Ab Mai: Sparkurs für deutsche Eiskunstläufer und -Läuferinnen

  • Diskussion zum Artikel Ab Mai: Sparkurs für deutsche Eiskunstläufer und -Läuferinnen:

    Zitat
    Ab Mai gibt es eine neue Finanzierungsrichtlinie für die deutschen Eiskunstläuferinnen und -läufer, die bis zum Jahresende gültig ist. Sie enthält auch Regelungen für die EM und WM, obwohl im genannten Zeitraum diese Wettbewerbe gar nicht stattfinden. Falls sie stattfinden würden, so ist den Richtlinien zu entnehmen, dass die DEU die Kosten für die Sportler übernimmt. Auch für jeweils einen Trainer pro Sportler/Paar werden die Kosten übernommen.
    Interessanter ist aber die Grand-Prix-Serie. Hier…
  • Das klingt richtig mies...


    Jetzt kenne ich mich in der Sportförderung nicht so aus. Aber es gibt doch auch noch die Sporthilfe. Können von dort wenigstens einzelne Läufer noch wenige Euro erhalten?

  • Zitat

    Ob mit diesen Summen dauerhaft der Eiskunstlauf in Deutschland aufrecht erhalten werden kann, bleibt abzuwarten, ist aber eher zu bezweifeln

    Ohne die Finanzierungsrichtlinie selbst gelesen zu haben – es klingt nach einer Art Strategie "Wie fahren wir den Eiskunstlauf in Deutschland auf Null herunter" ...

  • ja so könnte man dies verstehen. Also damit kann man nicht erwarten, dass die Läufer bessere Ergebnisse erzielen. Wie sollte das so gehen. Allerdings denke ich, dass der Topf der Deu leer ist. Die staatliche Förderung ist wahrscheinlich auf ein Minimum runtergefahren. Das Geld wird für andere Dinge verpulvert.

  • Ich persönlich denke, dass der erste Schritt zu einer professionellen und besser finanzierten Zukunft des Eiskunstlauf in D ein Neustart der Strukturen wäre. Eislaufunion und DEG sollten aufgelöst werden und durch eine schlagkräftign Organisation ersetzt werden, für die es vom DOSB wenigstens eine vernünftige Startfinanzierung geben sollte.

  • Wenn man sich die Förderungen des BMI für die einzelnen Sportverbände anschaut, ist es nachvollziehbar, dass es von dort kein Geld mehr gibt. 1,5 Mio. für einen Verband mit gerade mal 20.000 Mitgliedern und 6 Olympiateilnehmern, die alle keine Topplatzierungen erreichen, steht in keinem Verhältnis zu z.B. den Handballern, die für 2022 das gleiche Budget bekommen haben. Die Misere ist ausschließlich der DEU und den Landesverbänden zuzuschreiben. Es wurden Festanstellungen ohne Ende geschaffen, die jetzt niemand mehr in Frage stellt. Es herrscht völlige Intransparenz. Ein Teil der Bundeskader erfüllt die Nomen nicht mehr oder hat sie nie erfüllt. Und in den Landesverbänden ist sowieso Kraut und Rüben, da hilft vor allem in welchem Verwandtschaftsverhältnis man zu Vereins- und Verbandsfunktionären steht, da ist man auch noch Kader wenn man seit 2 Jahren keine Wettkämpfe mehr bestritten hat. Die DEU ist in der jetzigen Form eigentlich gar nicht förderfähig, das wäre jedenfalls gerechter den Sportlern gegenüber, die unter viel schlechteren Trainingsbedingungen, eigenfinanziert die gleichen Leistungen bringen, wie die, die für gar nichts gefördert werden.

  • Wenn man sich die Förderungen des BMI für die einzelnen Sportverbände anschaut, ist es nachvollziehbar, dass es von dort kein Geld mehr gibt. 1,5 Mio. für einen Verband mit gerade mal 20.000 Mitgliedern und 6 Olympiateilnehmern, die alle keine Topplatzierungen erreichen, steht in keinem Verhältnis zu z.B. den Handballern, die für 2022 das gleiche Budget bekommen haben. Die Misere ist ausschließlich der DEU und den Landesverbänden zuzuschreiben. Es wurden Festanstellungen ohne Ende geschaffen, die jetzt niemand mehr in Frage stellt. Es herrscht völlige Intransparenz. Ein Teil der Bundeskader erfüllt die Nomen nicht mehr oder hat sie nie erfüllt. Und in den Landesverbänden ist sowieso Kraut und Rüben, da hilft vor allem in welchem Verwandtschaftsverhältnis man zu Vereins- und Verbandsfunktionären steht, da ist man auch noch Kader wenn man seit 2 Jahren keine Wettkämpfe mehr bestritten hat. Die DEU ist in der jetzigen Form eigentlich gar nicht förderfähig, das wäre jedenfalls gerechter den Sportlern gegenüber, die unter viel schlechteren Trainingsbedingungen, eigenfinanziert die gleichen Leistungen bringen, wie die, die für gar nichts gefördert werden.

