Was war das doch vor einem Jahr in Barcelona für ein spannender und hochklassiger Wettkampf. Da vier der Protagonisten von damals erneut dabei waren und auch noch der Junior-Champion des Vorjahres das Feld bereicherte, erwarteten die Zuschauer ein ähnliches Spektakel. Ein Spektakel gab es dann auch, nur ganz anders als erwartet. Deshalb hier die Läufer mal nicht in der Reihenfolge der Platzierung, sondern in der ihres Auftritts.
Der Auftritt von Shoma Uno (JAP) lies noch nicht erahnen, was uns erwarten würde. Er zeigte den vierfachen Flip und zweimal den vierfachen Toeloop (einmal Solo, einmal mit einem Doppeltoeloop). Bis auf zwei Miniwackler war das Programm perfekt und er durfte sich über 195.96 Punkte und den zweiten Platz in der Kür freuen. Insgesamt wurde er mit 282.51 Punkten Dritter. Als nächster kam der vorjährige Junior-Champion Nathan Chen (USA) auf das Eis. Er glänzte gleich mit vier Vierfachen (4 Lz/3T, 4 F, 4T/2T/2Lo und 4T). Da er sein Programm auch noch fehlerfrei absolvierte, bekam er 197.55 Punkte und gewann die Kür-Wertung. Insgesamt erhielt er 282.85 Punkte undbelegte den zweiten Rang. Das wir zu diesem Zeitpunkt bereits die beiden besten Kürprogramme gesehen hatten, hätte niemand für möglich gehalten. Adam Rippon (USA) konnte sein Leistungsvermögen nicht abrufen. So gerne wie wir mit ihm geflogen wären, mit 149.17 in der Kür und 233.10 insgesamt wurde er jeweils Sechster.
Und dann begann das große Drama in drei Akten. Der erste Akt: Yuzuru Hanyu (JAP): Der einfache Rittberger in einer Dreierkombi abgewertet, der Lutz nur einfach, Sturz beim vierfachen Salchow dazu weitere Unsicherheiten. Mit 187.37 Punkten nur Platz drei in der Kür, der Sieg schien weg. Drama, der zweite Akt: Javier Fernandez. Für den Spanier schien der der Weg auf den Thron frei. Fast verzweifelt angefeuert von seinem Trainingskameraden Hanyu begann das Dilemma aber gleich beim ersten Sprung. - der Toeloop war nur dreifach. Dann ein unterrotierter vierfacher Salchow und ein gestürzter dreifacher Axel. Mit 177.01 Punkten war es nur die viertbeste Kür und auch insgesamt war es mit 268.77 Punkten der vierte Rang. Drama, der dritte Akt: Patrick Chan. Eigentlich musste sich der Kanadier nur noch die Goldmedaille umhängen. Der Sturz bei seinem ersten Sprung, dem vierfachen Toeloop lies aber bereits erahnen, wo die Reise hin gehen würde. Mit zwei weiteren Stürzen, jedes mal beim dreifachen Axel, waren die Messen dann gesungen. Mit 166.99 Punkten wurde er Fünfter in der Kür und Fünfter insgesamt.
So gewann Hanyu sein viertes Grand-Prix-Finale, nicht weil er so gut war, sondern weil die anderen den Titel nicht wollten.
Ergebnis der Kür
Gesamtergebnis