Eiskunstlauf in Deutschland - Perspektiven?

Guten Abend!

    Zitat von Talvi
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    Trotzdem mag ich es als Fan lieber Läufer lange Jahre zu beobachten.

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    Ist bei mir auch so. Jungs-Männer sind langlebiger, hier die Entwicklung zu verfolgen, mitfiebern, das macht es aus als fan. Wie die Alteingesessenen hier schon wissen, mein Thema sind eher die Jungs.

    Es scheint bei den Mädels/Frauen die Pubertät zu sein, deren Überwindung psychisch und physisch sehr schwer ist ( auch ich selbst bin in dem Alter auseinander wie Hefeteig ). Viele wenden sich ab vom Eiskunstlauf, weil grosse Erfolge im Angesicht der internationalen Konkurrenz aussichtlslos sind. Sie wenden sich anderen Lebensinhalten zu, die einfacher zu bewältigen oder lebenswichtiger sind wie Ausbildung, finanzielle Zukunft, Familie gründen ,wer mag es ihnen verdenken.

    Ok, lt. Wikipedia hat Sofia Samodurova Ende April 2022 aufgehört. Was in Sports.ru steht weiss ich aber nicht. Zurück zur DEU. Es gab immer wieder vielverspreche de Talente, z.B. bei den Nachwuchsmeisterschaften Ende 2019 in Mannheim, Nargiz Suleymanova und Aya Hatakawa. Beide waren nicht zu früh gepusht worden, wenn du so willst und hatten etwa im Alter von 15 ihren Leistungspeak. Das hat auch Nicole Schott wahrgenommen, die in Mannheim im Publikum sass.

    Sehr traurig ist es über den Fortgang ihrer Karrieren zu schreiben. Für die, die es nicht gesehen haben, hat die DEU wie so oft das Mäntelchen des Schweigens drüber gehängt. Diese Läuferinnengeneration fehlt nun komplett. Die 3. und 4. von damals haben sich immerhin für den Berliner Paarlauf entschieden.

    Wenn ich einhaken darf: @ yogacat: Suleymanova ist verschwunden, Hatakawa - was war mit ihr, habs leider vergessen, denke es steht hier irgendwo im Forum, aber wenn du das ganz kurz nochmal andeuten könntest ?

    Vor einem Jahr etwa wurde bekannt gegeben das sie eine Wettkampfpause einlegt. Quelle müsste ich suchen, möglicherweise der Paarlauf Fanclub, die sich ja im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch um den deutschen Nachwuchs kümmern. Suleymanova soll damit geliebäugelt haben für die Türkei zu laufen. Warum daraus nichts wurde weiss keiner.

    Ist es denn nur der Erfolg, wegen dem Katarina Witt in Erinnerung geblieben ist, immer noch oft in den Medien ist?

    Spielen da nicht noch andere Dinge, wie ihre Persönlichkeit und ihre Austrahlung mit rein?

    Wenn ich überlege, wer mir von der aktuellen Generation an Läuferinnen noch lange in Erinnerung bleiben wird, dann ist es Josefin Taljegård wegen ihrer sichtbaren Freude am Sport. Und die ist noch weiter weg von den Medallien als Nicole Schott.

    Ich weiß nur nicht, wie bekannt Taljegård in Schweden ist.

    Aber: mit der Ausstrahlung einer Katarina Witt kann Nicole Schott - so gut sie mir gefällt- halt nicht mithalten. Und auch das könnte mit zu ihrer unbekanntheit beitragen.

    Nun ja, das System aus dem K.Witt hervorging, hat man ja beseitigt. Nun hat man den Salat: Viele "Stakeholder" mit ihren Partikular-Interessen und leider niemanden, der das zu einer Gesamtheit zusammenführt oder dort behält. Ich möchte unter den gegenwärtigen Bedingungen auch keinen Leistungssport machen und bin froh, dass ich das alles hinter mir habe (in einer anderen Sportart).

    sylke: Ja, natürlich ist es ein Unterschied, dass Katarina Witt auch Ihre zwei Olympiasiege hat. Aber ich denke, dass sie "nur" mit den Olympiasiegen heute nicht mehr der breiten Masse an Leuten ein Begriff wäre sondern, dass da schon mehr zugehört um fast 40Jahre nach dem ersten Olympiasieg noch so präsent zu sein.

    Wie viele deutsche Olympiasiege gab es in den 80er Jahren außer denen von Katarina Witt? Und wie viele dieser Sportler sind heute noch bekannt?

    Mir- als in den 80ern geborene (die damit damals zu jung war um Sport "richtig" zu verfolgen)- fällt da kaum jemand ein...

