• Ich verstehe den Automatismus nicht, mit dem Küren mit vierfachen nicht künstlerisch sind, Küren mit dreifachen aber schon. Und das nur bei den Frauen. Bei den Männern gibt es diese Diskussion nicht. Im Gegenteil. Über Jahre wurde die Jagd nach dem vierfachen Axel mit großem Eifer verfolgt.

    Zu den Fakten. Eine Kür dauert viereinhalb Minuten. Die reine Flugzeit, vom abheben bis zur Landung, beträgt maximal 0,8 Sekunden. Es gibt in der Kür sieben Sprungelemente. Inklusive Kombinationen liegt die reine Flugzeit in einer Kür bei rund zehn Sekunden. Egal ob doppelt oder vierfach gesprungen wird.

    Nun kann man argumentieren, der Anlauf dauere bei vierfachen länger, als bei dreifachen. Auch das hält einer Prüfung nicht statt. Ich hatte das vor einiger Zeit schon mal analysiert


    eiskunstlaufblog.com/forum/thread/?postID=16612#post16612


    Wer es ganz extrem will, der schaue sich nochmal die Ditte und Vierte der DM und deren Anlaufdauer für zweifache.

    Die künstlerische Qualität einer Kür hängt nicht von dreifachen und vierfachen ab, sondern vom Können der Läuferinnen und Läufer. Ein Malinin wird nie ein Brown werden und ein Brown nie ein Malinin. Und das ist gut so, denn der Eiskunstlauf lebt auch von den Gegensätzen und der Vielfalt, auch wenn sich die ISU gerade alle Mühe gibt, alles glatt zu schleifen. Und ganz ehrlich: Würde es in der Kür 24 Programme a la Brown gehen, dann wäre ich weg.

  • Ja und Nein.

    Der Automatismus ist nicht da, da hast du Recht. Und es gibt auch genug langweilige Programme ohne vierfache Sprünge.

    Aber was du vergisst ist die Konzentrationszeit. Es gibt genügend Läufer, die künstlerisch erst aus sich herausgehen, denen man erst dann die Freude am Laufen anmerkt, wenn sie alle Höchstschwierigkeiten hinter sich haben.

    Von dieser Freude am Laufen würde ich aber gerne mehr sehen

  • Aber auch diese Konzentrationszeit ist unabhängig von der Anzahl der Umdrehungen eines Sprungs. Bei dem einen lösen sich die Bremsen, wenn ihm sein vierfacher gelungen ist, beim anderen ist der Doppelaxel der neuralgische Punkt. Selbst bei Brown ist das sichtbar, der auch erst nach seinen Problemsprüngen richtig locker wird. Nur noch doppelt springen kann ja auch nicht die Alternative sein und selbst da würde es beim einen oder anderen Probleme geben.

  • Eine Kür dauert übrigens 4 Minuten nicht 4:30.

    Aber das nur am Rande. Mich stören keine 4fachen, mich stört, dass vor allem bei den - größtenteils minderjährigen - Frauen, die Gesundheit derart aufs Spiel gesetzt wird, um für wessen Ego auch immer "Ruhm und Ehre" zu erreichen. Diese übertriebene Mangelernährung und künstliche Pubertätsverzögerung,, um 4fache springen zu können finde ich grausam, zudem sind diese dann auch noch vorrotiert und unsauber abgesprungen. Vielleicht sollte man wie bei den Skispringern ein Mindest-BMI zum Schutz der Gesundheit der Sportler einführen.

  • Das hatte ich vor längerer Zeit schon mal hier im Forum angeregt, das man, ähnlich wie bei den Skispringern, eine Formel einführt um starkes Untergewicht zu vermeiden. Leider kam dazu noch nichts von offizieller Stelle. Die Heraufsetzung der Altersgrenze kann hier nur bedingt Abhilfe schaffen.

    Was das künstlerische Empfinden angeht, stören mich weniger dreifach statt vierfach gesprungene Sprünge, sondern vielmehr diverse Missgeschicke, mit direktem Einfluss auf den optischen Eindruck, wie Stürze, zu einfachen aufgerissene Sprünge oder Stepouts, wenn es zu viele sind.

    Am Ende des Tages geht es mir aber auch ein wenig wie Karl-Heinz. Wenn gar niemand einen 3A oder einen Quad riskiert, fange ich an mich zu langweilen. Wenn sich fehlende Level durch eine Kür durchziehen und ich nur 3/2 Kombis zu sehen bekomme, fehlt es mir an Spannung.

  • Das hatte ich vor längerer Zeit schon mal hier im Forum angeregt, das man, ähnlich wie bei den Skispringern, eine Formel einführt um starkes Untergewicht zu vermeiden. ...

    Ich kenne diese Formel nicht, aber wenn ich mir so manche Skispringer anschaue, dann scheint sie nur wenig erfolgreich oder so gemacht zu sein, dass Untergewicht als okay definiert wird.

  • Am Ende des Tages geht es mir aber auch ein wenig wie Karl-Heinz. Wenn gar niemand einen 3A oder einen Quad riskiert, fange ich an mich zu langweilen. Wenn sich fehlende Level durch eine Kür durchziehen und ich nur 3/2 Kombis zu sehen bekomme, fehlt es mir an Spannung.

    Ich würde die Frauen-Wettbewerbe dann komplett auslassen.


    Das heißt nichts Anderes als dass sich restlichen Frauen (die keinen 3A oder 3/3 oder 4fach zeigen) auf dem Leistungsniveau von vor 20-30 Jahren befinden. Nein Danke, dann ohne mich.

