Die Grand Prix Serie ist in Mitteleuropa angekommen. Im französischen Bordeaux trifft ein Teil der Weltelite aufeinander, um weitere Punkte für die Qualifikation zum Finale in Barcelona zu sammeln. Den Auftakt machen die Paare, weshalb sie auch hier an erster Stelle behandelt werden.
Drei Paare haben noch die Möglichkeit das Finale zu erreichen. Allen voran die strahlenden Sieger von Moskau Ksenia Stolbova / Fedor Klimov (RUS). Ihnen würde schon ein dritter Platz reichen, zufrieden geben werden sie sich damit aber sicher nicht. Die russischen Meister und Goldmedaillengewinner im Teamwettbewerb von Sotchi, absolvieren hier ihren zweiten Saisonwettbewerb. Das Paar läuft seit 2009 zusammen, geht also bereits in die sechste gemeinsame Saison. Bei ISU Junior GP konnten sie zweimal gewinnen, bei ihren beiden Finalteilnahmen wurden sie je einmal Zweite und Dritte. Bei sieben Seniorenstarts beim GP waren zwei dritte Plätze die bislang beste Ausbeute. Die Formkurve der beiden zeigt deutlich nach oben. Einen großen Leistungssprung vollzog das Paar vor allem im letzten Winter. Der Grund dafür dürfte der Wechsel im Sommer 2013 gewesen sein. Seit dem trainieren beide in moskau bei Nina Mozer, und Vladislav Zhovnirski. Im Kurzprogramm gibt es Crouching Tiger, Hidden Dragon und House of Flying Daggers zuhören, in der Kür Notre Dame de Paris.
Gute Chancen auf die Finalteilnahme haben auch die Chinesen Wenjing Sui (19) und Cong Han (22). Als Zweite des Skate Canada benötigen die aktuellen Sieger der Four Continents mindestens eine Wiederholung dieses Ergebnisses. Beide laufen seit 2007, also schon fast seit Kindertagen, zusammen. Folglich ist die Liste der Erfolge des noch jungen Paares schon beachtlich. Sie sind dreimal Junioren Weltmeister, zweifache Sieger der Junioren GP Finales und fünffache Sieger bei Junioren GP. Bei den Senioren standen sie fünfmal auf dem Treppchen bei GP Wettbewerben, beim GP-Finale 2011 wurden sie Dritte. Zwei Siege bei den Four -Continents und den nationalen Titelkämpfen runden die Erfolgsserie ab. Vor beiden könnte eine große Zukunft liegen. Eine noch größere. Dafür trainieren sie mit Bin Yao, Hongbo Zhao und Bing Han in Peking. Im Kurzprogramm laufen sie nach “Stray Cat Strut”, in der Kür lassen sie sich von Tschaikowskys “Francesca da Rimini” inspirieren.
Ein klein wenig überraschend haben auch die Chinesen Xuehan Wang und Lei Chang noch eine Möglichkeit das Finale zu erreichen. Allerdings ist sie für die Dritten des Cup of China wohl nur theoretischer Natur. Sie müssten mindestens Zweite werden, ihre Bestleistung liegt aber mehr als 35 Punkte unter denen ihrer Landsleute, Sttolbova / Klimova sind für sie ohnehin außer Reichweite. Über das Paar ist kaum etwas bekannt. Sie laufen seit 2012 zusammen und waren je einmal Dritte und Vierte bei den chinesischen Meisterschaften. Die gleichen Platzierungen erreichten sie bei ihren beiden Starts beim Cup of China. Wang war mit seiner ehemaligen Partnerin Yue Zhang zweimal bei Weltmeisterschaften dabei, landete aber abgeschlagen auf den Plätzen 13 und 16. Sie trainieren in Pekung mit Bin Yao, Hongbo Zhao, Bing Han. Im Kurzprogramm laufen sie nach dem Stück „Romance“, in der Kür nach Musik aus der Operette „My fair Lady“.
Alle anderen Paare haben keine Chance mehr sich zu qualifizieren. Für manche ist die Teilnahme an sich schon ein Erfolg. Das gilt ganz sicher für die Österreicher Miriam Ziegler (20) und Severin Kiefer (24). Das Paar gehört sicher zu den Exoten im Paarlaufbusiness, nicht wegen ihrer läuferischen Qualitäten, sondern wegen ihrer Geschichte. Beide laufen erst seit dem Sommer 2013 zusammen. Miriam war viele Jahre Einzelläuferin und wurde immerhin zweimal Meisterin ihres Landes. Im Jahr 2012 erklärte sie ihren Rücktritt vom Wettkampfsport, fand dann aber ein Jahr später mit Severin zusammen. Auch der war und ist Einzelläufer. Bei den Landesmeisterschaften 2014 wurde er Dritter bei den Herren. Zuvor war er mit Stina Martini dreimal österreichischer Paarlaufmeister. Ziegler / Kiefer bestreiten ihren zweiten Grand Prix, zuvor wurden sie beim Skate America Achte. Als zweitplatzierte bei der Grazer Icechallenge am vergangenen Wochenende stellten sie neue Bestmarken in der Kür und insgesamt auf. Sie trainieren mit Knut Schubert in Berlin und Salzburg. „C’est pas l’amour“ und „Zydeko“ heißen ihre Musiken im Kurzprogramm, in der Kür gibt es Melodien von Andrew Lloyd Webber.
Eurosport 2 überträgt das Kurzprogramm am Freitag ab 15,30 Uhr, RAI Sport 2 ab 15.45 Uhr LIVE. Die Kür gibt es am Sonnabend ab 15.00 Uhr LIVE bei Eurosport 2. RAI Sport 1 zeigt ab 22.35 Uhr zwei Stunden lang Ausschnitte aus allen Kürwettbewerben.