Doch eine Strafe für Valieva

  • Wir wissen doch gar nicht, ob es im Umfeld eine strafbare Handlung gegeben hat. Wir wissen auch nicht, ob es Strafen im Umfeld gegeben hat.

    Was bekannt ist, ist ist dass das Tutberidze-Team im Sommer die Zusammenarbeit mit dem Teamarzt beendet hat. Ob es einen Zusammenhang mit Valieva gibt, wissen wir aber auch nicht.

    Das werden wir vermutlich auch nie erfahren, weil der Personenkreis, der über die Gründe der Beurlaubung Bescheid weiss, vermutlich klein ist. Für uns ist es zunächst mal nur ein Hinweis darauf das man mit seiner Arbeit nicht zufrieden war. Das es nicht unbedingt als Indiz für eine strafbare Handlung gewertet werden kann, ist die Ursache dafür, das alle die gerne die Schuldigen bestraft sehen würden, seit rund 11 Monaten und wahrscheinlich bis zum St. Nimmerleinstag im Dunkeln tappen.

  • Sie haben Ihn rausgeschmissen weil es den Dopingbefund gab. Sowas darf nicht passieren. Unsere Diskussion hier geht immer davon aus , das Doping ein Einzelbefund ist . Das ist kaum richtig. Im Berufssport , bei dem es um jede Menge Geld und Arbeitskräfte geht , werden alle Möglichkeiten die es gibt zu gewinnen, genutzt. Auch chemische . von allen . Jeder bewegt sich da in einer Grauzone und das in jedem Sport. Und wenn was auffliegt , dann hat jemand n Fehler gemacht. So wie in diesem Fall....

  • Neben dem verbotenen Mittel wurden in Valievas Probe auch zwei andere, erlaubte Medikamente festgestellt. In den Medien wurde die Formulierung "gefunden" verwendet, als ob das ein Zufallsfund und eine Überraschung war. Wie sich jetzt herausstellt (Focus), waren diese beiden Mittel ordnungsgemäß deklariert. Hat man auch nicht für nötig gehalten zu berichten.

  • Unsere Diskussion hier geht immer davon aus , das Doping ein Einzelbefund ist .

    Nicht unbedingt, zu Beginn der Diskussion hatte sich Karl-Heinz ausführlich zu Dopingfällen in anderen Ländern geäussert, zu deren Fortgang nichts in der Presse bekannt wurde. Natürlich hast du recht damit das es viel zu viel Doping gibt. Keiner von uns weiss, wie hoch die Dunkelziffer ist.

    Die Deklarierung der beiden erlaubten Mittel Hypoxen und L-Carnitin hat sich nicht erst jetzt rausgestellt. Das war auch schon in älteren Artikeln zu lesen. https://www.watson.ch/sport/ol…evas-dopingprobe-gefunden

    Ist es aber nicht eher ein Alarmsignal und noch rücksichtsloser Kamila gegenüber, das gleich mehrere Medikamente gefunden wurden? Dadurch hat man sie noch höheren gesundheitlichen Risiken durch Wechselwirkungen ausgesetzt.

  • Warum kann ihr sportliches Umfeld, wie Trainer, Arzt usw. Nicht bestraft werden. Da Kamila minderjährig ist, sind die sie umgebenen Erwachsenen für ihren Schutz verantwortlich. Eine harmlose Strafe würde dem Doping von minderjährigen Sportlern Tür und Tor öffnen. Denn dann ist niemand wirklich verantwortlich. Ich bin mir sicher, dass ihr Umfeld schon weiss, wie der Wirkstoff in ihren Körper kam. Die dämliche Ausrede von Opas Wasserglas kann nur aus ihrem Team kommen. Die hat sich Kamila sicher nicht selbst ausgedacht. Die Kontamination ist auch lt. erfahrenen Medizinern Unfug.

    Ich hoffe auf eine höhere Bestrafung. Dabei geht es mir nicht vorrangig um die Bestrafung Kamilas, sondern darum, die heranwachsenden Sportler vor solchen gesundheitsgefährdenden Machenschaften zu schützen.

  • Ich denke die Strafe ist absolut für Kamila ausreichend. Sie ist minderjährig und ich gehe davon aus, dass sie nicht selbst zu Dopingmitteln gegriffen hat. Entweder wurde ihr das verabreicht oder es kommt aus Opas Wasserglas. Das Mädchen hat nichts falsch gemacht und soll bestraft werden??? Dafür dass sie gedopt wurde? Im Grunde genommen hat doch die Presse eine Hexenjagd daraus gemacht. Sie kommt eben aus Russland, da ist einfach alles böse.

    Kein Mensch weiß doch was wirklich war.

  • Wenn, egal bei wem, verbotene Substanzen nachgewiesen werden, muss derjenige bestraft werden. Ansonsten macht das Dopingverbot keinen Sinn. Das gilt unabhängig von der Nationalität. Und dass in Russland systematisch gedopt wurde, ist nachgewiesen. Deshalb eventuell die Überreaktion. Aber es gilt im Sport wie auch im sonstigen Leben: ALLES HANDELN HAT KONSEQUENZEN. Und die muss man dann tragen.

  • Das andere Länder und Sportler auch Dopen ist für mich aber kein Freifahrtsschein, dass Valievas Doping erlaubt sein sollte. Das andere Dopingvergehen lasch bestraft wurden auch nicht.