  • Eine Kür dauert bei den Männern schon 4.30 , bei den Frauen 4 min . Das weiss auch sicher jede und jeder hier. Wenn Nussknacker sagt , man muss bei Übertragungen schon auswählen, weil es zu viel ist , dann kannst Du ja nur die jeweilige Woche der Europa und Weltmeisterschaften meinen , ansonsten findet die Sportart im TV ja nicht statt . Wenn man was sehen will muss man das schon sehr gezielt suchen(oder man nutzt Karl - Heinz grossartige Streamingangebote , vielen Dank dafür...), Zum Doping - sportliche Anforderungen runterzufahren bringt im Kampf gegen Doping gar nichts . Dann werden die kürzeren Touretappen eben schneller gefahren. Das Tempo der Küren wird erhöht, wenn man nicht mehr springen darf wird es waghalsigere Pirouetten geben usw. Und letzten Ende bleibt auch das Eiskunstlaufen auf Wettkampfebene ein Sport, man will sich messen und will im besten Fall gewinnen. Und wenn nun jemand was besser kann als andere- nämlich 4-fach springen oder was auch immer - warum sollte er das nicht nutzen dürfen? Und das eben die Kunst dazu gehört - ausgewogen - zeigte doch am besten das Juryurteil bei Olympia. Wo eben nicht die 5 mal 4 fach springende Trusova gewann , sondern die die drei 4- fache weniger sprang. Künstlerisch bewertet , oder?

  • Die Küren der Männer wurden schon vor einigen Jahren im ISU Reglement um 30 s und ein Sprungelement gekürzt.

    In dem Forum werden hier vor allen Wettbewerbe diskutiert, die nur via Internet übertrage werden was also soll die Bemerkung mit dem TV?

    Wo wird gefordert die Anforderungen herunterzuschrauben, um Doping zu bekämpfen ?

    An welche Stelle des Reglements steht, das Schnellfahren ein technisches Element ist ? Was soll bitte eine halsbrecherische Pirouette sein ? Auch da empfehle ich, sich mal mit dem ISU Reglement auseinanderzusetzten. Wahrscheinlich hat Eiskunstlauf deshalb einen so schweren Stand, weil selbst die Kampfrichter ohne Slow Motion-Kameras und technischen Spezialisten nicht beurteilen können, wer die bessere Leistung abgegeben hat. Wie sollen da Laien eine Wettkampf verfolgen und die entsprechenden Platzierungen nachvollziehen.

    Ürbrigens - Trusova hatte bei den olympischen Spiel sehr wohl den ersten Platz in der Kür. Sie ist nur deshalb im Endergebnis Zweite geworden, da sie nach dem Kurzprogramm nur auf dem 4ten Platz lag.

  • Ok, also Sylke gibt mir an keiner Stelle meines Textes recht. Kann man so sehen. Nur noch mal kurz zu Trusova. Sie hatte 3 vierfache mehr gesprungen als Scherbakova und das hat offensichtlich nicht gereicht um 5 Punkte aufzuholen. Nur zum besseren Verständnis was ich meinte. Viele Grüße.

  • Die WADA hat eine Studie über die Wirkung von Asthma-Mitteln beauftragt. Diese Studie kommt zum Schluss, dass diese Mittel zur Leistungssteigerung beitragen können. Dennoch will die WADA die Mittel weiter zulassen und auch die aufgenommene Menge nicht begrenzen. Norwegen darf also mit seinen schwerkranken Biathleten und Langläufern weiter glänzen.


    "Wenn ich es zur Leistungssteigerung einnehme, ist es Betrug"

  • Dem Hamburger Fußballprofi Mario Vuskovic wurde EPO-Doping nachgewiesen. EPO-Doping geht nur unter Mithilfe des Gedopten. Interessanterweise wurde der Spieler nur für zwei Jahre gesperrt. Als Begründung für das deutliche Unterschreitung der Höchststrafe von vier Jahren heißt es: dass der Spieler Ersttäter sei und der Analysebefund nur eine geringe Menge an Epo ergeben habe, «so dass nicht von einem strukturierten Doping ausgegangen werden kann». Die Auswirkungen einer langen Sperre würden einen 21 Jahre alten Mannschaftssportler zudem intensiver als einen Einzelsportler treffen, auch in wirtschaftlicher Hinsicht.


    Die Begründung ist schon bemerkenswert. Bei Valieva wurde eine Menge gefunden, die knapp über der Nachweisgrenze liegt. Als 15-jährige in einer Sportart, in der viele Karrieren mit 20 Jahren enden, wäre sie von den Folgen einer langjährigen Sperre sehr intensiv betroffen, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Hinzu kommt, dass sie wegen ihres Alters eine besonders geschützte Person ist. Bei ihr fordert die WADA vier Jahre Sperre, bei Vuskovic ist sie mit zwei Jahren zufrieden.

    Natürlich hat das unterschiedliche Verhalten der WADA überhaupt nichts mit Politik zu tun.


    Epo-Doping: DFB sperrt HSV-Profi Vuskovic für zwei Jahre

  • Die Milde im Fall Vuskovic geht für mich gar nicht!

    Jedoch ist das für mich kein Grund den Fall Valieva milder zu bewerten. Fehler sollten für mich nicht durch noch einen Fehler aufgewogen werden.

  • Die Milde im Fall Vuskovic geht für mich gar nicht!

    Jedoch ist das für mich kein Grund den Fall Valieva milder zu bewerten. Fehler sollten für mich nicht durch noch einen Fehler aufgewogen werden.

    Also eine 15 jährige hart bestrafen. Ist es dass was Du wünscht?