Ich verstehe den Automatismus nicht, mit dem Küren mit vierfachen nicht künstlerisch sind, Küren mit dreifachen aber schon. Und das nur bei den Frauen. Bei den Männern gibt es diese Diskussion nicht. Im Gegenteil. Über Jahre wurde die Jagd nach dem vierfachen Axel mit großem Eifer verfolgt.
Zu den Fakten. Eine Kür dauert viereinhalb Minuten. Die reine Flugzeit, vom abheben bis zur Landung, beträgt maximal 0,8 Sekunden. Es gibt in der Kür sieben Sprungelemente. Inklusive Kombinationen liegt die reine Flugzeit in einer Kür bei rund zehn Sekunden. Egal ob doppelt oder vierfach gesprungen wird.
Nun kann man argumentieren, der Anlauf dauere bei vierfachen länger, als bei dreifachen. Auch das hält einer Prüfung nicht statt. Ich hatte das vor einiger Zeit schon mal analysiert
Wer es ganz extrem will, der schaue sich nochmal die Ditte und Vierte der DM und deren Anlaufdauer für zweifache.
Die künstlerische Qualität einer Kür hängt nicht von dreifachen und vierfachen ab, sondern vom Können der Läuferinnen und Läufer. Ein Malinin wird nie ein Brown werden und ein Brown nie ein Malinin. Und das ist gut so, denn der Eiskunstlauf lebt auch von den Gegensätzen und der Vielfalt, auch wenn sich die ISU gerade alle Mühe gibt, alles glatt zu schleifen. Und ganz ehrlich: Würde es in der Kür 24 Programme a la Brown gehen, dann wäre ich weg.