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In Tallinn findet in dieser Woche mit der ISU CS Tallinn Trophy 2017 der vorletzte Challenger-Wettbewerb des Jahres statt. Er ist besonders aus deutscher Sicht interessant, denn für einige deutsche Läufer ist es die letzte Möglichkeit die Olympianorm zu erreichen. Daneben sind auch einige namhafte internationale Läuferinnen und Läufer am Start.
Den Auftakt machen am Donnerstagmorgen die Eistänzer. Kavita Lorenz (22) / Panagiotis Polizoakis (22) erliefen mit ihrem dritten Rang bei der Nebelhorn-Trophy einen Olympiastartplatz für die DEU. Um in auch selbst einnehmen zu dürfen, müssen sie sich gegen die anderen deutschen Paare durchsetzen. Mit 152.50 Punkten führen sie die Wertung in der deutschen Qualifikation an. Beide haben in zwei Wochen in Zagreb noch einmal die Möglichkeit Punkte zu sammeln. Zum Saisonstart absolvierten sie beim Skate Canada ihr erster GP-Auftritt, den sie auf dem achten Platz beendeten. In der Challenger Series schlugen sich beide bisher achtbar. Bei sieben Teilnahmen waren sie nie schlechter als Fünfte.Ihre beste EM-Platzierung ist bisher ein 14. Platz, bei der WM ein 17. Rang. Sie trainieren mit Marina Zueva, M. Scali, O. Epstein und M. Skotnicky in Canton (USA). Ihre Choreografien stammen von Marina Zueva und Massimo Scali. Im Shortdance laufen sie zu Aquarile von Marc Anthony, Mil Pasos (Remix) und Magalenha von Sergio Mendes, im Freedance zu Pride and Predjudice (soundtrack) von Dario Marianelli und Jean-Yves Thibaudet.
Ihren dritten Versuch in Sachen Olympia unternehmen Jennifer Urban (24) / Benjamin Stefan (21). Bei ihren bisherigen zwei Versuchen verfehlten sie die Olympianorm deutlich- belegten sie hier den neunten Platz. Dreimal starteten sie bisher in der Challenger Series und wurden zweimal Zehnte. In kleineren Wettbewerben war ein vierter Platz ihr bestes Ergebnis. Den erreichten sie vor zwei Wochen bei der Ice Challenge von Graz. Ihre Trainer sind Rostislav Sinicyn und Natalia Karamysheva. Die Choreografien kommen von Maria Tumanovskaia-Chaika. Sie laufen im Shortdance zu Mil Pasos performed by Soha und Travels performed by Samaba Carnja, im Freedance zu Little Drop Of Poison by Rebekka Bakken, Love Is The Drug by Brian Ferry, These Foolish Things by Emmy Rossum und Crazy In Love by Emeli Sande. Sie läuft für den EC Oberstdorf, er für den Chemnitzer EC.
Von den internationalen Paaren sind wahrscheinlich Elena ILINYKH / Anton SHIBNEV aus Russland am interessantesten. Ilinyk war mit Nikita Katsalapov zweimal Vizeeuropameisterin. Mit Ruslan Zhiganshin schaffte sie es einmal auf den vierten Rang. Nun nimmt sie also mit dem dritten Partner Anlauf.
Der Shortdance beginnt am Donnerstag um 08.45 Uhr, der Freedance am Freitag um 07.00 Uhr. Ein Livestream wurde angekündigt.
Ekaterina Alexandrovskaya (17) / Harvey Windsor (21 ) haben haben sich in dieser Saison zum zweiten Mal für das Junioren-GP-Finale qualifiziert. Im Vorjahr belegten sie dort den fünften Platz.. Die Australier sind die aktuellen Junioren-Weltmeister. Bei der Nebelhorn-Trophy belegten sie den dritten Platz und erkämpften damit einen Olympiastartplatz für Australien. Diesen Platz dürfen sie selbst einnehmen, denn das NOK ihres Landes hat sie bereits für Olympia nominiert. Ihre Trainer sind Andrei and Galina Pachin, Andrei Hekalo und Nina Mozer. Ihre Choreografien stammen von Igor Tchiniaev (SP), Irina Zhuk (FS). Sie laufen im Kurzprogramm zu Paint It Black performed by Hidden Citizen und in der Kür zu einem Soundtrack aus The Mask.
Anastasia Poluianova (16) / Dmitri Sopot (19) aus Russland bestritten bislang nur zwei internationale Wettkämpfe. Im Junior-GP erreichten sie die Ränge zwei und drei und erreichten damit das Finale. Sopot konnte das Finale 2015 bereits für sich entscheiden. Mit seiner damaligen Partnerin Ekaterina Borisova wurde er außerdem Dritter der Junioren-WM. Ihre Trainer sind Pavel Sliusarenko und Valentina Tiukova, ihre Choreografen Nikolai Morozov und Ivan Malafeev. Sie laufen im Kurzprogramm zu Gabriel’s Realm by Nathalie Manser und in der Kür zu The Unforgiven by Metallica und Nothing Else Matters by Metallica.
