Evgenia Medvedeva hat ihren Titel aus dem Vorjahr beim ISU Grand Prix of Figure Skating Final 2016/17 verteidigt. Dabei machte es die Russin nur wenige Sekunden spannend, als sie sich beim dreifachen Flip einen kleinen Wackler erlaubte. Danach absolvierte sie ihr Programm wie gewohnt tadellos und gewann die Kür mit 148.45 Punkten. Insgesamt erreichte sie 227.66 Punkte und verbesserte damit alle ihre drei Bestleistungen.
Zuvor hatte die Japanerin Satoko Miyahara mit einer absolut überzeugenden Vorstellung die Titelverteidigerin unter Druck gesetzt. Da lediglich der dreifache Flip unterrotiert war, erhielt sie stolze 143.69 Punkte und wurde hier ebenso Zweite, wie in der Endabrechnung (218.33). Medvedeva ist mit diesem Gesamtergebnis jetzt die Nummer zwei, Miyahara die Nummer vier in der Welt.
Anna Pogorilaya konnte sich nach dem Kurzprogramm deutlich steigern. Mit 143.18 Punkten für eine fehlerfreie Kür wurde sie hier und insgesamt (216.47) Dritte.
Kaetlyn Osmond (CAN) konnte ihren zweiten Platz nach dem Kurzprogramm nicht verteidigen. Dafür fehlt es ihr noch etwas an den Schwierigkeiten. Sie wurde mit 136.91 Punkten in der Kür und 212.45 insgesamt jeweils Vierte.
MariaSotskova (RUS) durfte sich über einen gelungen Einstand bei einem Senior-Grand-Prix freuen und belegte am Ende den fünften Platz (198.79). In der Kür wirkte sie in der zweiten Hälfte etwas müde, wurde aber auch hier mit 133.05 Punkten Fünfte. Elena Radionova ging in der Kür völlig unter. Ein Sturz beim dreifachen Flip und weitere unterrotierte und abgewertete Sprünge reichten für die Russin nur zum sechsten Platz in der Kür (1119.83). Mit 188.81 wurde sie auch insgesamt Sechste.
Ergebnis der Kür
Gesamtergebnis
Meiner Meinung nach hätte Anna Pogorilaya den zweiten Platz belegen müssen. Zum einen hatten ihre Sprünge eine bessere Qualität als die von Sprüngen von Satoko Miyahara und zum anderen ist sie auch in den Kompoenten zu schlecht weggekommen. Gerade die Kür von Anna Pogorilaya ist etwas wirklich sehr erlesenes. Doch schön, dass ihr damit eine persönliche Bestleistung gelungen ist. Erfreulich finde ich es, dass Kaetlyn Osmond diesmal fehlerfrei durch beide Programmteile gekommen ist. Diese begabte Läuferin gehört in die Weltspitze und Steigerungspotentioal besitzt sie allemal. Auch finde ich es erfrischend, dass eine Läuferin zur Abwechlung mal links rum springt. Ansonsten war das Damen Grand Prix Finale ein hochklassiger Wettbewerb. Ich freue mich jetzt schon auf die großen Meisterschaften im kommenden Jahr und wünschen allen Sportlern Gesundheit und Freude an ihrem Sport.
Leider ist Kaetlyn Osmond im freeskating/Kür nicht fehlerfrei gelaufen. Ok. kein Sturz, aber bei der geplanten zweiten Kombination 2A/3T musste sie leider den 3T deutlich zum 2T aufreißen,3.0-3.5 Punkteverlust, dazu die ziemlich verunglückte 3er Kombination, vor allem der geplante 3S nur doppelt usw, das hat wohl noch einmal so um 4.00-5.00 Punkte gekostet. Leider, ansonsten stimme ich voll zu, ein großartiges Programm, der zweite Platz wäre möglich gewesen! Und einverstanden, super Finale!
Hoch interessant sind dazu die Bewertungsprotokolle. was Zusatzpunkte und Programmkomponenten der einzelnen Preisrichter/-innen angeht, siehe dazu isu-results. Natürlich sollte eigentlich die Sprunghöhe/-weite sportliche Athletik, eine entscheidene Rolle bei der Bewertung spielen. aber …!
Und Satoko Miyahara gleitet, schwebt wie ein zarter Schmetterling übers Eis, wie z B. Michelle Kwan, eine zerbrechlich-schön anmutende Eleganz usw… . Anna Pogorilaya sportlich/sprungtechnisch eine Klasse für sich, aber trotz toll ausgearbeiteter Choreografie und gelungenem Kürvortrag, manchmal ruckelt und schaukelt es doch noch sichtbar! Trotz deutlich sichtbarer Fortschritte an Eleganz und Geschmeidigkeit des Laufstils sind noch Verbesserungen in den nächsten Jahren möglich! So gesehen müsste es eigentlich zu einem deutlichen Unterschied im technischen Wert kommen, aber auch zu einem ebensolchen in der Bewertung der Programm-Komponenten, was leider immer noch nicht getrennt, sondern irgendwie vorher eingeordnet/dann aktuell etwas angepasst, vermischt wird!
Und viel Erfolg bei der beruflichen Neu-Orientierung, leider ist der Markt an spirituellen, therapeutischen, Lebensgestaltungs-Bewältigungsangeboten jeglicher Art ziemlich übersättigt usw., zudem sind die Verdienstspannen mitunter unterirdisch bemessen! Nur als Randbemerkung im eiskunstlaufblog zu versehen.
Viel Spannung und Genuss im Januar bei den Europa-Meisterschaften, aber genauso spannend sind vorher die russischen Meisterschaften, vor allem die Damen-Konkurrenz und die Paare, dazu die sicherlich tollen Meisterschaften/Qualifikationen in Japan/China und USA.
Nachtrag: Satoko Miyahara ist bezaubernd gelaufen, trotz meiner Kritik an den Bewertungen. Natürlich freue ich mich sehr, dass sie auf dem Treppchen getstanden hat.Evgenia spielt in einer eigenen Liga. Obgleich ich sie in den Komponenten nicht wo weit weg von einigen anderen Läuferinnen sehe, rechtfertigt ihre Einmaligkeit durchaus eine solche Bewertung.
Maria und vor allem Elena drücke ich die Daumen für die Zukunft.