Olympisch Spiele 2022: Siegerehrung im Team-Wettbewerb verschoben

  • Andrej Mitkow, der Russland vor dem CAS vertreten hatte, meldet auf seinem Telegram-Kanal:


    „Die vorübergehende Suspendierung von Kamila Valieva wurde aufgehoben.

    Dem ROC-Team blieb das Gold des Mannschaftsturniers in Peking.

    Aber die WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) kann diese Entscheidung beim Schiedsgericht für Sport ( CAS ) anfechten“,

  • Die ISU hat sich zu Wort gemeldet und gesagt, das sie nichts sagt:


    Unter Bezugnahme auf die jüngsten Medienberichte über das Eiskunstlauf-Team-Event kann die International Skating Union keine Informationen über einen möglichen Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen offenlegen. Dies steht im Einklang mit den ISU-Anti-Doping-Regeln und den IOC-Anti-Doping-Regeln für Peking 2022.


    Die ISU wird sich daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter äußern.

  • Zum Glück hat es sich geklärt und Kamila kann sich nun ganz auf ihren Auftritt im Einzel fokussieren. Für eine 15 Jährige echt alles andere als schön. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass alle drei russischen Damen gesund bleiben. Ich würde es ihnen so sehr wünschen, dass sie die Medaillen 🥇🥈🥉 holen.

  • Eine Leistungssteigerung wird in Fachkreisen allerdings auch angezweifelt (Quelle: esanum.de)

    "Pascal Kintz ist Professor für Toxikologie an der Universität Straßburg. Er ist ein führender Experte und Rechtsexperte am Cour de Cassation. Im Leitartikel 3 der neuesten Zeitschrift Toxicologie analytique et Clinique berichtet er über den Wirkungsmechanismus von Trimetazidin, der "noch nicht vollständig bekannt" ist, und weist sogar auf Sportler einschränkende Nebenwirkungen hin: Blutdruckabfall und Parkinson-artige Auswirkungen. Professor Kintz schreibt sogar: "Es erscheint illusorisch, ein Interesse an der Leistungsverbesserung mit Trimetazidin finden zu wollen".


    Es übersteigt meine Fantasie, dass und warum Kamila Valieva dieses Mittel genommen bzw. verabreicht bekommen haben soll.

    Das Mittel wird aber eigentlich nie bei 15 jährigen Kindern gegen eine Angina eingesetzt. Das Medikament ist dafür nicht entwickelt worden. Warum sollte man dass dann nehmen?

    Bleibt nur Doping.

  • Wenn man heutzutage Nahrung zu sich nimmt, weiß man nicht genau was drin ist. Meine Meinung. Aber abwarten bis morgen früh.

    Das ist in der Tat richtig. Chemie allerorten. Aber:

    -ob der Wirkstoff dieses Medikamentes in der Tierzucht oder sonstwie in der Nahrungsmittelproduktion verwendet wird, ist mir nicht bekannt. Halte ich in dem Fall für sehr unwahrscheinlich.

    - Eine 15 jährige Hochleistungssportlerin, die am absoluten Limit trainiert nimmt heutzutage nichts, aber auch gar nichts einfach so zu sich. Sie ist umgeben von Betreuern, Trainern, Ärzten und Physiotherapeuten. Ich gehe davon aus, dass da jede Haferflocke "abgezählt" ist und Medikamente stets nur in ärztlicher Abstimmung und mit Trainerwissen verabreicht werden.

    - Wir haben die Dopingvereinbarung für unsere Tochter unterschrieben und prüfen bei jedem Medikament, das sie bekommt, ob es zulässig ist. Unabhängig davon, ob wir vermuten, dass dies leistungssteigernd sein könnte.

    - Insgesamt wären wir naiv zu glauben, dass heutzutage Doping im Spitzensport keine Rolle mehr spielen würde. Die moralische Hemmschwelle ist gering. Das zeigt doch die einst flächendeckende Verteilung von Oral Turinabol. Jeder rechtfertigt das für sich. Die Anderen machen das ja auch. Ist also eine Art Notwehr.

