Russland auf dem Weg zurück in die Sportwelt?

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  • Diskussion zum Artikel Russland auf dem Weg zurück in die Sportwelt?:

    Zitat
    Das IOC denkt offenbar darüber nach Russland und Weißrussland wieder zu Wettbewerben zuzulassen. Die britische Nachrichtenagentur Reuters meldete gestern unter Berufung auf Susanne Lyons, die Vorsitzende des olympischen und paraolympischen Komitees der USA, dass das IOC beginnt, einen Weg zurück für Athleten aus den beiden Ländern in Betracht zu ziehen. Lyons fügte hinzu, dass Athleten nicht für die Handlungen ihrer Regierungen bestraft werden sollten.. Sie sagte: ""Wir wissen, dass das IOC…
  • Ich wäre eher dafür, ein weiteres Land, nämlich Aserbaidschan, zu der Liste der gebannten Länder hinzu zu fügen.

    Klasse, das ist das Prinzip Sippenhaft, angewandt für alle Sportler:innen, deren Regierungen nicht im Sinne des Westens funktionieren. Insofern wette ich, du könntest dich auch für den Vorschlag erwärmen, Aktive aus allen Ländern zu verbannen, die Energie und Rohstoffe von Russland beziehen, sprich Gas, Öl, Steinkohle, Uran und dutzende Rohstoffe, die überall gebraucht werden. Hmm, blöd nur, dann dürfen auch alle Sportlerinnen und Sportler aus westlichen Ländern an keinen Wettkämpfen mehr teilnehmen.

  • Ja, mir tun die russischen Sportler auch irgendwie leid.


    ABER: wenn kein Sportler für die Fehlentscheidungen von Regierungen bestraft werden würde, dann könnten die Ukrainer jetzt in heilen Hallen (bzw generell mit unzerstörrter Infrastruktur) Zuhause trainieren....

    Und dass das nicht möglich ist war noch nicht einmal die Entscheidung ihrer eigenen Regierung...

  • Die Ukrainer, insbesondere, die im Kriegsgebiet wohnen, haben sicherlich mehrheitlich auch nichts mit Politik zu tun. Dennoch sind sie unmittelbar aufs Schlimmste betroffen. Sie werden somit auch in "Sippenhaft" genommen. Selbst wir werden über die Energiepolitik und weiter steigende Schuldenberge, Flüchtlingsaufnahme etc. mit in "Sippenhaft" genommen. Wenn man Sanktionen für ein geeignetes Mittel hält, politischen Druck auszuüben, ist es klar, dass diese nicht nur die Nomenklatura betreffen können. Das liegt in der Natur der Sache. Man will ja Druck ausüben. Beim Sport ist es ja nun auch so, dass die Sportler für ihr Land antreten. Etwas völlig Privates ist das somit in meinen Augen damit auch nicht.

    Hielte man solche Druckmittel insgesamt für ungeeignet und nicht angebracht, was blieben denn überhaupt noch an Handlungsspielraum übrig, wenn man nicht selbst in den Krieg eingreifen will?

    Natürlich können die Sportler nichts dafür. Ich persönlich denke aber schon, dass es Sinn macht, auch einen spürbaren Druck auf die Bevölkerung auszuüben, damit sie im Idealfall eine kritischere Einstellung zu der eigenen Regierung bekommen.

  • Nach über einem halben Jahr des Ausschlusses, glaube ich mittlerweile das diese Art der Sanktion die wirkungsloseste von allen ist, weil sie vorwiegegend symbolischen Charakter hat.

    Ausnahmen sind vielleicht der Verlust des Formel 1 GP in Sotchi und der Fußball, wo es vor allem um Geld und Prestige geht.


    Aber wer denkt das eine Regierung ihre politischen Absichten ändert, nur damit ihre Sportler wieder mitmachen dürfen?

    Ich persönlich denke aber schon, dass es Sinn macht, auch einen spürbaren Druck auf die Bevölkerung auszuüben, damit sie im Idealfall eine kritischere Einstellung zu der eigenen Regierung bekommen.

    Dazu habe ich versucht etwas in der Presse zu finden, bin aber nur auf alte Artikel von Soziologen gestossen, die sich mehr Wirkung erhofft haben und mittlerweile ziemlich leise geworden sind.


    Der Ausschluss der Sportler wird von der russischen Bevölkerung vor allem als ungerecht empfunden.

  • Logisch, dass die Menschen in der Ukraine und auch hierzulande auf jeweils eigene Weise in Sippenhaft geraten und Schaden nehmen.

    ... Wenn man Sanktionen für ein geeignetes Mittel hält, politischen Druck auszuüben, ist es klar, dass diese nicht nur die Nomenklatura betreffen können. ...

    Sanktionen sind schon ein tolles „Mittel“: Abgesehen davon, dass sich speziell die amerikanische Politik noch nie darum geschert hat, wie viele zivile Opfer Sanktionen fordern – im Irak-Krieg wird die Zahl auf mehr als eine Million geschätzt –, wirken die Sanktionen sowieso anders als behauptet: Dank ihnen erzielt Russland über steigende Gaspreise Mehreinnahmen, die es unter anderem einsetzt, um eine Gaspipeline nach China zu bauen. Und wir hier, vor allem die 60% der Bevölkerung, die nicht mehr sparen kann, sowie die mittelständische Wirtschaft, sehen düsteren Monaten oder Jahren entgegen.

    Daher nein, für mich sind Sanktionen kein geeignetes Mittel. Und am allerwenigsten wird Druck auf die russische Regierung von Sportlern ausgehen.

  • Dank ihnen (den Sanktionen) erzielt Russland über steigende Gaspreise Mehreinnahmen, die es unter anderem einsetzt, um eine Gaspipeline nach China zu bauen. Und wir hier, vor allem die 60% der Bevölkerung, die nicht mehr sparen kann, sowie die mittelständische Wirtschaft, sehen düsteren Monaten oder Jahren entgegen.

    Daher nein, für mich sind Sanktionen kein geeignetes Mittel. Und am allerwenigsten wird Druck auf die russische Regierung von Sportlern ausgehen.

    in dem von Karl-Heinz verlinkten FOCUS Artikel werden die Russland-Sanktionen in Lektion 5 als Rohrkrepierer bezeichnet. Kann man ruhig wörtlich nehmen.

  • Die Sanktionen machen Putin reicher und uns arm. Die Sanktionen der BRD treffen damit das eigene Volk und nicht Russland. Im Grundgesetz steht, dass Sanktionen nur dann gemacht werden dürfen wenn man dem eigenen Volk nicht schadet. Daran stört sich jedoch unsere Regierung überhaupt nicht.


    Mal abgesehen davon, dass wir uns kaum noch eine warme Wohnung leisten können, sehe ich das größere Problem was auf die Firmen zukommt. Es werden im Frühjahr einige Insolvenzen kommen. Habeck findet das ja nicht schlimm, die sind ja nur etwas Insolvent und danach nicht mehr, Für die Arbeitnehmer die ihren Job verlieren sieht die Wirklichkeit nach der Insolvenz anders aus.

  • Ich bin auch kein Freund von ökonomischen Sanktionen, die am Ende vor allem unsere eigene Wirtschaft und die anderer EU-Länder extrem schaden (ich sehe auch die Rolle der USA sehr kritisch), aber ich bin dennoch dafür, dass die Bannung auf rein sportlicher Ebene bestehen bleibt. Einfach, weil die athletischen Erfolge ein Aushängeschild des sportbegeisterten Putin und anderen "Bonzen" sind. :1tongue: