2023 Toyota U.S. Figure Skating Championships: Der sechste Tag

  • Diskussion zum Artikel 2023 Toyota U.S. Figure Skating Championships: Der sechste Tag:

    Zitat
    Ilia Malinin ist neuer Meister der USA. Er zeigte vier Vierfache, stürzte dabei aber beim Axel. Alles andere war weitgehend fehlerfrei. Er bekam 287.74 Punkte. Zweiter wurde Jason Brown, der mit 277.31 Punkten nur zehn Zähler zurücklag. Er zeigte keinen Vierfachen und stürzte beim dreifachen Flip. Bei dem Resultat habe ich mächtige Bauchschmerzen. Vier Vierfache + dier Dreifache gegen acht Dreifache. Da muss mehr als zehn Punkte Vorsprung herauskommen. Komponenten hin oder her.
    Den dritten Platz…
  • Karl-Heinz Krebs

    Hat den Titel des Themas von „2023 Toyota U.S. Figure Skating Championships: Der fünfte Tag“ zu „2023 Toyota U.S. Figure Skating Championships: Der sechste Tag“ geändert.
  • Laut dem Protokoll hier hat Malinin sechs Vierfache geplant aber nur vier erfolgreich gesprungen. Er hatte zwei Sprungkombinationen mit Vierfachen in die zweite Hälfte gelegt, um seine Punkte zu maximieren, aber das war wohl ein wenig zu viel für ihn. Beide hat er aufgerissen und nur doppelt gesprungen. Daher relativiert sich der Abstand zu Brown, der seinen letzten Dreifachen aufs Eis gelegt aber doch rotiert hat. Brown lag auch mit Recht rund eine Notenstufe höher im PCS.

  • Lieber Herr Krebs, vielleicht sollte man mal wieder davon abkommen nur die Quads in einer Kür zu beachten. Quads hin oder her, die Kür von dem jungen Malinin war nicht gut. Choreographie, Präsentation, Ausführung ganz schlecht. Er ist eben noch sehr jung und man sollte ihm die Zeit geben, sich in diesen Bereichen zu entwickeln. Aber genau in diesen Bereichen hat Jason Brown seine Punkte gemacht und das mit Bravour.

    Es ist wirklich traurig, das diese wunderschöne, besondere Sportart nur noch auf Sprünge reduziert wird. Leider ist durch diese Quadmania enorm viel zerstört worden. Ich würde mir eigene Sprungwettbewerbe wünschen, wo die Gier nach Quads ausgelebt werden kann. Dann hätten doch alle etwas davon.

  • Eiskunstlauf ist eine Sportart, in der es um Medaillen und Weltmeistertitel geht und im Sport zählt nun mal die sportliche Leistung zählen. Sollte sie zumindest. Kunst ist dann immer nachrangig. Die Alternative wäre natürlich, der Kunst einen höheren Stellenwert zu geben. Dann wäre es aber kein Sport mehr und der Rauswurf von Olympia stand ja schon einmal im Raum.

  • Er hat ja immer noch überlegen gewonnen. Die erste Hälfte war mit Ausnahme des Sturzes beim schwierigsten Sprung überhaupt in meinen Augen einwandfrei. Danach sah es für mich kurz fast so aus als hätte er Balance-Probleme. Dass er dann im zweiten Teil statt der zwei 4fachen nicht wenigsten ein mal 3fach springt war schon kurios.

    Beeindruckend fand ich aber auch die Kombi 3Lz+3A+3T mit einem Basiswert von fast 20 Punkten :clap: Die Kombi schafft er sicher irgendwann auch mal mit eine 4fachen Lutz am Anfang. Basiswert 25 Punkte oder so :lol:


    Irgendwann ist er so erfahren und hat den Killerinstinkt den Nathan Chen zum Schluss hatte. Dann er springt seine sechs 4fachen, die Konkurrenz wird nur noch seinen Schatten sehen und denen wird er die Brotkrumen der restlichen Medaillen übrig lassen.

  • Da sind "nur" drei gestandene quads die ich bei Malinin sehe. Er hat zu viele Punkte liegen gelassen beim Rest seiner Sprünge.

    Malinin lebt von seinen Sprüngen, Brown von seinen PCS. Persönlich bin ich nicht so ein fan von Brown, aus diesem Grund sage ich, man überhäuft ihn mit Wohlwollen.

  • Tinga Ich sehe das ähnlich wie KH, auch vor dem Hintergrund das der Aufwand zeitlich noch einmal stark ansteigen würde, wenn alle Aspekte der Darbietung verbal in gleichem Masse berücksichtigt werden sollten.