    - Natürlich gilt dennoch die Unschuldsvermutung und die oder derjenige als unschuldig, dem nichts nachgewiesen wurde. So ist das halt. Somit scheint sich erst mal alles in Wohlgefallen aufgelöst zu haben.

  • Das Mittel wird aber eigentlich nie bei 15 jährigen Kindern gegen eine Angina eingesetzt. Das Medikament ist dafür nicht entwickelt worden. Warum sollte man dass dann nehmen?

    Bleibt nur Doping.

    Wenn deine Annahme stimmt, muss ich dir zustimmen, denn so leise Zweifel habe ich auch irgendwo, warum man das Mittel überhaupt eingesetzt hat, wenn es denn auf einer Dopingliste steht. Zugegeben sind die nachgemessenen Werte verschwindend gering bei Valieva, eine Leistungssteigerung wenig denkbar, aber es ist Fakt: Das Mittel ist nicht erlaubt.


    Ich frage mich ob diese Arznei auf dieser Liste der von ihr angewendeten Medikamente steht - also medizinisch indiziert war und damit eine Ausnahme - denn das würde der Geschichte die ganze Spannung nehmen. Nachdem der ganze Trubel nun war, denke ich es steht nicht auf dieser Liste. Hat jemand vergessen oder "vergessen" einzutragen.


    Valieva persönlich hat absolut keine Schuld, es sind die für sie Verantwortlichen. Was wann in welcher Menge erlaubt ist oder was nicht, oder dass bestimmte Medikamente in eine Liste einzutragen sind, ist doch nicht ihre Sache zu wissen.

    Leider trägt sie nun diesen Hickhack in sich. Verschwörungstheoretiker könnten sagen: Inszeniert vor dem Frauen -Einzel um die absolute Olympia-Gold-Favoritin aus der Bahn zu werfen.

  • Es soll Kamila Valieva sein. Sie soll ein Herzmedikament verwendet haben. Aber da sie noch 15 ist,soll es nicht als Doping gelten,es wäre erst ab 16 zu sanktionieren... was ich mich frage ist: schöpft der russische Verband die Regeln bis zum äußersten aus um den Erfolg zu garantieren? Muss eine 15jährige Medikamente einnehmen?

  • Also mir erzählt niemand, dass dieses Medikament unwissentlich verabreicht wurde. Für solche Höchstleistungen auch im Training werden bewusst alle Möglichkeiten ausgeschöpft und gehofft, dass es nicht rauskommt.

  • Das nur eine verschwindend geringe Menge der Substanz nachgewiesen werden konnte, wirft auch Fragen auf.

    Entweder liegt die Einnahme schon länger zurück oder es wurden nur geringe Mengen aufgenommen. Letzteres macht zu Dopingzwecken null Sinn. Wenn man die Sauerstoffversorgung des Herzens verbessern möchte, braucht es die Dosierung, die auch gegen Angina Pectoris Anfälle hilft.

    Kleinere Mengen durch Nahrung aufnehmen, könnte ich mir nur beim Verzehr von Pferdefleisch vorstellen. Davon ist nicht auszugehen.

  • Verschwörungstheoretiker könnten sagen: Inszeniert vor dem Frauen -Einzel um die absolute Olympia-Gold-Favoritin aus der Bahn zu werfen.

    So abwegig finde ich das gar nicht. Denn man weiß ja es gibt Dopingkontrollen. Wieso verabreicht man dann solche Mittel. Für mich unlogisch und wenn es nicht über die Nahrungsmittel kommt, muss es ja irgendwo herkommen.

    wie oft werden denn Dopingkontrollen gemacht?

  • Das Mittel wird aber eigentlich nie bei 15 jährigen Kindern gegen eine Angina eingesetzt. Das Medikament ist dafür nicht entwickelt worden. Warum sollte man dass dann nehmen?

    Bleibt nur Doping.

    Gegen Angina sowieso nicht – wie bereits gesagt wird es bei Angina pectoris eingesetzt, kleiner Unterschied 😉


    > Bleibt nur Doping.


