
Foto: K.H. Krebs
Evgenia Medvedeva (RUS) ist zum zweiten Mal Europameisterin im Eiskunstlauf der Damen geworden. Die 17-jährige bot eine fast makellose Kür. Lediglich beim dreifachen Lutz war sich die Jury nicht sicher, ob er auf der richtigen Kante gelandet war. Auch die zweite Dreier-Kombi gefiel der Jury nicht. Hier kam nur der Doppexel mit dem dreifachen Toeloop in die Wertung. Dennoch verbesserte sie ihren eigenen Weltrekord von der WM 2016 um gut einen halben Punkt auf 150.79 Punkte. Insgesamt erhielt die alte und neue Europameisterin 229.71 Punkte und verbesserte den sieben Jahre alten Weltrekord von Yuna Kim (KOR) um 1,15 Punkte.
Den zweiten Platz sicherte sich Anna Pogorilaya aus Russland, obwohl sie alles andere als fehlerfrei durch die Kür kam. Beim dreifachen Lutz, bei der Kombination dreifacher Lutz - dreifacher Toeloop, der Toeloop war unterrotiert und bei der Kombination dreifacher Rittberger - Rittberger - dreifacher Salchow gab es jeweils leichte Abzüge. Dazu landete sie den dreifachen Flip auf einer unklaren Kante. Sie bekam in der Kür 137.00 Punkte und war damit Dritte. Insgesamt erhielt sie 211.39 Punkte, damit ist sie die Nr. 10 in der Welt, und konnte den zweiten Rang nach dem Kurzprogramm behaupten.
Rang drei geht an die Italienerin Carolina Kostner, die bei ihrem Comeback Bronze gewann. In ihrer Kombination dreifacher Rittberger - Doppeltoeloop war der Rittberger unterrotiert. Im technischen Wert blieb sie 3.3 Punkte hinter Pogorilaya, bekam in den Komponenten aber 4.42 Zähler mehr. Das reichte nicht, um den Rückstand aus dem Kurzprogramm aufzuholen. Rang vier ging an die dritte Russin Maria Sotskova, die einen gebrauchten Tag erwischt hatte. Sie stürzte nach der Kombination dreifacher Lutz - dreifacher Toeloop und später noch einmal beim dreifachen Lutz. Dazu war ihr dreifacher Rittberger unterrotiert. Sie wurde mit 120.35 Punkten nur Fünfte in der Kür, blieb insgesamt aber Vierte (192.52). Für sie könnte es in Sachen WM nun noch einmal eng werden. Der russische Verband nominiert seine WM-Teilnehmer erst nach dem russischen Pokalfinale im Februar. Sollte dort eine Läuferin (Elena Radionova und Elizaveta Tuktamysheva wären da Kandidatinnen) eine überzeugende Leistung bieten, könnten Medvedeva und Pogorilaya eine andere Begleiterin zur WM bekommen.
Der fünfte Platz von Laurine Lecavelier (FRA) freut mich ganz besonders. ihre engagierte Leistung und ihre originelle Idee des Kostümwechsels mitten im Programm wurden damit belohnt. Für alle die „Grease“ nicht kennen, (hatte ich schon erwähnt, dass das mein Lieblingsmusical ist?), zu dem Song, in dem Lecavelier in das kleine Schwarze schlüpft, ist in der Verfilmung des Musicals Olivia Newton John ebenfalls in schwarz unterwegs. Allerdings ganz in Leder und damit lässt sich sicher nicht besonders gut Eiskunstlaufen. Zum sportlichen: Hier bekam Lecavelier Abzüge für ihre Kombination aus Doppelaxel und dreifachem Toeloop, sowie für den dreifachen Rittberger. Dazu gab es einen Punkt Abzug, weil die Musik eher fertig war als sie. Mit 124.29 Punkten in der Kür und 188.10 insgesamt stellte sie neue Bestleistungen auf. Für einen energiegeladenen Auftritt wurde dann auch Nicole Rajicova belohnt. Die Slovakin pulverisierte ihre Bestmarken und erhielt 118.71 Punkte in der Kür und 179.70 insgesamt.
Nicole Schott (GER) konnte nicht an ihre guten Leistungen im Kurzprogramm anknüpfen. Sie stürzte beim doppelten Flip und nach der Kombination aus zwei dreifachen Toeloop. Mit 103.75 Punkten blieb sie unter ihrer Bestmarke und belegte in der Kür den zehnten Rang. Mit 160.63 Punkten konnte sie diesen Platz dann auch gerade noch in der Endabrechnung erreichen. Sie dürfte sich damit das einzige WM-Ticket der DEU gesichert haben, denn ihre Teamgefährtin Nathalie Weinzierl erlebte einen weiteren schwarzen Tag. Sturz beim dreifachen Rittberger und nach der Kombination Doppelaxel - dreifacher Toeloop, Abzüge beim dreifachen Salchow und dem dreifachen Lutz - da blieb nicht mehr so viel übrig. Mit 94.70 blieb sie zwölf Punkte unter ihrer Bestleistung und landete in der Kür auf dem 17. Rang. Insgesamt konnte sie damit noch vom 2. auf den 17. Platz klettern, blieb aber hier mit 143.40 Punkten 24 Zähler unter ihrer Bestleistung.
Kerstin Frank (AUT) konnte ihren 17. Rang nicht verteidigen. Sie kam praktisch mit allen Sprüngen nicht zurecht. Bei einigen fehlte eine Umdrehung und bei den anderen gab es Abzüge. In der Kür landete sie mit 80.60 Punkten auf dem 24. Platz. Insgesamt belegte sie den 22. Rang (132.08).
Ergebnis der Kür
Gesamtergebnis