    Bin völlig deiner Meinung sylke . Da hilft nur ein komplett neuer Anfang. Aber wer schafft es schon, die DEU aufzulösen und was neues zu beschaffen? Wir im Forum leider nicht.

  • Zitat von Karl-Heinz Krebs


    Interessanter ist aber die Grand-Prix-Serie. Hier trägt der jeweilige Veranstalter die Kosten für den Aufenthalt der Sportler. Das dürfte ein Grund sein, warum es mit einem Grand Prix in Deutschland nichts werden dürfte. Fass mal einem nackten Mann in die Tasche ... Da bedarf es wohl eines oder mehrerer großzügiger Sponsoren.


    Überraschend dazu ein Mini Artikel in der Pirouette online.

    Zur Erinnerung: Nach der Wahl des neuen Präsidiums wurde verkündigt das man mittelfristig die Ausrichtung grösserer Wettbewerbe angestrebt.

    Nun hat sich DEU Präsident Andreas Wagner der Zeitschrift gegenüber dahingehend geäussert das das DEU Präsidium mehrere Optionen prüfe, um grössere internationale Wettbewerbe nach Deutschland zu holen. Vor Redaktionsschluss stand allerdings noch nicht fest ob und für welche Wettbewerbe sich die DEU möglicherweise bewerben werde.

    Ich verkneife mir den Kommentar mal bis Weiteres bekannt wird.


    Es wurden Festanstellungen ohne Ende geschaffen, die jetzt niemand mehr in Frage stellt.

    ...ausser uns natürlich, Karl-Heinz Krebs , sylke Embot und viele andere mehr hier im Blog.


    Dazu hätte ich mal eine Frage an die Betriebswirtschaftler/Juristen.


    Was würde im Fall einer Auflösung mit den ganzen Festangestellten geschehen?

    Auch wenn es rein hypothetisch ist, kann ich mir die Frage nicht verkneifen und sinniere mal, das ihnen gemäss ihrem Vertragswerk hohe Abfindungen, Gehaltsfortzahlung oder die Überleitung in die neu zu gründende Organisation zustünden.

  • Thema Finanzierung ist der Knackpunkt, da hilft auch eine Umstrukturierung nix, wenn durch die Mühlen nicht mehr Wasser fliesst als vorher. Also lieber Geld sparen, das die Umstrukturierung sicher kostet.


    Wer den russischen GP gesehen hat: Grishin erwähnt immer zwischendurch was mit "Tinkoff Bank" - das ist pure Werbung - "tinkoff Bank" ist einer der Hauptsponsoren des russischen Eislaufs, deren gelbes logo ist auf den Trainingsjacken der Russen sichtbar. Also selbst die Russen setzen auf Sponsoren.

    Da muss auch die DEU hinstreben - grosse Namen verpflichten. Chique Sport ist ein kleiner Fisch ( sorry), da müssen grössere Brocken her.


    Exkurs - weil ich das Geschehen interessiert verfolgt habe: Immer noch ist tinkoff ein Hauptsponsor, obwohl der Gründer dieser Bank, Herr Oleg Tinkov, seine russische Staatsbürgerschaft zurückgegeben hat letzten Herbst und legale Anstrengungen macht, seinen Namen aus der Bank zurückzuziehen Quelle. All das sagt mir, dass er nicht mehr Mehrheitseigentümer ist.

    Tinkoff Bank wird gehalten von der TCS Group, ist keine russische Staatsbank, seit 2021 ist Oleg Tinkov kein Mehrheitsaktionär mehr.

  • Misha Sidenote: Grishin wirbt für Tinkoff( die Bank, die sich um so viele Kunden kümmert) Ist eine merkwürdige Art, es zwischen den Sportlerdarbietungen so ununterbrochen zu tun.

  • Dazu hätte ich mal eine Frage an die Betriebswirtschaftler/Juristen.


    Was würde im Fall einer Auflösung mit den ganzen Festangestellten geschehen?

    Auch wenn es rein hypothetisch ist, kann ich mir die Frage nicht verkneifen und sinniere mal, das ihnen gemäss ihrem Vertragswerk hohe Abfindungen, Gehaltsfortzahlung oder die Überleitung in die neu zu gründende Organisation zustünden.

