Europameisterschaft 2023

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    Ich habe die meisten Wettbewerbe mit Kommentar von Daniel Weiss verfolgt. Bin nicht zufrieden - wenig Inhalt, viel Geschwätz :1angry: .

    Hallo? Du wirst doch nicht verzichten wollen auf wertvolle Kommentare wie "Ah schade, so unnötig", "Ich werde immer meinen Senf dazu tun, …", "Bekommt die höchsten Noten in Choreographie, das seh ich jetzt ehrlich gesagt nicht", "Sie scheint bereit zu sein … hui… stürzt", "Aber das letzte Wort wird natürlich erst am Samstag gesprochen" oder "Toller Vortrag" 😅

  • Das Ergebnis im Eistanz war erwartbar.

    Sehe ich auch so. Musikalisch gab es viel Abwechslung. Einiges davon war jedoch für mich too much, was das Konzept betraf. z.B. hätte ich zwischendurch bei den Franzosen ein Päuschen von der Stimme von Edith Piaf gebraucht.

    Daneben war noch das Programm von Reed/Ambrulevicius nicht so meins. Es war sicher alles perfekt getanzt und voller Mimik, aber mir gefiel weder Kostüm noch Musik.

    Mit dem Programm von Turkkila/ Versluis konnte ich dann wieder ganz gut leben. Klassisch, aber voller Freude mit interessanten Bewegungen präsentiert. Verdiente Medaille für einen sehr guten EM Gastgeber, soweit man das am Schirm beurteilen kann.

    Das Highlight waren für mich, wie schon bei der WM im März, Fear/ Gibson. Wenn man ihnen zusieht, hat man keine Zeit mehr oben links in das Kästchen zu schauen und weiss doch dass es gut ist

  • Guten Morgen, ja Yogacat ging mir genauso. Fear /Gibson tanzten nicht, sie präsentierten ein Feuerwerk. Danach hätte der Wettkampf zu Ende sein können. Die Italiener konnten das Publikum nicht mehr für sich gewinnen. Haben sie zu re ht gewonnen? Keine Ahnung. Mein Herz wünschte es sich anders . Später mehr..

  • Freue mich sehr für Guignard/Fabbri und ihren ersten Europameistertitel. Die Diskussion auf One ging ja eher in Richtung Fear/Gibson, die zweifelsohne ein tolles, dynamisches Programm haben, aber ich finde den Freedance der Italiener filigraner, subtil und schöner ausgearbeitet.

    Das fantastische Kostüm von Charlene Guignard ginge glatt als Haute Couture durch; ebenso ihr Short Dance-Dress. Gefolgt von Leila Fear, deren farbig-funkelnde Glamour-Roben die Programme perfekt ergänzen.

    Auch aus persönlicher Schwäche für das Paar Reed/Ambrulevicius ein Extra-Krönchen für Allison: der fast futuristische Body-Suit ist ein modisches Wagnis, aber total stimmig zur Musik und Choreografie ihres Freedance.

    Schade, dass das deutsche Paar kein so glückliches Händchen hatte. An Design und Passform (v.a. bei ihm) sollte gefeilt werden (mutet ein wenig überoriginell an, aber nicht auf den Punkt gebracht).

    Bei den Einzeldisziplinen stechen für mich die Belgierinnen heraus: sowohl Loena Hendrickx und Nina Pinzarrone sind da fashionable, stimmig-typgerecht beraten und echte Hingucker (die Belgier haben hervorragende Modedesigner).

    Bei den Herren macht Gabriele Frangipani das Rennen: beide Kostüme sehr stilvoll, elegant und mit überraschenden Details. Da waren wirklich Könner am Werk.

    So, nun genug der Kleider! Freue mich auf einen schönen Abschluss beim Schaulaufen.

  • Mit Kimmy Repond ein sympathisches Interview im Schweizer Fernsehen (s. Link von Karl-Heinz: SRF). Auf die Frage, ob die Kniee gezittert hätten vor dem Rausgehen, antwortet die 16-jährige Läuferin (von mir transkribiert, daher keine Garantie, dass 100% worttreu):


    „Ja, also die Nervosität ist immer da, aber nicht anders wie bei einem anderen Wettkampf. Die Freude ist vielmehr dagewesen, wie sonst [auch], weil es hat so viel Zuschauer gehabt, für mich waren es mega viele. Ich liebe es, vor einem großen Publikum laufen zu können. Und die Leute haben auch voll mitgefiebert, habe ich das Gefühl gehabt, und es hat extrem Spaß gemacht.


    Und logisch … vor dem Kurzprogramm wollte ich einfach fehlerfrei fahren und mein Bestes zeigen. Und das ist natürlich auch für die Kür weiterhin mein Ziel gewesen. Aber im Hinterkopf ist halt trotzdem die Medaille gewesen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mehr nervös gewesen bin, aber im Unterbewussten wahrscheinlich schon. Also ich konnte in der Nacht überhaupt nicht schlafen.

    Aber dann trotzdem hab ich‘s nachher probiert genau gleich zu machen wie im Kurzprogramm voll ... (?). Ich bin extrem stolz."


