten aber im vergangenen Winter beim Skate Canada noch auf dem achten Platz.
Etwas besser sieht die Besetzung bei den Paaren aus. Mit Yuko Kavaguti / Alexander Smirnov (RUS) starten hier immerhin die Europameister von 2010 und zweimaligen WM-Dritten. Hao Zhang (CHN) brachte es sogar auf mehrere WM-Medaillen und Olympiasilber 2006, allerdings mit seiner damaligen Partnerin Dan Zhang. Seit 2012 läuft er nun mit Cheng Peng und hat es vor wenigen Monaten auf den fünften WM-Platz geschafft. Mit Alexa Scimeca / Chris Knierim und Haven Denney / Brandon Frazier (beide USA) starten die Dritten bzw. Vierten der Four Continents dieses Jahres. Denney / Frazier waren zudem Juniorenweltmeister 2013.
Keine leichte Aufgabe für Annabelle Prölß / Ruben Blommaert (GER). Nach den Rücktritten von Aliona Savchenko / Robin Szolkowy und Maylin Wende / Daniel Wende ruhen die deutschen Paarlaufhoffnungen fast ausschließlich auf den beiden. Dazu verlief ihr Saisonstart nicht nach Wunsch, sie mussten beide vorgesehenen Wettbewerbe wegen Erkrankungen absagen. Im vergangenen Winter durften sie bei der Tropheé Bompard starten und wurden dort Siebte.
Für die Österreicher Miriam Ziegler / Severin Kiefer ist esder erste Grand Prix Start. Beide haben aber bereits Erfahrungen bei EM und WM sammeln können. Sie waren auch bei den olympischen Spielen von Sotchi dabei, wo sie 17. wurden.
Ganz viel Spannung verspricht der Damenwettbewerb. Die USA bieten Gracie Gold auf, die bei Olympia fast sensationell den vierten Platz belegte. Kurz darauf wurde die aktuelle US-Meisterin Fünfte bei der WM. Sie ist außerdem Vizeweltmeisterin der Junioren 2012 und war 2011 Siegerin des Junioren GP von Tallinn. Sie wird es hier vor allem mit zwei russischen Läuferinnen zu tun bekommen. Elizaveta Tuktamysheva war ein Jahr vor Gold Vizeweltmeisterin der Junioren und 2013 EM Dritte. Dann machte ihr die Pubertät schwer zu schaffen und sie verschwand von der internationalen Bühne. Hier meldete sie sich in diesem Jahr eindrucksvoll zurück und konnte bereits drei Siege, einen davon in Oberstdorf, einfahren. Elena Radionova verbuchte zwei Siege bei den Junior GP Wettbewerben und gewann 2013 diese Serie. Dazu ist sie zweifache Weltmeisterin der Junioren. Auch ihre Bilanz bei den Senioren kann sich schon sehen lassen. Sie war im vergangenen Winter Zweite der NHK Trophy, Dritte des Skate America und Vierte des Grand Prix Finales.
Den ganz großen Favoriten gibt es auch bei den Herren nicht, so dass die folgende Reihenfolge keine Wertung darstellt. Tatsuki Machida (JAP) ist der aktuelle Vizeweltmeister und hat bereits drei Grand Prix Siege auf seinem Konto. Vizeweltmeister war auch der Kasache Denis Ten, allerdings im Vorjahr. Bei den Olympischen Spielen belegte er den dritten Platz. Man hat ihn mal den kleinen Plushenko genannt, doch diese Fußstapfen erwiesen sich für Artur Gachinski (RUS), den Dritten der Junioren WM von 2010 als viel zu groß. Ein noch jungerLäufer mit Potential ist sicher Jason Brown (USA), der Vizeweltmeister der Junioren 2013. Er kommt zudem mit der Empfehlung eines Sieges bei der Nebelhorn Trophy.