Ausschluss von Russland und Weißrussland

Na, noch wach?

    Da hier auch über die Eintrittspreise geredet wird:

    Ich denke, dass sich hier grade zwei verschiedene diskussionswürdige Themen vermischen:

    Einerseits der Ausschluss der Russen und Weißrussen und andererseits die sehr hohen Eintrittspreise.

    Ja: ich finde den Ausschluss der Russen angesichts der politischen Situation absolut richtig.

    Aber ich finde die Eintrittspreise einfach zu teuer. Selbst, wenn die Russen dabei wären

    Da stimme ich Dir zu Talvi. Ob die Hallen voll sind oder halbleer. Das liegt zu 90 Prozent an den Ticketpreisen. Gehen die runter auf ein Normalmaass, dann sind die Hallen auch zu jedem Wettkampf voll und nicht nur Freitags und Samstags. Und das unabhängig davon, ob die russischen Sportler dabei sind oder nicht.

    Für die russischen Sportler (sei denn sie starten für Georgien, Polen oder andere Länder) ist es natürlich ein Katastrophe. Werbeeinnahmen von namenhaften Sportartikelherstellern oder Kosmetikindustrie fallen auch weg. Das wird aber sicher auch staatlich kompensiert. Man will schließlich die EiskunstläuferInnen halten. Nun kann man es sehen wie man will. Sicher rutscht das Niveau etwas in den Keller, vor allem bei den Damen, aber dafür freue ich mich riesig bei die Männerwettbewerbe, zumal Ilia Malinin als absoluter Favorit in der neuen Saison zählt (ein Glück, dass er in Amerika geboren wurde). Beim Eistanz haben die Kanadier/Franzosen tolle Paare und die besten Trainer der Welt. Also so langweilig wird es definitiv nicht.

    Ich denke die Preispolitik darf ruhig mal hier angesprochen werden. Das Preis/Leistungsverhältnis für die WM Tickets stimmte nicht, auch wenn ich mich wie Marina mit und über durchaus verdiente Medaillengewinner freuen konnte. Uno, Zhou, Knierim, Papadakis und Co. können ja ebensowenig für den Ausschluss wie die Betroffenen selbst und haben ihr absolut Bestes gegeben.

    Zitat von Karl-Heinz Krebs

    Jede Sache hat ihren Preis und jeder muss für sich entscheiden, ob für ihn diese Sache ihren Preis wert ist. Für mich klaffen beim Eiskunstlaufen derzeit der gebotene Inhalt und der aufgerufene Preis meilenweit auseinander.

    So isses. Ein weiteres Argument das mich diesmal trotz der Absagen und Aussclüsse dazu bewogen hat hinzufahren, war die Tatsache, das wir in den nächsten Jahren keine WM mehr in Europa erleben werden, da sie in andere Kontinente vergeben wurde.

    Mit viel Glück blieb meine Belastung bei etwa 1000€. Hatte allerdings auch keine Karten für Tag 1.

    Beim Paarlauf hab ich mich zwar gefragt, wie viele noch hätten absagen müssen, bevor die ersten Zuschauer zum Veranstalter gehen um Geld zurück zu verlangen. Mein Ticket der mittleren Kategorie, das ich etwas günstiger habe abkaufen können, weist allein für die Paarlauf Kür einen Betrag von 125€ aus.

    :/ Macht rund 10,50€ pro Kür.

    Also Hendrickxs hatte zur WM 217 Punkte, soviel wie Maya Khromykh bei den Russian Nationals 2022 . Kaori Sakamoto liegt mit 236 Punkten zur WM im Bereich von Scherbakowa bei den Nationals. Ob das so schlecht und minderwertig ist? Wobei die Noten bei den Nationals meist noch "inflated" sind.

    Zitat von Gabi12

    Ich finde auch,,dass Bewerbe ohne Russen absolut 2.klassige Veranstaltungen sind,eine Hendricks würde bei einer Russischen Meisterschaft niemals unter die ersten 10 kommen,wahrscheinlich nicht einmal die Qualifikation schaffen,ebenso wie eine Sakomoto,

    Zitat von Adeli

    Ich will auch mein Heizöl zu dem Preis wie letztes Jahr kaufen.

    Übrigens würde ich nie eine WM nach den Olympischen Spielen besuchen wollen. Da besteht immer die Gefahr dass die zweite Riege kommt, oder die erste Riege nach den Spielen nicht noch einen Leistungspeak erreichen kann .

