Die medizinische Kommission der ISU erklärte, warum es notwendig ist, die Altersgrenze für Eiskunstläufer anzuheben

  • Diskussion zum Artikel Die medizinische Kommission der ISU erklärte, warum es notwendig ist, die Altersgrenze für Eiskunstläufer anzuheben:

    Zitat
    Die Ärztekommission der International Skating Union (ISU) erläuterte die Gründe für die Anhebung der Altersgrenze im Eiskunstlauf von 15 auf 17 Jahre.

    Die Kommission ist der Ansicht, dass Wettkampf, Training und Erholung nicht nur vom tatsächlichen Alter des Athleten abhängen, sondern auch vom Entwicklungsalter (körperliche, geistige und emotionale Reife) und vom Alter des Skeletts.
    „Bei der Betrachtung der Altersgrenze müssen sowohl das Entwicklungsalter als auch das Skelettalter…
  • Ich denke, es geht um das überdimensionierte Sprungtraining der ganz jungen Läuferinnen, dass ja mit spätestens 12 Jahren beginnt. Dann sind sie mit 15 "reif" für den Erwachsenenwettkampf und mit ihrem kindlichen Körper perfekt für 4-fach Sprünge. Ich begrüße die Entscheidung, auch wenn das bedeutet, dass es keine 4-fach Sprünge mehr gibt. Die Gesundheit der Läuferinnen ist wichtiger.

  • Ich denke, es geht um das überdimensionierte Sprungtraining der ganz jungen Läuferinnen, dass ja mit spätestens 12 Jahren beginnt. Dann sind sie mit 15 "reif" für den Erwachsenenwettkampf und mit ihrem kindlichen Körper perfekt für 4-fach Sprünge. Ich begrüße die Entscheidung, auch wenn das bedeutet, dass es keine 4-fach Sprünge mehr gibt. Die Gesundheit der Läuferinnen ist wichtiger.

    Da stimme ich absolut zu. Es ist ein guter Anfang. Das Problem ist ja in den letzten 10 Jahren auch v.a. im Damenfeld vorhanden - daher ist es sicher auch sinnvoll, dass man dort zuerst ansetzt, auch wenn natürlich theoretisch "Alle gleich" sein sollten.

    Die Russen / Tutberidze haben das Ganze ja mittlerweile so perfektioniert, dass eigentlich nur noch Teenager-Mädchen überhaupt eine Chance haben. Man schaue sich nur z.B. die Ergebnisse der russischen Meisterschaften der letzten Jahre an - ich glaube, Russland wäre eher dafür, die Altersgrenze noch zu senken... Es ist auf jeden Fall gut, wenn dieser Alterswahnsinn aufhört. Langfristig wird dies dem Sport auf jeden Fall guttun, da man dann (auch ohne 4-fach Sprünge) endlich wieder echten Wettbewerb zwischen jüngeren (evtl. athletischeren) und älteren (evtl. stärker im Künstlerischen / Skating Skills) Sportlerinnen hätte - und auch nicht nur Läuferinnen, die mit 17 einfach zu alt sind, noch irgendwas zu reißen, bzw. deren Körper in dem jungen Alter bereits kaputt ist. Langfristig würde man Trainern und Atheleten so auch den Anreiz nehmen, Mädchen so früh wie möglich um jeden Preis "hochzuzüchten", damit diese dann zwischen 15 - 17 ihre Maximalleistung erreichen...

    Man bekäme wieder (langfristig) echte Stars, mit denen sich die Fans auch länger als 2-3 Jahre identifizieren könnten. Also ich stimme der Erhöhung der Altersgrenze vollkommen zu!! Das ist der richtige Schritt - vor allem bei den Damen.

    Und danach sollte die ISU m.E. ihr aktuelles ISU-Punktesystem nochmal reformieren (bzw. das derzeitige einfach fair und transparent anwenden).

  • Ich denke wenn die Altersgrenze erhöht wird, dann sehen wir trotzdem weiterhin 4fach Sprünge. Sherbakova und Trusova sind 18 und die können es immer noch. Tuktamysheva hat ihren 4S auch wieder, zumindest im Training.

  • Ich denke wenn die Altersgrenze erhöht wird, dann sehen wir trotzdem weiterhin 4fach Sprünge. Sherbakova und Trusova sind 18 und die können es immer noch. Tuktamysheva hat ihren 4S auch wieder, zumindest im Training.

    Das Problem sind gar nicht die Vierfach-Sprünge.

    Ich will nicht wieder bei Olympia 3 weinende/unglückliche Teenager sehen, die (verständlicherweise) mit allem überfordert sind.