    Zitat von blablabla123

    Julia hatte diese bei einem JGP und beim DEU Pokal,

    Wenn man genau nach Kaderkriterien vorgehen würde, hätten die beiden Wettbewerbe aber nicht gereicht. Im JPG hat eine Pirouette en V. Beim Pokal fehlt die Kombi im Kurzprogramm. Darum geht es mir aber gar nicht. Die Kriterien sind so intransparent und nicht nachvollziebar, dass es immer ein "Gschmäckle" hat, wer am Ende nominiert wird und wer nicht. Warum nicht einfach TES asl Maßstab, meinetwegen auch mehrfach in der Saison?

    Talvi

    Hier hat die DEU eine Liste der Sieger zusammengestellt und fairerweise DDR dahintergeschrieben. https://www.eislauf-union.de/de/die-deu/erfolge

    Was mindestens genauso schwer wiegt, sind die Zahl der Silber- und Bronzemedaillen, die gewonnen werden konnten. Im Paarlauf z.B. gab es früher schon den Umstand das Russland oft ein legendäres Ausnahmepaar hatte, die dann immer vor der Konkurrenz lagen. Das schmälert aber nicht die Arbeit, die in Chemnitz geleistet wurde. Du kannst davon ausgehen das sämtliche heute aktiven DEU Paare in irgendeiner Form noch ein Erbe der DDR sind. Du musst dir nur mal ansehen, wo die Trainer, bis einschließlich Robin Szolkowy Eislaufen gelernt haben.

    Weil die Strukturen im Einzellauf besonders schnell und nachhaltig zerstört wurden, gab es aber schnell Probleme mit der Zusammenstellung von Paaren. Den Rest weisst du. Aljona kam aus der Ukraine, Bruno aus Frankreich usw.

    Yogacat : mit dem, was du schreibst hast du Recht.

    Ich dachte jetzt bei der Popularität von Katarina Witt ehr daran, dass dieser Name vermutlich auch vielen Nicht-Eiskunszlauffans ein Begriff ist.

    Genauso, wie ich nicht nur an Olympiasieger im Eiskunstlauf sondern in allen Sportarten dachte. Und da kenne ich aus den 80er Jahren die wenigsten.

    sylke: auf der DEU Internetseite sind doch die Kaderkriterien zumindest für mich Laie klar definiert. Ok, noch für die letzte Saison...

    Was genau ist da intransparent?

    https://www.eislauf-union.de/de/nationalman…deskader/normen

    Um die Nominierungen in den BuKa nachzuvollziehen, müsste man sich jedes ScoreSheet anschauen, wissen wie alt der Sportler ist, bei den Senioren genau wissen wie lange dieser schon im Kader ist und mit den Kriterien vergleichen - und wenn man das mal macht, fragt man sich wieso der eine oder andere im Buka ist ohne die jeweiligen Kriterien erfüllt zu haben.

    Zitat von Embot

    ... Man muss sich nur umhören, wie die Menschen heute noch über Katharina Witt reden: die kennt jeder und die Menschen sind damals Nachts aufgestanden, um mit ihr bei Olympia mitzufiebern. ...

    Wie Martin W. oben schrieb, hat man das System, aus dem eine Kati Witt hervorging, sang- und klanglos beseitigt. Um wieder so erfolgreiche Sportler aufzubauen, wäre aber nötig, Strukturen wie in Norwegen oder den Niederlanden aufzubauen. Das Problem: Norwegen hat Geld ohne Ende, während Deutschland sich gerade finanziell nach unten katapultiert, was die Möglichkeiten für den Sport minimiert (von der Bundesebene angefangen bis hin zu vielen Eltern, die noch weniger Geld für ein sich weiter verteuerndes Training haben). Den Niederländern wiederum unterstelle ich viel mehr Pragmatismus im Sinn von "Problem erkannt, Maßnahmen geplant und mit langem Atem durchgezogen". Und das bei gleichzeitig weniger Lobbyismus und Verbands- und Vereinsgekungelei.

    Zitat

    ... Die breite Popularität der Sportart erreicht man nicht mit solchen Sportler, egal wie viele Jahre sie dabei sind. ...

    Für die Popularität des EKL muss man für die nächsten Jahre so oder so schwarz sehen. Wenn international konkurrenzfähige Zugpferde fehlen und bei den wenigen Topleuten sich Erfolge nicht wie erhofft einstellen, wird die TV- und sonstige Medienpräsenz noch weiter abnehmen, sprich im TV gegen Null gehen. Was zusätzlich zu entsprechenden Folgewirkungen führt bis hin zu weniger Nachwuchs für unseren Sport.