    Die Spiele sind so wichtig, dass die Sportler auch mit Verletzung antreten - wie Hanyu und auch Nathan Chen.
    Nathan muss auch schon verletzt gewesen sein, denn er sagte die WM ab mit " er wolle die bestehende Verletzung nicht verschlimmern".

    Der Heizöl-Vergleich ist nicht Dein Ernst, oder?

    Weder 2018 noch 2022 gab es verletzungsbedingt nennenswerte Ausfälle. Jedenfalls nicht mehr, als in anderen Jahren auch.

    Zitat von Martin W.

    Also Hendrickxs hatte zur WM 217 Punkte, soviel wie Maya Khromykh bei den Russian Nationals 2022 . Kaori Sakamoto liegt mit 236 Punkten zur WM im Bereich von Scherbakowa bei den Nationals. Ob das so schlecht und minderwertig ist? Wobei die Noten bei den Nationals meist noch "inflated" sind.

    Die Noten bei der WM waren viel zu hoch für das Gebotene,absolut inflationär und überhaupt nicht den Leistungen entsprechend,das sieht man doch in den fehlenden Schwierigkeiten und im Ausdruck haben die beiden auch nicht viel zu bieten.Das waren politisierte Bewertungen, um zu zeigen,wir sind genausogut wie die Russischen Läufer, was aber nicht annähernd mit dem Geboten korreliert, diese Noten kann man wirklich nicht sportlich fair vergleichen

    Im Vergleich zur bisher höchsten Punktzahl von über 272 Punkten, die Kamila Valieva zu Buche stehen hat, gehen die Punkte für Kaori und Loena aber wieder in Ordnung.

    Beim Rostelekom Cup zeigte Kamila eine perfekte Kür mit 4 Höchstschwierigkeiten.

    Dafür bekam sie aber auch rund 35 Punkte mehr. Der Rückstand auf Männer die 2 Quads beherrschen, ist bei ihr marginal und nur dem Quadverbot im KP der Frauen geschuldet.

    Also wir hätten Kamila

    schon gerne gesehen, finden aber auch Anerkennung für Leistungsverbesserungen Sportlerinnen anderer Nationen. Alle auf dem Treppchen hatten ihre Fangemeinde und die Halle war voll Begeisterung. Man muss es nicht schlechter machen als es war.

    Am Saisonende wird eh großzügig bewertet.

    an Gabi12:

    Natürlich hat keine Eisläuferin die Punktzahl der Russinnen erreicht. Die Erklärung ist einfach: Sie springen nicht 4-fach. Denn das kann man nur, wenn man den Körper der Sportlerin auf den Stand einer 13-Jährigen hält. Das heisst Superdiät oder besser gesagt, hungern. Und diesen unter- und mangelernährten Mädchen wird dann zugejubelt, alle sind begeistert und verzückt. Sie sind das Maass der Dinge.

    Die Pubertät bzw. das Heranreifen zur Frau verhindern, ist das "Erfolgsrezept" der Russen. Ein normaler Körperbau kann dies nicht leisten. Alina Zagitowa ist Ende 2019 mit Normalgewicht gescheitert. Eineinhalbjahre nach ihrem Olympiasieg.

    Das ist Kaori Sakamoto oder Loena Hendrickx erspart geblieben. Sie durften sich normal entwickeln, durften Frauen werden. Natürlich sind sie auch schlank, aber sie haben eine normale körperliche Reife, die auch mit mentaler Reife einhergeht. Ihre Programme waren technisch und künstlerisch exzellent. Und vor allem authentisch. Sie zweitklassig zu bezeichnen, ist respektlos. Denn sie sollten das Maass der Dinge sein und das Hungern für einen erfolgreichen schmalen Kinderkörper ein Ende haben.

    Zitat von Pairchecker

    "Eines der wichtigsten Instrumente, die Wladimir Putin zum Machterhalt einsetzt, ist die Propaganda durch den Sport"

    ...

    Mit dieser Begründung wurde den russischen und weissrussischen Tennisspielern am 21.4. die Teilnahme an Wimbledon versagt.

    Es hagelt in der Tenniswelt Kritik von tatsächlich allen Seiten, viel stärker als im Eiskunstlauf. Sie kommt von den Spielervereinigungen der Frauen und der Männer, WPA und ATP.