    Ergänzung: Die Vierfachen finde ich am ehesten das Problem, wenn 8 und 9 jährige diese trainieren, wie wir es schon oft in Interviewvideos gesehen haben. Und mit der ganzen Dopingdiskussion, sollte auch hinterfragt werden, ob die Vierfachen von Schcherbakowa, Trusova etc. wirklich "echt" sind.

  • Ja, es war ein Albtraum die russischen Läuferinnen nach der Kür zu sehen. Die Eine völlig verzweifelt, weil nichts gelingen wollte, die Nächste wütend und heulend, weil sie glaubte, gewinnen zu müssen, und nich schlimmer die Siegerin, die mutterseelenallein mit ihrem Kuscheltier auf der Couch der C&c saß. Niemand gratulierte oder umarmte sie. Und sie selbst fühlte sich vollkommen leer. Keine Freude.

    Diese Bilder wird niemand vergessen.

  • Die Vierfachen werden zunächst sehr viel weniger zu sehen sein, aber man kann sie sich nicht mehr wegdenken oder wegschreiben. Ich habe diverse Interviews gelesen, in denen auch westeuropäische Läuferinnen im Juniorenalter erwähnten, an Quads zu arbeiten. Und es gibt auch in Westeuropa Eislaufschulen, die dies ermöglichen. z.B. kommt in Egna nachmittags um 3 der Privatlehrer ins Haus, da die meisten Schüler dort eine Privatschule besuchen. Die Tatsache das sie vormittags trainieren dürfen, führt regelmässig zu Leistungsexplosionen.

    Ich möchte die Vergangenheit nicht zurück, weise ausserdem darauf hin, das Mehrfachtitelgewinne zu jeder Zeit nur von Ausnahmeläuferinnen bewerkstelligt werden konnten. Die nachrückende Jugend hat schon immer viel Druck ausgeübt und zu frühen Rücktritten nach Titelgewinnen geführt. Beispiele waren Tara Lipinski und Oksana Bajul, jeweils ohne Quads versteht sich.

    Über das erhöhte Verletzungsrisiko und die gesundheitlichen Schäden kann man durchaus reden, darf aber nicht vergessen, das die Verletzungshäufigkeit im EKL insgesamt erhöht ist.

  • Was die Vierfachsprünge angeht: Im Einzel werden die Russen uneinholbar bleiben vor allem bei den Damen, jetzt erst recht. Wenn sie wieder dürfen auf der internationalen Bühne, werden sie abräumen.


    нас не догонят "wir werden nicht eingeholt werden" ist der Spruch der derzeit verwendet wird, den finde ich persönllich gut, weil politisch unverfänglich, zu lesen in sports.ru und auch auf TShirts wie hier in der Plushenko-show vor wenigen Tagen.


    Eine Bemerkung am Rande: In der Plushenko show tritt auch Alexandra Trusova auf. Wie alle wissen, war sie vorübergehend - eine Saison - bei Plushenko im Training. Das ist eine alte Verpflichtung von ihr aus dieser Zeit, die sie abarbeitet. Das Tshirt нас не догонят hat sie nicht an, vielleicht weil hintendrauf steht " Vereinigung von Champions Evgeni Plushenko" ? Sie will darüberhaus nichts mit der Schule von Evgeni Plushenko zu tun haben, so scheint mir.


    Eine weitere Bemerkung: Der Kanal der dieses Video verlinkt hat, nennt sich evgeniplushenkotzar ...also Evgeni Plushenko, der Zar. Nur: Das darf man nicht in deutsch lesen auf einen Zug so wie ich es getan habe, zunächst dachte ich das sei ein "hate" - Kanal ;)

  • нас не догонят "wir werden nicht eingeholt werden" ist der Spruch der derzeit verwendet wird, den finde ich persönllich gut, weil politisch unverfänglich, zu lesen in sports.ru und auch auf TShirts wie hier in der Plushenko-show vor wenigen Tagen.

    politisch unverfänglich? Bei plushenko? Wohl kaum. Der größte bekannte Putinanhänger in der russischen Eiskunstlaufszene wird nicht unpolitische Statements bringen. Besonders dann wenn diese Tshirts bei seiner Show getragen werden, wo das "Z" schon oft zu sehen war. Sorry, aber solche Sätze kann man nicht unpolitisch deuten. Das ist meiner Meinung nach Teil Putins Propaganda und steht im Kontext des Krieges. Naiv darf man solche Sätze nicht interpretieren.