    Verunreinigtes Essen und selbst eine Manipulation würde ich nicht ganz ausschließen. Denn der Trainerstab weiß doch, wie sensibel das Thema behandelt wird, speziell gegenüber Russen. Es ist genauso, wie Fechter oben sagt:


    "Eine 15 jährige Hochleistungssportlerin, die am absoluten Limit trainiert nimmt heutzutage nichts, aber auch gar nichts einfach so zu sich. Sie ist umgeben von Betreuern, Trainern, Ärzten und Physiotherapeuten. Ich gehe davon aus, dass da jede Haferflocke "abgezählt" ist und Medikamente stets nur in ärztlicher Abstimmung und mit Trainerwissen verabreicht werden."

  • Es soll Kamila Valieva sein. Sie soll ein Herzmedikament verwendet haben. Aber da sie noch 15 ist,soll es nicht als Doping gelten,es wäre erst ab 16 zu sanktionieren... was ich mich frage ist: schöpft der russische Verband die Regeln bis zum äußersten aus um den Erfolg zu garantieren? Muss eine 15jährige Medikamente einnehmen?


    Wenn es wirklich so wäre, müsste sie, auch wenn erst 15 Jahre, gesperrt werden. Es kann allerdings auch wirklich eine medizinische Indikation gegeben haben und dann würde man ihr unheimlich viel Unrecht zufügen. Man muss jetzt wirklich abwarten, was letztendlich entschieden wird. Irgendwie kann ich es nicht glauben, dass der Trainerstab zu solchen Mitteln greift und hätte Sie dann überhaupt die EM laufen dürfen?

  • wie oft werden denn Dopingkontrollen gemacht?

    Wie oft Trainingskontrollen gemacht werden, weiß niemand. Es gibt aber auch die Wettbewerbskontrollen. Sie sollte also mindestens bei ihren beiden GP-Siegen und bei der EM getestet worden sein.


    Das wäre am 30/31. Oktober, am 26./27., November und im Zeitraum vom 12. bis 16. Januar. Alle diese Proben waren sauber. Das gilt auch für die Tests in Peking. Auch hier gab es offenbar keine Auffälligkeiten, sonst hätten wir da schon etwas gehört. Die auffällige Dopingprobe soll aus dem Dezember stammen, also mitten aus dem Zeitraum, wo mit den meisten Kontrollen zu rechnen ist und das in einer kaum messbaren Menge, ohne jede Wirkung.

  • Trimetadizin wirkt wie Meldonium, das ja in Russland sehr beliebt ist/ war. Das hat ja auch schon einigen russischen (und auch chinesischen) Athleten Dopingsperren eingebracht. Mir tut Valieva auch leid. So ein junges Mädchen kommt ja nicht von sich aus und will Mittel zur Erholung oder Leistungssteigerung. Ich hoffe, sie steckt den Wirbel gut weg und kämpft wie geplant im Einzel um Gold.

  • Damit zu argumentieren, dass es nur eine geringe Menge war, ist nicht zielführend. Irgendwo muss es ja herkommen....

    Und da wäre von unwissentlich falscher Verschreibung eines Medikaments bis zu wissentlich gedopt und den richtigen Zeitpunkt verpasst (Test ein paar Tage zu früh) oder heimlich untergemischt von Konkurrenz wirklich alles drin...ich warte auf Fakten....wenn gedopt, dann Disqualifikation. Wenn berechtigte Zweifel, dann Teilnahme.

  • Die medizinische Indikation, also das Kamila das Medikament legal benötigt, lässt sich im Hinblick auf Angina Pectoris so gut wie ausschließen. Angeborene oder in jungen Jahren erworbene Herzkranzgefässveränderungen sind extremst selten. Das macht eine evtl. Einnahme in der Freizeit sinnlos.

    Sie ist minderjährig und kann nichts dafür.

    Wer übernimmt die Verantwortung?

    Egal wann getestet wurde. Das Zeug hat nichts in ihr verloren.