Für die Schweiz starten Ioulia Chtchetinina / Mikhail Akulov, für die es leider noch immer keine Angaben gibt.
Das Kurzprogramm startet am Donnerstag um 11.30 Uhr, die Kür am Freitag um 14.55 Uhr. Ein Livestream wurde angekündigt.
Aus deutscher Sicht ist bei den Herren der Start von Peter Liebers (29) interessant. Im Kampf um das Olympiaticket liegt er hinter dem führenden Paul Fentz (212.16) auf dem zweiten Platz, hat aber bisher die Olympianorm nicht erfüllt. Tallinn sieht seine letzte Möglichkeit. Beim Autumn Classic verfehlte er die Norm mit 207.89 Punkten um 0,11 Zähler. Dagegen wäre er mit seinem Ergebnis von Nizza (223.44) klar an die Spitze gegangen. Allerdings zählt Nizza in Sachen Olympia nicht. In Minsk blieb er mit 196.56 erneut deutlich unter der Norm von 208 Punkten. Er war Achter der olympischen Spiele 2014. Bei seinen beiden letzten EM-Teilnahmen 2014 und 2015 war er jeweils Sechster. Achtmal lief er im Junior-GP und war zweimal Vierter, bei den Herren war ein sechster Platz das beste Ergebnis. Einmal lief er in der Challenger Series und war Fünfter der Nebelhorn-Trophy 2015. Seine Trainerin ist Viola Striegler. Er läuft für den SC Berlin.
Bisher hat nur Paul Fentz (25) einmal die Olympianorm von 208 Punkten geknackt. Er erreichte in Espoo 212,16 Punkten. Sein Name steht in der Startliste der Tallinn Trophy, allerdings hat er laut der Qualifikationsliste der DEU seine Qualifikationswettbewerbe beendet. Sein Start hier ist also fraglich.. Seine Karriere-Highlights dürften drei siebende Plätze sein. Die holte er 2013 beim Junior-GP von Brasov und 2016 beim zur Challenger Series gehörendem Warsaw Cup, sowie in diesem Winter bei der Finlandia Trophy. Beim Skate Canada gab er sein GP-Debüt, das er als Zehnter beendete. Seine Trainerin ist Romy Österreich. Seine Choreografien kommen von Paul Boll und Mark Pillay. Er läuft im Kurzprogramm zu Wonderwall by Noel Gallagher performed by Paul Anka und in der Kür zu einem Soundtrack aus Game of Thrones. Sein Heimatverein ist der SC Berlin.
Beide deutschen Läufer dürfen sich mit starker internationalen Konkurrenz messen.
Ganz oben in der Liste der Favoriten steht Mikhail Kolyada (22) aus Russland. Er gewann vor gut zwei Wochen mit dem Cup of China seinen ersten GP, nach dem er zuvor Dritter des RostelecomCups war. Er erreichte damit zum ersten Mal ein GP-Finale. Er startete viermal im Junior-GP und belegte unter anderem einen zweiten und einen dritten Platz. Das Finale erreichte er nicht. Die einzige Junioren-WM beendete er auf dem sechsten Platz. Bei den Herren bestritt er nur drei Grand-Prix-Wettbewerbe. Der Sieg beim Cup of China war nastürlich sein bisher bestes Ergebnis.. Der Durchbruch gelang ihm Anfang dieses Jahres, als er Vierter der WM und Fünfter der EM wurde. Seine Trainerin ist Valentina Chebotareva. Für die Choreografien sorgte Olga Kliushnichenko. Er läuft im Kurzprogramm zu Piano Concerto No. 23 in A-Dur by Wolfgang Amadeus Mozart, in der Kür zu Songs von Elvis Presley: Steamroller Blues, Can’t Help Falling In Love und Rip It Up.
Sein Landsmann Dmitri Aliev (18) konnte als Senior noch nicht an die guten Leistungen die er als Junior brachte anknüpfen. Er bestritt sechs Junior-GP, von denen er drei gewinnen konnten. Bei seinen beiden Finalteilnahmen wurde er Erster und Zweiter. Er ist der aktuelle Vizeweltmeister der Junioren. Bei seinen beiden Starts im Senior-GP kam er über die Plätze sechs und acht nicht hinaus. Immerhin holte er bereits zwei zweite Plätze in der Challenger Series. Sein Trainer ist Evgeni Rukavicin, seine Choreografen sind Olga Glinka, Valentin Molotov, Alexander Rachinski. Er läuft im Kurzprogramm zu Masquerade Waltz by Aram Khatchaturian und in der Kür zu To Build A Home by Cinematic Orchestra und einem Medley aus Little Miss Sunshine von Mychael Danner & Devotchka.