    Dass Trusova, das Tshirt nicht trägt, kann auch mit der Propaganda zu tun haben, an der sie nicht teilhaben will/darf: Trusova wird weiterhin mit Tutberidze assoziiert werden (egal ob sie bei ihr bleibt oder nicht) und diese ist zumindest öffentlich keine Unterstützerin des Krieges und versucht eher sich zu distanzieren (siehe das Löschen von Fotos mit Putin auf Instragram). Es kann also sein, dass Trusova das Tshirt aus Rücksicht vor Tutberidze nicht trägt.

  • Interessant mit Tutberidze, danke für die Info über das Löschen von Fotos mit Putin.

    Anfänglich war sie eher anders eingeschätzt worden, da im Interview bei ihr zu Hause ein Putin Porträt auf dem Regal stand. Das Interwiew stammte allerdings aus Friedenszeiten. Das ändert einiges und das Porträt wurde wie die Fotos verbannt.

  • Interessant mit Tutberidze, danke für die Info über das Löschen von Fotos mit Putin.

    Anfänglich war sie eher anders eingeschätzt worden, da im Interview bei ihr zu Hause ein Putin Porträt auf dem Regal stand. Das Interwiew stammte allerdings aus Friedenszeiten. Das ändert einiges und das Porträt wurde wie die Fotos verbannt.

    na das hatte ich am 26.3. schon gepostet.
    Daher ist Tutberitzes derzeitige Reise in die USA auch "leicht interessant".


    @ halloeiskunstlauf: Gerade deshalb, weil ich die Äusserungen von Plushenko kenne, habe ich herausgestellt, dass für mich "wir werden nicht eingeholt werden" OK ist. Ich beurteile differrenziert nach einzelnen Äusserungen und verbitte mir das "naiv".

  • Interessant mit Tutberidze, danke für die Info über das Löschen von Fotos mit Putin.

    Anfänglich war sie eher anders eingeschätzt worden, da im Interview bei ihr zu Hause ein Putin Porträt auf dem Regal stand. Das Interwiew stammte allerdings aus Friedenszeiten. Das ändert einiges und das Porträt wurde wie die Fotos verbannt.

    Ich schätze an Tutberidze und ihren Läuferinnen, dass man sie bei den Kriegspropagandaveranstaltungen nicht auf der Bühne sieht (was man auf Fotos erkennen kann). Ob sie doch da waren, anwesend sein mussten, weiß man letztlich nicht.

    Aber ich möchte daran erinnern, dass es "Friedenszeiten", liebe Yogacat, nicht gab. Der Krieg gegen die Ukraine beginnt 2014 und dauert seitdem an. Daneben gab es den Syrienkrieg, davor Georgien und Tschetschenien. Darüber wurde berichtet. Es ist auch kein Geheimnis, dass Putin beim KGB war und was der KGB war und wie er in SBZ und später in der DDR gewirkt hat, kann man in Gedenkstätten und Dokumentationszentren erfahren,

    Einen Grund, guten Gewissens ein Putinfoto aufzustellen, gab es nie.

    Diese Geschichtsvergessenheit, im übrigen nicht nur, was die russischen Verbrechen angeht, in der deutschen Öffentlichkeit und Debatte stört mich.

  • Tutberitze hat höchstwahrscheinlich noch andere Motive, was ihre Karriere und ihren Werdegang in Russland betrifft und betraf. Sie lebte ja auch einige Zeit in den USA und ihre Tochter lebt dort, wie wir wissen. Zur Zeit weilt sie ja in Boston.

    Offensichtlich ist das keine Seltenheit, dem Putinismus den Rücken zu kehren, wenn man genügend geplündert hat.



    Kamil Kazani ist ein absoluter Kenner der russischen Politik, Wirtschaft und Militär und allem dazwischen und seine Analysen waren bisher die besten, die man im Netz finden kann, wenn man verstehen will, was genau in diesem Russland-Ukraine Konflikt abgeht.

    In China kennt der Knabe sich übrigens auch bestens aus.

  • na das hatte ich am 26.3. schon gepostet.
    Daher ist Tutberitzes derzeitige Reise in die USA auch "leicht interessant".


    @ halloeiskunstlauf: Gerade deshalb, weil ich die Äusserungen von Plushenko kenne, habe ich herausgestellt, dass für mich "wir werden nicht eingeholt werden" OK ist. Ich beurteile differrenziert nach einzelnen Äusserungen und verbitte mir das "naiv".

    Warum schon wieder so angefasst? Es war nicht deutlich wie man deine Aussagen deuten konnte. Und man konnte sie im Kontext "politisch unverfänglich" auch als "naiv" bezeichnen. Aber wenns nicht so gemeint war, ok.


    Abseits davon: Selbst wenn die Aüßerung von Plushenko nicht so extrem wie sonst ist, macht es sie nicht OK.