Es gab vielleicht nur die eine Pfütze. Besucher sprechen aber davon, dass in einem größeren Bereich das Eis sehr weich war.
Die Frauen
Na, noch wach?
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Den ersten 3A bei den Frauen sprang, wenn ich mich richtig erinnere, Midori Ito aus Japan. Das muss, über den Daumen gepeilt, 30 Jahre her sein und liegt zeitlich gar nicht weit von "Mister tripple Axel" Brian Orser entfernt.
Von daher ist es vielleicht etwas verständlicher, dass nicht jeder über einen 3A bei den Frauen heute staunt und diesen ungewöhnlich findet bzw. den Hype darum nachvollziehen kann.
So mancher Fernsehkommentator, der den ersten 3A bei den Frauen der Japanerin Asada zuschreibt, ist bei der Einordnung auch keine Hilfe.
Da ich zwar nicht den ersten Dreifachaxel, aber den ersten bei einer Weltmeisterschaft live im TV gesehen habe....war mir persönlich das durchaus bewusst. Ebenso die Tatsache, dass bis vor nicht allzu langer Zeit die Zahl der Dreifachaxel-Springerinnen sehr selten waren und erst in den letzten Jahren etwas zunahmen. Häufig sind aktuell gelungene Axel aber immer noch nicht, wohl aber ist die Zahl der Versuche deutlich gestiegen...
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Also mir hat gestern der von Sinitsyna's Trainingskameradin Shabotova in Warschau gesprungene 3A am besten gefallen, weil ich vorher nichts gewusst habe.
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Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mittlerweile so viele Frauen den 3A im Programm haben, dass ich den Überblick verliere...
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Anfang des Jahres waren es 17. Dann habe ich aufgehört zu zählen.
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Vorneweg: Eiskunstlaufwettbewerbe können nur vor Ort bewertet werden und nicht vom Bildschirm mit nur 1-2 Kameraeinstellungen. Anderslautende Behauptungen finde ich unseriös. Auf die technischen Spezialisten ist meistens Verlass: Da müssen sich 3 Parteien einigen und haben wenig Spielraum und viel Bildmaterial, dass jeder überprüfen kann.
Die Furore um die Kür von Higuchi hier im Forum kann ich nicht nachvollziehen. Über Shcherbakova und Kostornaia wurde bereits genug gesagt. Ich möchte nur sagen, dass der erste misslungene Sprung keineswegs das gesamte Programm überschatten muss. Wenn die Läuferin danach sich sammelt und alles andere fehlerfrei und mit Ausdruck macht, hinterläßt das einen um so besseren Gesamteindruck.
Ich habe mich für meine "Entdeckung" Sinitsyna gefreut und hoffe, dass sie in der Vielzahl der hervorragenden russischen Läuferinnen nicht untergeht und dass wir sie in der nächsten Season wieder sehen.
Mariah Bell bekommt von mir den Preis für die elegantesten Kleider des Wettbewerbs. Lea Serna hat mir leid getan, wie sie in der K&C-Ecke von ihrem Trainer Brian Joubert behandelt wurde. Bei all ihren Fehlern war das nicht nötig.
Der Frauenwettbewerb schien der bemerkenswerte der französischen Etappe zu sein.
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Astrolab: Da hast Du natürlich recht: live is live. Leider kann man im Moment nur sehr wenig vor Ort sehen.
Die Begeisterung für Wakaba kann ich gut nachvollziehen. Nach dem Vizeweltmeistertitel begann irgendwann ihre Verletzung/ Krankheit, die sie aus ihrem Rhythmus fallen ließ. sie hat lange gebraucht, um wieder hineinzufinden. Den 3-fachen Axel hat sie mit viel Mühe und Ausdauer gelernt und sie war eben nicht 11 oder 12 Jahre als sie damit begann ( Kamila sagte mal in einem Interview, dass sie das für das beste Alter hielte).
Deshalb wird sie jetzt so gelobt und ich stimme zu. Das tue ich auch bei Tuktamysheva, die ebenfalls mit viel Arbeit versucht, mit den jungen Läufern mitzuhalten.
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Die Leistung der Läufer sehe ich ohne dass irgendwelche sentimentalen Hintergrundgeschichten da reinspielen, sorry.
Sonst müsste man Tuktamisheva einen Altersbonus geben.