    Jetzt mal auf das Beispiel EM bezogen, ist es doch gut gelaufen das wir im Blog umfassend informiert wurden und uns dann hinterher über die Komponenten, Kostüme und Musiken austauschen konnten.

    zwei Beispiele

    Im Herbst hatte ich die Beiträge zum CS Warsaw übernommen. Bei den Männern gab es damals anolog zu Malinin/Brown ein Duell Aymoz/Grassl, bei dem Grassl mit 3 gestandenen Quads in der Kür, nicht mehr an Aymoz vorbeikam. Da Aymoz nach einer kleineren Verletzung, in der Phase gar keine Quads gezeigt hat, ist klar, das er viel höhere PCS bekam und auch mehr Level für die Pirouetten. Wenn du dann anfängst alles zu beschreiben was bei ihm mehr überzeugt hat als bei Grassl, kommst du kaum noch hinterher mit der Schreiberei.

    Das habe ich auch bei einem anderen Turnier gemerkt, in dem es alle Kategorien in allen Altersklassen gab. Ursprünglich wollte ich nur die Top 3 bei Senior/Junior dokumentieren. Dann habe ich einige erstaunliche Sachen gesehen und hinzugenommen, dazu einzelne Rankings der Advanced Novices hinzugefügt, weil einige DEU Nachwuchsläufer*innen sehr gut liefen. Schon sitzt du bis Mitternacht....


    Und es sind ja nicht nur Wettkampfberichte, die verfasst werden müssen. Vorschau, Verlinkung, Beiträge lesen, die Videos suchen und einfügen, die Systempflege im Hintergrund, von der ich z.B. überhaupt keine Ahnung hab,

  • Also ich habe den Wettbewerb verfolgt und hätte Jason auch so hohe Komponenten gegeben. Malinin hat 3 Vierfache erfolgreich gesprungen, aber der 2. Teil seiner Kür war nicht herausragend mit mehreren Pops. Ich denke , er hatte sich beim Axelversuch verletzt und das kam in der 2. Hälfte dann zum Tragen.

    Jason hatte zwar beim allerletzten Sprung eine Unaufmerksamkeit, aber ansonsten waren die vielen Sprünge und natürlich das Gesamtpaket erste Sahne.

  • Ja, wenn man das Ganze nur aus rein sportlicher Sicht betrachtet, ist das wohl wahr. Sport ist eben nur die Jagd nach Medaillen, Trophäen und Höchstleistungen. Das geht auch an so ästetischen Sportarten wie Eiskunstlauf nicht vorbei. Naja, da müssen wir mit leben. Gut das ich selbst entscheiden kann, welche Wettbwerbe ich verfolge.

  • ich sehe das ähnlich. Es geht immer mehr um Sprünge, das die Eleganz und das Programm in den Hintergrund gerät. Das Gesamtpaket muss stimmen. Ich finde die Bewertung für jason völlig in Ordnung. 2 platz mega und der junge Ilya hat ja trotzdem gewonnen.

  • Es heißt immer noch Eiskunstlauf. Natürlich schwer, diesen Aspekt in Punkten auszudrücken und dann noch zu wichten im Verhältnis zu den technischen Elementen.

    Und es heißt auch figure skating und da werden eben nicht nur die Sprünge bewertet, sondern auch Piruetten und Schrittfolgen.

    Für mich findet sich bei Jason eine wunderbare Einheit, ein Verschmelzen der Elemente und auch ich finde seine Komponenten hochverdient.

  • Wie wäre es, wenn der künstlerische Wert in Abhängigkeit vom technischen berechnet würde.....das ließe sich prozentual zum gezeigten technischen Repertoire darstellen - sprich, Jason Brown mag zwar weniger Punkte bezüglich Technik erhalten, kann das aber dadurch wettmachen, dass er fast 100 % des technischen Werts für die "Kunst" erhielte . Und Malinin würde entsprechend zwar einen hohen technischen Wert haben, aber eben nur einen deutlich geringeren Prozentteil für die "Kunst" erhalten. Das könnte sich ausgleichen. Zudem wäre damit der sportliche Aspekt hervorgehoben und der künstlerische Wert dennoch wichtig....denn nur wer tatsächlich in den PCS überzeugt würde da die Höchstwerte erreichen. Natürlich ist das nur ein Gedanke.


    Generell bin ich aber der Ansicht, dass es bei geringerem technischen Wert leichter ist, ausdrucksstark zu laufen....und gerade bei Jason Brown kommt bei mir manchmal das Gefühl auf, dass auch seine technischen Komponenten zu großzügig mit GOE bedacht werden