    Das klingt ziemlich reif. Und nur so gibt's auch eine Medaille 😀 Was mir persönlich besonders gefällt, dass sie ihre Freude ausspricht, vor großem Publikum "das Beste zu zeigen". Genauso wird ein Schlittschuh draus.

  • Mir haben Guirnard/ Fabri und auch Fear/Gibson sehr gut gefallen. Ich könnte nicht wirklich sagen, welches mir besser gefiel, weil sie so sehr unterschiedlich sind. Ein Vergleich ist da schwer.


    Das Tecno Programm von Reed/Ambrulevicius zu Faithless Insomnia ist für mich grandios. Einfach so cool. Ok man muss vlt auch Tecno mögen. Für mich war das Programm ein Highlight.

    Mit dem Programm der Finnen konnte ich nicht viel anfangen, Ähnliches hatten wir in den vergangenen Jahren schon sehr oft.


    Das Kostüm vom deutschen Paar war gruselig, die Musik fand ich ganz interessant.

  • Schon wieder Schwarz/weiss, habe ich gedacht als ich das Kostüm von JvR/Steffan zum ersten Mal sah. Weil diese Farbkombi trugen sie bereits vor 2 Jahren zu "Paint it black" von den Rolling Stones. Damals gefiel mir aber mindestens Jennifers Kleid besser.

    Besser fand ich das Outfit vom letzten jahr zu James Bond, in dunklerem grün mit etwas violett, wie vor einem Jahr auf dem Titelbild der Pirouette und aktuell im Eiskunstlaufkalender abgebildet.

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  • Ja Yogacat. Das Kostüm der Beiden ist von allem zu viel, zu unruhig. Für mich waren dadurch die Synchronität der Bewegungen und Figuren weniger erkennbar. Alles flatterte und lenkte von der Performance ab. Sah aus, als würden sie nach dem Phantom der Oper laufen. Weniger ist mehr. Da sollte man nacharbeiten. Wäre sicher von Vorteil.

  • Ich möchte noch etwas zu Daniel Weiss schreiben.

    Alsooo, ich bin immer froh, wenn es einen Kommentator gibt und dieses und jenes erklärt wird oder "Geschichten" am Rande der Eisbahn erzählt werden. Für mich macht er es sehr gut. Und er muss ja nicht meine Meinung vertreten. In erster Linie kommentiert er für die breite Masse des Publikums. Und die hat keine Fachkenntnisse, kann die Sprünge und Punktvergaben nicht einschätzen, versteht die ganze Bewertung evtl. nicht. Das erklärt er ganz wunderbar.

    Natürlich berichtet er positiver als es die Leistungen im Moment hergeben. Wenn er aber Zuschauer für den Eiskunstlauf gewinnen will - und das ist seine ehrliche Botschaft - dann kann er natürlich nicht ständig kritisieren und sich negativ äußern. Wie gesagt, das breite Publikum hat von Technik und Bewertung keine Ahnung. Sie sehen nur die Sportler und ihre Darbietung. Es gefällt ihnen oder nicht. Und genau für dieses Publikum erklärt und kommentiert Daniel Weiss das ganze Geschehen auf dem Eis.

    Den "Fachleuten" kann man es ohnehin selten recht machen. Da ist es wie beim Fußball.

    Sehen wir seinen Job aus seiner Sicht und haben Verständnis.

  • Ein guter Kommentator soll meiner Meinung nach während des Auftrittes kurz und sachlich bleiben, seine Meinung und seine Geschichten bitte während der Wiederholung und in den Pausen erzählen, über das aktuelle Geschehen in seiner Sportart informiert sein und das so objektiv wie möglich an die Zuschauer bringen.

    Das ständige Schwadronieren von DW ist von meinem Ideal weit entfernt.

  • Ich würde gerne die Küren selber ohne Kommentar haben, und danach darf dann gerne das was-wie-warum erklärt werden. Bei Ted Barton habe ich das immer geschätzt. Es bleibt ein künstlerischer Auftritt, da redet man nicht rein, und das der Läufer gestürzt ist, ist für jeden ersichtlich. Die Zeitlupe ist doch dafür viel besser geeignet. Zum Beispiel auch mal, wie ein Laie die Sprünge unterscheiden kann. Das ist ja kein Hexenwerk, und würde auch das Zuschauerauge schulen. Was während der Kür auf dem Eis passiert(e), kann man oben links ja nachlesen. Und wenn nicht, könnte der Kommentator einen da hinführen. Klar darf das Kommentieren auch persönlich werden, aber etwas mehr Zurückhaltung und nicht immer die gleichen Themen (falsche Musikwahl, neues Wertungssystem…) würde mich sehr freuen! Meine Familie hat sich zwar köstlich amüsiert, aber wegen DW würden die nicht mehr einschalten.

    Ich mag, wie Marina, die (gut recherchierten!) Hintergrundinfos, Trainingsdetails usw., und DW hat da schon interessante Kontakte zu einzelnen Läufern oder Trainern. Das sind meine wenigen Lichtblicke, wenn er spricht.