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Das vielseitige Lob für Wakaba Higuchi ist sicher auch darin begründet, dass sie einfach mal eine schöne Kür hat. Bei den anderen, besonders den russischen Läuferinnen, sollte es wohl mit aller Macht DIE OLYMPIAKÜR werden. Und das ging meiner Meinung nach ziemlich daneben. Viel zu bemüht, zu anstrengend und jeglicher Leichtigkeit und Freude beraubt. So nehme ich es wahr. Und da kommt Wakaba in einem wunderschönen und passend zur Kür designten Kleid und mit einer Musik, der man einfach auch gern zuhört. Ihre Darbietung, nicht aussergewöhnlich, aber so stimmig in allem, dass man jede Minute der Kür genießen kann. Und das hat sie als einzige vollbracht. In mein Herz hat sie sich hineingelaufen. Für solch eine Kür geht man gern in die Halle.
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Mir hat Higuchi auch gefallen, KP schliesse ich mit ein. Vollkommen akzeptiert habe ich, das viele asiatische Läuferinnen am liebsten zu oft benutzen Klassikstücken laufen und ich sehe ein, das sie das perfekt umsetzen, Dieses persönliche Geschmacksding sorgt aber dafür das mir was fehlt. Ave Maria z.B. brauche ich nicht wirklich.
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Das ist war, die "abgedroschenen" Klassikrührstücke kann man wirklich mal für ein paar Jahre in die Mottenkiste packen. Auch in Japan haben die Trainer anscheinend nur eine CD im Schrank. 😒🤪🤫
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Japan tickt in Richtung Klassik doch anders als man das im heutigen Deutschland so kennt. Was ich bei Konzerten beobachte, ist, dass selbst kleine Kinder mit zu Konzerten gehen und dort andächtig zuhören. Diese Musik wird ihnen nahegebracht. Wenn selbst ein etwas" wilder" , sprungorientierter Läufer wie Kao Miura (16Jahre) zu Vivaldi läuft, ist es nicht verwunderlich.
Die Rock -und Popinterpretationen sind dann schon eher außergewöhnlich.
Natürlich gibt es auch junge Musik , wie etwa BTS oder One OK Rock, die klassische Richtung ist aber eben nicht fremd und wird wertgeschätzt.
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Die klassische Richtung ist absolut nicht fremd. Zu jedem Jahreswechsel gibt es in Japan große Aufführungen von Beethovens 9. Sinfonie, bei denen viele Laien im Chor (auf der Bühne) mitsingen Das ist eine richtige Tradition in Japan. Ich habe gehört, dass die Japaner die Botschaft der Neunten Sinfonie (alle Menschen werden Brüder) so gut fänden, in ihrer eigenen Geistesgeschichte gebe es so etwas nicht.
Noch eine Anekdote: beim diesjährigen Chopin-Klavierwettbewerb, einem der grossen, internationalen Wettbewerbe für Pianisten, deren Erst-, aber auch Zweit- und Drittplatzierter, quasi über Nacht zu gefragten Pianisten werden, waren von den etwa 150 Teilnehmern knapp zwei Drittel Asiaten. Von den übrigen hatten noch eine ganze Menge einen asiatischen Hintergrund. (Von den 12 Teilnehmern, die das Finale, die letzte Runde, erreichten, waren nur noch ein Drittel Bürger eines asiatischen Landes. Der Sieger war Bruce Liu, ein Kanadier mit chinesischem Hintergrund.)
Weiters habe ich über Japan gehört, dass dort die sozialen Normen sehr rigide seien, alles sehr konservativ. Wer aus der Reihe tanzt, wird sozial geächtet. Wie bei uns in den 50ern oder so.
Ich denke, das ist der Grund dafür, dass insbesondere die japan. Eiskunstläuferinnen so brav nach klassischer Musik laufen. (Was ich begrüsse, nur das "brav" begrüsse ich nicht.) -
Danke für die Infos zur klassischen Musik und den Bericht vom Musikwettbewerb.
Ich denke das mehrere von uns sich ansatzweise für die japanische Kultur interessieren und auch die Kolummne über Land und Leute in Südkorea während der olympischen Berichterstattung aufmerksam verfolgt haben.
Vielfältige Meinungen in Foren sind zu begrüssen, haben aber eher wenig Einfluss auf die eigene Geschmacksbildung. Vielleicht ein wenig mit den Vorlieben für Urlaubsorte zu vergleichen, Berge oder Meer oder beides.
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