    Zitat von Yogacat

    Wulf den Beitrag hab ich auch staunend verfolgt und frage mich wo im Etat das Geld an anderer Stelle eingespart wird, weil den Rentnern geht's ja auch besser als hier. Befürchte in D. wird es keine Verbesserung geben, weil es politisch nicht gewollt ist. Man opfert den Sport anderen Dingen und legt eine gewisse Gleichgültigkeit an den Tag.

    Yogacat: Solange politisch gewollt ist, die Energieversorgung im Land uferlos zu verteuern, sich an selbstmörderischen Wirtschaftssanktionen zu beteiligen, fast unbegrenzt "Flüchtende" aufzunehmen, einen brandgefährlichen Krieg weiter zu befeuern, auf Geheiß höherer Mächte die Rüstungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttosozialprodukts zu erhöhen, das Klima der Welt retten zu wollen und und und, ja dann wird's halt ein bissel eng für den Sport😉Das zu akzeptieren, erfordert in der Tat Gleichgültigkeit. Andernfalls müsste man sich gegen die aktuelle Politik regelrecht auflehnen.

    Zitat von Vater

    https://www.eislauf-union.de/de/media1/news…lika-hei%C3%9Fe

    Man kann Angelika nur alles Gute wünschen! lg Vater

    Ich finde es eine Farce, das man der jungen Frau diesen Posten vergibt, nur weil sie die Lebensabschnittsgefährtin eines Herrn C ( den Namen darf ich ja nicht nennen) aus dem Eistanz ist.

    Ich sage nix gegen ihr Können als Trainer, aber ich bezweifle das sie in Berlin selbständig agieren wird. Sie ist eine weitere Marionette des Stützpunktleiters und fest in seinem Bunde verankert.

    Solange diese Vetternwirtschaft nicht aufhört, wird sich nie etwas ändern.

    Wir erinnern uns... Stützpunkt Leiter, Herr C und sie haben den Eistanz in Berlin einmal komplett zerstört und haben auf den Scherben eine "Schule" auf öffentlichen (für sie Kostenlosen) Eis eröffnet. Zu horrenden Preisen, die sich mir nicht erschließen, da sie weder für Eis, Ballett-Athletik-noch für Nebenräume Ausgaben haben. Das Geld dieser Privat geführten "Schule" fließt direkt in Ihre Taschen.

    Was rein rechtlich offiziell in Berlin eigentlich gar nicht sein darf. Da Training nur über Vereine gegeben und abgerechnet werden dürfen. Praktisch aber dort so praktiziert wird,da ein Verein diese ganze Misere deckelt. Zu diesem (Ach welch ein Wunder) natürlich auch die Alter OSP Trainerin gehört. Naja so bleibt der Posten eben schön dort, wo niemand "aufräumen" wird. Schließlich könnte ja alles auffliegen, wenn ein externe Trainer aus einem anderen Verein kommen würde. Schade.

    Ich könnte mir da sehr gut den ein oder anderen Trainer vorstellen, der diesen Posten besser bedient hätte. Im Sinne aller Sportler und nicht nur ein paar wenigen.

    Leider ist der Eissport viel zu klein, deshalb wäscht innerhalb der DEU, immer eine Hand die andere.

    Es bleibt alles beim Alten,weil.alle in dem System gefangen sind. Deshalb wird sich auch kein Trainer beschweren, alle sind vom wohlwollend der DEU abhängig. Bzw natürlich die Sportler der Trainer.

    Ist ein Trainer erstmal in Ungnade gefallen, haben seine Sportler keine Chance in Deutschland. Das ist leider Fakt und wir haben es leider live erlebt. Schade das es nicht einfach ohne Verband geht.

    Solche Erfahrungen Schrecken nachkommende Generationen ab, überhaupt in den Leistungssport zu investieren. So ist das. Leider.

    Zitat von Wulf

    Solange politisch gewollt ist, die Energieversorgung im Land uferlos zu verteuern, sich an selbstmörderischen Wirtschaftssanktionen zu beteiligen, fast unbegrenzt "Flüchtende" aufzunehmen, einen brandgefährlichen Krieg weiter zu befeuern, auf Geheiß höherer Mächte die Rüstungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttosozialprodukts zu erhöhen, das Klima der Welt retten zu wollen und und und, ja dann wird's halt ein bissel eng für den Sport😉Das zu akzeptieren, erfordert in der Tat Gleichgültigkeit. Andernfalls müsste man sich gegen die aktuelle Politik regelrecht auflehnen.

    Danke Wulf, Du bringst es auf den Punkt. Das Dilemma kann man nicht besser beschreiben.