    Doping ist überall Falsch, gehört für mich überall streng bestraft. Egal, ob in Russland, Deutschland oder anderswo.


    Mich ärgert es hier im Threat

    auch ehrlich gesagt, dass die Diskussion sehr schnell in die Richtung pro/ contra Russland geht.

    Meine Meinung zu dem Fall zumindest hat rein gar nichts mit Valievas Nationalität zu tun. Wäre Valieva deutsche, dann fände ich die Strafe auch zu niedrig

  • Talvi Ich stimme deinem kompletten Beitrag zu 100% zu, bis auf den Aspekt das ich die Strafe für Kamila ausreichend finde. In dem Moment, wo man den Verursachern nichts nachweisen kann, wird sonst einseitig alles auf Kamila abgewälzt.

    Mich ärgert es hier im Threat

    auch ehrlich gesagt, dass die Diskussion sehr schnell in die Richtung pro/ contra Russland geht.

    Unterstellungen in die Richtung finde ich auch unterirdisch.

  • Hallo yogacat, ich bin genauso zwiegespalten wie du, ich finde eigentlich Valieva auch genug gestraft.


    Die entgültige Entscheidung, das weiss auch jeder in Russland, die liegt bein CAS.

    Wenn es einen handfesten Beweis gäbe für Opas Wasserglas oder eine Nahrungsergänzungsmittelverunreinigung, die der Hersteller verursacht hat, dann wüssten wir es, die RUSADA hätte das freudig verkündet. Also gehe ich davon aus, dass es bei "Doping durch ungeklärte Ursache" bleibt.

    Wenn man liest, daß ein Sporter, wo die Dopingursache unbekannt ist, geringste Spuren nur gefunden wurden, der Sportler Opfer von ungeklärten Umständen wurde, schon eine 2 Jahressperre bekommt, kann man stark vermuten, dass auch Valieva stärker bestraft wird vom CAS, ob man ihre MInderjährigkeit als strafmildernd ansieht, werden wir sehen. Doch wie Marina M sagt weiter oben, so was darf nicht dazu führen, dem Minderjährigendoping einen Freibrief zu geben.


    Von Freispruch ist nicht nur in deutschen Medien die Rede, das Wort gebraucht auch dieser Artikel https://www.sports.ru/tribuna/…onsciousness/3108482.html , dessen Überschrift lautet : "Es war ein Angriff auf unser Land und ein armes Teenager-Mädchen. Russland freut sich über den Freispruch von Valieva" .

    Jedoch wird dieser Artikel in den Kommentaren überwiegend zerrissen als realitätsfremd: Der russische Meistertitel sei sowieso nur peanuts, die entgültige Entscheidung des CAS wird heftiger. Als ich das las war ich erstaunt ob der Klarheit, wie manches angesprochen wurde durch die russischen Leser. Sie fordern zum Beispiel, die Begründung dieses "Freispruchs" zu veröffentlichen, verlangen keine Geheimnistuerei mehr. Russland muss endlich das Stigma Doping loswerden vor der Weltöffentlichkeit. Auch weil die RUSADA derzeit im Annerkennungsverfahren ist, ob sie wieder voll agieren darf.


    Mission Rettung Olympiagold: Ein russischer Abgeordneter hat irgendwann im November 2022 wenn ich mich richtig erinnere einen Gesetzentwurf eingereicht, um Urteile des CAS nicht anzuerkennen in Russland. Das würde aber zur Folge haben, das kein russischer Sportler mehr international starten darf. Dieser Gesetzesentwurf scheint zu versanden mangels Zustimmung.


    Das Thema spaltet sehr, egal was man so liest dazu, die Bandbreite ist riesig. Letztlich gehts ums Olympiagold , kriegts der Osten oder der Westen, das heizt alles richtig an.





  • Es ist sehr interessant, von Euch die unterschiedlichen Blickwinkel in dieser Angelegenheit zu lesen. Das ist gut. Denn so kann man andere Sichtweisen besser verstehen.

    Für mich geht es vor allem um den Schutz der jungen Sportler. Das ist umso wichtiger, wenn man sich das Starterfeld der "Frauen" bei der Russischen Meisterschaft ansieht. Von den 17 Starterinnen waren

    9 von ihnen 15 Jahre alt,

    3 waren 16 und

    2 sogar erst 14 Jahre alt.

    Diese Mädchen müssen vor Doping geschützt werden.

  • Marina.M, da stimme ich dir vollständig zu!

    Als Ergänzung noch, dass für mich dieser Schutz der jungen Mädchen (oder auch Jungen) nicht nur für die russischen Sportler gilt sondern weltweit und in allen Sportarten.


    Wie weit ist man in dem Alter? Weiß da schon jeder, was er da an Mittel ißt? Und selbst wenn der junge Sportler das weiß und gewisse Mittel nicht gut findet, ist in dem Alter der Mut und die Kraft schon da um " Nein" zu sagen?

    Ich denke, da ist es wichtig, dass grade in Sportarten wie Eiskunstlauf und Turnen, in denen schon in sehr jungen Jahren Höchstleistungen erbracht werden das Umfeld wie Trainer, Ärzte, Eltern auch Verantwortung hat