ISU Grand Prix of Figure Skating 2022: Bekanntgabe der Teilnehmer verzögert sich

  • Diskussion zum Artikel ISU Grand Prix of Figure Skating 2022: Bekanntgabe der Teilnehmer verzögert sich:

    Zitat
    Eigentlich würden wir in diesen Tagen erfahren, welche Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer an welchen Grand Prix teilnehmen. Die Bekanntgabe verzögert sich voraussichtlich bis Mitte / Ende Juli. Die ISU will die Einteilung erst vornehmen, wenn alle sechs Grand Prix einen Gastgeber gefunden haben. Bekanntlich wurde Russland die Austragung des Cup of Russia entzogen, während China den Cup of China zurückgab. Es gibt Gerüchte, wonach der russische Wettbewerb in Finnland ausgetragen werden soll.…
  • Die Verzögerung bei den Erwachsenen ist ja nachvollziehbar.

    Was mich allerdings irritiert ist, dass ich auch zum Junioren GP noch nicht viele Infos finde. Ich meine mich zu erinnern, dass Ende Juni auf der ISU Seite sonst zumindest zu lesen war, welches Land in welcher Disziplin zu welchem JGP Teilnehmer senden darf (aufgrund der Plazierungen der JWM). Nur auch das finde ich bisher nicht..

    Weiß da jemand mehr? In etwa einem Monat müsste ja für den JGP 1 Meldeschluss sein..

  • Sagen wir mal so: Der Beschluss des ISU-Rates vom März hat kein Verfallsdatum., aber Russlands Eiskunstlaufverband hat eine Klage beim CAS eingelegt. Und jetzt muss ich etwas ausholen. Der internationale Bobverband hatte Russland ebenfalls mit einem Beschluss seines Präsidiums gesperrt. Das Schiedsgericht des Verbandes hat diese Sperre vor zwei Wochen aufgehoben. Begründung: Für solche Entscheidung sei ein Ratsbeschluss nicht ausreichend. Nun soll in wenigen Wochen der Kongress des Verbandes einen entsprechenden Beschluss fassen. Zurück zur ISU. Hier wurde der Beschluss vom ISU Rat gefasst, dem Präsidium des Bobverbandes ähnlich. Die ISU hatte bei ihrem Kongress allerdings vergeblich versucht, mit der Einführung des Artikels 17 eine Rechtsgrundlage für diesen Beschluss zu fassen. Der Antrag fand nicht die erforderliche Mehrheit. Nun sitzt die ISU in einem Dilemma. Sollte er CAS zu einer ähnlichen Rechtsauffassung kommen wie das Schiedsgericht des Bobverbandes, würde er die Sperren aufheben. Erschwerend kommt hinzu, dass die ISU immer wieder beteuert, das es sich bei den getroffenen Maßnahmen um keine sperre, keine Disziplinarmaßnahme oder Sanktion handelt, sondern ausschließlich dem Schutz der Sportler und der Integrität der Wettbewerbe dient:"

    The original and the replacement decisions are neither a sanction or other disciplinary measure, nor an Ineligibility decision, but have been taken exclusively in the interests of protection of the safety of participants and integrity of the competitions.." Das ist schon eine sehr wacklige Begründung. Warum müssen russische Eiskunstläufer geschützt werden, russische Tennisspieler oder Radfahrer aber nicht. Ist die Integrität eines Wettbewerbs nicht eher dadurch gefährdet, dass man Sportler einfach und ohne Rechtsgrundlage ausschließt?

    Außerdem verletzt die ISU den Gleichheitsgrundsatz. Sie verbietet russischen Läuferinnen und Läufern den Start nur, wenn sie für Russland starten. Alle anderen Russen dürfen weiter international starten. So könnte es passieren das Davis / Gmolkin

  • Sorry , systematisch falsch, Karl Heinz, eine Rechtsgrundlage für einen Beschluss kann niemals nachgeschoben werden. Entweder derjenige der den Beschluss trifft, hat das Recht zum Zeitpunkt des Beschluss-Erlasses oder nicht. Der Artikel 17 war kein Versuch, für den Ausschluss von Russland und Weissrussland eine Rechtsgrundlage nachzuschieben, der war nur für zukünftige Ereignisse gedacht.


    Die ISU hat das Recht, Mitglieder auszuschliessen. Die Frage nur, ob die Begründung hält, da hast du recht und da treffen wir uns wieder.


    Ob der CAS die ISU zwingen kann den Beschluss aufzuheben, werden wir sehen.
    Russland jedenfalls scheint den ISU - Beschluss ernst zu nehmen, denn sonst würden keine eigenen russischen GP's organisiert, und sonst würde auch Davies /Smolkin nicht mit aller Kraft wegwollen von Russland.

  • Sorry , systematisch falsch, Karl Heinz, eine Rechtsgrundlage für einen Beschluss kann niemals nachgeschoben werden.

    Richtig. Aber man hätte den alten Beschluss aufheben können und auf Grundlage des Artikels 17 neu beschließen können. Vorzugsweise noch auf dem Kongress selbst, durch die Mitgliedsverbände.


    Die ISU hat das Recht, Mitglieder auszuschliessen.

    Woraus leitest Du dieses Recht ab. In der Satzung findet sich dazu nichts. Und wer ist "die ISU" ? Der Präsident? Der Rat? Der Kongress? Eine Vollversammlung?


    Ob der CAS die ISU zwingen kann den Beschluss aufzuheben, werden wir sehen.

    Warum sollte er das nicht? Er wurde ja eigens für solche Streitigkeiten geschaffen.