    Bekannte aktive Tennisspieler wie Djokovic und Zwerev, und frühere Tennisgrössen wie Navratilova und Billie Jean King sprechen sich klar gegen den Ausschluss aus.
    So werden Daniil Medwedew und Aryna Sabalenka fehlen in Wimbledon.

    Die Entscheidungsträger von Wimbledon haben es sich nicht leicht gemacht, sie wollten mit dem Ausschlus vermeiden, dass das russische Regime irgendwie Nutzen aus dem Auftreten ihrer Landsleute in Wimbledon ziehen kann.

    Julian Assange droht die Auslieferung in die USA. Sein Verbrechen besteht darin, Kriegsverbrechen der USA aufgedeckt zu haben. Dafür sitzt er zur Zeit ohne Urteil in einem Hochsicherheitsgefängnis in London. Sollte es zur Auslieferung kommen, wovon auszugehen ist, dann zieht er um, nein, nicht in einen Gulag, auch nicht für 15 Jahre, sondern in ein Hochsicherheitsgefängnis in den USA, wo er bis zu seinem Lebensende sitzen dürfte.

    Assange ist kein Krimineller, sondern Journalist. Und Journalismus ist kein Verbrechen

    Ob Moskau oder London – Pressefreiheit bleibt Pressefreiheit

    Gleichzeitig weitet die Türkei ihren völkerrechstswidrigen Krieg aus. Nach dem sie Ostermontag mit dem Angriff auf den Irak begann, ist de Türkei nun auch in Syrien einmarschiert. In beiden Ländern hält die Türkei bereits seit Jahren weite Teile des Landes besetzt. Sanktionen hat Erdogan nicht zu befürchten, denn die Kriege finden unter Billigung durch die NATO statt. Ich kann verstehen, warum manche Menschen Probleme mit der russischen Fahne und Hymne haben, aber nicht mit der türkischen. Ist ein getöteter kurdischer Zivilist weniger Wert, als ein ukrainischer? Wo bleibt der Ausschluss türkischer Sportler von Wettbewerben? Ich habe auch noch von keinem türkischen Sportler gehört, der diesen Krieg verurteilt, und das, obwohl die Türken sich ganz anders informieren können, als die Russen und in ihrem Rechtsstaat ja auch ungehindert ihre Meinung sagen können.

    Warum verurteilen wir den Krieg Russlands, aber nicht den der Türkei?

    Die pollitischen Konstellationen auf der Welt sind nicht einfach schwarz - weiss.

    Zu diesem Thema äussere ich mich nun nicht mehr.

    Wir sollten nicht vorverurteilen. Schon gar nicht die jungen Sportler. Aber Sinizina/Kazalapow wissen sehr gut, wozu diese Show von Putin dient. Sie wissen auch, wie man sich dem entziehen könnte. Das Internet vergisst nicht. Diese Bilder begleiten sie nun ihr Leben lang.

    Beim Lesen des Artikels zur Ehrung der Eiskunstläufer*innen durch Putin sind mir noch 3 Dinge aufgefallen.

    1.) Katsalapov gebraucht den Begriff "Sportmacht". Damit verbalisiert er das alles zusammengehört, militärische Macht, politische Macht das sportliche Potential der Großmacht = 4x Macht.

    vorrausgesetzt die Übersetzung stimmt.

    2.) Man registriert das Interesse, die Klicks, die User, die es weltweit weiterhin aus aller Welt für Valieva und Co. gibt. Hier wird persönliches und sportliches Interesse gleichgesetzt mit politischer Unterstützung.

    3.) Die erneute Äußerung zur Nutzlosigkeit des Dopings im EKL.

    Für mich bleibt es dabei: Leistungssteigernde Mittel bringen grosse Vorteile im Training. Bewegungsabläufe können viel besser verinnerlicht werden, wenn man in den Wochen zuvor im Training "unkaputtbar" war.

    Tief im Inneren hoffe ich, das das Lächeln von Valieva und Mishina nur aufgesetzt ist.

    Mein Instinkt hielt mich davon ab die neuesten Videos anzuklicken, die mir nach wie vor bei Youtube vorgeschlagen werden.

    Sie habe „den Sport auf die Höhe echter Kunst gehoben. Eine solche Perfektion kann man unmöglich auf unehrliche Weise erreichen, mithilfe irgendwelcher zusätzlicher Mittel, Manipulationen, ja, im Eiskunstlauf braucht man alle diese zusätzlichen Mittel nicht, das verstehen wir gut und wissen es“, dozierte der Präsident und gratulierte Walijewa zum Geburtstag.

    Für