Mit zwei Siegen im Junior-GP hat sich Alexei Krasnozhon (17) aus den USA zum zweiten Mal für das GP-Finale qualifiziert. Im Vorjahr wurde er dort Fünfter. Nach dem er bei den Philadelphia Summer International Vierter wurde, sieht Tallinn seinen zweiten Start bei den Senioren. Seine Trainer sind Peter Cain und Darlene Cain. Seine Choreografien gestalteten in dieser Saison Scott Brown und Evgeni Nemerovski. Im Kurzprogramm läuft er zu Korobushka von Nikolai Nekrasov, gesungen von Bond und in der Kür zu Nelle tue mani von Hans Zimmer, gesungen von Lisa Gerrard und Andrea Boccelli.
Das Kurzprogramm beginnt am Donnerstag um 11.40 Uhr, die Kür am Freitag um 10.05 Uhr. Ein Livestream wurde angekündigt.
Wenn Nathalie Weinzierl (23) aus Deutschland ihre Verletzung auskuriert hat, dann gehen drei deutsche Läuferinnen an den Start. Weinzierl bestritt seit der Nebelhorntrophy keinen Wettkampf mehr. Dort erfüllte sie zwar die Olympianorm, liegt aber rund 17 Punkte hinter Nicole Schott. Für sie ist Tallinn die letzte Möglichkeit ihr Ergebnis zu verbessern. Sie lief bisher neun Mal in der Challenger Series, wobei der vierte Rang von Oberstdorf ihr bestes Ergebnis war. In einer Vielzahl kleinerer Wettkämpfe stand sie häufig auf dem Treppchen und konnte dreimal gewinnen.Bei ihren WM-Teilnahmen schaffte sie es dreimal in die Top Ten, mit einem siebenden Rang als bester Platzierung. Ihr Trainer ist Peter Sczypa, ihre Choreografen: Edoardo de Bernadis, Francesca Cotogni. Ihr Heimatverein ist der Mannheimer ERC. Sie läuft im Kurzprogramm zu Caruso performed by Lara Fabian und in der Kür zu Four Seasons by Antonio Vivaldi.
Nicole Schott (21) steht zwar in der Startliste, ein Vericht, eine Woche nach ihrem GP-Einsatz in Grenoble, würde aber nicht verwundern. Derzeit liegt sie in der deutschen Qualifikation in Führung und sie hat ja auch in Zagreb noch die Chance sich zu verbessern. Der Rosteleom-Cup war ihr erster GP-Start überhaupt, wo sie den zehnten Platz belegte, in Grenoble wurde sie dann starke Siebende. Vorher schlug sie sich vor allem in der Challenger Series wacker, wo sie 2016 in Warschau gewinnen konnte.In diesem Jahr war sie Fünfte beim Ice Star in Minsk. In Europa klopfte sie mit Platz neun bei der EM 2015 und zehn bei der EM 2017 bereits an die Tür der kontinentalen Elite. Ihr Trainer und Choreograf ist Michael Huth. Ihr Heimatverein ist der Essener Jugend FSC. Sie läuft im Kurzprogramm zu Nella Fantasia performed by Jackie Evancho und in der Kür zu Schindler’s List (soundtrack) by John Williams, performed by Itzhak Perlman.
Lea Johanna Dastich (17) hat bei ihrem bisher einzigen Start, der Lombardia Trophy, wo sie Siebende wurde, die Olympianorm knapp geschafft. In der internen Rangliste liegt sie aber nur auf dem dritten Rang. Vor allem das Eis in Oberstdorf scheint ihr zu liegen, denn in den Senioren-Wettkämpfen der Bavarian Open war sie zweimal Dritte. Sie absolvierte sieben Starts im Junior-GP. Bisher ist ein sechster Platz, den sie in diesem Winter in Zagreb erreichte, ihr bestes Ergebnis. Zweimal war sie auch bei einer Junioren-WM dabei, wo sie in diesem Jahr als achte ein gutes Ergebnis erzielte. Ihre Trainerin ist die Olympiasiegerin von 1980 Anett Poetzsch. Ihr Heimatverein ist der Dresdener SC. Ihr Choreograf ist Rostislav Sinicyn. Sie läuft im Kurzprogramm zu einem Soundtrack aus La La Land von Justin Hurwitz. In der Kür gibt es Melodien aus der Westsidestory von Leonard Bernstein.
Für Österreich geht Kerstin Frank (29) an den Start. Sie lief in dieser Saison schon bei den Slovenian Open und belegte dort den 12. Platz und überzeugte mit dem fünften platz bei der Ice Challenge. In der Challenger Series ließ sie mit einem fünften Platz beim Denkova Staviski Cup 2015 aufhorchen. Ihre Trainer sind Sonja Harand, Yuka Sato und Jason Dungjen. Für ihre Choreografien sorgten Massimo Scali, Yuka Sato und Corrado Giordani. Sie läuft im Kurzprogramm zu Swing Swing Swing by Keely Smith und Sing Sing Sing by Louis Prima, in der Kür gibt es einen Soundtrack aus dem Film The Great Gatsby. Ihr Heimatverein ist der Wiener EV.
Die Österreicherin Lara Roth (17) ging bereits sieben Mal im Junior-GP an den Start, kam aber über Platz 14 nicht hinaus. Zweimal startete sie auch schon bei einer Junioren-WM. Die beste Platzierung dort war der 29. Platz. Bei kleineren Wettbewerben der Juniorinnen und der Damen blieb sie bei 21 Starts bisher ohne Sieg. Vor zwei Wochen war sie Zehnte des Merano-Cups. Zuvor belegte sie beim Coupe de Nice und der Lombardia Trophy jeweils den 18. Platz Sie trainiert mit Julia Kiefer, Sandra Riegler und Uschi Koll. Ihr Trainingsumfang beträgt 16 Stunden. In der Vorsaison trainiert sie in Österreich, Deutschland und Frankreich, in der Hauptsaison in Salzburg und Gmunden. Frank Dehne und Adam Solya sorgten für die Choreografien. Sie läuft im Kurzprogramm zu Life von Ludovico Einaudi und in der Kür zu einem Mozart-Medley und zu Rock Me Amadeus von Falco. Ihr Heimatverein ist die Eisunion Salzburg.
Für die Schweiz wird Yoonmi Lehmann (16) laufen. Sie ist ein noch weitgehend unbeschriebenes Blatt. Die Vizemeistern ihres Landes wurde international bisher nur sparsam eingesetzt. Ihr Highlight war sicher der zweite Platz bei den Reykjavik International Games 2017. Zu Beginn der Saison belegte sie bei der Lombardia Trophy den 28. Platz. Beim Ice Star von Minsk landete sie auf dem 14. Platz Ihre Trainerin ist Kori Ade. Ihr Heimatverein: Club de Patinage Lausanne et Malley.
Aus dem internationalen Feld ragen zwei Russinnen heraus. Stanislava Konstantinova (17) aus Russland noch bei den Juniorinnen, absolviert hier aber bereits ihren dritten Start bei den Damen. Sie bestritt bisher zwei Junior-GP und wurde Zweite und Vierte. Bei der Tallin Trophy 2016, einem Wettbewerb der Challenger Series, holte sie ihren ersten Sieg bei den Seniorinnen und wurde zweite beim Warsaw-Cup. Vor wenigen Wochen war sie zudem Dritte des Junior-GP von Minsk. Ihre Trainerin in Sankt Petersburg ist Valentina Chebotareva, Choreografin Olga Kliushnichenko. Sie läuft im Kurzprogramm zu Corazon Espinado gesungen von Tania BlancoI und Like It Like That von The Blackout Allstars. In der Kür gibt es einen Soundtrack aus Anna Karenina von Dario Marianelli.
Alisa Fedichkina (15) aus Russland war der Pechvogel der beiden letzten Jahre. So war sie beispielsweise bei der Junioren-WM 2016 die beste nach dem Kurzprogramm und verletzte sich dann beim Warm-Up unmittelbar vor ihrer Kür. Sie bestritt bislang vier Junior-GP und war einmal Zweite. Im GP-Finale 2015 belegte sie den vierten Rang. Bei vier kleineren Junioren-Wettbewerben gewann sie dreimal und war einmal Zweite. Bei den Damen feierte sie einen gelungen Einstand und gewann vor kurzem den Coupe de Nice. Ihr Trainer in Sankt Petersburg ist Evgeni Rukavicin. Für ihre Choreografien sorgen Olga Glinka und Valentin Molotov. Im Kurzprogramm läuft sie zu „Piano Fantasy“ von Wolfgang Amadeus Mozart, in der Kür zu einem Soundtrack aus „La La Land“.
Das Kurzprogramm beginnt am Donnerstag um 16.45 Uhr, die Kür am Freitag um 16.20 Uhr.Ein Livestream wurde angekündigt.
Die Nachwuchswettbewerbe, ohne Beteiligung aus dem deutschsprachigen begannen bereits gestern. Die Junioren-Wettkämpfe, mit Startern aus unseren drei Ländern, beginnen heute Mittag.