    Russland jedenfalls scheint den ISU - Beschluss ernst zu nehmen, denn sonst würden keine eigenen russischen GP's organisiert, und sonst würde auch Davies /Smolkin nicht mit aller Kraft wegwollen von Russland.

    Da nicht vor September mit ersten Urteilen des CAS gerechnet wird, wäre es grob fahrlässig, sich nicht für alle Eventualitäten zu wappnen. Zu diesem Zeitpunkt laufen die Junior-GP bereits.

  • Die ISU Mitglieder haben ihr council, den obersten Rat. Das ist das beschlussfassende Organ, das entweder mit Mehrheit oder qualifizierender Mehrheit entscheidet je nach Wichtigkeit. Die Mitglieder sind die Landesverbände, die haben sich an die Beschlüsse zu halten.


    Der die Satzung ändernde Artikel 17 geht nicht durch: Qualifizierende Mehrheit ist für Satzungsänderung erforderlich ( wenn ich mich recht erinnere 2/3 Mehrheit) , die wurde knapp verfehlt.


    Und wenn ich nun ganz frech bin sage ich es ist kein Wunder dass der israelische ISU Sprecher vehement sich gegen den Art. 17 ausgesprochen hat, denn was Israel mit den Palestinensern macht ist auch nicht lupenrein.

    Da könnte man jedem Land was am Zeug flicken, die ganze ISU geriete zu einem politischen Organ.

  • Mit diesem Problem steht die ISU aber auch nicht alleine da. Es finden so viele Kriege auf der Welt statt, die dem Westen am Allerwertesten vorbei gehen. Die Arbeitsgemeinschaft für Kriegsursachenforschung stellte für 2021 28 Kriege und bewaffnete Konflikte fest. Kein Wunder. dass der Westen keine Unterstützer für seine Sanktionen findet.


    https://www.frieden-fragen.de/…kriege-weltweit-2021.html

  • Mit diesem Problem steht die ISU aber auch nicht alleine da. Es finden so viele Kriege auf der Welt statt, die dem Westen am Allerwertesten vorbei gehen. Die Arbeitsgemeinschaft für Kriegsursachenforschung stellte für 2021 28 Kriege und bewaffnete Konflikte fest. Kein Wunder. dass der Westen keine Unterstützer für seine Sanktionen findet.


    https://www.frieden-fragen.de/…kriege-weltweit-2021.html

    Wer ist denn der Westen?

    Die vorm eisernen Vorhang? ;)

  • Die ISU hat es schwieriger, als andere Verbände. Die Russen stellen in Europa fast alle Medaillengewinner und bei der WM mindestens die Hälfte. Hier hat Russland die absolute Vormachtstellung und alle Aufmerksamkeit gehört den russischen Sportlern. Im Tennis oder Bobfahren ist das nicht der Fall.

    Und due ISU hat Recht mit der Begründung, die russischen Sportler schützen zu wollen (auch wenn es kurios klingt). Ich kann mir vorstellen, dass es Proteste gibt, außerhalb und innerhalb der Halle. Es wird Unruhen geben, vielleicht Pfiffe, störende Rufe, Plakate oder ähnliches. Die Zuschauer werden nicht einfach dasitzen und sich berieseln lassen. Dieser Krieg ist allen so nah und es gibt viel Wut gegen Russland. Und all die Gräueltaten werden ausgeübt von dem Land, dass Valiewa und Co. Vertreten. Das ist Fakt.

  • Ich kann mir vorstellen, dass es Proteste gibt, außerhalb und innerhalb der Halle. Es wird Unruhen geben, vielleicht Pfiffe, störende Rufe, Plakate oder ähnliches. Die Zuschauer werden nicht einfach dasitzen und sich berieseln lassen.



    Versuche gerade mir dieses Szenario vorzustellen. Neben dem Umstand das die Reaktion der Zuschauer auf die russischen Läufer zur Zeit unberechenbar erscheint, hätten sie zudem vergleichsweise geringe Unterstützung durch Landsleute in der Halle, weil nicht gleichzeitig die Sanktionen der EU zum Reiseverkehr aufgehoben würden.


    Bei WM und JWM gäbe es zunächst nureinen Startplatz pro Disziplin, da die Dreifachplätze durch die Ausschlüsse in 2022 verloren gingen. Wenn sich vor Januar nichts tut in Sachen CAS, werden die EM Plätze genauso dezimiert. Somit bliebe den meisten russischen Läufern im ersten Jahr nach dem Ausschluss, nur die Teilnahme am übrigen Wettkampfgeschehen, den GP's, der Challengerserie usw. Daher macht die nationale GP Serie und die russische Pokalserie so oder so Sinn um das Leistungsniveau zu halten, wovon ich ausgehe, das es gehalten wird.

  • Ich kann mir vorstellen, dass es Proteste gibt, außerhalb und innerhalb der Halle. Es wird Unruhen geben, vielleicht Pfiffe, störende Rufe, Plakate oder ähnliches. Die Zuschauer werden nicht einfach dasitzen und sich berieseln lassen. Dieser Krieg ist allen so nah und es gibt viel Wut gegen Russland. Und all die Gräueltaten werden ausgeübt von dem Land, dass Valiewa und Co. Vertreten. Das ist Fakt.

    Ob das wirklich so wäre? Vlt ist das in DE der Fall, da sich die sensationsgierigen Medien ja überschlagen haben um gegen Russland zu hetzen, aber ist das in anderen Ländern auch so? Ich weiß es nicht.