    Was hilft, wäre eine (geordnete) Insolvenz, eigentlich ganz einfach und ein Neustart! ;(

  • Vater: Insolvenz liegt nicht vor. Die DEU e.V. kann ihre Rechnungen noch alle begleichen gegenüber ihren Gläubigern. Die Vereinsangehörigen, die Läufer, sind keine Gläubiger der DEU, sie sind weder Angestellte der DEU mit Gehaltsforderung noch haben sie einen Vertrag mit der DEU, dass sie diese bisherigen Hilfen auf ewige Zeiten zugesichert bekommen.


    Mit@mai wiederhole ich nochmal: Wo kein Geld mehr da ist kann auch keins verteilt werden.


    Natürlich wäre es ein Unding, wenn Reisen zu weit ernfernten, vielleicht palmenumsäumten ISU Kongressen für einen Haufen DEU- Funktionäre bezahlt würden. Wenn hier Geld bewiesenermassen mit vollen Händen ausgegeben wird und auf der anderen Seite die Sportler weniger Unterstützung kriegen, dann widerspricht das der DEU Satzung, in der festgeschrieben ist, dass die DEU ausschliesslich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke verfolgt.

    Das wäre eine "Mittelfehlverwendung".

    Genauso, wenn sich ein DEU Führungsorgan bewiesenermassen ein zu hohes Gehalt auszahlen lässt. Quelle.
    Mittelfehlverwendung beseitigt aber nur die "Gemeinnützigkeit" (= Steuervorteile).


    Als oberster deutscher Eiskunstlauf - Sportbund sich solch eine (bewiesene ) Mittelfehlverwendung leisten geht gar nicht, die DEU wird sich davor hüten.

  • Wo fängt aber diese Zweckentfremdung rechtlich an?

    Weil ich es vor dem finanziellen Hintergrund zumindest moralisch falsch finde, dass Claudia Pfeifer in Espoo sowie Ilona Schindler und Nicole Brünner in Calcary waren....

  • Wo fängt aber diese Zweckentfremdung rechtlich an?

    Weil ich es vor dem finanziellen Hintergrund zumindest moralisch falsch finde, dass Claudia Pfeifer in Espoo sowie Ilona Schindler und Nicole Brünner in Calcary waren....

    Ich kann dazu auch sagen, dass die BEIDEN Nachwuchstrainerinnen im Laufe der Saison nahezu zu jedem Nachwuchs Wettbewerb mehrere Tage vor Ort präsent sind, mit Sicherheit nicht auf eigene Kosten. Muss das sein? Oder besser gefragt: wie trägt das zu der Leistungssteigerung der Sportler?

  • Da müssten Quervergleiche zu anderen Sportverbänden gezogen werden ( siehe diesen link oben in meinem post).
    Als Beispiel würde mir dazu einfallen, ob auch zwei Bundes-Nachwuchstrainer bei Kunstturn-Nachwuchsturnieren mitreisen. Käme auch auf die Anzahl der zu betreuenden Jugendlichen an.


    Immerhin wichtig dass wir diese Fragen hier stellen. Ob jemand in der DEU das aber liest, geschweige denn ernst nimmt, bezweifle ich. Wer unbequem ist, wird schnell beiseite gefegt.

  • Ich weiß nicht, ob die Vergleiche zu anderen Sportarten immer passen.

    Ich weiß nicht, wie die finanzielle Situation bei den Turnern aussieht.

    Ich finde es prinzipiell auch nicht schlimm, wenn Nachwuchsbundestrainer oder die Sportdirektorin mit zu Wettkämpfen reisen

    ...angesichts der finanziellen Situation der DEU denke ich aber, dass an dieser Stelle besser und leichter gesparrt werden kann und sollte als an den Sportlern selbst.

  • Ja klar braucht es Sponsoren, aber wo die hernehmen??


    Mit EKL kann man bekanntermaßen in Deutschland nicht viel Werbeeinnahmen machen, da es ja so gut wie nie in der breiten Öffentlichkeit vorkommt!

    Da würde ich als Sponsor auch lieber zum Fussball oder so gehen.


    Ja, woher soll also die DEU Geld kriegen? So wie MI`S FAN sagte, vom Staat wird es auch nicht mehr viel geben.


    Es bräuchte einen König oder so, mit viel Geld und unendlicher Liebe für EKL, der seine ganzen Milliarden dafür hergibt.


    Vielleicht findet sich ja noch einer.

    :whistling: